Funkelnde Lichter, fremde Schriftzeichen und ein Gewimmel an Menschen: So erleben viele Reisende aus Europa die Nachtmärkte in Taiwan.
Erlebnis für die Sinne: Zischen und Dampfen gehört auf einem Nachtmarkt einfach mit dazu.
Buntes Treiben: Nachtmärkte sind in Taiwan beliebte Treffpunkte.
Knuspriger Snack: Eine Besucherin des Shilin Night Market in Taipeh präsentiert das frittierte Hähnchen als beliebtes To-Go-Menu.
Köstlichkeit für unterwegs: Schnecken auf dem Raohe Street Night Market in Taipeh.
Frittiertes Seafood: Tintenfischspiesse auf dem Garden Night Market in Tainan.
Hübsch drapiert und in allen Farben: Auf den Nachtmärkten gibt es fast alles zu kaufen.
Die rote Flüssigkeit ist Schlangenblut mit Honig: Diese Drinks gehören zum Schlangenmenü auf dem Huaxi Street Tourist Night Market in Taipei.
Was darf's sein? Nicht nur das kulinarische Angebot auf dem Shilin Night Market in Taipeh ist riesig.
Wer den Alltag der Taiwaner kennenlernen möchte, ist auf einem Nachtmarkt genau richtig.
Ganz schön bunt – die Nachtmärkte von Taiwan
Funkelnde Lichter, fremde Schriftzeichen und ein Gewimmel an Menschen: So erleben viele Reisende aus Europa die Nachtmärkte in Taiwan.
Erlebnis für die Sinne: Zischen und Dampfen gehört auf einem Nachtmarkt einfach mit dazu.
Buntes Treiben: Nachtmärkte sind in Taiwan beliebte Treffpunkte.
Knuspriger Snack: Eine Besucherin des Shilin Night Market in Taipeh präsentiert das frittierte Hähnchen als beliebtes To-Go-Menu.
Köstlichkeit für unterwegs: Schnecken auf dem Raohe Street Night Market in Taipeh.
Frittiertes Seafood: Tintenfischspiesse auf dem Garden Night Market in Tainan.
Hübsch drapiert und in allen Farben: Auf den Nachtmärkten gibt es fast alles zu kaufen.
Die rote Flüssigkeit ist Schlangenblut mit Honig: Diese Drinks gehören zum Schlangenmenü auf dem Huaxi Street Tourist Night Market in Taipei.
Was darf's sein? Nicht nur das kulinarische Angebot auf dem Shilin Night Market in Taipeh ist riesig.
Wer den Alltag der Taiwaner kennenlernen möchte, ist auf einem Nachtmarkt genau richtig.
Bunte Lichter. Gut gelaunte Menschen. Reger Handel. Eine Heerschar an Gerüchen, die in der Nase kitzeln. Das sind Taiwans Nachtmärkte – und jeder davon hat seinen eigenen, speziellen Charme.
Überall Garküchen unter Dampf. Der Geruch von vergorenem Tofu hebt den Besucher fast aus den Schuhen. Für Linderung sorgt ein paar Meter weiter ein Stand mit Ingwertee.
Das ist der Raohe Street Night Market in Taiwans Hauptstadt Taipeh. Menschenmassen bewegen sich zwischen taghell erleuchteten Ständen mit Fettgebackenem, frittierten Riesengarnelen, Shirts, Sneakers und Selfie-Sticks hin und her.
An einem davon empfängt die Sozialarbeiterin Yu-Hsin Chen, 28. Sie engagiert sich für Obdachlose. Wer bei ihr eine Portion Curry-Huhn oder Tempura ordert, unterstützt ein Projekt für Menschen ohne Wohnsitz. Das überrascht, denn Taiwan drängt sich mit Eindrücken höchster Moderne und Sauberkeit auf, nicht mit Armut.
Keine Insekten, aber Schlange
«Für uns bedeuten Nachtmärkte soziales Leben, Unterhaltung, herumschlendern, nach neuen Trends Ausschau halten, essen und trinken», erklärt Touristenführerin Michelle Chiu. Und beugt falschen Erwartungen hinsichtlich kulinarischer Exotik vor: «Insekten, also auch Heuschrecken, bereiten wir hier keine zu.»
Schlangen gibt es aber. Bekannt dafür ist in Taipei der Huaxi Street Tourist Night Market, der den alten Beinamen Snake Alley (Schlangenallee) trägt, obwohl im Vergleich zu einst lediglich ein Abglanz erhalten ist.
