Das zivile Rettungsschiff «Ocean Viking», das am Sonntag 176 Bootsflüchtlinge auf dem Mittelmeer vor Libyen gerettet hat, bittet um Anweisungen über einen Anlegeplatz.
«Wir fordern die EU-Mitgliedstaaten und die zuständigen Behörden auf, uns einen sicheren Hafen für die 176 Menschen an Bord zuzuweisen», betonten die Hilfsorganisationen SOS Méditerranée und Ärzte ohne Grenzen, Betreiber des Schiffes. Derzeit halte sich die «Ocean Viking» in internationalen Gewässern zwischen der italienischen Insel Lampedusa und Malta auf.
«Die Männer, Frauen und Kinder an Bord haben eine schreckliche Seefahrt hinter sich und müssen sofort an Land», sagte Frederic Penard, Sprecher von SOS Méditerranée, laut Medienangaben.
Inzwischen nimmt die Zahl der direkten Landungen von Flüchtlingen und Migranten an Bord kleinerer Schiffe auf Lampedusa zu. Am frühen Montag erreichten drei Boote mit 200 Personen an Bord, darunter mehrere Kinder, die Insel. Am Sonntag waren weitere 150 Personen auf der Insel eingetroffen. Der Hotspot der Insel beherbergt zur Zeit 400 Menschen, obwohl er lediglich über 90 Plätze verfügt.
Italiens Innenministerin Luciana Lamorgese kündigte in einem Interview mit der Zeitung «Corriere della Sera» am Sonntag einen Dialog mit Hilfsorganisationen an. Es solle bald ein Treffen geben; dabei solle es unter anderem um einen Verhaltenskodex für die NGOs gehen, der bereits seit 2017 besteht.
Lamorgeses rechter Vorgänger Matteo Salvini hatte den Dialog mit Hilfsorganisationen ausgesetzt und sie der Schlepperei beschuldigt.
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