Neu wird der internationale Handel mit Giraffen, sowie ihrem Fleisch, Leder und Jagdtrophäen reguliert.
Die von Sambia, Botswana, Namibia und Simbabwe beantragte Aufweichung des seit fast 30 Jahren verbotenen Elfenbeinhandels wurde abgelehnt.
Mehrere Haiarten wie der Makohai sollen neu überwacht werden, damit ihr Überleben durch kommerzielle Nutzung nicht gefährdet wird.
Zu den neu besser geschützten Meerestieren gehören auch Gitarrenrochen.
Artenschutzkonferenz zieht positive Bilanz
Neu wird der internationale Handel mit Giraffen, sowie ihrem Fleisch, Leder und Jagdtrophäen reguliert.
Die von Sambia, Botswana, Namibia und Simbabwe beantragte Aufweichung des seit fast 30 Jahren verbotenen Elfenbeinhandels wurde abgelehnt.
Mehrere Haiarten wie der Makohai sollen neu überwacht werden, damit ihr Überleben durch kommerzielle Nutzung nicht gefährdet wird.
Zu den neu besser geschützten Meerestieren gehören auch Gitarrenrochen.
Die Artenschutzkonferenz hat zum Abschluss ihrer Beratungen in Genf ein positives Fazit gezogen. Es sei eine beeindruckende Liste verabschiedet worden, die Dutzende bedrohter Tier- und Pflanzenarten künftig besser schützen werde, hiess es am Mittwoch.
Dazu gehörten Reptilien, Fische sowie Baumarten, aber auch Säugetiere wie die Giraffe, deren Bestand in den vergangenen Jahrzehnten um rund 40 Prozent abgenommen habe. «Die Menschheit muss eine Antwort auf die wachsende Ausrottungskrise finden, indem sie den Umgang mit den Tieren und Pflanzen neu regelt», so die Generalsekretärin des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (Cites), Ivonne Higuero.
Unter anderem wurde der Handel mit 18 zusätzlichen Hai- und Rochenarten erschwert. So werden die wegen ihrer Flossen in Asien begehrten Makohaie und Gitarrenrochen besser geschützt. Damit dürfen die Arten nur noch gefischt werden, wenn ihr Überleben dadurch nicht gefährdet ist. Auch einige Aale, Seegurken und Seepferdchen zählen zu den nun besser geschützten Meeresbewohnern. Darüber hinaus wird der Handel mit bestimmten Tropenhölzern nach dem Willen der Konferenz, der 183 Staaten angehören, nun reguliert.
Die Beratungen hätten gezeigt, dass das Cites in den meisten Bereichen gut funktioniere, sagte Matthias Lörtscher vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die allermeisten Entscheidungen seien im Konsens gefallen.
Anliegen südlicher Afrikastaaten
Neben den wichtigen Erfolgen der Artenschutzkonferenz sieht Lörtscher noch mehrere Baustellen. Man habe es beispielsweise nicht geschafft, die Anliegen der Staaten des südlichen Afrikas zu würdigen. «Sie sind der berechtigten Ansicht, gute Arbeit im Artenschutz zu leisten», so Lörtscher. Gleichzeitig werde ihnen aber von anderen Staaten, die weniger für den Artenschutz täten, vorgeschrieben, was sie zu tun hätten. Noch habe man keinen Weg gefunden, die Bemühungen zu honorieren.
Ausserdem hinke in rund einem Drittel der Cites-Mitgliedsstaaten die Gesetzgebung dem Abkommen hinterher. Und schliesslich brauche es bessere Kontrollen für die konkrete Umsetzung des Abkommens in den einzelnen Ländern.
Eine wichtige Weiterentwicklung sei auch, die Einfuhr-Bewilligungen in Zukunft zu digitalisieren, sagte Lörtscher. Das würde den Handel besser überwachbar und die Bewilligungsprozesse transparenter machen. Zudem seien die Bewilligungen dann schwieriger zu fälschen als in Papierform.
Einfuhr von Instrumenten erleichtert
Die Schweiz hatte einen Antrag gestellt, den Handel mit marinen Zierfischen auf seine Nachhaltigkeit hin zu prüfen – was im Konsens angenommen wurde, erklärte Lörtscher weiter. Auf der anderen Seite sei es gelungen, den Handel mit Zierhölzern unter bestimmten Voraussetzungen zu erleichtern: Neu können Musikinstrumente mit Rosenholz-Elementen leichter in die Schweiz importiert werden. «Es geht um sehr kleine Mengen dieser Hölzer, die auf den Bestand der Art praktisch keinen Einfluss haben. Die Einfuhr solcher Musikinstrumente bedeutete bisher einen administrativen Leerlauf.»
Neben Übernutzung und Handel stellt insbesondere der Verlust von Lebensräumen eine Bedrohung für die Artenvielfalt dar. Spürbar werde dies dadurch, dass viele Arten in die Cites-Liste aufgenommen würden, weil sie durch Habitat-Verlust bedroht sind und zusätzlich mit ihnen gehandelt werde, so Lörtscher.
Gemischte Zeugnisse von Artenschützern
Die Natur und Umweltschutzorganisation WWF stellte der Konferenz ein gemischtes Zeugnis aus. Zwar seien gerade Meerestiere und weniger bekannte Arten, darunter über 30 Reptilienarten, unter stärkeren Schutz vor Übernutzung gestellt worden. Zugleich seien aber in der Umsetzung von Handelsverboten Chancen vertan worden, wie zum Beispiel die Elefantenwilderei stärker zu bekämpfen, teilte der WWF mit.
Deutlich günstiger beurteilt die Organisation Pro Wildlife die Ergebnisse. Für 142 Tierarten und 20 Pflanzenarten sei ein besserer Schutz beschlossen worden. «Der internationale Artenschutz ist mit dieser Konferenz stark aufgewertet worden», meinte Daniela Freyer von Pro Wildlife. Die nächste Artenschutzkonferenz wird 2022 in Costa Rica stattfinden.
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