Corona-Pandemie129 Neuinfektionen — Zutrittsbeschränkungen für Nachtklubs in vier Kantonen
Agenturen/red
8.7.2020
Die gemeldeten Covid-19-Infektionen sind am Mittwoch wieder in den dreistelligen Bereich geklettert. Vier Kantone haben ihre Zutrittsmassnahmen für Klubs verschärft. Unterdessen läuft in der Armee die Planung für eine zweite Welle. Die Ereignisse des Tages im Überblick.
In der Schweiz und in Liechtenstein wurden innerhalb eines Tages 129 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet. Damit ist die Zahl wieder deutlich über 100 gestiegen. Insgesamt gab es bisher 32'498 laborbestätigte Covid-19-Fälle, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch mitteilte.
Bisher starben gemäss den Angaben 1686 Menschen, die positiv auf Covid-19 getestet worden waren. Insgesamt mussten seit Beginn der Pandemie 4067 Personen hospitalisiert werden, im Vergleich zum Vortag sind das sechs mehr.
Die Zahl der durchgeführten Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger von Covid-19, beläuft sich bisher auf insgesamt 652'413. Bei sechs Prozent dieser Tests fiel das Resultat positiv aus. Von Dienstag auf Mittwoch wurden dem BAG 10'431 neue Tests gemeldet.
Zwar sind die Kapazitätsgrenzen beim sogenannten Contact Tracing nirgendwo erreicht. Die Kantone bewältigen dieses derzeit eigentlich problemlos, wie Kathrin Huber, stellvertretende Generalsekretärin bei der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK), auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte.
Trotzdem senken die vier Kantone Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Solothurn und Aargau ab Donnerstagabend die Maximalzahl von Gästen in Ausgehlokalen bis Ende dieses Jahres auf 100, um die Rückverfolgung nicht zu überlasten und das Ansteckungsrisiko zu vermindern. Gesamtschweizerisch liegt diese Grenze bei 300. Das Tessin hatte die Maximalzahl von Gästen in Nachtklubs bereits am vergangenen Freitag heruntergesetzt.
Schwierigkeiten erwartet die GDK bei grösseren und breit verteilten Ausbrüchen innert kurzer Zeit. Die Teams in den Kantonen sind demnach bereit und können bei Bedarf rasch ausgebaut werden. Gemäss weiteren Informationen der Konferenz läuft es grundsätzlich gut mit der Ausweispflicht an Eingängen von Bars, Klubs und anderen Ausgehlokalen.
Die aktivierten Swisscovid-Apps stagnierten weiter knapp über der Millionen-Grenze. Als erstes Spital in der Schweiz empfiehlt das St. Galler Kantonsspital seinem Personal, die Warn-App des Bundes für die Dauer der Arbeit auszuschalten. Die Klinik befürchtet zu viele Fehlalarme und damit verbundene Absenzen beim Personal. National existiert bislang keine solche Empfehlung.
Die Empfehlung gelte nur für das Personal, nicht aber für Besucherinnen und Besucher, hiess es. Das Spital begrüsse es, wenn möglichst viele Mitarbeitende die App im privaten Alltag nutzen. Das Spital befürchtet den Angaben zufolge, dass das Pflegepersonal unnötigerweise in Quarantäne geschickt oder getestet wird.
Die Ereignisse des Tages im Überblick:
Das Wichtigste in Kürze:
Das Genfer Luxus-Hotel Le Richemond leidet unter dem Einbruch der Gästezahlen und muss schliessen.
Seit Beginn der Coronavirus-Pandemie haben sich in den USA bereits mehr als drei Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert.
Der Bund registriert innert eines Tages 129 Neuansteckungen mit Covid-19 in der Schweiz und Liechtenstein.
Beim Bund wurde deutlich weniger Kurzarbeitsentschädigung beantragt, als prognostiziert.
Bisher haben rund eine Million Menschen in der Schweiz die SwissCovid-App installiert. Davon erhielten bisher 40 nach einem positiven Test den sog. Coronacode, um eine Information ihrer Kontakte auszulösen.
In den USA wurden innert eines Tages 60'000 neue Covid-19-Erkrankunden registriert – ein neuer Redkordwert.
Nach Jair Bolsonaros positivem Corona-Test gab es gute Wünsche, aber wegen dessen Verhalten in der Corona-Krise auch Kritik.
Trotz weiter steigender Corona-Zahlen will US-Präsident Donald Trump die Schulen nach den Sommerferien wieder öffnen.
21.45 Uhr: Wir beenden den Live-Ticker am Mittwoch
21.22 Uhr: Österreich verhängt Reisebeschränkungen für Rumänien und Bulgarien
Österreich hat wegen der steigenden Zahl an Corona-Infektionen Reisebeschränkungen für mehrere osteuropäische Länder verkündet. Die Regierung in Wien sprach eine Reisewarnung für Bulgarien, Rumänien und die Republik Moldau aus. «Wir erleben immer mehr Einschleppungen aus dem Ausland. Deswegen der dringende Appell, nicht in diese Länder zu reisen», sagte Kanzler Sebastian Kurz.
