Bei dem Einschlag einer russischen Rakete in ein Hochhaus der ukrainischen Industriestadt Dnipro ist mindestens ein Mensch getötet worden. Neun weitere wurden verletzt. Darunter sei auch ein sieben Monate altes Baby, teilte der Militärgouverneur der Region Dnipropetrowsk, Serhij Lyssak, am Freitagabend auf seinem Telegramkanal mit. Drei der Verletzten, zwei Frauen im Alter von 27 und 30 Jahren sowie ein 29-Jähriger, seien in kritischem Zustand. Zudem würden noch zwei Personen unter den Trümmern vermutet.
29.06.2024, 05:06
SDA
Bilder zeigen einen stark beschädigten Hausaufgang eines neunstöckigen Gebäudes in einem eng bebauten Wohnviertel. Die obersten vier Etagen sind vollständig zerstört. Dnipro ist seit Beginn des russischen Angriffskriegs schon mehrfach mit Raketen beschossen worden. Bei einer der verheerendsten Attacken auf zivile Objekte während des Kriegs wurden Anfang 2023 beim Einschlag in ein Wohnhaus der Stadt 45 Menschen getötet und etwa 80 verletzt.
Angesichts des neuesten Raketenangriffs forderte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj einmal mehr die Stärkung der Flugabwehr. Nur die Entschlossenheit der Welt könne dem russischen Terror Einhalt gebieten, schrieb er in sozialen Medien.
Auch in der Nacht gab es in verschiedenen Landesteilen der Ukraine wieder Luftalarm. Russland habe Drohnen Richtung ukrainisches Gebiet geschickt, meldete die Luftwaffe in Kiew. Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als zwei Jahren gegen den russischen Angriffskrieg.
Zehn Ukrainer aus russischer Gefangenschaft zurückgekehrt
Zehn ukrainische Zivilisten sind derweil nach Angaben aus Kiew aus russischer Gefangenschaft heimgekehrt. Unter den Freigelassenen sei mit Nariman Dscheljal auch ein Anführer der Krimtataren, schrieb Präsident Selenskyj in sozialen Netzwerken. Er dankte dem Vatikan für seine Vermittlung bei der Freilassung der Zivilisten.
Dscheljal war bereits 2021, also vor der grossangelegten russischen Invasion in die Ukraine, auf der schon seit 2014 von Russland annektierten Krim festgenommen und später zu 17 Jahren Haft verurteilt worden. Angeblich soll er eine Gasleitung gesprengt haben. Auch mehrere andere Gefangene wurden nach Angaben Selenskyjs schon vor dem Krieg in Russland oder in Belarus inhaftiert. Unter den Gefangenen waren zudem zwei Priester der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche.
Belarus verstärkt Truppen an der Grenze zur Ukraine
Die Grenztruppen der autoritär geführten Ex-Sowjetrepublik Belarus (früher Weissrussland) haben nach eigenen Angaben zusätzliche Einheiten an der Grenze zur Ukraine aufgestellt. Dort seien Mehrfachraketenwerfer mit einer Reichweite von 300 Kilometern positioniert worden, sagte ein Sprecher der Grenztruppen der staatlichen Nachrichtenagentur Belta in Minsk zufolge. Begründet wurde die Massnahme mit angeblichen Spionage- und Sabotagevorbereitungen vonseiten der Ukraine.
Belarus ist der engste Verbündete von Russland. Machthaber Alexander Lukaschenko ist wirtschaftlich, finanziell, politisch und militärisch stark vom Kreml abhängig. Zwar ist Minsk nicht offiziell am russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine beteiligt, doch bei Kriegsbeginn nutzten russische Truppen auch belarussisches Territorium für ihren Vorstoss auf die Ukraine.
Deutsche Rüstungsexporte steigen wegen Ukrainekrieg
Nach einem Rüstungsexport-Rekord im vergangenen Jahr sind die Ausfuhrgenehmigungen im ersten Halbjahr 2024 wegen weiter zunehmender Waffenlieferungen in die Ukraine erneut deutlich gestiegen. Vom 1. Januar bis zum 18. Juni erlaubte die Bundesregierung die Lieferung militärischer Güter für mindestens 7,48 Milliarden Euro ins Ausland. Im Vergleich zum gesamten ersten Halbjahr 2023 bedeutet das ein Plus von gut 30 Prozent.
Fast zwei Drittel der Exporte (65 Prozent oder 4,88 Milliarden Euro) sind für die Ukraine bestimmt, die von Deutschland in ihrem Abwehrkampf gegen Russland unterstützt wird. Das geht aus einer Antwort des Wirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Sevim Dagdelen vom Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
USA: Erfolgreicher Test zum Abfangen ballistischer Raketen vor Guam
Laut Angaben des Pentagons konnte ein Erfolg bei der Entwicklung der US-Verteidigungsfähigkeit gefeiert werden. Wie das Militär am Dienstag mitteilte, war es der Missile Defense Agency bei einem Test vor der im westlichen Pazifik gelegene Insel Guam gelungen, erstmals eine luftgestützte Mittelstreckenrakete abzufangen. Das US-amerikanische Aussengebiet Guam ist ein strategischer und militärischer Aussenposten, der näher an China als an Hawaii liegt. Guam spielt eine wichtige Rolle in der Region, unter anderem auch bei der Abschreckung potenzieller Gegner. Der erfolgreiche Test des US-Militärs unterstreicht das Bemühen des Pentagons, Guams Verteidigung auch gegen eine wachsende Bedrohung durch Raketenbeschuss zu stärken.
12.12.2024
Syrien-Rückkehrer hoffen auf ein besseres Leben
Syriens neuer Interimsregierungschef Mohammed al-Baschir hat vor zu grossen Hoffnungen auf eine rasche Besserung der allgemeinen Lage im Land gewarnt. In den Kassen gebe es nur syrische Pfund, die wenig oder nichts wert seien, sagte er in einem Interview mit einer italienischen Zeitung. Finanziell gehe es dem Land sehr schlecht. Dessen ungeachtet versprach Baschir, Millionen ins Ausland geflüchteter Syrer in die Heimat zurückzuholen.
12.12.2024
Türkei greift Waffen-Transport der kurdischen YPG-Miliz in Nord-Syrien an
Laut Angaben des türkischen Geheimdienstes vom Dienstag sind von der Türkei zwölf mit Raketen und schweren Waffen beladenen Lastwagen der kurdischen YPG-Miliz im Nordosten Syriens zerstört worden. Dazu wurde ein entsprechendes Video veröffentlicht, dass zudem auch Angriffe auf ein Militärgelände in der Nähe des Flughafens Kamischli zeigen soll. Der Standort dieser Aufnahmen wurde von der Nachrichtenagentur Reuters anhand der Gebäude, Bäume und Strassenführungen überprüft, die mit Satellitenbildern übereinstimmen.
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