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Corona-Pandemie 88 Neuinfektionen — Bund ruft Masken wegen Schimmelpilz zurück
Agenturen/Redaktion
9.7.2020 - 21:45
Die Covid-19-Infektionszahlen sind am Donnerstag wieder unter 100 gefallen. Ein Viertel der Fälle wird importiert. Kurzarbeit wird während der Pandemie deutlich weniger bezogen als angemeldet. Unterdessen ruft der Bund alte Masken wegen Pilzbefalls zurück. Die Ereignisse des Tages im Überblick.
In der Schweiz und in Liechtenstein sind laut Bundesamt für Gesundheit (BAG) innerhalb eines Tages 88 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Am Mittwoch waren 129 neue Fälle gemeldet worden, am Dienstag 54 und am Montag 47. Bisher starben gemäss den Angaben mindestens 1686 Menschen, die positiv auf Covid-19 getestet worden waren. Insgesamt mussten seit Beginn der Pandemie 4077 Personen hospitalisiert werden.
Stefan Kuster, Leiter Übertragbare Krankheiten beim BAG, reagierte auf die aktuelle Tendenz am Donnerstag vor den Bundeshausmedien vorsichtig optimistisch. «Die Zahlen scheinen sich ein wenig zu stabilisieren». Die Reproduktionsrate aber liege bei 1,38 (am 27. Juni). Das Ziel sei, den R-Wert auf unter 1 zu halten, damit die Epidemie abflache.
Ansteckungen gibt es laut Kuster derzeit vor allem in grossen Kantonen wie Zürich, Aargau und Waadt — in Klubs, aber auch an Beerdigungen oder am Arbeitsplatz. Ein Viertel der Fälle sei aus dem Ausland importiert, unter anderem aus Serbien und Kosovo.
Zähe Schweizer Wirtschaft
Der Anspruch auf Kurzarbeitsentschädigung wird von den Arbeitgebern viel weniger häufig tatsächlich in Anspruch genommen als angemeldet. Laut Oliver Schärli, Leiter Arbeitsmarkt/Arbeitslosenversicherung beim Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco), haben im März von den 1,6 Millionen angemeldeten Arbeitnehmenden rund 880'000 Kurzarbeitsentschädigung bezogen. Das bedeute für den Bund Minderausgaben von rund einer Milliarde Franken.
Auch die Lage auf dem Arbeitsmarkt biete Anlass zu Hoffnung. Der Trend zu einer langsamen Erholung setzt sich laut Schärli fort. Die Schweizer Wirtschaft sei zäher, als man zu Beginn der Corona-Pandemie erwartet habe.
Verpilzte Masken
Der Bund meldet, dass er Masken aus alten Beständen zurückruft, die er verschiedenen Grossverbrauchern und Kantonen zu Beginn der Corona-Krise als Soforthilfe zur Verfügung gestellt hatte. Das Labor des Universitätsspitals Genf (HUG) hat in Proben einiger dieser Masken den Befall mit Schimmelpilz festgestellt.
Die Masken stammen aus einem alten Bestand von 13,5 Millionen Masken, die der Bund 2007 für die Pandemieversorgung beschafft hatte. Woher die Verunreinigung stammt, wird untersucht. Nicht betroffen sind laut dem Verteidigungsdepartement VBS die 18 Millionen Masken für den Detailhandel.
Die Masken stammen aus einem alten Bestand von 13,5 Millionen Masken, die der Bund 2007 für die Pandemieversorgung beschafft hatte. Woher die Verunreinigung stammt, wird untersucht. Nicht betroffen sind laut dem Verteidigungsdepartement VBS die 18 Millionen Masken für den Detailhandel.
Die Ereignisse des Tages im Überblick:
Das Wichtigste in Kürze:
- Der Bund ruft vorsorglich Masken aus alten Beständen wegen Pilzbefalls zurück.
- Laut eines Reiseveranstalters machen die Schweizer vermehrt Ferien im eigenen Land.
- Nach 129 Neuinfektionen am Mittwochen wurden heute 88 neue Fälle bekanntgegeben. Zehn neue Intensivpatienten kamen innert 24 Stunden in der Schweiz hinzu.
- Fast ein Drittel der beobachteten Passanten in der Schweiz trägt im Bahnhof zu Stosszeiten keine Gesichtsmaske.
- Mehr als die Hälfte der Schweizer wollen die Corona-Warn-App nicht auf ihrem Handy haben. Sie wurde bisher 1,6 Millionen mal heruntergeladen.
- SBB Cargo muss in den ersten fünf Monaten des Jahres zehn bis 20 Prozent weniger Umsatz und Volumen verkraften. Zwischen 30 und 60 Millionen Franken fehlen im Vergleich zum Vorjahr.
- In den USA ist keine Entspannung bei der Explosion der Corona-Zahlen in Sicht. Derzeit registriert das Land täglich 60'000 neue Infektionen.
21.45 Uhr: Wir beenden den Live-Ticker am Donnerstag
21.31 Uhr: Merkel trifft Rutte - Ruf nach Reformen in der Corona-Krise
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Europäer zu einem mutigen Reformkurs aufgerufen, um gestärkt aus der Corona-Krise zu kommen. Hilfen, die nicht mit Reformen und einer Ausrichtung auf die Zukunft verbunden seien, würden letztlich nichts helfen, sagte die Kanzlerin in Berlin zum Auftakt eines Treffens mit dem niederländischen Premier Mark Rutte, von dem Impulse für das weitere Vorgehen bei den umstrittenen geplanten EU-Wiederaufbaufonds erwartet wurden. «Die Welt schläft nicht. Und nach dieser Krise werden mit Sicherheit die Karten neu gemischt», warnte Merkel.
«Es wird geguckt, wer kann wirklich den Menschen in seinen Ländern Wohlstand garantieren. Und das geht nur mit einer wettbewerbsfähigen, zukunftsfähigen Wirtschaft.» Eine grosse Rolle müsse zum Beispiel der Klimaschutz spielen, wo die Niederlande einen «sehr, sehr engagierten Weg» gingen, sagte Merkel.
Rutte sagte, die Corona-Pandemie habe grossen Schaden angerichtet. «Es ist jetzt ganz wichtig, dass wir diesen Schlag, den Europa erlitten hat, gemeinsam meistern.» Deutschland und die Niederlande könnten nur gut weitermachen, wenn es der ganzen Europäischen Union gut gehe. Alle Wirtschaftssysteme seien ganz eng miteinander verbunden.
Die Niederlande gehören mit Österreich, Dänemark und Schweden zu den «Sparsamen Vier», die nicht rückzahlbare Milliardenzuwendungen ablehnen. Von den 750 Milliarden Euro des schuldenfinanzierten Wiederaufbauplans sollen nach den Vorstellungen der EU-Kommission 500 Milliarden als Zuschüsse und 250 Milliarden als Kredite vergeben werden. Den Haag will die Mittel nur in Form von Krediten zugestehen, die zudem an wirtschaftliche Reformen geknüpft werden sollen.
20.42 Uhr: Jurist bezweifelt rechtliche Grundlage neuer Beschränkungen
Die gestern beschlossenen neuen Beschränkungen von vier Kantonen könnten rechtlich womöglich keinen Bestand haben. Dies sagte der Rechtsprofessor Felix Uhlmann der «NZZ» (kostenpflichtiger Inhalt).
Demnach sei es fraglich, ob die gesetzlichen Vorgaben für die Einschränkungen in allen Kantonen erfüllt seien. Nach der Covid-19-Verordnung zur besonderen Lage dürfen Kantone nur dann weitergehende Massnahmen als der Bund treffen, wenn entweder das Contact Tracing überfordert ist oder wenn es örtlich hohe Infektionszahlen gibt oder diese drohen.