Für Rückreisende aus diesen Ländern werde eine zweiwöchige Quarantäne angeordnet, falls kein negativer Corona-Test vorliege. Zudem würden die Grenzkontrollen zu Ungarn und Slowenien intensiviert.
Nach Angaben des Kanzlers waren in den vergangenen Wochen 170 Corona-Fälle in Österreich auf Rückkehrer aus dem Ausland zurückzuführen. Die meisten Erkrankten waren demnach aus Balkanländern eingereist.
In Rumänien wurden am Mittwoch 555 Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet, dies war der bislang höchste Wert in dem Land. In Bulgarien erhöhte sich die Zahl der wöchentlichen Neuinfektionen von rund 550 Mitte Juni auf 1100 Fälle in der vergangenen Woche.
In der vergangenen Woche hatte Österreich trotz einer EU-Empfehlung zur Aufhebung von Reisebeschränkungen bereits Reisewarnungen für weitere Balkanstaaten, darunter Serbien und Montenegro, herausgegeben.
In Österreich verlief die Corona-Pandemie mit 18.444 Infektionen und 706 Todesfällen bisher vergleichsweise milde. Allerdings stieg die Zahl der Neuansteckungen zuletzt wieder an.
20.52 Uhr: Tschechisches Parlament billigt Rekorddefizit
Das tschechische Parlament hat ein Rekord-Haushaltsdefizit für dieses Jahr gebilligt, um die Folgen der Corona-Krise zu bewältigen. Es beläuft sich auf 500 Milliarden Kronen, umgerechnet rund 20 Milliarden Franken. Ursprünglich war weniger als ein Zehntel dessen vorgesehen. Für den Nachtragshaushalt stimmten am Abend 104 Abgeordnete, dagegen waren 87. Das Parlament stimmte zudem der Abschaffung der Grunderwerbssteuer zu, um den Immobilienmarkt zu stützen.
Er sei überzeugt, dass Tschechien in Europa mit am besten aus der Krise kommen werde, sagte der Regierungschef und Multimilliardär Andrej Babis. Oppositionspolitiker kritisierten, dass man nicht genau wisse, wofür die Mittel verwendet würden. Dieses Geld müsse mit Zinsen zurückgezahlt werden, sagte der Vorsitzende der liberalen Bürgerdemokraten (ODS), Petr Fiala. Die Regierung habe keinen Plan, wie sie die Wirtschaft wiederbeleben wolle.
Bis Mittwoch gab es in Tschechien 12'775 bestätigte Coronavirus-Infektionen, davon 4419 aktive Fälle, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums hervorgeht. 351 Todesfälle wurden mit der Erkrankung in Verbindung gebracht.
20.31 Uhr: Datenauswertung: Mehr als jeder Dritte trug keine Maske im ÖV
Seit vergangenem Montag gilt im öffentlichen Verkehr die Maskenpflicht. Daran halten sich offenbar deutlich weniger als erhofft — zumindest in drei grossen Schweizer Städten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Datenauswertung mithilfe künstlicher Intelligenz, durchgeführt von Swisstraffic im Auftrag der Tamedia-Gruppe (kostenpflichtiger Inhalt).
Demnach trugen von 14'000 erfassten Personen 37 Prozent keine Hygienemaske — das ist mehr als jeder Dritte. Die Ergebnisse basieren auf der Auswertung von Videobildern. Ein Algorithmus erkenne demnach, ob eine Person eine Maske trägt oder nicht. Für die Messungen haben die Spezialisten von Swisstraffic dem Bericht zufolge mobile Kameras an gut frequentierten Standorten aufgestellt.
19.46 Uhr: EU-Spitzen: Müssen Finanzstreit beim Gipfel nächste Woche beilegen
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und die EU-Spitzen haben eine rasche Einigung auf das milliardenschwere EU-Finanzpaket zur obersten Priorität erklärt. Eine Lösung bereits beim Gipfel Ende nächster Woche sei wichtig, hiess es in einer Erklärung nach einem Treffen Merkels mit EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen, Ratschef Charles Michel und Parlamentspräsident David Sassoli.
Es geht um den Vorschlag eines Corona-Wiederaufbauplans im Umfang von 750 Milliarden Euro (rund 800 Milliarden Franken) und den nächsten siebenjährigen EU-Haushaltsrahmen im Wert von 1,1 Billionen Euro. Beides soll bei dem Gipfel im Paket verhandelt werden, doch gibt es noch heftigen Streit. Merkel nahm an dem Vierertreffen in Brüssel in ihrer Funktion als derzeitige Vorsitzende der 27 EU-Staaten teil.
«Die vier Präsidenten analysierten die Wirtschaftsprognosen für die kommenden Monate, die auf eine schwere Rezession hindeuten und stellten fest, dass die Krise tiefgreifende soziale Auswirkungen auf die gesamte Europäische Union haben wird», hiess es in der Erklärung. «Sie bekräftigten ihr starkes Engagement, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um die sozialen Auswirkungen abzumildern und der europäischen Wirtschaft zu helfen, sich rasch zu erholen.»
Zuletzt war ein Höchststand am 11. April registriert worden, mit damals 523 Neu-Infektionen binnen eines Tages.
