Corona-Übersicht Mehr Impfdosen für die Schweiz +++ Neuinfektionen steigen

Agenturen/red

25.3.2021

Bundespraesident Guy Parmelin, links, und Bundesrat Alain Berset, bei der Medienkonferenz in Bern.
Bundespraesident Guy Parmelin, links, und Bundesrat Alain Berset, bei der Medienkonferenz in Bern.
KEYSTONE/Anthony Anex

In den Monaten von April bis Juli soll die Schweiz 8,1 Millionen Impfdosen von Pfizer/Biontech und Moderna erhalten. Die Kantone sind bereit, täglich viele Impfungen zu verabreichen. Derweil steigt die Zahl der Ansteckungen weiter an. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

Die Herstellerfirmen der beiden bislang zugelassenen Impfstoffe hätten die Lieferungen zugesichert, gaben der Bundesrat und die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) vor den Medien in Bern bekannt. Damit bleibe das Ziel realistisch, allen Personen, die sich impfen lassen wollten, bis Ende Juni mindestens eine Impfung anbieten zu können, sagte Berset.

Ob der Impfplan des Bundes aufgeht, hängt aber von verschiedenen Faktoren ab. So müssen die Impfbereitschaft in der Bevölkerung, die Möglichkeit zur Verabreichung in den Kantonen und die Lieferung stimmen, sagte Berset. Da gebe es immer Unsicherheiten.

Diese grossen Impfmengen bedeuteten eine grosse Herausforderung für die Kantone. Die Kantone seien aber bereit, sagte Rebecca Ruiz, Vizepräsidentin der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK). Sie hätten jetzt viel mehr Kapazität für Impfungen. Die dritte Welle komme, «wir wollen die Impfkampagne beschleunigen», so Ruiz.

Auch Bundespräsident Guy Parmelin sagte, dass es wichtig sei, möglichst schnell vorwärts zu machen. «Alles was wir tun, um Zeit zu gewinnen, hat positive Wirkung auf die Gesundheit und die Wirtschaft», sagte er. Das dürfe man nicht aus den Augen verlieren.



Ansteckungszahl weiter gestiegen

Während also die Mengen an Impfstoffen in den nächsten Wochen ansteigen werden, tun dies die täglichen Fälle von Neuansteckungen bereits seit einiger Zeit. So waren sie am Donnerstag erneut höher als am Vortag. Innerhalb von 24 Stunden waren dem BAG 2'046 neue Coronavirus-Ansteckungen, 74 Spitaleinweisungen und 69 neue Todesfälle gemeldet worden wobei es sich bei 58 Todesfällen um Nachmeldungen handelte.

Am Donnerstag vor einer Woche waren dem BAG 1'750 neue Ansteckungen, 23 neue Todesfälle und 71 Spitaleinweisungen gemeldet worden. Die Zahlen zu den Hospitalisierungen und Todesfällen stagnieren derzeit, was für die Belastung des Gesundheitswesens ein gutes Zeichen ist. Das Problem bei den ansteigenden Ansteckungen ist jedoch, dass nicht geimpft werden kann, wer am Coronavirus erkrankt ist.

Die Entwicklung des Virus sei nicht vorhersehbar, sagte Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle beim BAG vor den Medien. Man müsse jetzt ein Gleichgewicht finden, bis die Impfungen weit genug fortgeschritten seien, um langsam zu lockern. Man habe schon im September gesehen, dass die Zahlen zunächst langsam, dann sehr schnell angestiegen seien.


Die Ereignisse des Tages im Überblick:

Das Wichtigste in Kürze:

  • Der Kanton Glarus hat präventive Fächentests gestartet.
  • US-Präsident Joe Biden hat das Impfziel für sein Land verdoppelt: Binnen 100 Tagen sollen 200 Millionen Impfungen verabreicht werden.
  • Das BAG meldet 2'046 neue Fälle bei 42'877 Tests. Das entspricht einer Positivitätsrate von 4,8 Prozent. 69 Personen sind an Covid-19 gestorben, wobei hier 58 Nachmeldungen einflossen. 74 Personen wurden hospitalisiert. 
  • In der Woche vom 15. bis zum 21. März stieg die Anzahl der Neu-Infektionen um mehr als 19 Prozent im Vergleich zur Vorwoche.
  • Die Corona-Krise führt in der Schweiz zu einem massiven Verlust an Stellen – 2020 betrug das Minus 33'000 Jobs oder 17 Prozent.
  • Das Vakzin von Astrazeneca schützt mit einer Wirksamkeit von 76 Prozent vor Covid-19, bei über 65-Jährigen mit einer Wirksamkeit von 85 Prozent. Schwere Verläufe verhindert der Impfstoff gemäss einer neuen Studie gar zu 100 Prozent.

21.44 Uhr: Wir beenden den Live-Ticker am Donnerstag

21.36 Uhr: Kalifornien will ab April alle Erwachsenen impfen

Kalifornien will ab April allen Erwachsenen Impfungen gegen das Coronavirus anbieten. Ab dem 1. April können sich Einwohner ab 50 Jahren impfen lassen, ab Mitte April dann alle Bürger ab 16 Jahren. Dies gab der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom bekannt. «Das Licht am Ende des Tunnels wird heller», sagte Newsom mit Blick darauf, dass in dem Westküstenstaat in den vergangenen Monaten bereits mehr als 15 Millionen Impfungen verabreicht wurden. Die Gesundheitsbehörde in Kalifornien stellte einen «dramatischen» Anstieg der Impfstoffvorräte in den kommenden Monaten in Aussicht.

Mit rund 40 Millionen Einwohnern ist Kalifornien der bevölkerungsreichste US-Bundesstaat. Insgesamt wurden dort seit Beginn der Pandemie mehr als 3,5 Millionen Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 nachgewiesen. Nach Angaben des Gouverneursbüros sind mehr als 57'000 Menschen gestorben. Auf die Einwohnerzahl bezogen steht der Westküstenstaat aber besser da als viele andere US-Bundesstaaten.

21.21 Uhr: Kanton Glarus startet Flächentests

Im Kanton Glarus sind die präventiven Flächentests «erfolgreich» gestartet, wie das Departement Finanzen und Gesundheit mitteilt. Mit den Tests im Gesundheitswesen, an Glarner Schulen und in Betrieben soll das Coronavirus frühzeitig entdeckt werden.