Die Erfüllung dieser Kriterien hält Uhlmann «aufgrund der aktuellen Infektionszahlen» für fraglich. Zudem hätten die Kantone weder kommunizert, dass das Contact Tracing am Anschlag sei, noch habe man überall Hotspots ausmachen können, erklärte der Zürcher Jurist dem Bericht zufolge.
20.08 Uhr: Netanjahu stellt finanzielles Rettungspaket vor
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat ein Hilfspaket zur Linderung des finanziellen Drucks während der Corona-Krise vorgestellt. Das Programm solle Beschäftigten, Selbstständigen und Unternehmen bis Juni kommenden Jahres ein Sicherheitsnetz bieten, sagte Netanjahu. Nach Angaben des Finanzministers Israel Katz hat es einem Umfang von 80 Milliarden Schekel (rund 21 Milliarden Franken). Ein Teil soll aus dem Haushalt und der Rest aus Krediten finanziert werden.
Selbstständige sollten eine sofortige Zahlung von umgerechnet knapp 2100 Franken erhalten, kleine Unternehmen alle zwei Monate gut 1600 Franken und grosse Unternehmen Hilfsgelder von bis zu 136'000 Franken, erklärte Netanjahu. Der volle Anspruch auf Arbeitslosengeld solle bis Juni kommenden Jahres verlängert werden.
Vor gut einem Monat habe man mit Lockerungsmassnahmen die Wirtschaft wiederbeleben wollen, sagte Netanjahu. Die letzte Phase der Öffnungen sei rückblickend vorschnell gewesen. Daher habe man neue Einschränkungen über Versammlungsorte verhängt. «Wir verbieten Hochzeiten, um Begräbnisse zu verhindern.» Man unternehme alles, um einen vollständigen Lockdown zu vermeiden.
«Wir sind auf dem Höhepunkt eines weltweiten Sturms, der immer stärker wird», sagte Netanjahu. Die zweite Welle des Coronavirus sei bereits gekommen. Auch andere Länder würden nicht davon verschont bleiben, sagte der 70-Jährige.
Die Folgen der ersten Corona-Einschränkungen vom Frühjahr haben der Wirtschaft des Landes schwer zugesetzt. Die Arbeitslosenquote lag zuletzt bei mehr als 20 Prozent. Finanziell angeschlagene Israelis hatten Netanjahu vorgeworfen, vorherige Hilfsversprechungen nicht umgesetzt zu haben.
Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Israel hatte zuletzt einen Höchstwert erreicht, es wurden verschiedene neue Beschränkungen verhängt. Netanjahu steht für sein Krisenmanagement zunehmend in der Kritik.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums ist der Erreger Sars-CoV-2 bisher bei 34'825 Menschen in Israel nachgewiesen worden; 348 Infizierte sind gestorben.
19.43 Uhr: Quarantäne-Pflicht in England gelockert
Reisende aus Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien müssen sich ab Freitag bei einer Einreise nach England nicht mehr in Corona-Quarantäne begeben. Die Vorschrift, wonach Einreisende sich für zwei Wochen in Isolation begeben müssen, war am 8. Juni für ganz Grossbritannien in Kraft getreten.
Grossbritannien ist das am stärksten von der Corona-Pandemie betroffene Land Europas. Mehr als 288'000 Ansteckungen wurden nachgewiesen, mehr als 44'000 Infizierte starben. Mittlerweile hat sich das Infektionsgeschehen abgeschwächt.
19.14 Uhr: Chinas Staatsfernsehen zeigt seltene Bilder aus Hochsicherheitslabor in Wuhan
Das chinesische Staatsfernsehen hat einen seltenen Einblick in das Labor für hochgefährliche Krankheitserreger in der Stadt Wuhan gegeben, um das sich seit Beginn der Corona-Pandemie zahlreiche Spekulationen ranken. Der Beitrag im staatlichen Sender CCTV zeigte wenige kurze Sequenzen aus dem Labor des Instituts für Virologie.
Zu sehen waren die ersten Bilder aus dem BSL-4-Labor seit seiner Inbetriebnahme 2017. Sie zeigten Eindrücke aus den Laborräumen, gefilmt durch dicke Glasfenster — aus Sicherheitsgründen, wie es in dem Beitrag hiess. Labordirektor Yuan Zhiming erklärte, es habe «keine Unfälle mit Krankheitserregern oder Infektionen bei Menschen» gegeben. Der Beitrag lieferte jedoch keine neuen Informationen zur Arbeit des Labors.
Das Wuhan-Institut beherbergt die grösste Virusbank in Asien, in der mehr als 1500 Virenstämme aufbewahrt werden. Das zugehörige Hochsicherheitslabor ist das erste des Kontinents, das für den Umgang mit Krankheitserregern der Klasse 4 wie Ebola ausgerüstet ist.
In Wuhan waren im Dezember die ersten Corona-Fälle weltweit aufgetreten. Immer wieder wurde das Labor mit dem Ausbruch der Pandemie in Verbindung gebracht, unter anderen äusserten US-Präsident Donald Trump und US-Aussenminister Mike Pompeo diesen Verdacht.
Eine Reihe von Wissenschaftlern vermuten, dass das neuartige Coronavirus, an dem mittlerweile mehr als eine halbe Million Menschen starben, zuerst in Fledermäusen auftrat. Die Weltgesundheitsorganisation WHO entsendet demnächst Experten nach Wuhan, um Aufschlüsse über den Ursprung der Pandemie zu erhalten.
18.43 Uhr: Österreich plant Corona-Ampel-Warnsystem
Österreich will ein landesweites Corona-Ampelsystem einführen. In vier Farben von grün bis rot soll darin die Infektionslage auf Ebene der Bezirke eingestuft werden. Neben den Ansteckungszahlen sollen auch die Nachverfolgbarkeit der Fälle, die Testzahlen und die örtlichen Kapazitäten der Krankenhäuser eine Rolle spielen, erklärte der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz in Wien. Ziel sei ein einheitliches Vorgehen, das trotzdem regionalen Handlungsspielraum zulasse. «Wir wollen uns österreichweite Massnahmen so lange wie möglich ersparen», so Kurz.
Zudem sollen die Screening-Programme etwa in Risikobetrieben oder dem Tourismus verstärkt werden. Für die Nachverfolgung von Kontakten und die Überwachung verhängter Quarantänemassnahmen will die Regierung ausserdem 300 Soldaten und 500 Polizisten abstellen.
In Österreich gibt es aktuell rund 1150 aktiv an Covid-19 Erkrankte, mit Abstand die meisten von ihnen in Oberösterreich und in Wien. 78 Patienten liegen in Krankenhäusern, zwölf von ihnen auf der Intensivstation.
18.24 Uhr: Mann in China nach Corona-Zwischenfall hingerichtet
In China ist am Donnerstag ein Mann hingerichtet worden, der in einem Streit um Corona-Auflagen zwei Menschen erstochen hatte. Der Oberste Volksgerichtshof teilte mit, der Verurteilte Ma Jianguo habe im Februar zwei Kontrolleure erstochen, die ihn und seine Freunde an einem Corona-Kontrollpunkt aufhalten wollten.
Der 24-Jährige wollte den Angaben zufolge mit seinen Freunden zu einer Karaoke-Party in einem Dorf der Provinz Yunnan fahren, als sie an dem Kontrollpunkt aufgehalten wurden. Dann sei es zum Streit gekommen, und Ma habe mehrfach auf die beiden freiwilligen Corona-Helfer eingestochen. Zum Zeitpunkt des Vorfalls hatten die Behörden in China für Millionen von Menschen einen Lockdown verhängt, um die Ausbreitung der Lungenkrankheit Covid-19 einzudämmen.