Neue Vorsichtsmassnahmen waren zunächst nicht in Sicht. Die Medien werfen der Regierung seit Wochen vor, aus wahlkampftaktischen Gründen verfrüht Mitte Mai die Corona-Vorsichtsmassnahmen gelockert zu haben. Damals lag die Zahl der täglichen Neuinfektionen bei etwa 150. In diesem Herbst stehen in Rumänien Parlaments- und landesweite Kommunalwahlen an.
19.20 Uhr: Krankenhaus in Bergamo erstmals ohne Covid-Fälle auf Intensivstation
Es war emotional und symbolträchtig: In Bergamo hat das Krankenhaus Papa Giovanni XXIII nach rund dreieinhalb Monaten Corona-Krise den ersten Tag ohne Covid-19-Patienten auf der Intensivstation gefeiert. Dafür gab es beim Personal «befreienden Applaus», aber auch eine Gedenkminute für die Toten, wie italienische Medien am Mittwoch schrieben. Die Stadt Bergamo in der Lombardei stand seit Februar im Zentrum des Virus-Ausbruchs in Italien. Das grosse Hospital Papa Giovanni XXIII gehört zu den symbolischen Orten für die Corona-Krise in dem Land. Drastische Bilder von Covid-19-Kranken in überfüllten Sälen und Gängen gingen um die Welt.
«Dies ist ein äusserst wichtiger Tag», sagte Abteilungsdirektor Luca Lorini bei der Feier nach Angaben der Agentur Adnkronos. Es seien zwar noch Corona-Patienten in der Klinik in Behandlung, doch diese seien bereits negativ getestet, hiess es. Die Viruswelle hatte das Krankenhaus seit dem 23. Februar mit dem Patientenansturm überrollt. Kurz zuvor waren auch in anderen Orten in der Lombardei Corona-Fälle publik geworden, auch Venetien war früh betroffen. Inzwischen gehen Fachleute davon aus, dass das Virus Sars-CoV-2 schon mindestens seit Jahresbeginn oder gar seit Dezember 2019 in Italien kursierte.
In ganz Italien wurden bis Mittwoch offiziell mehr als 34'900 Tote mit oder durch Covid-19 gezählt. Die Zahl der bislang registrierten Menschen mit dem Virus liegt bei mehr als 240'000. Zuletzt waren in 24 Stunden knapp 200 neue Fälle dazu gekommen.
19.11 Uhr: Mehr als 12'000 Corona-Tote im Iran
Im Iran sind inzwischen mehr als 12'000 Menschen nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben. Binnen 24 Stunden seien 153 neue Todesfälle gemeldet worden, teilte das Gesundheitsministerium in Teheran mit. Die Gesamtzahl der Corona-Toten sei damit auf 12'084 gestiegen.
Nach einem zeitweisen Rückgang hatten sich die Infektions-und Todeszahlen im Iran in den vergangenen Wochen wieder stark erhöht. Am Dienstag hatte das Gesundheitsministerium mit 200 Corona-Toten innerhalb eines Tages einen Rekordanstieg der Sterbefälle gemeldet. Insgesamt wurden im Iran bislang mehr als 248'000 Corona-Infektionen bestätigt.
Die Behörden in Teheran kündigten an, eine Verschärfung der Sicherheitsmassnahmen zur Eindämmung der Pandemie in der Hauptstadt zu prüfen. Teheran befinde sich in einer gefährlichen Situation, sagte der Leiter des örtlichen Corona-Krisenstabs.
Der Iran ist das am härtesten von der Pandemie getroffene Land im Nahen Osten. Seit April hatte die Regierung die Corona-Massnahmen schrittweise gelockert, um die am Boden liegende Wirtschaft wieder anzukurbeln.
18.47 Uhr: 60 Angestellte von Firma in der Waadt unter Quarantäne
Rund 60 Mitarbeitende der Firma Favre in Corcelles-près-Payerne im Kanton Waadt sind unter Quarantäne gestellt worden. Im Unternehmen traten mehrere Coronavirus-Fälle auf.
Die Massnahme wurde vom Waadtländer Kantonsarzt Karim Boubaker angeordnet. Er bestätigte am Mittwochnachmittag entsprechende Informationen von «24 heures».
Gemäss der Waadtländer Tageszeitung sind innerhalb der Firma mindestens vier Fälle von Covid-19 aufgetreten. Die positiv getesteten Angestellten, deren Familien und sämtliche Mitarbeitende der Firma wurden für zehn Tage in Quarantäne geschickt.
Charles Rossier, Betriebsleiter der auf Eisenwarenhandel spezialisierten Firma, sagte «24 heures», die Infektionen hätten sehr wahrscheinlich ausserhalb des Unternehmens ihren Ursprung. Ein Privatanlass, an dem mehrere Mitarbeitende teilnahmen, könnte die ersten Ansteckungen erklären.
18.27 Uhr: Le Richemond wird Opfer der Corona-Krise
Betroffen von der temporären Schliessung des legendären 5-Sterne-Hotels am Ufer des Genfersees sind 130 Mitarbeitende. Ihre Arbeitsverträge werden aufgelöst.