Der Selbstversuch startet mit einer Reihe gut gekühlter Drinks. «Kobrablut mit Honig», klärt Miss Elsa auf, die freundliche Kellnerin, und deutet auf ein Wasserglas mit einem roten Trunk. Ihre Gebrauchsanweisung lautet, das Gefäss zur Hälfte zu leeren und dann jedes Mal mit den Tropfen aufzufüllen, die sie daneben gestellt hat: fünf Schnapsgläschen in Farbnuancen zwischen bräunlich und klar.
Besuch beim Teufelsmasseur
Dass Miss Elsa leidlich Englisch spricht, erweist sich als Vorteil. Welche Elixiere genau man schluckt und welches Paar an gummiartigen, haselnussgrossen, bernsteinfarbenen Ovalen separat auf einem Tellerchen zum Verzehr bereit liegt, bleibt ein Geheimnis. Diese nicht zerbeissen, nur schlucken, sagt Miss Elsa mit Zeichensprache und setzt strahlend hinzu: «Ist gut für die Gesundheit.»
Lecker ist anders, doch was nach der kulinarischen Stärkung kommt, ist purer Genuss für Leib und Seele. Denn in der Schlangenallee reiht sich Massagestudio an Massagestudio. Doch das hat nichts mit dem Ruf des vormaligen Rotlichtviertels zu tun.
Einer, der die Klaviatur geübter Griffe beherrscht und eher das Aussehen eines Hochschuldozenten hat, ist Mister Joseph. Er bohrt seine mit Latexhandschuhen überzogenen Finger tief ins Fleisch. Und versteht sich darauf, sein bis ans Schmerzlimit betriebenes Handwerk in tiefste Entspannungs- und Wohlgefühle zu verwandeln.
Shrimpsfischen ohne Gnade
Halb Taipei ist auf den Nachtmärkten unterwegs, sofern das Wetter mitspielt. 14 Adressen in unterschiedlichsten Distrikten listet das Fremdenverkehrsamt auf, meist bequem mit der schnellen und effizienten Metro zu erreichen.
Das gilt auch für den Shilin Night Market um die Markthalle Shilin, wo ein Stand zum Shrimpsfischen einlädt. Was im Eimer landet, ist dem Tode geweiht. Der Standmeister spiesst die aus Kleinbassins zutage geförderten Garnelen bei lebendigem Leib auf, dann kommen sie auf den Grill dahinter, wo sie ihr Leben auszucken. In der Gastronomie kennen Taiwanesen, so friedliebend und besonnen sie sonst sein mögen, keine Gnade. Sie wollen es frisch haben, ganz frisch.
Manche Gäste der Garküchen sitzen im Jackett auf Plastikstühlchen, manche tragen Flipflops. Andere schlingen ihr Essen im Gehen hinunter. «Nachtmärkte sind gewöhnlich in der Nähe von Tempeln entstanden, weil sich dort ohnehin die Leute konzentrierten», sagt Stadtführerin Chiu. Das Geschehen dauert von Sonnenuntergang bis etwa Mitternacht. Nirgendwo herrscht Gedränge, das Miteinander ist von Freundlichkeit und gegenseitigem Respekt geprägt. Selbst von Händlerseite geht es absolut unaufdringlich zu. Man fühlt sich rundum sicher.
Jenseits von Taipeh
Kaum eine europäische Langnase scheint sich hingegen auf den Garden Night Market in Tainan zu verirren, einer Grossstadt im Süden. Hier herrscht Jahrmarktstimmung, ein gutes Ziel für Familien mit Kindern. Der Nachwuchs angelt Plastikgetier aus Kunstteichen oder flippert an Kleinstautomaten, wie viele Erwachsene auch. Was fehlt, sind Fahrgeschäfte jedweder Art. Dafür übt man sich im Ringewerfen auf Flaschen und Pfeilewerfen auf Luftballons.
Stark frequentiert ist der Ruifeng Night Market in der noch südlicheren Stadt Kaohsiung. Er ist als riesiges Rechteck angeordnet, das an eine vielbefahrene Strasse stösst, auf der niemand hupt und rüpelt.
Hier könnte man sich mühelos die ganzen Ferien lang durch die Errungenschaften der Küche kosten. Es riecht süsssauer, fischig, fleischig, pilzig, zimtig. Würste und Hühnerfüsse glitzern glasig, Pfannkuchen mit grünen Zwiebeln finden reissenden Absatz. Verführerisch sind Konditorauslagen und Eiscremes.
