Deutlicher AnstiegMehr illegal aus Mexiko Eingewanderte – Zahlen aus denen Trumps Mauerträume sind
tafi / dpa, afp, ap
6.3.2019
Der US-Grenzschutz schlägt Alarm: Im vergangenen Monat sind soviele Migranten illegal über die Grenze zu Mexiko in die USA eingereist wie seit mehr als fünf Jahren nicht mehr. US-Präsident Donald Trump dürften diese Zahlen in die Karten spielen.
Die Zahl der Migranten, die illegal über die mexikanische Grenze in die USA einreisen, ist deutlich angestiegen. Rund 76'100 Migranten wurden im Februar nach ihrer Einreise aus Mexiko auf US-Territorium gestoppt, wie die US-Grenzpolizei am Dienstag mitteilte. Das sind mehr als doppelt so viele wie im gleichen Vorjahreszeitraum und die höchste monatliche Zahl seit Oktober 2013.
Die neuen Daten spiegeln die Schwierigkeiten von US-Präsident Donald Trump wider, illegale Einwanderung einzudämmen. Er könnte sie aber auch als Beleg dafür heranziehen, dass es tatsächlich einen nationalen Notstand an der Grenze gibt – wenn auch eher einen humanitären und nicht unbedingt bei der Grenzsicherheit.
«Humanitäre Krise und nationale Sicherheitskrise »
Der Beauftragte für Grenzschutz und Zoll, Kevin McAleenan, sagte derweil, die Einrichtungen seiner Behörde seien «an der Grenze der Belastbarkeit». Die Menschen machten sich ihm zufolge in immer grösseren Gruppen auf den Weg. In den vergangenen Monaten seien 70 Gruppen mit jeweils mehr als 100 Menschen gezählt worden, hiess es.
Die Menschen überquerten illegal in sehr ländlich geprägten Gebieten mit wenigen Beamten die Grenze. Der Andrang überfordere die Grenzschutzbehörden und Einrichtungen, sagte McAleenan. «Wir stehen vor einer humanitären Krise und einer nationalen Sicherheitskrise entlang unserer Südwestgrenze.»
Waren es früher in der Regel Männer, hat sich nun die Zahl der Familien aus Zentralamerika erhöht. Zehntausende Kinder überqueren laut McAleenan alleine die Grenze. Die grossen Gruppen böten neue Gelegenheiten für Schmuggler, weil sich die Aufmerksamkeit auf die Familien richte.
In der Tat stellt die wachsende Zahl der Familien und Kinder die Einrichtungen des Grenzschutzes sowie von Nicht-Regierungsorganisationen vor eine «einzigartige Herausforderung», sagte McAleenan. Familien und unbegleitete Kinder machen derzeit rund 60 Prozent aller Festnahmen an der Grenze aus. Die meisten von ihnen kämen aus mittelamerikanischen Ländern wie Guatemala, Honduras und El Salvador.
Die US-Regierung unter Donald Trump will an der Grenze zu Mexiko eine Mauer bauen. Das Vorhaben könnte in den nächsten zehn Jahren bis zu 18 Milliarden Dollar kosten. (Archivbild)
Bild: AP/SDA
Grenze zwischen Mexiko und Kalifornien: Hier will Donald Trump noch einmal kräftig dazubauen.
Bild: DPA/EPA/Mike Nelson
Donald Trump kommt mit seiner Mauer an der Grenze zu Mexiko nicht weiter. Nun demonstriert der Präsident Härte und schickt die Nationalgarde an die Grenze.
Bild: AP ANDREW HARNIK
Hier: Ein Mitglied der Nationalgarde steht am Fluss Rio Grande an der Grenze zwischen Texas und Mexiko.
Bild: Maj. Randall Stillinger/Planet Pix via ZUMA Wire/dpa
Mitglieder der Nationalgarde bauen an der Grenze zu Mexiko einen Zaun.
Bild: Jack Kurtz/ZUMA Wire/dpa
Modelle von Grenzmauern sind in San Diego an der Grenze zu Mexiko aufgebaut.
Bild: Cortesía/NOTIMEX
Grenzbeamte testen im Dezember 2017 im mexikanischen Otay Mesa die Prototypen für Trumps neue Grenzmauer zwischen Mexiko und den USA.
Bild: Alejandro Tamayo/San Diego Union-Tribune via ZUMA/Archiv
Was sie wohl von den Mauerplänen hält? Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (r) 2017 mit Präsident Enrique Pena Nietowird am Palacio National in Mexiko-Stadt.
Bild: Michael Kappeler/DPA
Todesfälle in Behördengewahrsam
Um den Anstieg zu bewältigen, hat der Grenzschutz nach eigenen Angaben zusätzliche medizinische Versorgung für Migranten angeordnet, die von den Behörden festgehalten werden. Jüngst hatte es mehrere Todesfälle von Menschen im Gewahrsam des US-Grenzschutzes gegeben.
Nach dem Tod zweier Kinder aus Guatemala im Dezember war im Februar ein 45 Jahre alter Mann aus Mexiko in der Obhut der Behörden gestorben. Als Reaktion hat der Grenzschutz nach eigenen Angaben zusätzliche medizinische Versorgung für Migranten angeordnet, die von den Behörden festgehalten werden.
In der Grenzstadt El Paso in Texas soll ausserdem ein neues Vorgangszentrum gebaut werden, das besser auf die Bedürfnisse von Familien und Kindern zugeschnitten ist. McAleenan führte aus, dass die erweiterten medizinischen Bemühungen zwar eine Hilfe seien, um mit dem Anstieg umzugehen, aber keine nachhaltige Lösung.
Enthüllung im Königshaus: Prinzessin Kate unterzieht sich Chemotherapie wegen Krebserkrankung
22.03.2024
Rebellen in Syrien entdecken grosse Drogenfabrik
Am Stadtrand von Damaskus haben die Kämpfer eine Drogenfabrik des Assad-Regimes entdeckt. Fachleute beschuldigen Syrien seit Jahren, ein grosser Akteur im internationalen Rauschgifthandel zu sein.
13.12.2024
Konzert ohne Kopftuch – junge Sängerin trotzt den Mullahs
Parastoo Ahmadi hat in Teheran ein Konzert ohne Kopftuch und in einem Kleid gegeben. Dinge, die im Iran für Frauen verboten sind. Das Regime hat nun ein Verfahren gegen Ahmadi und die Band eröffnet.
13.12.2024
Retter finden Kinder und Frauen in geheime Kammern
In Gruppen durchkämmen Retter das Militärgefängnis Saidnaya: Assads Folter-Knast entpuppt sich als Vernichtungslager mit geheimen Kammern im Untergrund, die von einem hochrangigen Nazi inspiriert sein könnten.
10.12.2024
Enthüllung im Königshaus: Prinzessin Kate unterzieht sich Chemotherapie wegen Krebserkrankung
Rebellen in Syrien entdecken grosse Drogenfabrik
Konzert ohne Kopftuch – junge Sängerin trotzt den Mullahs
Retter finden Kinder und Frauen in geheime Kammern