Die Coronavirus-Krise habe sich für den Luxustourismus in Genf katastrophal ausgewirkt. Und der Entscheid, das Hotel vorübergehend zu schliessen, habe sich als die einzige Lösung herausgestellt, teilte die Hoteldirektion am Mittwoch mit.
18.19 Uhr: Mehr als drei Millionen Corona-Infektionen in USA
Seit Beginn der Coronavirus-Pandemie haben sich in den USA bereits mehr als drei Millionen Menschen nachweislich mit dem Erreger infiziert. Das ging am Mittwoch aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. Landesweit starben demnach bisher mehr als 131'000 Menschen nach einer Infektion. Erst vor weniger als einem Monat hatten die USA die Marke von zwei Millionen bestätigten Infektionen überschritten. Der Erreger Sars-CoV-2 kann die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen.
Die USA sind vor Brasilien, Indien und Russland das Land mit den meisten bestätigten Corona-Infektionen. Die Pandemie ist in den USA noch in vollem Gange: Allein seit Beginn des Monats wurden rund 350'000 Neuinfektionen gemeldet, vor allem aus den inzwischen besonders betroffenen Bundesstaaten im Süden und Westen des Landes. Für Dienstag waren mehr als 60'000 Neuinfektionen innerhalb eines Tages gemeldet worden — mehr als je zuvor seit Beginn der Pandemie.
Die Johns-Hopkins-Webseite wird regelmässig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand bestätigter Infektionen als die offiziellen Zahlen der US-Gesundheitsbehörde CDC. In manchen Fällen wurden die Zahlen der Universität zuletzt allerdings auch wieder nach unten korrigiert. Bis Dienstagmorgen hatte das CDC 2,93 Millionen bestätigte Infektionen gemeldet.
18.04 Uhr: Katalonien führt knallharte Maskenpflicht ein
Katalonien hat wegen lokaler Corona-Ausbrüche eine ungewöhnlich strenge Maskenpflicht angeordnet. Von diesem Donnerstag an müssen in der nordostspanischen Region alle Personen ab dem Alter von sechs Jahren in der Öffentlichkeit selbst dann einen Mund- und Nasenschutz tragen, wenn der Sicherheitsabstand gewahrt werden kann. Das teilte Regionalpräsident Quim Torra am Mittwoch in der Regionalhauptstadt Barcelona mit. Bei Verstössen wird ein Bussgeld von 100 Euro fällig.
Ob Katalanen und Besucher der Region zum Beispiel auch in Cafés und Restaurants Maske tragen müssen, blieb zunächst unklar. Die regionale Gesundheitsministerin Alba Vergés sagte, die Maskenpflicht entfalle nur dort, wo sie sich nicht mit einer Tätigkeit vereinbaren lasse. Als Beispiel nannte sie Sport oder den Strand. Aber auf dem Weg ans Meer oder zum Sport müsse eine Maske getragen werden. Eine zeitliche Limitierung der Massnahme wurde nicht bekannt.
Nach dem derzeit für ganz Spanien im Rahmen der «neuen Normalität» gültigen Dekret der Zentralregierung in Madrid gilt eine Maskenpflicht im Freien nur dann, wenn ein Sicherheitsabstand von mindestens eineinhalb Metern nicht eingehalten werden kann. Am Strand sowie in Cafés und Restaurants wird meist keine Maske getragen.
Die Zunahme der Zahl der Corona-Infektionen bereitet vor allem in der ostkatalanischen Region Segrià Sorgen. Hier gibt es viele Saisonkräfte in der Landwirtschaft, die prekär untergebracht sind. Der Landkreis mit der Grossstadt Lleida war die erste Region, die nach der Lockerung der Coronamassnahmen wieder unter Quarantäne gestellt wurde. Insgesamt sind davon seit Samstag 210'000 Menschen betroffen. Reisen in oder aus der Region sind nur in Ausnahmefällen erlaubt.
17.50 Uhr: Serbien nimmt nach Krawallen Ausgangssperre zurück
Nach massiven Protesten in der Nacht zum Mittwoch hat Serbiens Präsident Aleksandar Vucic eine von ihm angekündigte Ausgangssperre wegen der Corona-Pandemie zurückgenommen. «Es wird sicherlich neue Massnahmen für Belgrad geben, aber keine Polizeistunde», sagte er. Die Einzelheiten werde der Krisenstab der Regierung am Donnerstag bekanntgeben.
Vucic hatte am Dienstag angekündigt, dass die Regierung wegen der zuletzt stark gestiegenen Ansteckungszahlen mit dem Coronavirus eine Ausgangssperre verhängen werde, die von Freitagabend bis zum Morgen des darauffolgenden Montags dauern würde. Die Ankündigung hatte massive Proteste ausgelöst. Tausende Menschen versammelten sich vor dem Parlament in der Belgrader Innenstadt.
Eine kleinere Gruppe militanter Demonstranten drang kurzzeitig in das Gebäude ein. Die Polizei löste die Kundgebung unter Einsatz von Tränengas auf. Nach offiziellen Angaben wurden 23 Menschen festgenommen. 43 Polizisten und mehrere Demonstranten erlitten Verletzungen.