Schlüssel zur Mentalität
Nachtmärkte allein rechtfertigen keine Reise nach Taiwan. Dazu gibt es zu viele spannende Ziele für tagsüber, die auf der dicht besiedelten Insel allerdings weit verstreut liegen.
Auf den Märkten stösst man aber in authentische Gefilde vor, in denen man die Taiwanesen besser kennen und verstehen lernt. Ihr Lebensgefühl, ihren Gemeinschaftssinn, ihre Fröhlichkeit, ihre Genuss- und Konsumfreude. Nachtmärkte sind auf Taiwan auch Schlüssel zur Mentalität.
Die schönsten Reiseziele 2019
Das sind die besten Reiseziele 2019
Ab in die Ferien. Oder zumindest schon mal vor den PC, um die nächste Reise zu planen. «Lonely Planet» empfiehlt jeweils zehn Städte und zehn Länder, die im Jahr 2019 besonders sehenswert sind. Anregungen für Ihre nächste Reise gefällig?
Sauber, grün, kompakt – Kopenhagen: In der fahrradfreundlichen dänischen Hauptstadt können Gäste nicht nur im angeblich tiefblauen und sauberen Hafenbecken ein Sommerbad nehmen, sondern auch auf dem Dach der Müllverbrennungsanlage Amager Bakke skifahren oder wandern. Die bunten Häuser am tiefblauen Wasser, die Statue der kleinen Meerjungfrau, der Dauerrummel im Vergnügungspark Tivoli – die Vielseitigkeit macht Kopenhagen zum attraktiven Reiseziel. Darüber hinaus boomt die kreative Streetfood-Szene.
Es ist das «Silicon Valley» von China: Shenzhen. Früher konnte man hier günstig feiern gehen, heute ist es wohl die innovativste Stadt im Reich der Mitte und ein Magnet für kreative Köpfe aus allen Bereichen: Technik-Hipster trifft auf Indie-Musikszene und Künstlerseelen – und das nur einen Katzensprung von Hongkong entfernt.
Novi Sad in Serbien darf sich im Jahr 2019 über den Titel der europäischen Jugendhauptstadt freuen. Doch nicht nur deshalb lohnt sich die Reise in die zweitgrösste Stadt des Landes. Alte Fassaden und Stadtviertel erstrahlen langsam im renovierten Glanz. 2021 wird Novi Sad dann sogar die Europäische Kulturhauptstadt.
Miami ist schon lange nicht mehr nur zum Feiern und Sonnenbaden da. Die Millionenmetropole im Herzen Floridas hat sich zu einem Hotspot für Kunst, Kultur, mutiger Architektur und Gaumenfreuden gemausert.
2015 suchte ein schweres Erdbeben Kathmandu heim, seitdem wird die Stadt in Nepal wieder aufgebaut. Auch wenn das nicht so schnell vonstatten gehen mag wie in einem europäischen Land, lohnt sich der Besuch schon jetzt. Hier erwartet die Touristen vor der Kulisse des Himalaya eine einmalige Altstadt, wunderschöne Tempel und verschiedene Kulturen.
Etwa 8,8 Millionen Menschen leben in Mexiko-Stadt, dementsprechend pulsiert die Metropole. Nicht umsonst trug die Stadt im Jahr 2018 den Titel der Welthauptstadt des Designs: Hier stehen alte Kathedralen aus der Monumentalzeit modernen Wundern wie dem Museo Soumaya gegenüber.
Wunderbare Sandstrände, eine tropische Landschaft und eine lebendige Stadt voller bunter Märkte und pulsierender Klubs: Auch Dakar sollten Sie auf Ihre Reiseliste für 2019 setzen. Die senegalesische Küstenstadt ist dank des neuen Flughafens nach zehn Jahren Bauzeit ausserdem bestens erreichbar.
Die futuristische (und frisch renovierte) Space Needle, ein Überbleibsel der Weltausstellung 1962, mag das Wahrzeichen von Seattle sein. Doch geprägt wird die Stadt an der US-Westküste mittlerweile von den grossen ansässigen Unternehmen: alle 50 Meter ein Starbucks-Café (inklusive der allerersten Filiale), und Amazon hat ein komplettes Viertel umgesaltet: Um ein Trio aus innovativen Glas-«Kugeln» mit 40'000 Pflanzen wuchsen edle Bürotürme in die Höhe.
