Politik Danny Danon soll erneut Israels UN-Botschafter werden – löst Erdan ab

SDA

9.6.2024 - 16:44

ARCHIV - Der frühere ständige Vertreter Israels bei den Vereinten Nationen Danny Danon spricht während einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats. Foto: Bebeto Matthews/AP/dpa
ARCHIV - Der frühere ständige Vertreter Israels bei den Vereinten Nationen Danny Danon spricht während einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats. Foto: Bebeto Matthews/AP/dpa
Keystone

Danny Danon, ranghohes Mitglied in der rechtskonservativen Likud-Partei des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, soll zum zweiten Mal Israels UN-Botschafter werden. Dies entschieden Netanjahu und Aussenminister Israel Katz, wie Netanjahus Büro am Sonntag mitteilte. Die Ernennung des 53-Jährigen muss noch von der Regierung gebilligt werden.

Danon soll den gegenwärtigen UN-Botschafter Gilad Erdan (ebenfalls 53) ablösen. Dieser war wiederum 2020 Danons Nachfolger auf dem Posten gewesen. Erdan hatte immer wieder mit dramatischen Auftritten für Aufmerksamkeit gesorgt. Im Oktober steckte er sich etwa vor dem Weltsicherheitsrat einen gelben Davidstern mit den Worten «Never Again» ("Nie wieder") ans Revers. Dies erinnerte an Sterne, die die Nazis im Dritten Reich Juden als Kennzeichen aufgezwungen hatten.

«Wir werden den Stern tragen, bis Sie die Gräueltaten der Hamas verurteilen und Sie die sofortige Freilassung unserer Geiseln fordern», sagte er damals mit Blick auf das Massaker der islamistischen Terrororganisation Hamas im israelischen Grenzgebiet, bei dem mehr als 1200 Menschen getötet und mehr als 250 verschleppt worden waren.

Im vergangenen Monat schredderte Erdan vor dem Rednerpult in einem symbolischen Akt Zettel, auf denen «Charta der Vereinten Nationen» stand. Damit protestierte er gegen eine Resolution der Vollversammlung der Vereinten Nationen, die die Rolle der Palästinenser innerhalb des grössten UN-Gremiums deutlich stärkt. Die mit überwältigender Mehrheit angenommene Resolution in New York räumt dem Beobachterstaat Palästina eine deutlich erweiterte Teilnahme an den Sitzungen der Vollversammlung ein, gibt ihm aber kein reguläres Stimmrecht.