Zuflucht EU? Viele Flüchtlingslager in Griechenland sind hoffnungslos überfüllt und erschreckend schäbig.
Migranten verlassen das Lager Moria aus Lesbos durch ein Loch im Zaun.
Migranten versuchen sich an einem kleinen Feuer neben dem Lager Moria auf der Insel Lesbos aufzuwärmen.
Behelfsmässige Wohnungen aus Plastikplanen und Holz in einem provisorischen Lager auf der griechischen Insel Lesbos.
Migranten warten in einem Zwischenlager auf Lesbos darauf, Brot kaufen zu können.
Ein Mann rasiert einen anderen Flüchtling im Flüchtlingslager auf der griechischen Insel Samos.
Tausende von Rettungswesten, die von Migranten und Flüchtlingen zurückgelassen wurden, stapeln sich auf einer Müllhalde in der Nähe der Stadt Mithymna auf Lesbos.
Kälte und Dunkelheit: Ein Kind steht im Eingang eines Zeltes im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos.
Flüchtlinge im Mittelmeer: Griechenland wieder im Fokus
Zuflucht EU? Viele Flüchtlingslager in Griechenland sind hoffnungslos überfüllt und erschreckend schäbig.
Migranten verlassen das Lager Moria aus Lesbos durch ein Loch im Zaun.
Migranten versuchen sich an einem kleinen Feuer neben dem Lager Moria auf der Insel Lesbos aufzuwärmen.
Behelfsmässige Wohnungen aus Plastikplanen und Holz in einem provisorischen Lager auf der griechischen Insel Lesbos.
Migranten warten in einem Zwischenlager auf Lesbos darauf, Brot kaufen zu können.
Ein Mann rasiert einen anderen Flüchtling im Flüchtlingslager auf der griechischen Insel Samos.
Tausende von Rettungswesten, die von Migranten und Flüchtlingen zurückgelassen wurden, stapeln sich auf einer Müllhalde in der Nähe der Stadt Mithymna auf Lesbos.
Kälte und Dunkelheit: Ein Kind steht im Eingang eines Zeltes im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos.
Viele Flüchtlingslager in Griechenland sind hoffnungslos überfüllt. Dramatisch ist die Situation vor allem für Tausende Kinder, die dort ohne ihre Eltern ausharren.
Auf den griechischen Inseln im Osten der Ägäis ist es eng geworden. Ob Lesbos, Chios, Samos, Leros oder Kos – überall sind die Registrierungslager, Camps und Unterkünfte für Flüchtlinge und Migranten überfüllt.
Ende Dezember lebten dort knapp 42'000 Migranten, bei einer Kapazität von gerade mal 7500. Unter ihnen sind nach Angaben der EU-Kommission 1922 unbegleitete Minderjährige. Die Lage ist explosiv. Tausende Menschen leben in Zelten und Hütten, die sie aus Plastikplanen und Zweigen selbst gebaut haben. Der kleinste unvorhersehbare Zwischenfall – ein Streit zwischen Migranten oder mit Einwohnern – könnte chaotische Zustände auslösen, warnen die Insel-Bürgermeister.
Die Gesamtzahl der Migranten, die die europäischen Mittelmeerländer erreichten, ist 2019 zwar erneut gesunken. Waren 2018 141'472 Migranten angekommen, haben dieses Jahr bis zum 23. Dezember 122'624 Menschen aus der Türkei, Libyen und anderen Staaten Afrikas nach Europa übergesetzt, teilte das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) mit.
Eine Ausnahme bildet allerdings die Ägäis: Die Zahl der Migranten, die aus der Türkei nach Griechenland übersetzten oder auf dem Landweg kamen, ist deutlich gestiegen. Bis zum 23. Dezember waren es nach UNHCR-Angaben 73'377 – und damit fast 23'000 mehr als im Gesamtjahr 2018. Um die überfüllten Lager auf den Inseln zu entlasten, begann die griechische Regierung Anfang Oktober, Migranten aufs Festland zu bringen.
Zahlreiche humanitäre Organisationen, aber auch Politiker rufen dazu auf, dringend die unbegleiteten Minderjährigen aus Griechenland zu holen und sie in geeigneten Unterkünften in anderen EU-Ländern unterzubringen. Nach EU-Angaben harren in ganz Griechenland 5'276 unbegleitete Minderjährige aus. Davon seien neun Prozent jünger als 14 Jahre und damit im Sinne des Jugendschutzgesetzes Kinder. In Griechenland fehlen 3'000 geeignete Unterkünfte für Minderjährige.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan droht immer wieder, den Flüchtlingen in seinem Land den Weg Richtung Europa zu öffnen. Damit wackelt der EU-Flüchtlingspakt mit der Türkei von 2016. Danach darf jeder Migrant, der illegal auf die griechischen Inseln übersetzt, in die Türkei zurückgeschickt werden. Die türkischen Behörden hindern ihrerseits die Migranten daran, sich einzuschiffen.