Das Konzept für die Präventivtestungen seien beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) eingereicht worden. Erste Pilotversuche seien im Kanton erfolgreich abgeschlossen worden, heisst es in der Mitteiliung. Allerdings  werde der flächendeckende Start derzeit etwas eingeschränkt durch die knappe Verfügbarkeit von zentral gepoolten Tests.

20.35 Uhr: Impf-Allianz Gavi warnt vor Lieferverzögerungen bei Vakzinen

Das von den UN unterstützte globale Corona-Impfprogramm hat Lieferverzögerungen für bis zu 90 Millionen Dosen eines indischen Herstellers angekündigt. Für die Impfallianz Gavi, die Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen bei der Bekämpfung der Pandemie unterstützt, bedeutet das einen deutlichen Rückschlag.

Die Verzögerungen erfolgten vor dem Hintergrund, dass Indien selbst mit einem Anstieg der Infektionszahlen zu kämpfen habe, der die Inlandsnachfrage beim Vakzinhersteller Serum Institute of India steigern werde, erklärte Gavi. Betroffen seien bis zu 40 Millionen Dosen des Vakzins von Astrazeneca, das vom Serum Institute hergestellt wird und die noch in diesem Monat ausgeliefert werden sollten. Zudem gehe es um weitere 50 Millionen, die im April erwartet wurden. Die Empfängerländer seien informiert worden. Das Serum Institute stellt laut Vertrag Vakzine für 64 Länder her.

20.16 Uhr: Polizei will «jegliche Versuche» einer unbewilligten Demo in Altdorf unterbinden

Nach dem Verbot einer angekündigten Demo von Corona-Skeptikern in Altdorf will das Organisationskomitee Beschwerde einlegen. Die Kantonspolizei Uri zeigt sich unterdessen vorbereitet: «Am 10. April werden wir auf jedem Fall im betreffenden Gebiet präsent sein und jegliche Versuche, eine nicht bewilligte Demo dennoch durchzuführen, unterbinden», sagte Polizeikommandant Reto Pfister gegenüber «20 Minuten»

Die Polizei des Kanton Basel-Landschaft war nach der Demo am vergangenen Samstag in Liestal in die Kritik geraten, weil sie die Teilnehmer, die sich nicht an die Auflagen hielten, weitgehend gewähren liess.

19.42 Uhr: Deutsche Regierung erwägt Einstufung Frankreichs als Hochinzidenz-Gebiet

Die Bundesregierung erwägt offenbar, ganz Frankreich zum Hochinzidenz-Gebiet zu erklären. Nach Beratungen des Kabinetts könnte das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitag eine solche Einstufung vornehmen, berichtete die «Frankfurter Allgemeine Zeitung». Die Ko-Vorsitzenden der Deutsch-Französischen Parlamentarierversammlung, Christophe Arend und Andreas Jung, riefen ihre jeweiligen Regierungen auf, noch vor einer möglichen Entscheidung bilaterale Beratungen einzuberufen.

Bei einer Sondersitzung des deutsch-französischen Ausschusses für grenzüberschreitende Zusammenarbeit solle per Video-Konferenz über die praktische Umsetzung eines solchen Beschlusses gesprochen werden, erklärten Arend und Jung in einer gemeinsamen Stellungnahme. Damit könne ein Beitrag für «ein abgestimmtes Vorgehen in der Grenzregion» zwischen Deutschland und Frankreich geleistet werden.

Wie in Paris verlautete, versuchte Europa-Staatssekretär Clément Beaune in Verhandlungen eine Schliessung der Grenzen zu verhindern.

Frankreich erlebt gerade eine dritte Corona-Welle. Im Pariser Grossraum ist die Lage besonders angespannt. Dort liegt die Sieben-Tage-Inzidenz derzeit bei über 600 Neuinfektionen pro 100'000 Einwohnern. Ende Februar hatte die deutsche Regierung bereits den an das Saarland und Rheinland-Pfalz angrenzenden französischen Verwaltungsbezirk Moselle zum Virusvarianten-Gebiet erklärt.

19.01 Uhr: Frankreich weitet Corona-Beschränkungen auf neue Bezirke aus

In drei zusätzlichen französischen Départements gelten vom Wochenende an strengere Corona-Beschränkungen für Bürger und Geschäfte. Betroffen sind die Verwaltungsbezirke Aube und Nièvre in der Landesmitte sowie Rhône im Südosten, wie Gesundheitsminister Olivier Véran in Paris angekündigte.

Seit dem vergangenen Wochenende gelten bereits im Grossraum Paris und anderen Teilen Frankreichs diese härteren Massnahmen. In bisher 16 Départements gibt es auch tagsüber Ausgangsbeschränkungen, viele Geschäfte sind geschlossen. Von den etwa 67 Millionen Menschen in Frankreich ist bisher etwa jeder Dritte von den härteren Massnahmen betroffen.

Frankreich ist stark von der Pandemie betroffen. Insgesamt zählte das Land nach Angaben der Behörden bisher über 93'000 Tote.

18.43 Uhr: Biden verdoppelt Ziel von 200 Millionen Impfungen in ersten 100 Tagen

US-Präsident Joe Biden hat sein Ziel für die laufende Corona-Impfkampagne in den USA verdoppelt: In den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit sollen 200 Millionen Impfungen verabreicht werden. Dies sei ein ehrgeiziges, aber erreichbares Ziel, sagte Biden bei seiner ersten formellen Pressekonferenz im Weissen Haus. «Ich glaube, wir können das schaffen.» Biden hatte vor seinem Amtsantritt am 20. Januar versprochen, dass in seinen ersten 100 Tagen als Präsident mindestens 100 Million Impfungen verabreicht werden sollten. Das Ziel wurde bereits Ende vergangener Woche erreicht, nach knapp 60 Tagen im Amt.

US-Präsident Joe Biden hat für sein Land ein ehrgeiziges Ziel festgelegt.
US-Präsident Joe Biden hat für sein Land ein ehrgeiziges Ziel festgelegt.
Patrick Semansky/AP/dpa

Kein anderes Land der Welt habe so viele Impfungen verabreicht wie die USA, sagte Biden. Sein neues Ziel solle etwa bis Mitte April erreicht werden.