Seit Beginn der Corona-Pandemie Ende vergangenen Jahres wurden in China hunderte Menschen angeklagt, etwa für die Verbreitung von «Gerüchten» über die Ansteckung, die Verschleierung von Infektionen oder wegen Verstössen gegen Corona-Auflagen.
Die chinesischen Behörden nutzen den vage formulierten Straftatbestand des «Verbreitens von Gerüchten» auch, um Kritiker zum Schweigen zu bringen. Zu den Kritikern zählte der Arzt Li Wenliang aus Wuhan, der im Dezember vor dem Virus gewarnt hatte, der von den Behörden aber mundtot gemacht worden war. Li starb später selbst an Covid-19.
18.02 Uhr: Maskenpflicht auf den Balearen weiter verschärft
Auf Mallorca und den anderen Balearen-Inseln haben die Behörden die Maskenpflicht weiter verschärft. Zum Schutz vor dem Coronavirus muss der Mund- und Nasenschutz demnach ab Montag in allen geschlossenen öffentlichen Räumen sowie auch auf der Strasse und im Freien getragen werden, sobald die Möglichkeit besteht, auf andere Menschen zu treffen.
Am Strand, am Pool sowie beim Sport müsse hingegen weiterhin niemand eine Maske tragen, sagte die Beraterin der Regionalregierung, Marga Frontera. Die Balearen folgen damit dem Beispiel Kataloniens, wo aufgrund von neuen Infektionsherden seit Donnerstag eine verschärfte Maskenpflicht herrscht. Nach den Worten Fronteras ist die Lage auf den Balearen deutlich entspannter. Doch gehe es um einen «noch besseren Schutz» der Menschen auf den Inseln.
Mit mehr als 28'300 Toten zählt Spanien zu den besonders schwer von der Corona-Pandemie betroffenen Ländern in Europa. Derzeit melden die Behörde 70 neue Ausbruchsherde, darunter in der katalanischen Stadt Lérida und ihrer Umgebung.
In Spanien ist das Tragen eines Mund- und Nasenschutzes im öffentlichen Raum überall dort Pflicht, wo der Sicherheitsabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann. Die Balearen zählen nach Angaben der Behörden insgesamt 130 Infektionsfälle sowie zehn neue, kleinere Infektionsherde — einen Grossteil davon auf Mallorca.
17.10 Uhr: Pilzbefall: Bund ruft Millionen von Masken zurück
Zu Beginn der Coronakrise hatte der Bund verschiedenen Grossverbrauchern und Kantonen Masken zur Verfügung gestellt, die von der Pandemievorsorge von 2007 stammten – als Sofortmassnahme. Die gut 13,5 Millionen Masken wurden aus dem Lager der Armeeapotheke bezogen. Nun ruft der Bund ebendiese Masken vorsorglich zurück und ersetzt sie kostenlos.
Der Grund: Bei einer Untersuchung hat das Labor des Universitätsspitals Genf Spuren von Schimmelpilzbefall an einigen der Masken festgestellt. Wie der Bund schreibt, sei denkbar, dass die Kontamination der Masken auf die Lagerung oder den Transport zurückgehe.
Auch bei einem Los von 305'000 FFP2-Masken sind Spuren von Verunreinigung festgestellt worden. Diese werden ebenfalls präventiv zurückgezogen und ersetzt.
16.55 Uhr: Israels Militärchef in Quarantäne – zusammen mit 9'000 Soldaten
Nicht nur in der Schweiz grassiert das Coronavirus in der Armee, sondern auch in in Israel. Generalstabschef Aviv Kochavi und andere Offiziere müssen sich in Quarantäne begeben. Der ranghöchste Militär sei vor etwa einer Woche mit einem Soldaten in Kontakt gekommen, der inzwischen positiv auf das Coronavirus getestet worden sei, hiess es heute Donnerstag seitens Armee. «Der Generalstabschef fühlt sich gut, hat keine Symptome, und wird sich bald einem Test unterziehen.»
Am Mittwoch musste sich bereits Verteidigungsminister Benny Gantz nach einem möglichen Kontakt mit einem Corona-Infizierten in Quarantäne begeben. Auch Jerusalem-Minister Rafi Perez teilte am Donnerstag bei Twitter mit, er begebe sich in Heimisolation, nachdem sich einer seiner Berater mit dem Coronavirus infiziert habe.
Eine israelische Armeesprecherin bestätigte am Donnerstag, 316 Soldaten seien gegenwärtig mit dem Virus infiziert. Rund 9100 Soldaten und Armee-Mitarbeiter befänden sich in Quarantäne. Israel veröffentlicht die Zahl seiner Soldaten aus Sicherheitsgründen nicht. Sie wird auf rund 170 000 aktive Soldaten und 445 000 Reservisten geschätzt.
15.45 Uhr: Schweizer verbringen Ferien im eigenen Land
Schweizer interessieren sich sichtlich mehr für Sommer- und Herbstferien in der Heimat als im letzten Jahr, meldet der grösste Schweizer Reiseveranstalter Switzerland Travel Centre (STC). Die Firma ist eine Tochtergesellschaft von Hotelleriesuisse, Schweiz Tourismus und SBB. Allein im Juni wurden auf der Schweizer Version der Webseite des STC rund fünfmal mehr Seitenaufrufe verzeichnet als im gleichen Zeitraum 2019.
Bereits vorher, nämlich seit der Bekanntgabe von Lockerungen im Tourismus Ende Mai, sei der Zuspruch deutlich höher gewesen als in der gleichen Zeitspanne im Vorjahr. Und es zeige sich nicht nur bei den Seitenzugriffen, sondern auch bei den tatsächlichen Buchungen: Die Steigerung bei Hotelbuchungen liegt bei 35 Prozent. Daneben seien auch individuelle Reisen sehr gefragt.
Die Gesamtbilanz des STC falle aber durchzogen aus, hiess es weiter. Der Schweizer Markt sei zu klein, als dass er die ausbleibenden Buchungen ausländischer Touristen kompensieren könnte. Vor allem Reisende aus Übersee machten in anderen Jahren mit 70 Prozent den Grossteil der Gäste aus.
Wegen der Reisewarnungen und Ausgangsbeschränkungen würden die Touristen aus den USA, China oder Saudiarabien noch länger wegbleiben. «Es wird wohl noch Monate beziehungsweise Jahre dauern, bis wir die Touristen aus Übersee wieder im herkömmlichen Umfang in der Schweiz begrüssen können», prognostiziert der Leiter Märkte beim STC, Fabian Bryner.
15.12 Uhr: Die Medienkonferenz ist beendet
An dieser Stelle wird die Medienorientierung des Bundes beendet. Vielen Dank fürs Mitlesen an diesem sonnigen Donnerstag. Darüber, ob in den folgenden Sommerferien-Wochen ebenfalls Medienkonferenzen auf Fachebene abgehalten werden, will der Bund übrigens jeweils zeitnah entscheiden.
15.09 Uhr: Noch einmal Fragen zu den Passagier-Listen
Und wieder die Listen – diesmal jene der Fluggesellschaften: Eine Medienschaffende fragt nach deren Verbleib. Kuster gibt an, die Passagier-Listen der Fluggesellschaften würden ebendiese aufbewahren und auch nicht ans BAG weitergeben.
Ein Journalist doppelt mit einer weiteren Listen-Frage nach: Was ist, wenn jemand aus einem Risikoland einreist, jedoch aber in einem Nicht-Risikoland den Flieger und gar die Fluggesellschaft wechselt? Laut Kuster ist das tatsächlich ein Problem. Entsprechende Personen würden nicht als Einreisende aus Risikoländern erfasst.