17.45 Uhr: Erste Amtshandlung nach Corona-Test – Bolsonaro blockiert Hilfspaket
Kein Kurswechsel trotz Corona-Diagnose: Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat als erste Amtshandlung nach seinem positiven Corona-Test sein Veto gegen ein Hilfspaket für Indigene und Afrobrasilianer während der Pandemie eingelegt. Mit der Unterschrift stoppte der rechte Staatschef am Mittwoch vorläufig ein Gesetz, das die Behörden verpflichten würde, Ureinwohnern und Schwarzen Zugang zu Trinkwasser, Desinfektionsmitteln und ärztlicher Versorgung zu garantieren.
Am Tag zuvor hatte Bolsonaro mitgeteilt, sich mit dem Coronavirus angesteckt zu haben. «Schaut mich an, mir geht es gut», sagte er, als er nach seiner Ansprache vor Journalisten ein paar Schritte zurückging und die Maske abnahm. «Das Leben geht weiter.» Er will in den kommenden Tagen in seiner Residenz in Brasília bleiben und die Regierungsgeschäfte über Videoschalten führen. Für diese Woche geplante Reisen nach Bahia und Minas Gerais sagte Bolsonaro ab.
17.35 Uhr: Auch milder Covid-19-Verlauf kann zu Gehirnschäden führen
Auch milde Verläufe von Covid-19 können laut einer Studie bei den Erkrankten zu ernsthaften Gehirnschäden führen. Ihrer Untersuchung zufolge komme es häufiger als bisher vermutet zu tendenziell tödlichen Komplikationen, darunter Fieberwahn, Nervenschäden und Schlaganfälle, erklärte ein Ärzteteam aus London am Mittwoch.
«Wir konnten mehr Patienten mit neurologischen Schäden wie Entzündungen im Gehirn identifizieren als gedacht», sagte der Forscher Michael Zandi vom University College London. Die Befunde hätten jedoch nicht immer mit dem Schweregrad der Covid-19-Symptome korreliert.
An der Studie beteiligten sich 43 Patienten, bei denen entweder Covid-19 nachgewiesen oder vermutetet wurde. Das Team aus Ärzten stellte in zehn Fällen eine vorübergehende Hirnfunktionsstörung fest, in zwölf Fällen eine Hirnentzündung, in acht Fällen Schlaganfälle und in weiteren acht Fällen Nervenschäden. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden in der Fachzeitschrift «Brain» veröffentlicht.
Die Untersuchung deutet darauf hin, dass Komplikationen im Hirn bei Covid-19-Patienten häufiger vorkommen könnten als bisher gedacht. Jedoch sagten Experten auch, dass dies nicht bedeute, dass Hirnschäden bei Covid-19 weit verbreitet seien.
Da die Krankheit erst seit einigen Monaten bekannt sei, «wissen wir wohl noch nicht, welche Langzeitschäden Covid-19 verursachen kann», sagte der an der Untersuchung beteiligte Forscher Ross Paterson. Sein Rat: «Ärzte müssen sich über mögliche neurologische Schäden bewusst sein, da eine frühzeitige Diagnose den Krankheitsverlauf verbessern kann».
17.15 Uhr: Mehr als eine halbe Million Fälle in Afrika
In Afrika sind inzwischen eine halbe Million Corona-Fälle verzeichnet worden. Zudem seien fast 12'000 Menschen gestorben, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Mittwoch mit. Man sei besorgt, dass immer mehr Länder einen scharfen Anstieg von Sars-CoV-2-Infektionen verzeichnen.
In 22 Ländern auf dem Kontinent hätten sich die Fälle im vergangenen Monat mehr als verdoppelt. «Die Gefahr, dass Covid-19 die schwachen Gesundheitssysteme auf dem Kontinent überwältigt, eskaliert», warnte die WHO-Chefin für Afrika, Matshidiso Moeti.
Rund 43 Prozent aller Fälle sind laut WHO in Südafrika registriert worden. Auch Algerien, Ägypten, Ghana und Nigeria hätten eine sehr hohe Zahl. Allerdings gibt es auch positivere Entwicklungen: In einigen Staaten –darunter Eritrea, Gambia, Mali, den Seychellen und Togo – breite sich das Coronavirus nur langsam aus.
15 Uhr: US-Institut befürchtet 208'000 Tote
Bis November könnten einem weithin beachteten Modell zufolge in den USA insgesamt rund 208'000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus sterben. Das wären fast 80'000 weitere Tote gegenüber den aktuellen Stand. Wenn 95 Prozent der Menschen in der Öffentlichkeit stets Masken trügen, könnte die Zahl der Opfer bis November aber mit rund 163'000 deutlich geringer ausfallen, erklärten die Forscher des Instituts IHME der Universität Washington in Seattle.
Das Institut hatte Mitte Juni bereits mit rund 200'000 Toten bis Oktober gerechnet. Angesichts zeitweise fallender Infektionszahlen senkten die Forscher ihre Prognose dann auf rund 175'000. Die erneute Erhöhung der Prognose war demnach dem starken Anstieg der Neuinfektionen im Süden der USA und dem Ausblick auf die Herbstmonate geschuldet, erklärte IHME. Im September und Oktober sei zu Beginn der Grippesaison mit einem deutlichen Anstieg der Corona-Todeszahlen zu rechnen, hiess es.