Nach einem schleppenden Start hatte die Impfkampagne in den USA schnell Fahrt aufgenommen. Der Gesundheitsbehörde CDC zufolge wurden seit Mitte Dezember 130 Millionen Impfungen verabreicht — allein 115 Millionen davon während Bidens Amtszeit. Derzeit werden täglich zwischen zwei und drei Millionen Impfstoffdosen verabreicht: Bidens Ziel von 200 Millionen Impfungen bis Mitte April ist daher ehrgeizig.

Bislang erhielten laut CDC gut 85 Millionen Menschen in den USA mindestens die erste Dosis, 46,3 Millionen gelten bereits als voll geimpft. In den USA werden die Impfstoffe von Moderna und Biontech/Pfizer eingesetzt, bei denen zwei Dosen gespritzt werden, und der Impfstoff von Johnson & Johnson, der bereits nach einer Dosis seine volle Wirkung entfaltet. Der Impfstoff von Biontech/Pfizer darf in den USA ab 16 Jahren gespritzt werden.

Bidens Regierung hat versprochen, bis Ende Mai genügend Impfstoff für alle rund 260 Millionen Erwachsenen im Land zu haben. Insgesamt leben in den USA rund 330 Millionen Menschen.

18.27 Uhr: Gesundheitsexperte Lauterbach sieht für Deutschland keinen anderen Weg als Ausgangssperren

Der deutsche Gesundheitsexperte und Abgeordnete des Bundestages, Karl Lauterbach, fordert eine schnelle Verschärfung der Corona-Eindämmungsmassnahmen. «Wir müssen eine Stabilität reinbekommen und diese Stabilität bekommen wir nicht, ohne dass wir den Lockdown jetzt deutlich verschärfen», sagte er im ARD-«Mittagsmagazin». «Man muss es ganz ehrlich sagen, ich sehe keinen anderen Weg, als hier mit einer Ausgangssperre ab 20.00 Uhr zu arbeiten, zumindest für eine befristete Zeit für zwei Wochen.»

Bis dahin sollten Tests weiter ausgebaut werden, damit sie auch in Betrieben regelmässig eingesetzt werden können, fügte der Mediziner hinzu. Dies müsse zudem verpflichtend geschehen.

18.06 Uhr: Pub vor Haarschnitt: Boris Johnson setzt Prioritäten

Der mittlerweile recht zottelig aussehende britische Premier Boris Johnson hat es mit dem Besuch im Biergarten eiliger als mit dem Haarschnitt. «Ich brauche wirklich dringend einen Haarschnitt», sagte der 56-Jährige in London zu einer «Sky News»-Reporterin. Von dieser gefragt, ob er schon einen Termin für den 12. April gebucht habe, sagte Johnson: «Für den Pub? Ja!» Beim Haarschnitt wisse er noch nicht so genau.

Mitte April sollen - wenn sich die Infektionslage weiter positiv entwickelt — in England nach monatelangem Lockdown sowohl die Friseure als auch die Biergärten wieder öffnen. Die freien Plätze in den Pubs sind bereits weitgehend ausgebucht.

Boris Johnson, Premierminister von Grossbritannien, braucht laut eigenen Angaben «dringend» einen Haarschnitt.
Boris Johnson, Premierminister von Grossbritannien, braucht laut eigenen Angaben «dringend» einen Haarschnitt.
Ian West/PA Wire/dpa

17.53 Uhr: Erste Verhandlung im Justizfall Ischgl wegen Corona verschoben

Der erste Gerichtsprozess um Corona-Ansteckungen im Tiroler Skiort Ischgl kann ausgerechnet wegen der Pandemie nicht termingerecht beginnen. Das Wiener Landgericht für Zivilrecht teilte am Donnerstag mit, dass wegen der hohen Ansteckungszahlen die für 9. April angesetzte Verhandlung auf vorerst unbestimmte Zeit verschoben wird. Bei dem Prozess geht es um eine Schadenersatzklage von Hinterbliebenen eines Österreichers, der in Ischgl mit dem Coronavirus infiziert wurde und dann starb.

«Es ist angemessen, dass man beim Prozess um die Fehler in Ischgl im März 2020 nicht die Gefahr eingehen will, einen neuen Hotspot zu erzeugen», sagte Verbraucherschützer Peter Kolba, der sich mit seinem Verein VSV für die Hinterbliebenen einsetzt. Rund 100 weitere Klagen gegen die Republik Österreich seien in Vorbereitung, sagte er in einer Stellungnahme.

Bei dem Verein haben sich nach eigenen Angaben Tausende Menschen gemeldet, viele davon aus Deutschland, die sich Anfang vergangenen Jahres bei Aufenthalten in Ischgl angesteckt haben sollen. Infektionen in ganz Europa sollen auf den für seine Partyszene bekannten Ort zurückzuführen sein. Eine unabhängige Experten-Kommission hatte zwischenzeitlich festgestellt, dass es im Krisenmanagement zu Fehlern und Fehleinschätzungen gekommen war. Der Staat Österreich hat jedoch schuldhaftes Handeln bestritten.

17.37 Uhr: Zürcher SP-Gemeinderätin wegen Corona-Verstoss schuldig gesprochen

Die SP-Gemeinderätin Simone Brander ist am Donnerstag vom Zürcher Bezirksgericht zu einer bedingten Geldstrafe von 1000 Franken verurteilt worden. Ihr war vorgeworfen worden, gegen die Covid-19-Verordnung verstossen zu haben.

Brander hatte am 14. Mai 2020 an einer Demonstration von Velofahrenden bei der Gessnerallee beim Zürcher Hauptbahnhof teilgenommen. Dabei sperrten sie ein Fahrspur für Autos ab und sprühten mit Schablonen Velozeichen auf die Fahrbahn.

Mit ihrer Teilnahme hat sie nach Ansicht des Gerichts das damals gültige Veranstaltungsverbot missachtet. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

17.10 Uhr: Deutschland  erlässt generelle Testpflicht bei Einreisen per Flugzeug

Wer ab Sonntag, 0 Uhr mit dem Flugzeug nach Deutschland einreist, muss sich vor der Abreise auf das Coronavirus testen lassen. Crews sind nicht betroffen, wie es im deutschen Gesundheitsministerium hiess.

Flugreisende sollen die Kosten der Tests grundsätzlich selbst tragen. Eine Beförderung durch die Fluggesellschaft ist nur mit negativem Testnachweis gestattet. Andernfalls soll man sich nach den örtlichen Vorschriften auf eigene Verantwortung in Isolierung begeben müssen.