15.07 Uhr: Was ist eigentlich mit möglichen Mutationen?
Eine Journalistin hakt nach: «Wie sieht es mit Mutationen aus?» Schliesslich würden alle Viren mutieren. Kuster pflichtet bei, auch das Coronavirus sei dabei, fortlaufend leicht zu mutieren, dies habe momentan aber keine Konsequenzen auf die Ansteckungen und Verläufe.
15.04 Uhr: Fallzahlen auf die Gemeinden herunterbrechen?
Im Kanton Bern werden die Corona-Fallzahlen auf die einzelnen Gemeinden heruntergebrochen. Laut einem Journalisten wird dies etwa auch in Zürich gefordert. Kuster sagt, dieser Punkt müsse vorsichtig bearbeitet werden. Erneut nennt er Datenschutz-Aspekte. Zudem würde diese Praxis nicht sehr viel Sinn ergeben, da für die Bekämpfung des Virus entscheidend sei, wo man sich angesteckt habe und nicht, wo man sich – erkrankt – befinde, bilanziert der Experte des Bundes.
15.01 Uhr: Reproduktionszahl grösser als eins
Ein Medienschaffender fragt, wie bedenklich die Tatsache sei, dass die Reproduktionszahl des Coronavirus grösser als eins sei. Kuster sagt, dieser Punkt sei beunruhigend – jedoch befinde man sich momentan allgemein auf einem tiefen Ansteckungslevel, das überschaubar sei.
14.59 Uhr: Was ist mit dem Corona-Medikament Remdesivir?
Das Corona-Medikament Remdesivir ist laut Kuster auch in der Schweiz vorrätig. Duzende Patientinnen und Patienten könnten aktuell damit behandelt werden. Weiter gibt sich der Experte zuversichtlich, dass das Medikament bald auch hierzulande in grösseren Mengen erhältlich sein wird.
14.56 Uhr: Wie viele unerkannte Infektionen gibt es wirklich?
Bei den Tests in der Armee haben sich mehrere asymptomatische Erkrankungen feststellen lassen. Laut Kuster ist es richtig, dass vor allem junge Menschen das Virus in sich tragen können und keine Symptome zeigten. Nach wie vor ungeklärt sei aber, ob diese Personen auch ansteckend seien – und wenn ja in welchem Ausmass. Hier ist weiterhin die Wissenschaft gefragt.
14.55 Uhr: Was ist mit den Aerosolen?
Ein Journalist will wissen, welche Rolle die sogenannten Aerosole bei der Ansteckung mit dem Coronavirus spielten. Kuster versichert, diesen Punkt habe man auf dem Radar, gerade für Wissenschaftler sei er nicht neu. Die Beispiele aus den Clubs würden jedoch zeigen, dass die Rolle der Aerosole auch nicht überschätzt werden dürfe.
14.53 Uhr: Viele Fragen zur Länder-Liste
Zahlreiche Fragen zu der Liste der Risikoländer werden in den Raum geworfen. Insgesamt 95 Fluggesellschaften hätten sofort bedient werden müssen, sagt Kuster. Es brauche nun Nachjustierungen, damit man dorthin komme, wo man bezüglich der Einreise aus Risikoländer hinkommen wolle.
Auch die Fluggesellschaften führen Listen – von ihren Passagieren: Diese dürfen sie jedoch aus datenschutztechnischen Gründen nicht an die Kantone weitergeben. Kuster sagt, hier würden Abklärungen laufen.
14.52 Uhr: Genug Kapazitäten?
Haben die Kantone genug Kapazitäten, um das Contact Tracing sicherzustellen? Die Berner Kantonsärztin Linda Nartey: «Bis heute fehlen uns keine Ressourcen und wir haben noch Spielraum. Und soweit ich weiss, geht es den anderen Kantonen gleich.»
14.51 Uhr: Was, wenn die Fälle weiter zunehmen?
Vorbereitungsarbeiten für einen möglichen Wiederanstieg der Infektionen sind laut Kuster am Laufen. Komme das kantonale Contact Tracing an einem bestimmten Ort an seine Grenzen, seien Hilfeleistungen durch den Bund oder allenfalls auch die Armee denkbar.
14.48 Uhr: Der Bundesrat ist in den Ferien – und jetzt?
Ein Medienschaffender spricht die Sommerferien an. Wer sei denn nun für die neuen oder angepassten Massnahmen zuständig? Der Bundesrat sei entscheidungsfähig und könne jederzeit Entscheide fällen, sagt Kuster. Zudem würden für die meisten Massnahmen, die die aktuelle Lage bedinge, kein bundesrätlicher Entscheid benötigt.
14.43 Uhr: Quarantänen-Kontrolle
Wie stellen die Behörden sicher, dass sich alle Personen in Quarantäne befinden, die dazu aufgerufen werden? Man vergewissere sich telefonisch bei den Betroffenen, sagt die Berner Kantonsärztin. Was aber nicht möglich sei, seien tägliche Besuche bei den Personen zuhause.
14.41 Uhr: Wurden die Clubs verfrüht geöffnet?
Laut einem Journalisten hat der Bund die Öffnungen in Clubs viel früher vorgenommen, als die Branchenverantwortlichen vorgeschlagen hätten. Was sind die Gründe dafür? Die Lockerung sei zu einem Zeitpunkt gekommen, an welchem die Fallzahlen stark gesunken seien, so habe sich der Bundesrat nach Abwägungen zur Öffnung der Clubs entschlossen, führt Kuster aus.
14.36 Uhr: Wie weiter mit der Maskenpflicht im ÖV?
Im Hinblick auf die erneut sinkenden Zahlen fragt ein Journalist: «Wie wichtig ist die Maskenpflicht wirklich?» Weiter will er wissen, was geschehen müsse, damit das BAG die Pflicht wieder zurückrufe. Kuster entgegnet, die Empfehlung, im ÖV eine Maske zu tragen, habe es schon lange gegeben, die Leute hätten sich bloss nicht daran gehalten.
«Es geht primär auch darum, denjenigen Personen einen Schutz zu bieten, die sich (...) nicht mehr in den ÖV getraut haben», fährt Kuster fort. Bei der Maskenpflicht handle es sich um eine einfache Massnahme, die die Menschen auch gut befolgen würden. Es gebe keine Evidenz für eine erhöhte Ansteckungsgefahr im ÖV, sagt Kuster. Das Problem sei aber, dass man genau beim ÖV eben nur schlecht sagen könne, ob man sich in diesem infiziert habe.
14.33 Uhr: Was sagt das BAG zu Bundesrat Maurer?
Ein Journalist kommt unter anderem auf das Statement von Bundesrat Ueli Maurer (SVP) zu sprechen, der sich öffentlich dazu bekundet hat, die Covid-App nicht herunterzuladen – aus datenschutztechnischen Bedenken. Kuster: «Der Datenschutz ist gewährleistet.» Dies würde er immer wieder wiederholen.
14.30 Uhr: BAG appelliert erneut an die Bevölkerung
Ein Medienschaffender weist darauf hin, dass die Covid-App ihr Ziel von 60 Prozent Nutzerinnen und Nutzer in der Bevölkerung längst nicht erreicht habe. Kuster verweist darauf, dass die Empfehlung, die App herunterzuladen weiterhin gelte. «Eine Million ist gut, aber wir können das besser.»
Auf eine weitere Frage antwortet Kuster, man sei dabei, die Kampagne für die App zu verschärfen. Jeder App-Nutzende sei ein Erfolg, deshalb sei die eine Million (Nuzterinnen und Nutzer) keine Enttäuschung.
14.27 Uhr: Fluggesellschaften führen Passagier-Listen
Ein weiterer Journalist möchte wissen, ob die Fluggesellschaften mit den Kantonen kooperierten in Bezug auf in die Schweiz einreisende Personen und möglichen Ansteckungsfällen.