14.50 Uhr: Mehr Büros stehen leer
Bis Ende 2021 wird in der Schweiz der Leerstand bei den Büroflächen deutlich steigen. Dafür verantwortlich ist die Coronakrise, aber auch die unverminderte Bautätigkeit.
Gemäss den Berechnungen des Immobilienmaklers CBRE dürfte sich bis zum Ende des kommenden Jahres der Leerstand im Büromarkt um rund 1,5 Prozent auf 680'000 Quadratmeter erhöhen. Das dürfte sich gemäss der am Mittwoch veröffentlichten Studie vor allem in der Agglomeration zeigen, während der Büromarkt in der Innenstadt nach wie vor trocken sei.
Denn die wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise markieren für viele Firmen den Zeitpunkt, sich kleinere Räumlichkeiten zu suchen. Viele Unternehmen benötigten nach Ausbruch der Krise weniger Bürofläche, die Nachfrage wachse daher künftig weniger stark als früher.
14.20 Uhr: Vier Kantone beschränken Veranstaltungen
Die Kantone Basel-Stadt, Basel-Lanschaft Aargau und Solothurn erlassen wegen der Corona-Pandemie strengere Regeln für Veranstaltungen und Gastrobetrieben: Neu dürfen nicht mehr als 100 Personen zusammenkommen. Bisher lag die Grenze bei 300 Personen. Dies Massnahmen treten bereits morgen Donnerstag in Kraft.
Die Verschärfung erfolge auf Empfehlung der Socience Task Force, teilt die Regierung von Basel-Stadt mit. Zudem habe man mit Blick auf andere Kantone festgestellt, dass es schwierig sei, die Kontakte von Menschen zurückzuverfolgen, die an einer Veranstaltung mit gegen 300 anderen Personen teilgenommen haben.
Die neuen Regeln betreffen nebst öffentlichen auch private Veranstaltungen. Und insbesondere gelten sie auch für Bars und Clubs. Wer weder Abstandsregeln noch andere Schutzmassnahmen einhalten könne, dürfe künftig nur noch 100 Gäste aufs Mal empfangen, heisst es in der Mitteilung weiter.
12.50 Uhr: Bund registriert 129 neue Erkrankungen
In der Schweiz und in Liechtenstein sind innerhalb eines Tages 129 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Damit ist die Zahl wieder deutlich über 100 gestiegen.
Die Fallzahlen unterliegen Schwankungen. Insgesamt gab es bisher 32'498 laborbestätigte Covid-19-Fälle, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) mitteilt. Am Dienstag waren 54 neue Fälle gemeldet worden, am Montag 47, am Sonntag 70 und am Samstag 97. In den letzten drei Wochentagen der vergangenen Woche waren jeweils über hundert Fälle gemeldet worden, mit einem Spitzenwert von 137 gemeldeten Neuansteckungen am Mittwoch.
11.50 Uhr: Arbeitslosenquote sinkt leicht
Die Arbeitslosenquote betrug im Juni noch 3,2 Prozent nach einem Wert von 3,4 Prozent im Mai, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) mitteilte. Der rund zweieinhalb Monate dauernde Anstieg der Arbeitslosenzahlen sei damit zum Stillstand gekommen, sagte Boris Zürcher, Leiter der Direktion für Arbeit im Seco. «Das gilt für alle Kategorien und Regionen in ähnlicher Art.»
So habe sich auch die Lage in der hart getroffenen Hotellerie und Gastronomie etwas verbessert und auch in der Bauindustrie sanken die Arbeitslosenzahlen aus saisonalen Gründen. Noch im Februar 2020, also vor dem Ausbruch der Coronakrise, hatte die Arbeitslosenquote bei 2,5 Prozent gelegen. Die Stärke des Anstiegs der Arbeitslosigkeit in der Periode von Mitte März bis Ende Mai sei für die Schweiz «absolut historisch», sagte Zürcher. Im internationalen Vergleich sei er gleichzeitig aber moderat ausgefallen – dies vor allem dank der starken Zunahme der Kurzarbeit.
Ende Juni waren insgesamt 150'289 Personen bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) als arbeitslos gemeldet. Das waren 5'709 Personen weniger als noch im Vormonat. Weiterhin bedeutet dies aber einen starken Anstieg im Vergleich mit dem Wert von vor einem Jahr: Gegenüber dem Juni 2019 kletterte die Zahl der Arbeitslosen damit um 53'067 Personen.
Dabei profitierten die meisten Gruppen, wie der Statistik zu entnehmen ist: So sank die Arbeitslosenquote bei allen Altersgruppen und auch bei den Frauen wie bei den Männern. Die Arbeitslosenquote bei den Schweizern verharrte unverändert bei 2,4 Prozent, während es bei den Ausländern einen deutlichen Rückgang auf 5,5 Prozent nach 5,9 Prozent gab.