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder hatten am Montag beschlossen, dass der Bund angesichts der weltweiten Pandemie eine generelle Testpflicht vor Abflug als Einreisevoraussetzung bei Flügen nach Deutschland festschreiben soll.

Dass sie erst ab Sonntag um 0.00 Uhr gilt, solle Reisenden und Fluggesellschaften ermöglichen, sich auf die Testpflicht einzustellen. Vorbehaltlich der Zustimmung durch das Kabinett solle die neue Einreiseverordnung an diesem Freitag veröffentlicht werden.

Bislang müssen nur Einreisende einen negativen Test vor dem Abflug vorweisen, die aus «Hochinzidenzgebieten» mit besonders vielen Infektionen sowie Gebieten mit neuen Virusvarianten kommen.

16.48 Uhr: Kundgebungen in Moutier BE am Abstimmungssonntag untersagt

Im Zusammenhang mit der Abstimmung über einen Kantonswechsel zum Jura sind am Sonntag in Moutier keine Kundgebungen erlaubt. Die Polizei wird mit einem grösseren Aufgebot präsent sein. Der Gemeinderat empfiehlt, wegen der Coronapandemie auf Zusammenkünfte zu verzichten und stattdessen im privaten Kreis in kleinen Gruppen zu feiern. Dabei sollen die Corona-Schutzmassnahmen eingehalten werden.



Faktisch wird die Stadt am Sonntag zweigeteilt: das autonomistische Komitee «Moutier Ville Jurassienne» wartet im Hotel Bahnhof auf die Resultate, das probernische Komitee «MoutierPlus» im Forum de l'Arc. Es gilt überall Maskenpflicht. Die Behörden erwarten von beiden Lagern, dass sie diese Teilung respektieren und die Demarkationslinie nicht übertreten, wie aus der Mitteilung des Gemeinderats vom Donnerstag hervorgeht.

Die Abstimmungssieger dürfen nach der Bekanntgabe der Resultate in die Altstadt – aber nur in Gruppen von höchstens 15 Personen. Die Resultate werden gegen 17 Uhr erwartet.

16.12 Uhr: Ansteckungen steigen innert einer Woche um über 19 Prozent

Die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus steigt in der Schweiz weiter an. Gemäss Bericht des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) vom Donnerstag sind in der Woche vom 15. bis zum 21. März 19,1 Prozent mehr Ansteckungen gemeldet worden als in der Vorwoche.

Konkret waren es 10'481 laborbestätigte Fälle in einer Woche, wie dem Bericht entnommen werden konnte. Vor einer Woche war die Anzahl der Neuansteckungen innert sieben Tagen noch um 15,7 Prozent gestiegen. Der Anteil der relevanten mutierten Varianten liegt gemäss Bericht mittlerweile bei 85 Prozent.

Stark zugenommen hat derweil die Anzahl Tests, nämlich um 18 Prozent gegenüber der Vorwoche. So liessen sich fast 231'300 Personen auf das Coronavirus testen. Die Positivitätsrate lag bei den PCR-Tests bei 4,9 und bei den Antigen-Schnelltests bei 4,8 Prozent.

Das Alter der Erkrankten ist unterdessen weiter gesunken. Während in der ersten Phase der Corona-Pandemie vor allem Personen ab 80 Jahren erkrankt waren, liegt das Medianalter der Erkrankten mittlerweile bei 38 Jahren. 50 Prozent sind also jünger, 50 Prozent älter als 38 Jahre.

Die Zahl der Erkrankten ist aber bei allen bis 69-jährigen Personen um mehr als 10 Prozent gestiegen. Bei Personen ab 70 Jahren ist die Anzahl Fälle ungefähr gleich geblieben, Fälle von kranken Kindern und Jugendlichen wurden demnach wenige gemeldet.

Ein Corona-Test in Martigny VS.
Ein Corona-Test in Martigny VS.
Keystone/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

15.56 Uhr: Indien blockiert Exporte und verzögert Impfstofflieferung

Bei der weltweiten Auslieferung der Corona-Impfstoffe kommt es wegen Exportbeschränkungen in Indien zu deutlichen Verzögerungen. Das solidarische Impfprogramm Covax der Vereinten Nationen rechnet damit, dass für März und April geplante Lieferungen nicht wie erwartet ankommen werden, wie eine Sprecherin der Impfinitiative Gavi in Genf am Donnerstag sagte.

Indien war als einer der Hauptlieferanten für Covax vorgesehen. Das Programm wollte von Anfang März bis Mai insgesamt 237 Millionen Impfdosen ausliefern – mehr als 100 Millionen davon solche, die vom Serum-Institut in Indien hergestellt werden.

Hintergrund ist, dass Indien selbst Anspruch auf die Produktion des Impfstoffs erhebt. «Verzögerungen bei der Erteilung von Exportlizenzen für Impfdosen, die vom Serum-Institut hergestellt werden, beruhen auf der erhöhten Nachfrage nach Covid-19-Impfstoff in Indien», teilte Gavi mit. Gavi-Vertreter verhandelten mit Indien über eine möglichst schnelle Lieferung der versprochenen Dosen.

15.24 Uhr: Schweden empfiehlt Astrazeneca nur für Ältere

Nach Finnland und Island will auch Schweden den Impfstoff des schwedisch-britischen Herstellers Astrazeneca zunächst nur bei älteren Menschen einsetzen. «Astrazeneca ist ein sehr effektiver Impfstoff», sagte Staatsepidemiologe Anders Tegnell am Donnerstag. Bei älteren Menschen habe man nicht so viele ernsthafte Nebenwirkungen festgestellt. «Deshalb empfehlen wir den Impfstoff für Menschen, die 65 Jahre alt und älter sind.» Weil es in den jüngeren Altersgruppen überall in Europa ernste Fälle gebe, werde man für diese Gruppe den Impfstoff weiter aussetzen, bis man mehr Erkenntnisse habe.

Wie viele andere Länder hatte Schweden den Einsatz des Astrazeneca-Mittels eingestellt, nachdem bei einigen Menschen Blutgerinnsel nach der Impfung aufgetreten waren. Ein Zusammenhang ist bislang nicht nachgewiesen. Nachdem die Europäische Arzneimittelbehörde EMA zu dem Schluss kam, dass der Impfstoff sicher sei, haben die meisten Länder die Impfung mit dem Mittel wieder aufgenommen. Dänemark hatte am Donnerstag angekündigt, die Impfpause um drei Wochen zu verlängern.