Seit längere Zeit seien die Fluggesellschaften angehalten, Kontaktlisten von ihren Passagieren zu erstellen, erklärt Kuster. Nur so könne das Contact Tracing in den Flugzeugen stattfinden. Die Listen würden jedoch nicht systematisch an die Kantone weitergegeben.
14.20 Uhr: Fragerunde eröffnet
Ein Journalist stellt fest, dass der Bund Massnahme anordnet, aber diese «nicht umsetzen kann».
Das Virus bestimme das Tempo. Es sei wichtig gewesen ein Signal mit der Risikoländer-Liste zu erstellen, sagt Stefan Kuster vom BAG. «Wir sind dabei nachzuschärfen.» Flächendeckende Kontrollen an den Grenzen oder Flughäfen seien aber nicht möglich, sagt Kuster. «Es ist wichtig, dass man den Leuten klar macht, dass auch eine gewisse soziale Kontrolle entsteht.» Nach wie vor seien alle gefragt, das Land solidarisch durch die Krisenzeit zu führen.
14.19 Uhr: Allmähliche Erholung auf dem Arbeitsmarkt
Im Vergleich zum Monat Mai sind heute 5'700 Personen weniger als arbeitslos gemeldet, sagt Schöll.
«Viele Branchen kehren zum beinahe Normalzustand zurück. Das und die Kurzarbeit hilft, dass die Arbeitslosigkeit nicht massiv zunimmt», sagt Oliver Schärli vom Staatssekretariat für Wirtschaft SECO.
Im März sei deutlich weniger Geld für Kurzarbeitszeitschädigungen als erwartet ausbezahlt worden: eine Milliarde Franken.
14.16 Uhr: Darf ein Arbeitgeber Reisen verbieten?
Laut Schöll geht das nicht. «Das würde über das Weisungsrecht der Arbeitgeber herausgehen.» Jedoch müssten Arbeitnehmende, die in ein Risikogebiet reisen, wissen, dass Probleme bei der Lohnzahlung wahrscheinlich seien.
Schöll: «Wer im vollen Wissen in ein Risikoland fährt und bei der Rückkehr in Quarantäne kommt, muss damit rechnen, dass er kein volles Anrecht auf eine Lohnzahlung hat.» Die Gerichte würden jedoch alle Einzelfälle genau anschauen, da es nach wie vor gute Gründe für eine Reise in ein Risikogebiet gebe.
14.12 Uhr: Auswirkungen auf die Arbeitsverhältnisse
Michael Schöll geht auf arbeitsrechtliche Fragen ein, die die Bundesverantwortung in letzter Zeit vermehrt beantworten müsse. Heute sei es schwierig, in allen Bereichen verbindlich zu antworten – dennoch will Schöll zu einigen Unklarheiten Auskunft geben.
Wo Homeoffice möglich und vereinbart sei, müsse ein Arbeitnehmender, der gesund sei, selbst wenn er unter Quarantäne stünde, seine Arbeit erledigen. Komplexer sei der Sachverhalt, wenn Homeoffice nicht möglich sei und ein Arbeitnehmender unter Quarantäne stünde. Hier gibt es laut Schöll keinen Gerichtsentscheid, auf den man sich berufen könne. Es gibt zwei Auffassugen: Entweder wird der Lohn trotzdem bezahlt – oder eben nicht. Was genau gelte, könne man heutzutage nicht abschliessend sagen.
14.08 Uhr: Infos zum Contact Tracing
Nun übernimmt die Berner Kantonsärztin Linda Nartey das Wort und informiert über die Komplexität des Contact Tracings. Nartey sagt, es gelte, die Inhalte und Fristen der Meldungen weiter zu verbessern. Nach wie vor müsse zudem teils mit falschen Kontaktangaben gearbeitet werden, was das Tracing erschwere. Hier würden verschiedene Massnahmen erarbeitet, um dem entgegenzuwirken.
Laut Nartey hat sich das Volumen des Contact Tracing in den letzten Tagen vergrössert. Die Arbeit der Contact Tracer werde immer wieder durch Personen gestört, die sich nicht an die Quarantäne-Massnahmen halten wollten.
14.07 Uhr: Covid-19-App zeigt laut BAG Wirkung
Laut Kuster ist die Covid-19-App erfolgreich. Bereits in über 60 Fällen habe eine entsprechende Meldung abgesetzt werden können, die Personen über eine mögliche Ansteckung informiert.
Weiter spricht der BAG-Verantwortliche über die Pläne, die Task Force des BAG anhand eines Mandates noch näher an das Bundesamt zu binden.
14.06 Uhr: Fast 3'000 Personen in Quarantäne
Rund ein Viertel aller Fälle sei im Moment aus dem Ausland importiert, weiss Kuster. Betroffen seien vorwiegend jene Länder mit einer Reisewarnung.
628 Personen befinden sich gegenwärtig in Isolation und fast 3'000 in Quarantäne. Kuster spricht von einem riesigen Aufwand. Einige Kantone würden Schwierigkeiten melden.
14.00 Uhr: 150 Coronafälle in Zürich innert einer Woche
Die Medienkonferenz wird eröffnet. Stefan Kuster vom BAG verkündet, dass man heute mit 88 Neuansteckung wieder eine zweistellige Fallzahl präsentieren könne. Die Zahlen scheinen sich laut Kuster in dieser Woche – im Vergleich zur Vorwoche – leicht zu beruhigen. Man habe die Hoffnung, dass sich die Zahlen auf diesem Niveau stabilisieren liessen, sagt der Experte.
Weiter vermeldet er zehn neue Hospitalisation aufgrund des Coronavirus. Das Ziel sei es weiterhin, den Reproduktionswert unter eins zu halten. Besonders viele Fälle gibt es gemäss Kuster im Kanton Zürich, wo in der letzten Woche mehr als 150 Infektionen verzeichnet wurden.
13.45 Uhr: Fachpersonen-Medienkonferenz
Um 14 Uhr findet in Bern das nächste Point de Presse statt. Mit dabei sind das Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement EJPD, die Kantonsärztin des Kantons Bern, das SECO und das BAG.
12.50 Uhr: SwissCovid App mit 1,6 Millionen Downloads
Die SwissCovid App ist bis am 4. Juli rund 1,6 Millionen Mal heruntergeladen worden., hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) mitgeteilt. Die Download-Zahlen stiegen kontinuierlich, die Nutzerzahlen dagegen stagnierten in den vergangenen Tagen. Wichtig sei, dass Personen die App dann aktivieren, wenn Sie mit vielen ihnen unbekannten Menschen in Kontakt kommen.
Das Wochenende und der Ferienbeginn könnten einen Einfluss auf die aktiven Nutzer-Zahlen haben, hiess es – wenn Personen beispielsweise die App deaktivieren wegen Auslandferien oder ihr Mobiltelefon über das Wochenende länger im Flugmodus lassen. Das BAG habe bisher die Anzahl «aktive Apps» publiziert. Die Menge an aktiven Apps sei im Endeffekt aussagekräftiger als die Anzahl der Downloads, da sie zeige, wie viele Personen die App effektiv nutzen.
Grundsätzlich sei das BAG mit der Entwicklung – insbesondere der Downloadzahlen – zufrieden. Die Schweizer Corona-Warn-App zählte nach den neusten erhältlichen Angaben des Bundesamtes für Statistik am 7. Juli 1'016'889 Nutzerinnen und Nutzer. Am Vortag waren es noch rund 3'000 Nutzende mehr gewesen.
Die freiwillige und kostenlose Anwendung steht in neun Sprachen zur Verfügung. In der Schweiz gibt es laut dem Bund gegen 6,4 Millionen Handys, die mit der App kompatibel sind. Für Mitte Juli ist ein erstes Update der App geplant. Dabei sollen kleinere Fehler behoben, Messungen verbessert und die Batterielaufzeit erhöht werden.
