Der britische Premierminister Boris Johnson hat in einem Brief an EU-Ratspräsident Donald Tusk abermals Änderungen am EU-Austrittsabkommen verlangt.
Der neue britische Regierungschef Boris Johnson steht unter Druck. Deshalb bittet er die EU erneut um Zugeständnisse beim Brexit. Ziel müsse es sein, die umstrittene Backstop-Regelung aus der Vereinbarung zu streichen, führte Johnson in dem vierseitigen Schreiben aus, das am Montagabend veröffentlicht wurde.
Die Änderungen sollen nach Johnsons Darstellung einen ungeregelten Brexit Ende Oktober verhindern. «Ich hoffe sehr, dass wir mit einem Deal ausscheiden werden», schrieb der Regierungschef.
EU gegen neue Gespräche
Die EU hatte erneute Gespräche über den Vertrag allerdings immer wieder ausgeschlossen. Sie besteht auf dem sogenannten Backstop, um auszuschliessen, dass nach dem Brexit Warenkontrollen zwischen dem britischen Nordirland und dem EU-Mitglied Irland eingeführt werden müssen.
Der Backstop sieht vor, dass Grossbritannien so lange Teil einer Zollunion mit der EU bleiben soll, bis eine andere Lösung gefunden ist, die Kontrollen überflüssig macht. Für Nordirland sollen zudem teilweise Regeln des Europäischen Binnenmarkts gelten.
Die Brexit-Hardliner in der Tory-Partei fürchten, dass Grossbritannien durch den Backstop dauerhaft eng an die EU gebunden bleiben könnte. Eine eigenständige Handelspolitik wäre so unmöglich.
Keine Grenzkontrollen statt Backstop
Johnson schlägt nun vor, den Backstop zu streichen. Stattdessen sollen sich beide Seiten rechtlich verpflichten, keine Grenzkontrollen zwischen den beiden Teilen Irlands einzuführen.
Bis zum Ende einer Übergangsperiode sollen dann «alternative Vereinbarungen» getroffen werden, die den Backstop überflüssig machen und Teil eines künftigen Handelsabkommens wären.
Für den Fall, dass dies nicht rechtzeitig gelingt, wäre Johnson bereit, «konstruktiv und flexibel zu schauen, welche Verpflichtungen helfen könnten». Was er damit meint, blieb offen.
Königin Elizabeth II. (rechts) hat am Mittwoch in London Brexit-Hardliner Boris Johnson (links) zum Premierminister ernannt.
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Nach seiner Ernennung zum Premierminister hat Boris Johnson vor seinem neuen Amtssitz in der Londoner Downing Street sein Versprechen wiederholt, Grossbritannien aus der EU zu führen.
Bild: KEYSTONE/EPA/VICKIE FLORES
Theresa May hat am Mittwochnachmittag zum letzten Mal im Londoner Parlament eine Rede als Premierministerin gehalten.
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