Schwedens Staatsepidemiologe Anders Tegnell erklärte, dass der Impfstoff von Astrazeneca nur bei Personen verimpft werden soll, die älter als 65 Jahr sind. (Archiv)
Schwedens Staatsepidemiologe Anders Tegnell erklärte, dass der Impfstoff von Astrazeneca nur bei Personen verimpft werden soll, die älter als 65 Jahr sind. (Archiv)
Bild: Keystone

14.58 Uhr: SwissCovid-App funktioniert nun in Deutschland

Die SwissCovid-App kann neu auch in Deutschland genutzt werden, und die deutsche Warn-App funktioniert auch in der Schweiz. Namentlich für rund 60'000 Grenzgänger aus Deutschland bedeute dies eine Verbesserung, schrieb das Bundesamt für Gesundheit (BAG). Die Interoperabilität gelte ab sofort, hiess es im Communiqué vom Donnerstag. Möglich geworden sei sie dank einer Vereinbarung mit dem Robert-Koch-Institut in Deutschland. Damit können App-Nutzer länderübergreifend gewarnt werden, wenn sie Kontakt mit einer infizierten Person gehabt haben.

Bisher mussten Grenzgängerinnen und Grenzgänger und alle anderen Personen, die sich in den beiden Ländern aufhalten, beide Apps auf ihrem Mobiltelefon installiert haben. Nur so konnten sie die Proximity-Tracing-Systeme der beiden Länder nutzen. Die SwissCovid-App wurde bisher rund 3,1 Millionen Mal heruntergeladen, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) schreibt. Aktiv waren zuletzt rund 1,82 Millionen Apps. Die Zahl der eingegebenen Covid-Codes war zuletzt wieder etwas gestiegen, auf rund 1100 an den sieben Tagen bis zum 23. März.

Die SwissCovid-App kann nun auch in Deutschland genutzt werden. (Archiv)
Die SwissCovid-App kann nun auch in Deutschland genutzt werden. (Archiv)
Bild: Keystone

14.11 Uhr: Zahl der Arbeitslosenanträge in den USA fällt stark

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA sind überraschend deutlich gefallen. Insgesamt stellten vergangene Woche 684'000 Amerikaner einen Antrag auf staatliche Stütze und damit fast 100'000 weniger als in sieben Tagen zuvor, wie das Arbeitsministerium in Washington am Donnerstag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Rückgang auf 730'000 Anträge gerechnet.

In der Corona-Pandemie gingen in den USA bislang unter dem Strich an die zehn Millionen Jobs verloren. Mit dem 1,9 Billionen Dollar schweren Konjunkturpaket von US-Präsident Joe Biden soll die Wirtschaft wieder in Schwung gebracht werden. Die US-Notenbank (Fed) erwartet im Mittel, dass die Arbeitslosenquote bis zum Jahresende auf 4,5 Prozent sinken und 2022 auf 3,9 Prozent zurückgehen wird. Zugleich soll das US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) dieses Jahr um 6,5 Prozent zulegen.

13.32 Uhr: BAG meldet 2046 Neuinfektionen und 69 Tote

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit BAG am Donnerstag 2046 Coronavirus-Ansteckungen bei 42‘877 Tests innerhalb eines Tages gemeldet worden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 4,8 Prozent. 69 Personen sind an den Folgen von Covid-19 gestorben, 74 Personen mussten ins Spital eingewiesen werden.

In die Zahl der Todesfälle flossen 58 Nachmeldungen, die aus dem Zeitraum von September 2020 bis Februar 2021 stammen, wie das BAG auf der aktualisierten Übersicht mit den neusten Zahlen zur Corona-Pandemie schreibt. Ohne diese Nachmeldungen wären es nur elf Todesfälle, die innert 24 Stunden gemeldet worden sind. Am Donnerstag vor einer Woche waren dem BAG 1750 neue Ansteckungen, 23 neue Todesfälle und 71 Spitaleinweisungen gemeldet worden.

Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag am Donnerstag bei 5,0 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 235,89 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag vor rund zehn Tagen bei 1,18.

Von den mutierten Varianten des Coronavirus sind in der Schweiz bisher 21'633 Fälle entdeckt worden. 6325 betrafen die britische Variante (B.1.1.7), 186 die südafrikanische (B.1.351) sowie sieben die brasilianische (P.1). 15'115 Fälle konnten keiner Variante eindeutig zugewiesen werden.

Schüler der Kantonsschule Wiedikon während des Biologieunterrichts am 18. März 2021. 
Schüler der Kantonsschule Wiedikon während des Biologieunterrichts am 18. März 2021. 
Bild: Keystone

13.09 Uhr: Deutschland plant Testpflicht für Flugrückkehrer

Wer mit dem Flugzeug nach Deutschland einreist, soll bereits ab Freitag einen negativen Corona-Test vorweisen müssen. Das gehe aus einem Entwurf des Bundesgesundheitsministeriums für die neue Einreiseverordnung hervor, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtet.

Der Entwurf befinde sich derzeit noch der Ressortabstimmung. Die Bestimmung solle  künftig bei allen Flügen gelten. Der Test müsse demnach «vor der Abreise im Ausland» gemacht werden. Personen, die keinen Negativtest vor der Abreise vorlegen könnten, dürften nicht befördert werden. Als Begründung für die Massnahme werde im Entwurf angeführt, dass Reisende bei Flugreisen und im Ausland mit anderen Personen aus der ganzen Welt in Kontakt und kämen und so einem Covid-Infektionsrisiko ausgesetzt seien.

Beamte der Bundespolizei kontrollieren am Flughafen Frankfurt gelandete Passagiere: Das deutsche Gesundheitsministerium plant offenbar nur noch Flugreisende ins Land zu lassen, die einen gültigen Negativtest vorweisen können. (Archiv)
Beamte der Bundespolizei kontrollieren am Flughafen Frankfurt gelandete Passagiere: Das deutsche Gesundheitsministerium plant offenbar nur noch Flugreisende ins Land zu lassen, die einen gültigen Negativtest vorweisen können. (Archiv)
Bild: Keystone

12.20 Uhr: Auch Mendrisio führt Maskenpflicht im Freien ein

Im Kanton Tessin führt nach Ascona und Lugano auch Mendrisio eine Maskenpflicht im Freien ein. Das ab dem 1. April geltende Obligatorium gilt unter anderem auch an der gesamten Uferzone in der zu Mendrisio gehörenden Ortschaft Capolago am Luganersee.