12.30 Uhr: 88 neue Covid-19-Infizierte innert 24 Stunden
In der Schweiz und in Liechtenstein sind innerhalb eines Tages 88 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Damit ist die Zahl wieder unter hundert gesunken.
Die Fallzahlen unterliegen Schwankungen. Am Mittwoch waren 129 neue Fälle gemeldet worden, am Dienstag 54 und am Montag 47. Insgesamt gab es bisher 32'586 laborbestätigte Covid-19-Fälle, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) mitteilte.
Bisher starben gemäss den Angaben 1686 Menschen, die positiv auf Covid-19 getestet worden waren. Das BAG bezieht sich auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis am Donnerstagmorgen übermittelt hatten.
Insgesamt mussten seit Beginn der Pandemie 4'077 Personen hospitalisiert werden, im Vergleich zum Vortag sind das zehn mehr. Die Zahl der durchgeführten Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger von Covid-19, beläuft sich bisher auf insgesamt 661'326. Bei 5,9 Prozent dieser Tests fiel das Resultat positiv aus.
12.15 Uhr: Bob-Marley-Nachkommen wollen helfen
Nachkommen der jamaikanischen Reggae-Ikone Bob Marley wollen mit einem seiner größten Hits Kindern helfen, die unter den Folgen der Coronavirus-Pandemie leiden. Marleys Kinder Stephen und Cedella und sein Enkel Skip wollen Ende kommender Woche eine neue Version von Bob Marley «One Love» herausbringen. Auch ein Video ist geplant.
«Ich denke, wir werden diesen Song einer Generation zu Bewusstsein bringen, die wissen muss, dass wir uns kümmern», sagte Cedella Marley der Nachrichtenagentur AP. Alle Einnahmen sollten der Aktion «Reimagine» des UN-Kinderhilfswerks Unicef zugute kommen, die sich in der Pandemie um Rat und Hilfe für Kinder einsetzt.
Third generation Marley's making their Grandpa proud 💚💛🖤 #BlackLivesMatter #OneLove pic.twitter.com/NpwQsl1C6J
— Cedella Marley (@cedellamarley) July 1, 2020
Bob Marley hatte «One Love» 1977 herausgebracht. Vier Jahre später starb er an Krebs. Sein Sohn Stephen sagte, der Song sei wegen seiner Botschaft etwas ganz Besonderes. «Es ist ein Song der Gleichheit. ‹One Love› bedeutet Liebe für alle, für die ganze Menschheit. Er schert sich nicht um Hautfarbe, Glauben oder sozialen Status oder irgend so etwas», sagte er.
12 Uhr: Israelis wehren sich gegen Überwachung
Im Kampf gegen die steigenden Corona-Zahlen setzt die israelische Regierung auch auf die Überwachung von Handys durch den Inlandsgeheimdienst Schin Bet. Einige Israelis informieren sich einem Medienbericht zufolge nun jedoch über Wege, sich dieser zu entziehen. Wie das Nachrichtenportal N12 am Donnerstag berichtete, geht es dabei um speziell gefertigte Taschen oder Hüllen, die die Überwachung von Handys verhindern sollen.
In sozialen Netzwerken bildeten sich dazu Gruppen, auch mögliche Einkaufsgemeinschaften. Schin Bet wollte sich zu dem Bericht nicht äussern. Der Geheimdienst hatte die umstrittene Massnahme zu Beginn der Krise eingesetzt. Israels Höchstes Gericht verbot sie Ende April vorübergehend. Vor wenigen Tagen wurde sie aber nach der Verabschiedung eines notwendigen Gesetzes wieder aufgenommen.
Die Technologie wird sonst zur Terrorbekämpfung eingesetzt. Nun werden mit ihrer Hilfe Bewegungsprofile erstellt, um zu sehen, mit wem Erkrankte zuletzt in Kontakt waren. Diese Menschen werden dann per SMS gewarnt und aufgefordert, sich in Quarantäne zu begeben. Medienberichten zufolge häuften sich zuletzt Beschwerden über fehlerhafte Überwachungen.
Die Pandemie verlief in Israel zunächst glimpflich. Nach Lockerungen stieg die Infiziertenzahl jedoch rapide an. In den vergangenen Tagen wurden täglich konstant mehr als 1'000 Neuinfektionen registriert, nachdem diese im Mai noch im niedrigen zweistelligen Bereich lagen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu steht für sein Krisenmanagement zunehmend in der Kritik.
11.30 Uhr: Schweizer Online-Handel im Aufwind
16 Onlineshops haben in der Schweiz mehr als 100 Millionen Franken Umsatz erzielt – stark gewachsen sind letztes Jahr mit Brack, Microspot und Galaxus insbesondere Internet-Warenhäuser mit einem breiten Sortiment. Dies geht aus einer aktuellen Marktübersicht hervor, die das Beratungsunternehmens Carpathia jedes Jahr zusammenstellt. So ist der Umsatz bei Brack.ch gemäss Schätzungen von Carpathia um rund 15 Prozent auf 356 Millionen Franken gestiegen.
Der zur eigenständigen Competec-Gruppe gehörende Onlineladen ist damit nun der fünftgrösste der Schweiz und hat umsatzmässig mittlerweile den Online-Kaffeekapselvertrieb von Nespresso hinter sich gelassen. Ebenfalls um 15 Prozent angestiegen ist der Umsatz der Coop-Tochter Microspot, die seit der Einstellung des erfolglosen Siroop-Marktplatzes im Jahr 2018 nicht mehr nur Elektronikartikel anbietet, sondern ihr Sortiment ausgeweitet hat. Microspot kam 2019 auf 279 Millionen Franken Umsatz und liegt in der Rangliste auf Platz 7.
Obwohl die zur Migros gehörende Seite Galaxus.ch erst auf Rang 8 folgt, hinkt Grossverteiler Coop seinem Konkurrenten dennoch hinterher: Denn einerseits erzielte Galaxus 2019 mit 37 Prozent ein deutlich stärkeres Wachstum als Microspot. Und anderseits ist Galaxus der Warenhausableger des Elektronikhändlers Digitec. Und der rangiert mit 820 Millionen Franken Umsatz auf Platz 2 aller Onlineshops.
11.30 Uhr: Zalando behauptet Spitzenplatz
Der in der Schweiz umsatzstärkste Onlineshop Zalando konnte seine Marktstellung 2019 weiter ausbauen. Das deutsche Unternehmen veröffentlicht zwar keine separaten Zahlen für die Schweiz, das Beratungsunternehmen Carpathia geht aber davon aus, dass dessen Umsatz letztes Jahr um 17 Prozent auf 920 Millionen Franken gestiegen ist.
Auf immerhin 6 Prozent Wachstum kam in der Schweiz der deutsche Ableger des US-amerikanischen Konzern Amazon, der mit rund 700 Millionen Franken der drittgrösste Onlineladen ist. Hinter Amazon folgt die chinesische Handelsplattform Aliexpress, dessen Schweizer Umsatz auf 500 Millionen Franken geschätzt wird.
Neu die 100-Millionen-Franken-Umsatzmarke überschritten haben letztes Jahr die Onlineshops von Ikea und Mediamarkt, aber auch der Fotobuchanbieter Ifolor. Zu den 16 grössten Onlineshops gehören ausserdem Wish.com, die Lebensmittelhändler Leshop und Coopathome, der Internetladen des Elektronikhändlers Interdiscount sowie die Online-Apotheke Zurrose.ch.