Während die kroatische Stadt Dubrovnik sich vor Touristen kaum mehr retten kann, ist es im Altstadtgassengewirr von Zadar noch verhältnismässig ruhig. Hier kann man römische Ruinen besuchen und von einer spektakulären Uferpromenade aus den Blick auf die Adria geniessen.
Wer denkt, er habe mit Marrakesch und Fès schon alles von Marokko gesehen, der täuscht sich. Denn auch Meknès kann mit prunkvollen Gebäuden rund um das aufwendig restaurierte Grabmal von Sultan Moulay Ismail im Herzen der Stadt aufwarten.
Nicht nur Städte hebt «Lonely Planet» hervor, sondern auch zehn besonders sehenswerte Länder benennt der Reisebuch-Verlag. Sri Lanka macht den Anfang: Die für ihren Ceylon-Tee bekannte Inselnation im Indischen Ozean beeindruckt mit unterschiedlichen Landschaften – von Regenwald über endlose Teeplantagen bis hin zu malerischen Stränden.
Wer auf einen stundenlangen Flug verzichten möchte, der kann getrost dieses Reiseland 2019 unsicher machen: Deutschland. Doch nicht Schloss Neuschwanstein hat Deutschland auf diese Liste katapultiert, sondern das 100-jährige Jubiläum von Bauhaus. Der Stil hat sich auf der ganzen Welt durchgesetzt und prägt Gebäude von Miami bis Tel Aviv. In Weimar und Dessau können Sie den Bauhaus-Ursprung bewundern.
Wer Afrika entdecken möchte, der bucht schnell das Ticket nach Südafrika oder Namibia. Doch wie wäre es mit Simbabwe? Hier können Sie die Victoriafälle mit dem berüchtigten Devil's Pool bewundern oder eine Safari unternehmen und wilde Nilpferde und Nashörner sichten. Zusätzliches Plus: Simbabwe gilt als eines der sichersten Länder Afrikas.
Der perfekte Urlaub zum Entspannen ruft: Weisse Strände, wundervolles Meer und Korallenriffe locken die Touristen nach Panama. Ein weiteres Highlight: Panama-Stadt, das, direkt am Panamakanal gelegen, durch den Kontrast von modernen Hochhäuser und Kolonialbauten beeindruckt.
Kirgistan stand wohl bei den wenigsten Touristen bisher auf der Bucket-List. Dabei ist es ideal für Individual-Traveler, Mountainbiker und begeisterte Wanderer: Mehr als 2700 Kilometer gut markierte Trekkingrouten führen, an traditionellen Jurten vorbei, durch unberührte Natur und schroffe Landschaften.
Das trotz seiner Nachbarländer Syrien und Irak sehr friedliche Jordanien dürfte 2019 auf der Wunschliste so einiger Reisender landen. Und die Reise lohnt sich: Mit der berühmten Wüstenstadt Petra, der weitläufigen Wildnis von Wadi Rum (in der «Der Marsianer» gedreht wurde) und dem Toten Meer dürfte kaum ein Land so abwechslungsreich sein wie Jordanien.
Bali und Lombok dürften den meisten Weltenbummlern ein Begriff sein. Dabei umfasst Indonesien mehr als 17'000 Inseln und bietet weit mehr als nur Hippie-Hochburgen. Im Nationalpark Komodo kann man die gleichnamigen riesigen Warane beobachten, oder, komplettes Kontrastprogramm, in der quirligen Hauptstadt Jakarta feiern gehen.
In ganz Weissrussland leben gerade einmal 9,5 Millionen Menschen, davon zwei Millionen in der Hauptstadt Minsk, die mit einer blühenden Kultur- und Partyszene der autokraten Regierung trotzt. Wem das zu wild ist: 30 Prozent des Landes sind bewaldet, auch Naturfreunde kommen also auf ihre Kosten.
Allein die Bilder von São Tomé & Príncipe überzeugen sofort: unberührte tropische Natur und wundervolle Strände. Der afrikanische Zwerg-Inselstaat liegt auf Äquatorhöhe im Golf von Guinea und hat deswegen ganzjährig ein warmes, tropisches Klima. Vor allem Schnorchler kommen hier auf ihre Kosten, da sich vor der Insel grosse Korallenriffe befinden.
Das in Mittelamerika gelegene Belize dürfte kaum jemand auf dem Radar haben. Dabei befindet sich hier das zweitgrösste Korallenriff der Welt mit einer riesigen Vielfalt an Meerestieren. Zu Land lassen sich Maya-Ruinen besichtigen. Einziges Problem bisher: der Mangel an Hotels. Das will das Land 2019 ändern.
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