Gefrierender Regen erwartetEs wird glatt – Meteorologe warnt vor «Hüftbruch-Wetter»
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16.1.2024
Vorsicht auf Gehwegen und ungesalzenen Strassen: In der Nacht auf morgen erreicht uns Niederschlag, der dank der kalten Böden zu gefrierendem Regen wird. Die gefährliche Glätte dürfte nicht nur den Berufsverkehr stark beeinträchtigen.
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16.01.2024, 11:15
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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
In der zweiten Nachthälfte und am Mittwochvormittag kann es in weiten Teilen der Schweiz zu gefrierendem Regen kommen.
Die Glätte ist vor allem auf ungesalzenen Strassen und auf Gehwegen gefährlich.
Meteorologe Klaus Marquardt spricht von «Hüftbruch-Wetter».
Auch der Berufsverkehr dürfte am Mittwoch beeinträchtigt werden. Es empfiehlt sich, wenn möglich, den ÖV zu benutzen.
Morgen steigen die Temperaturen, doch eine gute Nachricht ist das nur bedingt. Denn die Niederschläge in der Nacht und am frühen Morgen werden sich voraussichtlich in gefrierenden Regen verwandeln – und dieser wird in weiten Teilen der Schweiz für eine gefährliche Glätte sorgen.
Weil die Böden kalt sind, bleibt das Phänomen auch nicht lokal begrenzt. «Heikel wird es eigentlich fast überall», sagt Meteorologe Klaus Marquardt von Meteonews; abgesehen von den wenigen Tälern, wo der Föhn die Temperaturen hochtreibe. Vor allem auf Neben- und Quartierstrassen, aber auch auf Gehwegen ist deshalb grosse Vorsicht abgebracht. Der Meteorologe warnt: «Es kommt zu klassischem Hüftbruchwetter.»
Mittellandregionen besonders betroffen
Tatsächlich folgt auf eine zunächst gering bewölkte Nacht am Mittwoch eine Warmfront. Aufgrund der guten Abstrahlbedingungen während der ersten Nachthälfte sinken die Temperaturen bis Mitternacht in den negativen Bereich. Bis zum frühen Morgen geht es wieder leicht nach oben, die Deutschschweiz startet dennoch leicht frostig.
Die Warmfront bringt von West nach Ost dann zunehmende Niederschläge. In einer Schicht zwischen 1000 und 2000 Metern herrschen dabei positive Temperaturen vor. «Der von weiter oben fallende Niederschlag schmilzt und fällt in eine noch unterkühlte Grundschicht mit leicht negativen Temperaturen in Bodennähe – die Zutaten für gefrierenden Regen sind damit gegeben», erklärt Meteorologe Marquardt. Besonders Mittellandregionen östlich der Linie Basel-Bern-Luzern seien betroffen.
Besser auf ÖV umsteigen
Immerhin: «Diese Entwicklung ist keine Überraschung. Die Strassendienste werden vorbereitet sein und wichtige Verkehrswege mit viel Salz eindecken.» Auf ungesalzenen Strassen, auf Gehwegen und in Senken muss hingegen mit gefährlicher Glätte gerechnet werden.
Der Höhepunkt dieser Glätte dürfte ausgerechnet in der zweiten Nachthälfte und am Morgen erreicht sein – rechtzeitig zum Berufsverkehr. Der Meteorologe empfiehlt deshalb, auf den ÖV umzusteigen – obwohl «auch ein Bus ins Rutschen kommen kann».
Im Verlauf des Donnerstags erreicht uns dann eine Kaltfront. Der Tag präsentiert sich von einer wechselnd bis stark bewölkten Seite.
Voraussichtlich in der zweiten Tageshälfte überquert eine Kaltfront die Schweiz, wobei die Schneefallgrenze bis zum Abend in allmählich tiefere Lagen sinkt. Mit anderen Worten: Der Winter hat die Schweiz weiterhin im Griff.