11 Uhr: Neuer Ansteckungsrekord auch in Israel
Die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist in Israel auf einen Rekordwert gestiegen. Wie das Gesundheitsministerium des Landes mitteilt, wurden für Dienstag 1'320 Fälle gemeldet – so viele wie nie zuvor an einem Tag seit Ausbruch der Pandemie. Insgesamt wurden in Israel bislang mehr als 32'700 Infizierte registriert.
Die Zahl der täglichen Neuinfektionen hatte bereits in den vergangenen Tagen bei mehr als 1'000 gelegen. Zum Vergleich: Im gesamten Monat Mai waren in dem Land nur etwa 1'200 neue Infektionen gemeldet worden.
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu steht für sein Krisenmanagement zunehmend in der Kritik. Vorgehalten werden ihm etwa vorschnelle Lockerungen, eine mangelnde Vorbereitung auf die zu erwartende zweite Welle und eine Fokussierung auf die Annexionspläne im Westjordanland.
10.25 Uhr: Reisekonzern Tui streicht Stellen
Wegen der Coronakrise nimmt der Reiseveranstalter Tui Suisse harte Einschnitte vor. Die Tochter des weltweit grössten Touristikkonzerns schliesst acht Filialen und baut 70 Arbeitsplätze ab.
10.07 Uhr: Neuer Rekordwert in den USA
Mit rund 60'000 Corona-Infektionen innert 24 Stunden haben die USA einen Höchststand bei den Neu-Ansteckungen erreicht. Das geht aus Zahlen hervor, die die Johns-Hopkins-Universität veröffentlichte. Den zuvor höchsten Wert verzeichnete Johns-Hopkins mit gut 54'000 Fällen am vergangenen Donnerstag.
Insgesamt zählen die USA demnach mehr als 2,996 Millionen Fälle (Stand: 8.7.; 9.57 Uhr). Mehr als 131'000 Menschen starben an oder im Zusammenhang mit dem Virus.
10 Uhr: Kurzarbeitsentschädigung bisher viel tiefer
Bisher haben Schweizer Unternehmen viel weniger Kurzarbeitsentschädigung beansprucht, als die Bundesbehörden prognostiziert haben. Im April wurden laut dem Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) Kurzarbeitsentschädigungen über rund 2,4 Milliarden Franken ausgerichtet – prognostiziert waren mit 5 bis 7 Milliarden rund das Doppelte bis Dreifache.
«Wir liegen damit deutlich unter den Erwartungen», sagte Boris Zürcher, Leiter der Direktion für Arbeit im Seco, an einer Telefonkonferenz zu den neuen Arbeitsmarktzahlen vom Monat Juni. Im März 2020 habe der Bund den Unternehmen rund 1 Milliarde Franken für Kurzarbeitsentschädigungen ausgerichtet, was ebenfalls klar unter den Prognosen lag: Die Annahme für März habe bei einer Summe von 2 bis 3 Milliarden Franken gelegen, so Zürcher.
8 Uhr: Noch kaum Warnungen über SwissCovid-App
Seit dem Start der SwissCovid-App hat gut eine Million Schweizerinnen und Schweizer das Programm heruntergeladen. Das entspricht rund zwölf Prozent der Bevölkerung. Von 910 Menschen, die seit der Lancierung der Contact-Tracing-App positiv auf Covid-19 getestet wurden, hatten allerdings nur gerade deren 40 auch die App installiert, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet.
Die Zahl ergibt sich aus der Zahl der Covid-Codes, die die Kantone ausgegeben haben. Das sind die Codes, mit denen positiv Getestete eine Benachrichtigung ihrer in der App registrierten Kontakte auslösen können. Diese ohnehin tiefe Zahl wird laut dem Bericht weiter geschmälert, da nur drei von vier Infizierten den Code auch tatsächlich in der App eingegeben hätten – eine Pflicht, dies zu tun, gibt es nicht.
Wie viele Menschen in der Folge über die App gewarnt wurden, lässt sich wegen dem Funktionsprinzip der Software nicht sagen: Da SwissCovid aus Datenschutzgründen keine zentrale Datenspeicherung kennt, können die entsprechenden Zahlen nicht erhoben werden.
7.15 Uhr: US-Corona-Hilfe ging auch an Firmen von Politikern
Mindestens ein Dutzend US-Abgeordneter hat Verbindungen zu Organisationen, die Hilfen der Regierung in der Corona-Krise erhalten haben. Das zeigen neu veröffentliche Daten. Einige sogenannte Washington-Insider sind demnach sowohl Autoren als auch Empfänger eines der grössten Regierungsprogramme der US-Geschichte.
Unter Druck des Kongresses hat die Regierung in dieser Woche die Namen einiger Empfänger des 659 Millionen US-Dollar umfassenden Paycheck Protection Programm veröffentlicht, das im April gestartet wurde, um kleinen Unternehmen zu helfen, Arbeitnehmer während der Pandemie zu behalten.
Unter den Unternehmen war ein Hotel in Kalifornien, das zum Teil dem Ehemann der Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, gehört. Auch das von Verkehrsministerin Elaine Chaos Familie gegründete Logistikunternehmen hat Geld bekommen. Chao ist mit dem Mehrheitsführer im Senat, Mitch McConnell, verheiratet.