Das Abkommen wirkte zunächst: Kamen 2015 nach UNHCR-Angaben noch 856'723 Menschen auf dem Seeweg nach Griechenland, so waren es 2016 nur noch 173'450 und 2017 gerade mal 29'178.
Kurz vor Beginn des neuen Jahres sieht es anders aus: Der griechische Vize-Bürgerschutzminister Giorgos Koumoutsakos schätzt, dass an der türkischen Ägäisküste mindestens 250'000 Menschen auf eine Chance warten, zu den griechischen Inseln und damit in die EU überzusetzen. Nicht nur griechische, auch viele andere europäische Politiker blicken mit Sorge Richtung Türkei.
In Italien sank die Zahl der Neuankömmlinge von 181'436 im Jahr 2016 auf knapp 11'300 bis zum 23. Dezember dieses Jahres. Als Hauptgrund gilt ein umstrittenes Abkommen, das die damalige sozialdemokratische Regierung 2017 mit Libyen schloss. Das Memorandum wurde von informellen Vereinbarungen mit diversen Milizen des Bürgerkriegslandes begleitet. Ziel war es, die Libyer dazu zu bringen, Migranten nicht aufs Meer hinaus zu lassen.
Menschenrechtler prangern die Zustände in libyschen Lagern an, in denen afrikanische Migranten gefangengehalten und misshandelt werden. Es gibt Berichte, dass Menschenhändler und Kriminelle Teile der von EU und Italien mitfinanzierten libyschen Küstenwache kommandieren.
Nach Einschätzung des italienischen Migrationsexperten Matteo Villa spielten ausserdem die Abkommen eine Rolle, die die EU mit Ländern wie Niger oder dem Sudan abgeschlossen hat, um Migranten schon südlich von Libyen aufzuhalten.
In Italien wurde dann 2018 der rechte Hardliner Matteo Salvini Innenminister, der die internationalen Hilfsorganisationen bekämpfte und die Häfen für Rettungsschiffe schloss. Nach dem Regierungswechsel im September mit dem Ausscheiden von Salvinis Lega fährt die neue Führung einen moderateren Kurs. Villa sieht aber nur vorsichtige Änderungen an der von Rom seit Jahren verfolgten «Politik der Abschreckung». «Die Italiener haben sehr viel Angst vor sehr wenigen Landungen», bemerkt er.
Auch in Spanien kamen 2019 deutlich weniger Migranten an. Hatte das Land 2018 mit mehr als 65'000 die höchsten Ankunftszahlen unter den Mittelmeeranrainern, waren es bis Ende Dezember 2019 nur knapp 31'000. Dies wird vor allem auf eine bessere Kooperation mit Marokko zurückgeführt.
Am 23. September verständigten sich die Innenminister Deutschlands, Frankreichs, Italiens und Maltas auf eine Grundsatzeinigung für die Seenotrettung im zentralen Mittelmeer. Gerettete Migranten sollten demnach innerhalb von vier Wochen auf andere EU-Staaten verteilt werden. Allerdings hat sich der Vereinbarung bislang kein anderes Land offiziell angeschlossen. Auch feste Quoten zur Verteilung der Geretteten gibt es nicht.
Villa erinnert daran, dass derzeit die Zahl der Migranten auf der zentralen Mittelmeerroute im Vergleich zu Ankünften in Ländern wie Deutschland lächerlich niedrig ist. In Deutschland wurden 2019 bis Ende Oktober nach Angaben des Bundesinnenministeriums 122'225 Erstanträge auf Asyl gestellt. Und von den wenigen Migranten, die in Italien ankommen, gelangen die wenigsten auf Rettungsschiffen wie der «Ocean Viking», der «Alan Kurdi» oder der «Open Arms» ins Land.
Fast täglich griff die griechische Küstenwache im Herbst Migranten an Bord von Jachten auf, die aus Westgriechenland nach Italien zu kommen versuchten. Aber vielen gelingt es, die Strände Apuliens, Kalabriens oder Siziliens zu erreichen. Von Tunesien aus setzen auch viele Menschen direkt auf die kleine italienische Insel Lampedusa über. Nach einem Bericht der Zeitung «Corriere della Sera» wurde die Ostroute von Griechenland aus zur Hauptroute nach Italien.
Bilder des Tages
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Imposante Kulisse: In Los Angeles können sich die Menschen unter anderem auf dem Parkplatz des Dodger Stadium gegen Corona impfen lassen. (31.1.2021)
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Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
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Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
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Schlange an der Notaufnahme: Rettungssanitäter warten vor dem Santa Maria Krankenhaus in Lissabon, um Covid-19-Patienten zu übergeben. Portugal gehört momentan zu den Ländern mit den weltweit höchsten Neuinfektionszahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. (28.1.2021)
Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
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Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
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Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Winterfest: Stammrosen sind im Rosenpark Dräger in Steinfurth, Deutschland, mit Folie kältesicher verpackt. (25.1.2021)
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