Kritik an Trump «Es ist ein leichtes Tränengas. Es ist sehr sicher»

AP/SDA/phi

27.11.2018

Bilder von Kindern, die an der US-Grenze mit Tränengas beschossen worden sind, haben Donald Trump Kritik eingebracht – das kümmert den Präsidenten allerdings wenig.

US-Präsident Donald Trump hat den harten Einsatz von US-Beamten gegen Migranten an der Grenze zu Mexiko verteidigt. Bei einer Diskussionsrunde im Staat Mississippi deutete Trump am Montag an, dass Frauen unter den Migranten selbst schuld seien, dass sie und ihre Kinder Tränengas ausgesetzt wurden.

Er frage sich, warum Mütter sich und ihre Kinder in Gefahr begeben hätten. «Da muss man wirklich sagen: ‹Warum rennt ein Elternteil in ein Gebiet, von dem sie wissen, dass es mit Tränengas beschossen wird?›». Ausserdem sagte der 72-Jährige, es sei ein «leichtes Tränengas» zum Einsatz gekommen. «Das ist sehr sicher», so der Republikaner.

«Unter dem Strich kommt niemand in unser Land»

Zuvor hatte Trump noch abgestritten, dass Kinder dem Reizgas ausgesetzt worden sind. Dann hatte er den Einsatz damit gerechtfertigt, dass die Grenze beinahe von «einigen sehr harten Leuten» überrannt worden wären: «Unter dem Strich kommt niemand in unser Land, es sei denn legal.»

Ohne Beweise vorzulegen, behauptete der Präsident zudem, dass einige Migranten gar nicht die Eltern der betroffenen Kinder gewesen seien. Vielmehr seien es Leute, die sich ein Kind «schnappen», damit sie eine bessere Aussicht auf Asyl in den USA hätten.

Mehrere Migranten hatten am Sonntag versucht, von einem Grenzübergang vor dem mexikanischen Tijuana aus in die USA zu gelangen. US-Beamte feuerten mit Tränengas auf die anstürmende Menge. Den Szenen an den Grenzposten San Ysidro und El Chaparral war eine Demonstration der Migranten für eine schnellere Bearbeitung ihrer Asylanträge durch die USA vorausgegangen. Unter den Teilnehmern waren viele Familien mit Kindern, die in der Nähe waren, als die Lage eskalierte.

Mexiko fordert Untersuchung

Das mexikanische Aussenministerium fordert eine Untersuchung der Vorfälle: Es werde erwartet, dass die USA den Einsatz von «nicht tödlichen Waffen» in Richtung Mexikos gründlich aufkläre. Dies teilte das Ministerium in einer entsprechenden diplomatischen Note an die US-Botschaft in Mexiko-Stadt mit.

Der mittelamerikanische Staat bekräftigte zudem sein Engagement, die Menschenrechte und die Sicherheit der Migranten jederzeit zu schützen, wie es der Erklärung des Ministeriums hiess. Mexiko hat angekündigt, die an den Unruhen beteiligten Migranten in ihre Heimatländer abzuschieben. Die Menschen stammen aus Honduras, El Salvador und Guatemala und sind vor Gewalt und Armut geflohen.

Die Bilder des Tages:

Zurück zur Startseite