Das auf E-Commerce spezialisierte Beratungsunternehmen Carpathia veröffentlicht die Marktübersicht der Schweizer Onlineshops jedes Jahr. Die Zahlen basieren teilweise auf öffentlichen Angaben, sind aber oft auch Schätzungen. Gemäss Carpathia wurden die in der Marktübersicht publizierten Umsatzzahlen von einer Expertengruppe verifiziert.
11.13 Uhr: Quarantäne für 580 Solothurner beendet
Für 580 Personen im Kanton Solothurn ist am Dienstag eine zehntägige Coronavirus-Quarantäne zu Ende gegangen. Sie waren im Umfeld von drei Veranstaltungen zu dieser Massnahme verpflichtet worden.
Es ging um Personen, die Kontakt hatten zu positiv getesteten Personen, die Ende Juni Klubs in Olten, Grenchen sowie Spreitenbach AG besucht hatten. Der mit der Quarantäne verbundene Aufwand sei für die beteiligten Stellen erheblich gewesen, teilte die Solothurner Staatskanzlei am Donnerstag mit. Das Contact Tracing sei jedoch unabdingbar für die Eindämmung der Epidemie.
11 Uhr: Pandemie verhagelt auch SBB Cargo das Geschäft
Die Corona-Krise hat den finanziellen Druck auf SBB Cargo weiter erhöht. Das Unternehmen erlitt nach Angaben von CEO Désirée Baerin den ersten fünf Monaten dieses Jahres einen Umsatz- und Volumenrückgang von 10 bis 20 Prozent. Gemessen am Umsatz im Vorjahr in der entsprechenden Zeit liegt der Einbruch in der Grössenordnung von 30 bis 60 Millionen Franken. Baer ist seit Anfang März CEO der SBB Cargo AG. Sie zog nach 100 Tagen vor den Medien in Olten SO eine erste Zwischenbilanz.
Es habe sich gezeigt, dass SBB Cargo ein wichtiger Teil der Landesversorgung sei, heisst es in einer Medienmitteilung. So seien rasch zusätzliche Kapazitäten mit kurzfristigen Transporten für den Detailhandel geschaffen worden. Erschwerend sei aber, dass das Produktionssystem von SBB Cargo nicht schnell genug auf Veränderungen reagieren könne und die unterschiedlichen Kundenanforderungen ungenügend bedient würden.
SBB Cargo setzt nach eigenen Angaben alles daran, die gesetzliche Vorgabe der Eigenwirtschaftlichkeit zu erreichen. Der Güterverkehr bleibe zentral zur Einbindung der internationalen und nationalen Warenströme und als Beitrag der SBB zur Verlagerungspolitik. Der Weg der Sanierung werde konsequent weiterverfolgt.
SBB Cargo transportiert pro Jahr rund 29,8 Millionen Tonnen Güter netto im Wagenladungs-, Ganzzugs- und im kombinierten Verkehr innerhalb der Schweiz. Dies entspricht knapp 10'000 Lastwagenfahrten pro Tag.
10.45 Uhr: Schweizer Firmen lassen sich nicht unterkriegen
Trotz des massiven Wirtschaftseinbruchs durch die Corona-Pandemie bleibt bei den Unternehmen der Glaube an eine mittelfristige Erholung intakt. Das hat eine Umfrage unter 2'500 Schweizer Firmen durch die UBS ergeben. So erwarten 71 Prozent der befragten Unternehmen für das 2022 im Vergleich zu 2019 einen gleich hohen oder sogar höheren Umsatz.
87 Prozent rechnen damit, gleich viele oder mehr Mitarbeitende zu beschäftigen. Dies gelte erfreulicherweise nicht nur über alle Unternehmen hinweg, sondern auch in allen Branchen und Regionen, so die Experten. Sogar im stark betroffenen Gastgewerbe herrsche bei drei Viertel der Umfrageteilnehmer ein entsprechender Optimismus.
Diese stabilen Erwartungen bilden für die UBS die Grundlage dafür, dass eine nachhaltige Erholung gelingen könne. Eine Garantie gebe es dafür aber nicht. Dank Kurzarbeit und COVID-Überbrückungskrediten sei ein drastischer Anstieg der Arbeitslosigkeit bislang abgewendet worden. Diese Instrumente seien aber für die kurze Frist konzipiert, die Wirkung lasse mit der Zeit nach.
Für das laufende Jahr erwarten die Experten weiterhin eine tiefe Rezession mit einem BIP-Rückgang um 5,5 Prozent, gefolgt von einer lebhaften Erholung um 4,4 Prozent in 2021. Im dann folgenden Jahr 2022 dürfte das Schweizer BIP dann wieder das Niveau von 2019 erreicht haben oder gar leicht übertreffen. Um diesen Prozess zu unterstützen dürfte die Nationalbank SNB die Leitzinsen auf absehbare Zeit im negativen Bereich belassen.
10.45 Uhr: Trend zum Homeoffice
Neben den zahlreichen Belastungen ziehen die Unternehmen aber auch einige Lehren aus der Krise. So wollen vier von fünf Firmen, die in der Zeit verstärkt das Homeoffice genutzt haben, daran festhalten. Auch digitale Lösungen würden vermehrt eingesetzt.
Damit besteht für die UBS die Hoffnung, dass die Krise der Schweizer Wirtschaft auch längerfristig einen technologischen Schub verleiht. Zudem planen viele Unternehmen Investitionen in die Digitalisierung und eine Erhöhung der finanziellen Reserven.
10.30 Uhr: Corona international
10 Uhr: Schrei-Verbot auf Japans Achterbahnen
Japans Freizeitparks haben wieder geöffnet, doch sie fordern die Besucher zum Umdenken auf: Um Coronavirus-Infektionen zu vermeiden, sollen die Kunden darauf verzichten, in Fahrgeschäften zu schreien und so potenzielle Covid-19-Tröpfchen zu verbreiten.
Das sei insbesondere bei den steilen Achterbahnen nicht besonders einfach, klagen Kunden im «Wall Street Journal». Studentin Rika Matsuura bezeichnete das neue Reglement, nach dem man seine Aufregung ja nicht nach aussen dringen lassen soll, als wahre «Folter».
Wie man sich als Freizeitpark-Besucher verhalten soll, machen zwei Manager von Fuji-Q Highland in einem YouTube-Clip vor: Die beiden machen mit Maske, aber ohne Johlen oder Juchzen eine Achterbahn-Fahrt. Sich bei so einem Ritt derart zurückzuhalten, muss einem erst einmal gelingen...
9.30 Uhr: Partei-Zank im US-Bundesstaat Georgia
Atlantas Bürgermeisterin Keisha Lance Bottoms, die als mögliche Vizepräsidentschaftskandidatin des voraussichtlichen demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden gilt, lässt es im Streit um Gesichtsmasken auf eine Kraftprobe mit Gouverneur Brian Kemp ankommen.
Bottoms unterschrieb am Mittwoch eine Anordnung, die das Tragen der Masken zwingend vorschreibt, obwohl Kemp die Kommunen des Staates Georgia aufgefordert hat, seiner Linie zu folgen und auf Freiwilligkeit zu setzen. Auch andere Städte in Georgia hätten schon solche Vorschriften erlassen, argumentierte Bottoms.
Kemps Pressestelle reagierte zunächst nicht auf Anfragen. Der Republikaner argumentiert, Bürgerinnen und Bürger brauchten keine Vorschriften, um das Richtige zu tun. Es genüge, das Tragen von Masken dringend zu empfehlen. Atlanta ist die grösste Stadt in Georgia. Am Montag hatte Bottoms bekannt gegeben, dass sie positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden sei.
8.45 Uhr: Fielmann verbucht Gewinneinbruch wegen Filialschliessungen
Filialschliessungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie haben der Optikerkette Fielmann im ersten Halbjahr einen Gewinneinbruch eingebrockt. Nach der Wiedereröffnung der Geschäfte habe sich der Absatz aber ab Mai zunehmend erholt und im Juni bereits über dem Vorjahr gelegen, teilte Fielmann am Donnerstag mit.
