Flugverkehr lahmgelegt Lufthansa-Streik: Auch in Zürich Flüge gestrichen

sda/tafu

7.11.2019

Die Flugbegleiter der deutschen Lufthansa befinden sich seit vergangener Nacht im Streik, Tausende Passagiere sind betroffen. Auch in der Schweiz machen sich nun die Auswirkungen bemerkbar.

Seit Mitternacht streiken die Flugbegleiter der deutschen Lufthansa. Damit bleiben viele Maschinen an den deutschen Drehkreuzen München und Frankfurt am Main am Boden, auch ein Grossteil der lukrativen Überseeflüge fallen aus. Zusammen mit 600 geplanten Stornierungen am Freitag sind der Airline zufolge rund 180'000 Passagiere betroffen. Auch Zubringerflüge von kleineren deutschen Flughäfen fallen aus. Den Kunden wurden Umbuchungen auf andere Gesellschaften und andere Tage sowie im innerdeutschen Verkehr auf die Bahn angeboten.

Die Gewerkschaft UFO fordert für die rund 21'000 Lufthansa-Flugbegleiter höhere Spesen und Zulagen sowie den besseren Zugang für Saisonkräfte in reguläre Anstellungsverhältnisse. UFO kündigte eine Ausweitung des Arbeitskampfes auf bis zu vier weitere Flugbetriebe mit deutschem Tarifrecht an. Davon könnten vor allem Eurowings-Flüge betroffen sein.

Anullationen auch in Zürich

Obwohl die Konzerntochter Swiss zunächst mitteilte, man sei von Streiks nicht betroffen und werde punktuell mit grösseren Flugzeugen zwischen der Schweiz und den deutschen Drehkreuzen fliegen, fallen nun doch einige Flüge aus. Wie eine Sprecherin des Flughafens Zürich gegenüber «20 Minuten» mitteilte, fallen dort sechs Rotationen beziehungsweise zwölf Flüge aus. Davon sei die Strecke Zürich – Frankfurt betroffen, nicht jedoch die Verbindung Zürich – München, die von einem Drittanbieter im Auftrag von Lufthansa geflogen wird.

Die Lufthansa war mit dem Versuch vor dem Arbeitsgericht gescheitert, den Streik untersagen zu lassen. Dieser sei rechtmässig, befanden das Arbeitsgericht Frankfurt und das Landesarbeitsgericht Hessen.

Die Forderung nach einer Gehaltserhöhung um 1,8 Prozent hatte Lufthansa mit einer freiwilligen Erhöhung um zwei Prozent bereits erfüllt. Nach Aussage des Vorstandschefs Carsten Spohr sei die Lufthansa zu einer Schlichtung bereit. Man wolle mit allen drei Gewerkschaften Gespräche aufnehmen, «mit dem Ziel, im Interesse unserer Kunden und Mitarbeiter die gestern von UFO angebotene Schlichtung zu vereinbaren» erklärte Spohr am Donnerstag.

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