Ausserdem gilt eine Maskenpflicht in der gesamten Innenstadt Mendrisios sowie auf dem Parkplatz und in der Umgebung des Shoppingcenters Foxtown, wie die Gemeinde am Donnerstag mitteilte.

Menschen mit Schutzmaske im Freien in Lugano: Nun hat auch Mendrisio eine Maskenpflicht im Freien eingeführt. (Symbolbild)
Menschen mit Schutzmaske im Freien in Lugano: Nun hat auch Mendrisio eine Maskenpflicht im Freien eingeführt. (Symbolbild)
Bild: Keystone

12.04 Uhr: Polen verschärft Lockdown

Angesichts einer drastisch steigenden Zahl an Corona-Neuinfektionen verschärft Polen den Lockdown weiter. Ab Samstag würden Möbelgeschäfte und Baumärkte mit grosser Verkaufsfläche für einen Zeitraum von zwei Wochen geschlossen, sagte Gesundheitsminister Adam Niedzielski am Donnerstag. Das Gleiche gelte für Friseursalons und Kosmetikstudios. Auch Kindergärten und Krippen müssen schliessen, Ausnahmen gelten nur für die Betreuung von Kindern des medizinischen Personals und der Ordnungskräfte. Auch bei Gottesdiensten gelten neue Einschränkungen: Erlaubt ist künftig ein Besucher auf 20 Quadratmeter.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Polen erreichte den zweiten Tag in Folge einen Rekordwert. Innerhalb von 24 Stunden kamen 34'151 neue Fälle hinzu, die meisten davon (5430) in Schlesien, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Im gleichen Zeitraum starben 520 Menschen in Zusammenhang mit dem Virus. Der bisherige Rekord war mit 29'978 erst am Mittwoch erreicht worden. Polen hat rund 38 Millionen Einwohner.

11.18 Uhr: Impfung von Chirurgiepatienten rettet Tausende Leben

Patienten, die auf eine Operation warten, sollten vor der Allgemeinbevölkerung gegen Covid-19 geimpft werden. Dies könnte Tausende von postoperativen Todesfällen im Zusammenhang mit dem Virus verhindern, wie eine internationale Studie mit Schweizer Beteiligung zeigt.

0,6 bis 1,6 Prozent der Patienten entwickeln nach elektiven (das heisst nicht notfallmässigen) Operationen eine Covid-19-Infektion, steht in der Studie, die am Mittwoch im British Journal of Surgery veröffentlicht wurde. Die NZZ berichtet zuerst darüber. Patienten mit einer Covid-19-Infektion haben ein 4- bis 8-fach höheres Sterberisiko im ersten Monat nach der Operation. Patienten über 70 haben normalerweise nach einer Krebsoperation eine Sterblichkeitsrate von 2,8 Prozent. Entwickeln sie aber eine Infektion mit dem Coronavirus, steigt die Sterblichkeitsrate auf 18,6 Prozent.

Die Wissenschaftler haben errechnet, dass die präoperative Impfung von betagten Chirurgiepatienten die Todesfallrate etwa sechsmal stärker senkt als die Impfung der gleichen Altersstufe in der Allgemeinbevölkerung: Um ein Leben über ein Jahr zu retten, müssten in der Allgemeinbevölkerung 1840 Personen über 70 Jahre geimpft werden. Bei Krebspatienten über 70 vor der Operation reicht es, 351 zu impfen, um ein Leben über ein Jahr zu retten. Weltweit könnte die Priorisierung von präoperativen Impfungen bei Patienten vor elektiven chirurgischen Eingriffen 58'687 Covid-19-bedingte Todesfälle in einem Jahr verhindern.

Am Universitätsspital in Essen, Deutschland, wird am 22. März ein Covid-Patient behandelt. Laut einer Studie mit Schweizer Beteiligung würden Corona-Impfungen vor Operationen zahlreiche Leben retten. 
Am Universitätsspital in Essen, Deutschland, wird am 22. März ein Covid-Patient behandelt. Laut einer Studie mit Schweizer Beteiligung würden Corona-Impfungen vor Operationen zahlreiche Leben retten. 
Bild: Keystone

11.32 Uhr: Merkel will europäische Impfstoffproduktion

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat die Notwendigkeit einer eigenständigen Produktion von Corona-Impfstoffen in der Europäischen Union betont. Es gelte, eine Fertigung auf europäischem Grund sicherzustellen, machte Merkel am Donnerstag im Bundestag deutlich. In Grossbritannien werde für Grossbritannien produziert, die USA exportierten Impfstoffe nicht. Daher sei man auch noch auf längere Sicht darauf angewiesen, was in Europa produziert werden könne. Dies gelte über dieses Jahr hinaus.

Angela Merkel gibt im deutschen Bundestag: Die Bundeskanzlerin dringt auf eine eigene europäische Impfstoffproduktion. (Archiv)
Angela Merkel gibt im deutschen Bundestag: Die Bundeskanzlerin dringt auf eine eigene europäische Impfstoffproduktion. (Archiv)
Bild: dpa

10 Uhr: Gastro-Branche erleidet nie gesehenen Jobverlust

Die Corona-Krise löst in der Gastronomie einen Job-Verlust aus, wie ihn in der Schweiz noch keine Branche bisher gesehen hat: Ende 2020 gab es in dem Bereich laut Bundesamt für Statistik 17 Prozent weniger Stellen als ein Jahr zuvor – das ist ein Verlust von 33'000 Jobs in absoluten Zahlen.

Die Schliessung der Gastro-Betriebe führt in der Branche zu einem massiven Stellenverlust.
Die Schliessung der Gastro-Betriebe führt in der Branche zu einem massiven Stellenverlust.
Bild: Keystone/Urs Flüeler

So schnell hat laut den Statistiken des Bundes noch nie eine Branche in der Schweiz derart viele Arbeitsplätze verloren, schreibt «CH Media» nach einer Auswertung der Zahlen. Darin spiegelt sich wider, wie stark sich die Schliessung der Restaurants und die Einschränkungen beim Betrieb den Sommer über auf die Branche ausgewirkt hat.

9.21 Uhr: Schwyzer Regierung genehmigt Testoffensive

Der Schwyzer Regierungsrat will die Ausbreitung des Coronavirus eindämmen und hat dazu flächendeckende Reihentests bewilligt. Für die freiwilligen Speicheltests können sich Gesundheitsinstitutionen, Betriebe und Schulen anmelden.