Bei einem Umsatzrückgang auf 611 (Vorjahr: 758,2) Millionen Euro schrumpfte der Gewinn vor Steuern in den ersten sechs Monaten nach ersten Berechnungen auf 35 (127,6) Millionen Euro.
8.10 Uhr: Barry Callebaut von Corona-Krise zurückgebunden
Dem weltgrössten Schokoladeproduzenten Barry Callebaut (BC) ist der gute Start ins Geschäftsjahr durch ein sehr schwaches drittes Quartal vermasselt worden. Da dieses die Monate März bis Mai umfasst, wurde es voll von der Corona-Krise erwischt, was sich in einem Minus der verkauften Menge nach neun Monaten niederschlug.
Die Verkaufsmenge in Tonnen erreichte nach neun Monaten 1'569 Millionen, was gegenüber dem Vorjahr einem Minus von 1,3 Prozent entspricht, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.
7.50 Uhr: Ein Drittel der Schweizer trägt in Bahnhöfen keine Maske
Fast ein Drittel der beobachteten Passanten in der Schweiz trägt im Bahnhof zu Stosszeiten keine Gesichtsmaske. Zu diesem Schluss kommt eine systematische Datenanalyse von Personenströmen mithilfe von künstlicher Intelligenz im Auftrag von «Tamedia».
Demnach wurden am Montag 14'000 Personen an den Bahnhöfen Bern, Lausanne und Zürich zu den Stosszeiten erfasst, wie die Tamedia-Zeitungen berichten. Mehr als 5'000 oder 37 Prozent von ihnen waren ohne Maske unterwegs.
Die Messungen basieren auf Videobildern und einem Algorithmus, der erkennt, ob jemand eine Maske trägt oder nicht. Mitarbeiter des auf Mobilität spezialisierten Unternehmens Swisstraffic hatten im Auftrag des Verlagshauses auf den Bahnhöfen Kameras aufgestellt, die die Menschen zu den Hauptstosszeiten filmten. Spezielle Software wertete dann aus, ob die Personen eine Maske trugen.
Dabei stellten sich Unterschiede zwischen den Reisenden an den verschiedenen Bahnhöfen heraus. In Lausanne hielten sich danach am Montagnachmittag 62 Prozent der Personen an die Maskenpflicht, in Bern waren es 43 Prozent, am Hauptbahnhof Zürich 14 Prozent.
Doch konnte die Auswertung nicht feststellen, ob die gezählten Personen tatsächlich in einen Zug steigen wollten, oder nur zum Einkaufen im Bahnhof waren. Insgesamt trugen mehr Personen morgens Masken, als nachmittags auf dem Heimweg.
5 Uhr: Schweizer verweigern mehrheitlich Corona-Warn-App
56 Prozent der Schweizer Bevölkerung wollen die Corona-Warn-App des Bundes nicht auf ihrem Handy installieren. Laut einer Comparis-Umfrage glauben viele Personen nicht an den Nutzen der App, und sie fürchten sich vor einer Verletzung des Datenschutzes.
Bei den über 60-Jährigen ist die Ablehnung am grössten. Sie beträgt 64 Prozent, wie der Online-Vergleichsdienst Comparis am Donnerstag mitteilte. Aber auch bei den unter 30-Jährigen wolle eine Mehrheit von 53 Prozent die App nicht installieren.
Trotz der Datenschutzbedenken würden die App-Skeptiker Messenger-Dienste wie WhatsApp und Social-Media-Apps wie Facebook oder Instagram rege nutzen, obwohl diese die Nutzer ausspionieren würden, schrieb Comparis weiter. So nutzen laut der Umfrage 86 Prozent der Personen, welche die Corona-Warn-App nicht installieren wollen, mindestens einmal wöchentlich WhatsApp.
Die repräsentative Umfrage führte das Marktforschungsunternehmen Marketagent Schweiz im Auftrag von Comparis Ende Juni bei 1'000 Personen im ganzen Land durch. Die Corona-Warn-App war ebenfalls Ende Juni offiziell lanciert worden.
Die App des Bundes warnt Benutzer, falls diese engen Kontakt mit einer Person hatten, die mit dem Coronavirus infiziert ist. Laut dem Bundesrat soll die App helfen, Infektionsketten zu unterbrechen. Die Installation ist freiwillig und kostenlos.
4.45 Uhr: Explosion der Corona-Zahlen in den USA
Nach Corona-Rekordzahlen in den Vereinigten Staaten zeichnet sich in dem Land weiter keine Entspannung ab. Eine Reihe von Bundesstaaten wie Florida, Texas oder Arizona verzeichneten auch am Mittwoch hohe Infektionsraten, teilweise wurden Intensivbetten in Krankenhäusern knapp. Am Dienstag hatte die Zahl der Neuinfektionen mit Covid-19 laut Johns-Hopkins-Universität (JHU) bei mehr als 60'000 an einem einzelnen Tag gelegen – die bei Weitem grösste Zahl bislang.
Insgesamt liegt die Zahl der Toten infolge einer Covid-19-Erkrankung in den USA inzwischen bei mehr als 130'000 – zudem gibt es über drei Millionen bestätigte Fälle. Die Zahl der Neuansteckungen in den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern, ist seit Mitte Juni im Zuge der Lockerung der Corona-Auflagen dramatisch angestiegen – vor allem in den Bundesstaaten Florida, Texas, Georgia, Arizona und Kalifornien. Trump erklärte das wiederholt mit den ebenfalls gestiegenen Zahl an Tests.
Bis November könnten nach einem Modell des Instituts IHME der Universität Washington in Seattle in den USA insgesamt rund 208'000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus sterben.
0.18 Uhr: Mehr Corona-Fälle nach Trump-Auftritt in Tulsa
Die Gesundheitsbehörden in Tulsa im US-Bundesstaat Oklahoma führen den Anstieg der Coronavirus-Infektionen im Bezirk vor allem auf einen Wahlkampfauftritt von US-Präsident Donald Trump zurück. Der Auftritt sowie andere Veranstaltungen hätten «mehr als wahrscheinlich» zu der Zunahme beigetragen, sagte Behördenchef Bruce Dart am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Tulsa. Als Dart auf die Trump-Kundgebung angesprochen wurde, sagte er: «In den vergangenen Tagen hatten wir fast 500 Fälle und wir wissen, dass wir mehrere grosse Veranstaltungen vor etwas mehr als zwei Wochen hatten.» Er denke, man könne da einen Zusammenhang herstellen.
Trumps Kundgebung am 20. Juni war die erste seit Beginn der anhaltenden Pandemie und wurde von Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt begleitet. Der Präsident war dafür kritisiert worden, Tausende Menschen in einer Halle zu versammeln, in der das Tragen von Masken nicht verpflichtend waren. Auch Trump trägt in der Öffentlichkeit keine Maske. Die Sprecherin des Weissen Hauses, Kayleigh McEnany, begründete das am Mittwoch erneut damit, dass der Präsident regelmässig auf das Coronavirus getestet werde.
An diesem Samstag will Trump auf dem Flughafen von Portsmouth im nordöstlichen Bundesstaat New Hampshire vor Tausenden Anhängern sprechen – diesmal im Freien. Alle Gäste müssen bei der Anmeldung zustimmen, dass sie «freiwillig alle Risiken» übernehmen, die aus einer Corona-Infektion resultieren könnten, wie seine Kampagne erklärte. Trumps Wahlkampflager haftet dafür nicht. Teilnehmer würden aber «stark ermuntert», bereitgestellte Masken zu tragen, hiess es.
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