Seoul
Ein Gericht in Südkorea hat die Untersuchungshaft der Ex-Präsidentin Park Geun Hye vor Abschluss ihres Prozesses wegen Korruptionsvorwürfen verlängert. Das Bezirksgericht in Seoul stellte auf Antrag der Staatsanwaltschaft einen weiteren Haftbefehl gegen Park aus.
Als Haftgrund habe das Gericht unter anderem die Möglichkeit genannt, dass Beweismittel vernichtet werden könnten, wie südkoreanische Sender am Freitag berichteten. Auch seien die Anschuldigungen zu schwerwiegend, um Park auf freien Fuss zu setzen.
Vor Ablauf der Gültigkeitsdauer des ersten Haftbefehls am Montag wurde die U-Haft jetzt um weitere sechs Monate verlängert. Ein Urteil im Hauptverfahren werde jedoch noch vor Ende dieses Jahres erwartet, berichtete der Rundfunksender KBS.
Der neue Haftantrag enthielt neue Beschuldigungen einschliesslich des Verdachts, dass Park von weiteren Unternehmen während ihrer Amtszeit Geld angenommen habe.
Das Verfassungsgericht hatte die konservative Politikerin im März wegen ihrer Rolle in einer Korruptionsaffäre um eine Vertraute des Amtes enthoben. Park muss sich seit Mai vor Gericht wegen Bestechlichkeit, Machtmissbrauchs, Nötigung und anderer Vorwürfe verantworten. Im Falle einer Verurteilung droht ihr eine Haftstrafe von zehn Jahren bis lebenslang.
Ihrer langjährigen Freundin Choi Soon Sil wird unter anderem vorgeworfen, sie habe dank ihrer Beziehung zu Park zahlreiche Unternehmen einschliesslich der Samsung-Gruppe genötigt, ihre Stiftungen und Organisationen mit Millionen zu fördern.
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