Nahe Saudi-Arabien Iran meldet Angriff auf Öltanker im Roten Meer

dpa

11.10.2019

Irans Präsident Hassan Rohani.
Irans Präsident Hassan Rohani.
Bild: Keystone

Im Roten Meer hat sich eine Explosion auf einem iranischen Öltanker ereignet – nahe von Saudi-Arabien. Laut Angaben des Ölministeriums wurde das Schiff von zwei Raketen getroffen. 

Der jüngste Vorfall, der die Spannungen im Nahen Osten weiter anheizen dürfte, soll sich gut 95 Kilometer vor der Küste Saudi-Arabiens ereignet haben: Zwei Geschosse sollen einen iranischen Öltanker im Roten Meer getroffen haben. Das meldeten iranische Medien am Freitag, während es aus Saudi-Arabien zunächst keine Informationen über das Geschehen gab.

Die Explosion habe zwei Lagerräume auf dem Schiff beschädigt und Öl laufe nun in der Nähe der saudischen Hafenstadt Dschidda ins Meer, meldete das iranische Staatsfernsehen. Bei dem getroffenen Tanker handle es sich um die «Sabity», schrieb die amtliche Nachrichtenagentur Irna unter Verweis auf die nationale Tankergesellschaft NITC.

US-Navy bestätigt Berichte

Wer die Geschosse nach Einschätzung der iranischen Behörden abgefeuert haben könnte, wurde nicht bekannt gegeben. Ein Sprecher der Fünften Flotte der US-Navy bestätigte die Berichte über den Vorfall; die Behörden hätten davon erfahren. Einen weiteren Kommentar lehnte er ab.



Die Spannungen zwischen dem Iran auf der einen und den USA sowie Saudi-Arabien auf der anderen Seite haben in der letzten Zeit zugenommen. Vor mehr als einem Jahr war US-Präsident Donald Trump aus dem internationalen Atomabkommen mit Teheran ausgestiegen und hatte Sanktionen gegen die iranische Wirtschaft verhängt, die seither Einbussen verkraften musste. Nach Trumps Entscheidung kam es in der für den Handel wichtigen Strasse von Hormus zu mysteriösen Angriffen auf Öltanker. Ausserdem schoss der Iran eine Überwachungsdrohne des US-Militärs ab.

Zuletzt wurde die saudische Ölindustrie in Mitleidenschaft gezogen – durch einen Angriff mit Drohnen und Geschossen auf eine Ölraffinerie. Das sonst übliche tägliche Produktionsvolumen brach um die Hälfte ein.

Die USA machten den Iran für die Attacke verantwortlich, Teheran stritt das jedoch ab. Stattdessen reklamierten die Huthi-Rebellen im Jemen den Angriff für sich, gegen die Saudi-Arabien seit Jahren im Nachbarland kämpft. Analysten zufolge war die Reichweite der Geschosse aber nicht groß genug, um vom Jemen aus abgefeuert worden zu sein.

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