5 Uhr: Scholz wirbt für EU-Wiederaufbauplan
Der deutsche Finanzminister Olaf Scholz hat die EU-Staaten dazu aufgerufen, bei den Verhandlungen über den europäischen Wiederaufbauplan ihre jeweiligen roten Linien zu hinterfragen.
«Deutschland ist bereit, Brücken zu bauen. Gleichzeitig sind wir auf die Kompromissbereitschaft und den politischen Mut aller Mitgliedstaaten angewiesen», schrieb der SPD-Politiker in einem Gastbeitrag für die «Welt» (Mittwoch).
«Jeder wird seine bisherigen roten Linien hinterfragen müssen.» Ende der Woche steht das erste Treffen der EU-Finanzminister unter deutscher Ratspräsidentschaft an.
Wie in Deutschland sollen auch auf EU-Ebene milliardenschwere Hilfsprogramme die Folgen der dramatischen Rezession wegen der Corona-Krise dämpfen. So hatte die EU-Kommission ein Programm zur wirtschaftlichen Erholung im Umfang von 750 Milliarden Euro vorgeschlagen.
Scholz warb dafür, die Mittel als Investitionen einzusetzen, «um unsere Volkswirtschaften wettbewerbsfähiger, widerstandskräftiger und ökologischer aufzustellen» – nur dann erreiche man «die Zustimmung der Bürgerinnen und Bürger überall in Europa».
4.28 Uhr: Gute Wünsche und Kritik für Bolsonaro
Nach Jair Bolsonaros positivem Corona-Test haben zahlreiche Genesungswünsche den brasilianischen Präsidenten erreicht. Angesichts seiner laxen Gesundheitspolitik wurde allerdings auch Kritik an dem Verhalten des Staatschefs laut.
US-Präsident Donald Trump wünschte Bolsonaro «rasche Besserung». Der Leiter der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, sagte, er hoffe, «dass es ihm gut geht und er sich schnell erholt». Auch mehrere brasilianische Gouverneure schickten Genesungswünsche nach Brasília.
Nach einem Test in einem Militärkrankenhaus hatte Bolsonaro am Dienstag mitgeteilt, sich mit dem Coronavirus infiziert zu haben. Er habe Fieber und Gliederschmerzen gehabt, fühle sich aber bereits wieder besser. Er wolle nun das umstrittene Mittel Hydroxychloroquin einnehmen, dessen Wirksamkeit gegen Covid-19 bislang nicht bewiesen ist.
4.04 Uhr: Levi Strauss streicht nach Verlust 700 Stellen
Der US-Jeans-Konzern Levi Strauss ist im zweiten Quartal 2020 unter anderem wegen der Coronavirus-Krise in die roten Zahlen gerutscht. Nun will der Konzern 700 Stellen streichen.
Im zweiten Quartal erlitt Levi Strauss unter dem Strich einen Verlust von 363,3 Millionen Dollar nach einem Plus von 28,2 Millionen Dollar im gleichen Vorjahreszeitraum, wie das Unternehmen mitteilt.
Der Verlust sei vor allem auf Sonderaufwendungen von 242 Millionen Dollar wegen Restrukturierungs- und Lagerkosten im Zuge von Unterbrechungen in der Coronavirus-Pandemie zurückzuführen.
Um die Kosten zu senken, sollen jetzt rund 700 Stellen in der Administration wegfallen. Das entspricht etwa 15 Prozent der Stellen ausserhalb von Verkauf und Produktion. Die Massnahme soll jährlich 100 Millionen Dollar einsparen. Insgesamt hat Levi Strauss nach eigenen Angaben rund 14'400 Mitarbeiter.
0.30 Uhr: Trump will Schulden bald wieder öffnen
Trotz weiter steigender Corona-Fallzahlen will US-Präsident Donald Trump Druck auf die US-Bundesstaaten ausüben, die Schulen nach den Sommerferien wieder zu öffnen. «Wir wollen, dass unsere Schulen im Herbst geöffnet sind», sagte Trump am Dienstag (Ortszeit) bei einem Runden Tisch zu dem Thema im Weissen Haus. Das sei sehr wichtig für das Land und das Wohlbefinden von Schülern und deren Eltern. «Wir werden Druck auf die Gouverneure und alle anderen ausüben, die Schulen zu öffnen.»
Der Republikaner warnte davor, Schulen aus politischen Erwägungen geschlossen zu halten. Er spielte damit auf demokratische Gouverneure an, die sich in grosser Zahl gegen Trumps Drängen auf eine schnelle Rückkehr zur Normalität wehren.
Trump spielte die Lage in den USA trotz einer Zunahme von Infektionen erneut herunter. «Weil wir mehr testen, haben wir mehr Fälle. Wenn wir die Hälfte der Tests machen würden, hätten wir viel weniger Fälle», sagte er. Der Präsident betonte erneut, dass die Sterblichkeitsrate in den USA «die niedrigste auf der Welt» sei. Das ist Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) zufolge nicht korrekt. Unter den 20 am schwersten von der Pandemie betroffenen Ländern weltweit haben demnach 13 Staaten eine niedrigere Sterblichkeitsrate pro 100 bestätigter Infektionen.