Sind auf fast jeder Wiese zu finden: Gänseblümchen. Früher war die Blume auch als Heil- und Gewürzpflanze bekannt.
Der Name ist Programm: Die «dauerhafte Schöne» lautet die Übersetzung ihres botanischen Namens (Bellis perennis).
Untypischer Einwohner: Nur selten taucht eine einheimische Blütenpflanze von Januar bis Dezember immer mal wieder auf.
Geschlossen leuchten Margritli zuweilen rosa. Erblühen sie, werden sie weiss.
Essbare Blüte: Gänseblümchen sind gesund und machen sich auch als Dekoration im Salat gut.
Warum Gänseblümchen so robust sind
Sind auf fast jeder Wiese zu finden: Gänseblümchen. Früher war die Blume auch als Heil- und Gewürzpflanze bekannt.
Der Name ist Programm: Die «dauerhafte Schöne» lautet die Übersetzung ihres botanischen Namens (Bellis perennis).
Untypischer Einwohner: Nur selten taucht eine einheimische Blütenpflanze von Januar bis Dezember immer mal wieder auf.
Geschlossen leuchten Margritli zuweilen rosa. Erblühen sie, werden sie weiss.
Essbare Blüte: Gänseblümchen sind gesund und machen sich auch als Dekoration im Salat gut.
Kinder flechten Kränze aus ihr, Verliebte zählen ihre Blüten: Kaum eine Blume ist so bekannt wie das Gänseblümchen. Und ihre zierliche Schönheit profitiert sogar von häufigem Rasenmähen.
Über eine mit Margritli bewachsene Wiese kann man im wahrsten Sinne des Wortes wie über einen Blütenteppich wandeln. Auf kurzem Rasen stechen die kleinen weiss-gelben Blüten nicht nur besonders gut ins Auge, sie sind auch besonders robust.
Denn die Gänseblümchen, wie sie auf Hochdeutsch genannt werden, nutzen die Gelegenheit, wenn die Konkurrenz durch einen Schnitt beeinträchtigt wird. «Wenn der Rasen niedrig gemäht wird, haben die Rosettenpflanzen den Vorteil, dass die Hauptblätter erhalten bleiben», erklärt Gartenexperte Gottfried Röll.
Die «dauerhafte Schöne», wie ihr botanischer Name «Bellis perennis» es verspricht, zeichnet sich zudem durch eine besonders lange Blütezeit aus. Das ganze Jahr über können Margritli immer mal wieder auftauchen. Damit sind sie gerade für Insekten eine beständige Nahrungsquelle.
Genuss für Tier und Mensch
Noch dazu trickst das kleine Blümchen seine Besucher aus. Denn was wie eine einzige Blüte aussieht, ist in Wahrheit ein Blütenstand. Das bedeutet, die gelbe Fläche in der Blüte ist zusammengesetzt aus unzähligen kleinen Einzelblüten, die jeweils nur ein bisschen Nektar enthalten. Damit versuchen die Gänseblümchen, für Insekten attraktiver zu wirken. Vom Nektar abgesehen dient die Pflanze auch als Nahrung für Larven verschiedener Falterarten.
Der Mensch kann sich ebenfalls unbesorgt bedienen: Gänseblümchen sind gesund und machen sich gut als Dekoration für den Salat. Natürlich sollten sie vorher gewaschen werden.
«Früher wurde sie auch als Heil- und Gewürzpflanze verwendet», sagt Röll. Viel Wissen um die kleine Blume sei jedoch im Laufe der Zeit verloren gegangen, merkt der Experte an.
Tausendschön oder Augenblümchen
Welche Bedeutung die Gänseblümchen haben, zeigt sich auch an den vielen verschiedenen Namen, die sich in der Schweiz für sie finden: Geisseblüemli, Wasebürschteli, Müllerblüemli, Mümmeli – die Liste lässt sich ewig weiterführen.
Übrigens tragen auch andere Pflanzen das Gänseblümchen im Namen, das Blaue Gänseblümchen (Brachyscome iberidifolia) zum Beispiel. Diese Pflanzen haben zwar ein ähnliches Erscheinungsbild und zählen ebenso wie Bellis perennis zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Aber sie gehören zu einer anderen Gattung.
Doch auch Bellis-Hybride, also gezüchtete Weiterentwicklungen der Gänseblümchen, sind im Frühjahr neben Stiefmütterchen und Primeln als Topfpflanze bei den Blumenhändlern zu finden.
Wie die Gräser lieben auch Gänseblümchen humose, leicht feuchte Böden. Verbreitet sind sie sowohl in Europa als auch Kleinasien und Nordamerika. Da sie neben verhältnismässig vielen Nährstoffen auch viel Licht benötigen, geraten sie gegenüber höherwüchsigen Pflanzen schnell ins Hintertreffen. In der Natur kommen sie daher vor allem dort vor, wo Weidetiere oder auch Gänse das Gras kurz halten.
Blümchen trägt zur Artenvielfalt bei
Ebenso profitieren sie von häufigem Rasenmähen und tragen so auf stark beanspruchten Flächen zur Artenvielfalt bei. Die Pflanzen sind mehrjährig und vermehren sich vor allem über Samen. Wer diese ernten möchte, könnte allerdings Schwierigkeiten haben.
Da die Samen ungleichmässig heranreifen und schnell abfallen, ist das Saatgut schwer zu gewinnen und daher im Handel verhältnismässig teuer, erklärt Baumgartner. Um sie bei sich im Garten anzusiedeln, benötigt man allerdings auch nur eine geringe Menge davon, denn Gänseblümchen verbreiten sich sehr schnell selbst.
Ist dies nicht gewünscht, empfiehlt Röll, sie nicht zur Blüte kommen zu lassen und den Rasen weniger kurz zu mähen. «Lieber nur auf sechs Zentimeter trimmen, dann bleibt den Gräsern mehr Blattmasse, um sich zu regenerieren», rät er. Nehmen die Gänseblümchen trotzdem überhand, sollte man sie ausstechen und Gras nachsäen, wo es notwendig ist.
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