Die erweiterte Teststrategie soll dazu beitragen, lokale Infektionsherde zu identifizieren und Infektionsausbrüche frühzeitig einzudämmen, teilte die Schwyzer Staatskanzlei am Donnerstag mit. Ein zweiwöchiges Pilotprojekt sei erfolgreich verlaufen, begründete die Regierung die Ausweitung, die vom Bund finanziert wird.

Der Kanton Schwyz setzt bei den Reihentests auf eine IT-Plattform der Hirslanden-Gruppe. Über diese werden alle benötigten Warenlieferungen und Dienstleistungen vermittelt. Betriebe und Gesundheitsinstitutionen können sich ab dem 29. März registrieren. Schulen werden sich voraussichtlich ab dem 12. April für das repetitive Testen anmelden können.

Was im Kanton Zug bereits passiert, wird auch in Schwyz ermöglicht: Reihentests auf das Coronavirus an Schulen. (Archiv)
Was im Kanton Zug bereits passiert, wird auch in Schwyz ermöglicht: Reihentests auf das Coronavirus an Schulen. (Archiv)
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8.55 Uhr: Kanton unterstützt Berner Schifffahrt

Die BLS Schifffahrt und die Bielersee-Schifffahrts-Gesellschaft (BSG) erhalten von der öffentlichen Hand voraussichtlich rund 1,9 Millionen Franken für covidbedingte Ausfälle. Die Berner Regierung sicherte davon 713'000 Franken zu, wie sie am Donnerstag mitteilte.

Die beiden Berner Schifffahrtsunternehmen seien für den Tourismus in ihren Regionen von grosser Bedeutung, schreibt der Regierungsrat. Beide Unternehmen haben beim Kanton Gesuche um finanzielle Unterstützung eingereicht.

Die BLS Schifffahrt erlitt demnach zwischen 1. März und 30. September 2020 Ausfälle von über 4 Millionen Franken. Sie erhält vom Kanton Bern 481'000 Franken. Bei der BSG betrug die Einbusse 840'000 Franken. Ihr sicherte die Berner Regierung 232'000 Franken zu.

Der Bund werde sich voraussichtlich mit rund 855'000 Franken beteiligen, hiess es weiter. Die bernischen Gemeinden leisten gesamthaft einen Beitrag von rund 356'000 Franken. Insgesamt wird die bernische Schifffahrt somit von der öffentlichen Hand mit 1,9 Millionen Franken unterstützt – davon fliessen rund 1,3 Millionen zur BLS.

Die BLS-Schifffahrt – hier auf dem Brienzersee – erhält Unterstützung wegen covidbedingter Einnahmeausfälle. (Archiv)
Die BLS-Schifffahrt – hier auf dem Brienzersee – erhält Unterstützung wegen covidbedingter Einnahmeausfälle. (Archiv)
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8.22 Uhr: Hälfte der Israelis bereits zweimal geimpft

Die Hälfte der Israelis hat bereits die zweite Impfdosis gegen das Coronavirus erhalten. Dies teilte Gesundheitsminister Juli Edelstein am Donnerstag auf Twitter mit. Nach Daten seines Ministeriums erhielten knapp 4,7 Millionen Menschen die zweite Dosis. Die Zahl der Erstimpfungen betrug mehr als 5,2 Millionen, sie hatte in den vergangenen Tagen nur noch leicht zugenommen. Mehr als 800'000 Menschen galten in Israel als genesen.

Die Impfkampagne in Israel hatte kurz vor Weihnachten begonnen, sie zählt zu den erfolgreichsten weltweit. In den vergangenen Wochen gingen die Zahlen der Schwerkranken und der Neuinfektionen deutlich zurück. In dem Mittelmeerstaat lebten nach Angaben des nationalen Statistikamtes im Januar 9,305 Millionen Menschen. Israel ist ein sehr junges Land, rund 30 Prozent der Bürger sind unter 16 Jahre alt. Diese Altersgruppe kann bisher noch nicht geimpft werden.

7.33 Uhr: Mehr als 30 Millionen Corona-Fälle in USA

In den USA sind seit dem Ausbruch von Covid-19 mehr als 30 Millionen bestätigte Fälle registriert worden. Laut Zählung der Johns-Hopkins-Universität gab es bis Mittwoch (Ortszeit) insgesamt 30'001'245 Infektionen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg auf mehr als 545'000.

Gleichwohl gibt es unter Gesundheitsexperten verhaltenen Optimismus. Es wird vermutet, dass 70 Prozent der Bürgerinnen und Bürgern im Alter von mindestens 65 Jahren mindestens eine Impfstoffdosis verabreicht worden ist. Die Zahl der Toten pro Tag liegt zum ersten Mal seit November im Durchschnitt bei weniger als 1000 pro Tag. In manchen Bundesstaaten dürfen sich inzwischen alle impfen lassen, die nicht jünger als 16 Jahre sind. Weltweit sind mehr als 124 Millionen Fälle bestätigt worden.

In den USA wurden bis jetzt 545'000 Tote im Zusammenhang mit einer Covid-Infektion gezählt. (Archiv)
In den USA wurden bis jetzt 545'000 Tote im Zusammenhang mit einer Covid-Infektion gezählt. (Archiv)
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6.48 Uhr: Mehr als 22'500 neue Fälle in Deutschland

In Deutschland sind innerhalb eines Tages mehr als 22'500 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden 22'675 neue Ansteckungsfälle registriert – rund 6800 mehr als am Vortag und 5000 mehr als vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg den Angaben zufolge bundesweit auf 113,3.

Die Sieben-Tage-Inzidenz, welche die Zahl der Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner binnen sieben Tagen angibt, stieg zuletzt stetig an, nachdem sie im Februar zwischenzeitlich auf unter 60 gefallen war. Am Wochenende hatte der bundesweite Inzidenzwert die Marke von 100 überschritten.

Das RKI meldete am Donnerstag ausserdem 228 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Fälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie erhöhte sich den Angaben zufolge auf 2'713'180. Insgesamt 75'440 Infizierte starben.

