International Moskau will entmilitarisierte Zone um AKW Saporischschja unterstützen

SDA

12.8.2022 - 10:31

ARCHIV - Ein russischer Soldat bewacht einen Bereich des Kernkraftwerks Saporischschja in einem Gebiet unter russischer Militärkontrolle im Südosten der Ukraine. Foto: -/AP/dpa
ARCHIV - Ein russischer Soldat bewacht einen Bereich des Kernkraftwerks Saporischschja in einem Gebiet unter russischer Militärkontrolle im Südosten der Ukraine. Foto: -/AP/dpa
Keystone

Angesichts des andauernden Beschusses des Atomkraftwerks Saporischschja im Süden der Ukraine hat Moskau angedeutet, einem Abzug seines Militärs dort zuzustimmen.

«Das ist eine vernünftige Forderung mit der Entmilitarisierung des AKW Saporischschja, ich denke, wir werden das unterstützen», sagte der Vizechef des Aussenausschusses im russischen Parlament, Wladimir Dschabarow, am Freitag der Agentur Interfax zufolge. Die Kontrolle über das AKW will Moskau aber behalten.

Eine Übergabe des leistungsstärksten Kernkraftwerks in Europa an die Ukraine schloss Dschabarow aus. «Russland muss die Kontrolle über die Anlage behalten», betonte der Duma-Abgeordnete der Kremlpartei «Geeintes Russland».

Die Lage um das seit März von russischen Truppen besetzte Kraftwerk spitzt sich seit einiger Zeit gefährlich zu. Zunächst hatten ukrainische und westliche Politiker Moskau vorgeworfen, die Anlage als Schutzschild für die eigene Artillerie zu missbrauchen.

In der vergangenen Woche ist das Kraftwerksgelände selbst mehrfach beschossen und beschädigt worden, auch wenn bislang keine kritische Infrastruktur getroffen wurde. Russland und die Ukraine machen sich gegenseitig für die Angriffe verantwortlich. Unabhängig lassen sich die Berichte nicht nachprüfen.

Auf einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats am Donnerstag forderte der Chef der Internationalen Atombehörde Rafael Grossi, Moskau und Kiew dazu auf, umgehend einen Besuch internationaler Experten zu ermöglichen. Russland ist eigenen Angaben nach dazu bereit. Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja erklärte, eine solche Mission solle «möglichst schnell – vielleicht sogar bis Ende August stattfinden».