Coronavirus – Schweiz Bundesrat Berset erwartet bis Ende Woche 600'000 weitere Impfdosen

mk, sda

8.6.2021 - 12:33

Bundesrat Alain Berset und die Solothurner Frau Landammann Susanne Schaffner besuchen den Impf-Drive-in in Grenchen SO.
Bundesrat Alain Berset und die Solothurner Frau Landammann Susanne Schaffner besuchen den Impf-Drive-in in Grenchen SO.
Keystone

Bis Ende dieser Woche soll die Schweiz 600'000 weitere Impfdosen gegen das Coronavirus erhalten. Das hat Bundesrat Alain Berset bei einem Besuch in Solothurn angekündigt.

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Gemäss aktuellen Zahlen hätten 3,2 Millionen Menschen in der Schweiz mindestens eine Impfdosis erhalten, sagte Berset. Fast zwei Millionen Personen seien vollständig geimpft. «Das ist gut, aber nicht genug, um die Pandemie zu stoppen.» Man müsse jetzt so weitermachen. Er danke den Kantonen für ihre Bemühungen, sagte der SP-Bundesrat weiter.

Das Impfen müsse so einfach wie möglich sein. Eine sehr innovative Möglichkeit seien die Impf-Drive-in, die der Kanton Solothurn seit Anfang Juni als schweizweite Premiere betreibt. Wer sich in einem der Drive-in in Grenchen, Zuchwil oder Lostorf impfen lassen will, muss dafür sein Auto nicht verlassen: Sowohl die Formalitäten und die Befragung als auch die Impfung selbst werden durch das Fenster des Fahrzeugs vorgenommen. Die Drive-in sind unter der Woche bis spätabends geöffnet. Auch am Wochenende empfangen sie Impfwillige.

Weiterer Öffnungsschritt kommt

Weiter bekräftigte Berset in Solothurn den Plan des Gesamtbundesrates, diesen Freitag die Konsultation für einen weiteren Öffnungsschritt zu starten. Dieser soll dann spätestens Anfang Juli in Kraft treten.

Das Covid-Zertifikat für Geimpfte, Genesene und Getestete ist laut Berset eine «riesige logistische Übung». Die Schweiz sei früher als viele andere Länder. Ab Juli solle das Zertifikat funktionieren. Bis dahin brauche es einige Zeit für das Ausrollen.

Über 100'000 Impfungen pro Tag

Zur Lage der Pandemie sagte Berset: «Wir sind auf einem guten Weg.» Man müsse aber aufpassen: «Wir sind noch nicht am Ende.» Der Bundesrat müsse mit den nächsten Öffnungsschritten vorsichtig sein. Mit der Impfkampagne sei die Schweiz ziemlich weit fortgeschritten. Jeden Tag würden mehr als 100'000 Impfungen verabreicht. «Das ist eine sehr gute Sache.»

Auf die Frage eines Journalisten an der Medienkonferenz in Solothurn, ob die Schweiz einen indirekten Impfzwang einführe, betonte Berset, die Impfung sei freiwillig. Es werde keine Zweiklassengesellschaft geschaffen. Wer sich nicht impfen lassen wolle, müsse für gewisse Situationen einen Covid-19-Test machen. «Jeder kann wählen, wie er will.»