Im Gesundheitszentrum eines grossen Unternehmens in Ditzingen, Baden-Württemberg, wird ein Corona-Schnelltest durchgeführt. 
Im Gesundheitszentrum eines grossen Unternehmens in Ditzingen, Baden-Württemberg, wird ein Corona-Schnelltest durchgeführt. 
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5.55 Uhr: EU-Gipfel für mehr Impfstoff und Tempo

Angesichts der wieder stark steigenden Corona-Zahlen wollen die EU-Staaten endlich mehr Tempo in die Impfkampagne bringen. Die Beschleunigung von Produktion und Lieferung der bisher knappen Impfstoffe ist Topthema beim Videogipfel der Staats- und Regierungschefs heute Donnerstag.



Überall in der EU sind die Impfstoffe zu knapp, um steigenden Infektionszahlen in der dritten Corona-Welle Paroli zu bieten. Die EU-Staaten wollen deshalb noch mehr tun, um die Herstellung der Vakzine hochzufahren, wie aus dem Entwurf der Gipfelerklärung hervorgeht. Zudem hat die EU-Kommission die Anfang Februar eingeführten Exportkontrollen erweitert – ohne generelle Exportverbote. Auch darüber dürfte beim Gipfel gesprochen werden.

4.25 Uhr: Astrazeneca-Impfstoff ist hoch wirksam

Der britisch-schwedische Pharmakonzern Astrazeneca sieht die hohe Wirksamkeit seines Corona-Impfstoffs durch nun aktualisierte Daten bestätigt. Das Vakzin schütze mit einer Wirksamkeit von 76 Prozent vor Covid-19, bei über 65-Jährigen betrage dieser Wert 85 Prozent, teilte das Unternehmen am frühen Donnerstagmorgen unter Berufung auf weitere Daten einer sogenannten Phase-III-Studie mit etwa 32'500 Probanden mit. Das bedeutet, dass unter den älteren Probanden einer geimpften Gruppe 85 Prozent weniger Erkrankungen auftraten als unter denen einer Kontrollgruppe. Die Wirksamkeit über alle Altersgruppen hinweg in Bezug auf schwere Krankheitsverläufe liege sogar bei 100 Prozent.

Astrazeneca-Forschungschef Mene Pangalos sagte, man freue sich darauf, in den kommenden Wochen einen Zulassungsantrag für Notfallzulassungen in den USA einzureichen. Das britisch-schwedische Unternehmen hat den Impfstoff namens AZD1222 zusammen mit der Universität Oxford entwickelt. Er wird seit Januar in Grossbritannien in grossem Stil eingesetzt.



Deutschland und mehrere andere Staaten hatten die Impfung mit dem Astrazeneca-Stoff vorerst ausgesetzt, weil mehrere Fälle mit Thrombosen (Blutgerinnseln) in den Hirnvenen in zeitlichem Zusammenhang zur Impfung gemeldet wurden. Mittlerweile wird das Vakzin wieder eingesetzt.

Der Impfstoff von Astrazeneca ist besser als sein Ruf: Gemäss einer neuen Studie schützt er vollständig, also zu 100 Prozent, vor einem schweren Krankheitsverlauf.
Der Impfstoff von Astrazeneca ist besser als sein Ruf: Gemäss einer neuen Studie schützt er vollständig, also zu 100 Prozent, vor einem schweren Krankheitsverlauf.
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3.12 Uhr: Deutschland erwägt Ferienverbot im Ausland

Die Ferien auf Mallorca sorgen in Deutschland weiter für Ärger. Die Testpflicht für Flugpassagiere reicht vielen als Reisebremse nicht aus – auch der Kanzlerin nicht. Jetzt werden weitere Massnahmen geprüft. 

Die Regierung erwägt, Reisen in beliebte Urlaubsgebiete im Ausland vorübergehend zu unterbinden. «Das wird jetzt von den zuständigen Ressorts überprüft», sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer in Berlin. Sie sagte aber nicht, welche Optionen es gibt.

Die SPD lehnte ein echtes Reiseverbot umgehend ab. «Ein generelles Verbot von Reisen in beliebte Urlaubsgebiete im Ausland wird es mit der SPD-Fraktion nicht geben», sagte der parlamentarische Geschäftsführer Carsten Schneider der Deutschen Presse-Agentur. «Generell Reisen ins Ausland zu verbieten, geht über sinnvolle Schutzmassnahmen hinaus, ist unverhältnismässig und trägt zur weiteren Verunsicherung der Bevölkerung bei.»

Hintergrund der Diskussion ist der vorübergehende Buchungsboom für Mallorca nach der Streichung der Lieblingsinsel der Deutschen von der Liste der Corona-Risikogebiete am 14. März. Damit wurde auch die Reisewarnung des Auswärtigen Amts aufgehoben. Der Schritt erfolgte, weil die Zahl der Neuinfektionen dort unter 50 pro 100'000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gesunken war. Damit ist der Urlaub auf Mallorca wieder ohne Quarantäne und Testpflicht bei der Rückkehr möglich.

Abfluginformationen am Flughafen Hannover. Deutschlands Regierung prüft eine vorübergehende Unterbindung von Ferienreisen ins Ausland.
Abfluginformationen am Flughafen Hannover. Deutschlands Regierung prüft eine vorübergehende Unterbindung von Ferienreisen ins Ausland.
dpa

2.52 Uhr: Mehr als 300'000 Corona-Tote in Brasilien

Als zweites Land der Welt nach den USA hat Brasilien die Grenze von 300'000 registrierten Corona-Toten überschritten. 300'685 Menschen seien seit Beginn der Pandemie vor rund einem Jahr im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben, teilte das brasilianische Gesundheitsministerium am Mittwoch mit. Nur in den Vereinigten Staaten sind mit rund 545'000 Todesfällen dem Virus bislang mehr Menschen zum Opfer gefallen. Brasilien hatte am Dienstag erstmals die Marke von 3000 Toten innerhalb von 24 Stunden überschritten.

Im grössten Land Lateinamerikas haben sich nachweislich über 12,2 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. In den meisten Bundesstaaten sind die Intensivstationen an der Belastungsgrenze. Der rechte Präsident Jair Bolsonaro hat das Coronavirus von Anfang an verharmlost, einen landesweiten Lockdown lehnt er aus wirtschaftlichen Gründen ab. Nach einer Fernsehansprache des Staatschefs am Dienstag kam es in zahlreichen Städten des Landes zu Unmutsbekundungen gegen die Corona-Politik der Regierung.

In Brasilien sind Rettungsdienste und Krankenhäuser am Anschlag.
In Brasilien sind Rettungsdienste und Krankenhäuser am Anschlag.
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