Corona-Übersicht BAG meldet 2022 Neuinfektionen +++ Nur 15 Prozent der Schweizer Apotheken testen

Agenturen/red

24.3.2021

Das BAG meldet 2022 neue Corona-Infektionen innert 24 Stunden. Nur 15 Prozent der Schweizer Apotheken bieten Schnelltests an. Jair Bolsonaro setzt in Brasilien ein Corona-Krisen-Komitee ein, und der Osten Österreichs geht in den Oster-Lockdown. Das sind die wichtigsten Ereignisse des Tages.

Agenturen/red

24.3.2021

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit BAG am Mittwoch 2022 neue Corona-Ansteckungen und 83 Hospitalisierungen gemeldet worden. Zudem registrierte die Behörde 20 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Insgesamt wurden 45'471 Covid-19-Tests durchgeführt – die Positivitätsrate betrug 4,4 Prozent.

Ein 35-jähriger Luzerner Bauunternehmer muss ins Gefängnis, weil er einen Covid-19-Kredit von 110'000 Franken zu Unrecht bezogen hat. Das Kriminalgericht sprach den Angeklagten des Betrugs und der Urkundenfälschung schuldig. Es verhängte eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren und zwei Monaten, zehn Monate muss er absitzen. Es ist ein Urteil mit Signalwirkung.

Nach Angaben des Apothekerverbandes Pharmasuisse kann man sich zur Zeit lediglich in 272 der rund 1800 Apotheken in der Schweiz auf das Coronavirus testen lassen – ein Anteil von nur 15 Prozent. Der Verband setze sich zwar dafür ein, dass möglichst viele Apotheken Tests anbieten könnten. Man suche nach Lösungen, «um behördenkonform» testen zu können, doch die kantonalen Auflagen seien oft «schwierig zu erfüllen».

Corona-Lage in Europa spitzt sich zu

Auch die Sicherheitslücken bei meineimpfungen.ch werden für den Bund mehr und mehr zu einem Problem. Der Konsumentenschutz rief Nutzer*innen nun dazu auf, Daten von der Plattform löschen zu lassen. Die Betreiber der Plattform hätten jegliches Vertrauen verspielt.

Stattdessen forderte der Konsumentenschutz einen elektronischen Impfnachweis, der fälschungssicher und datenschutzkonform sei und international anerkannt werde. Es liege nun am Bundesamt für Gesundheit (BAG) die Verantwortung für «eine sichere und vertrauenswürdige Alternative» zu übernehmen.

In der Mehrheit der EU-Staaten spitzt sich die Corona-Lage wieder zu. In 19 der 27 Mitgliedsstaaten beobachte man steigende Fallzahlen, sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides am Mittwoch in Brüssel. In 15 Ländern kämen wieder mehr Menschen in Krankenhäuser und auf Intensivstationen, in acht Staaten steige auch die Zahl der Todesfälle wieder schneller. Die Lage sei besorgniserregend, auch wegen der immer stärkeren Ausbreitung von Virusvarianten.

Das Wichtigste im Überblick

  • Das BAG meldet 2022 neue Corona-Ansteckungen und 83 Hospitalisierungen sowie 20 Todesfälle. Die Positivitätsrate lag bei 4,4 Prozent.
  • Gerade einmal 15 Prozent der Schweizer Apotheken bieten Corona-Schnelltests an. Grund dafür sind die kantonalen Anforderungen.
  • Die Sicherheitslücken bei meineimpfungen.ch stellen den Bund vor grössere Probleme. Auch der Konsumentenschutz ruft Nutzer*innen dazu auf, Daten von der Plattform löschen zu lassen.
  • Urteil mit Signalwirkung: In Luzern wurde ein Mann verurteilt, der zu Unrecht einen Covid-Kredit von 110'000 Franken bezogen hatte.

21.54 Uhr: Wir beenden unseren Ticker am Mittwoch

21.09 Uhr: Corona-Testzentrum auf Flughafen von Mallorca eröffnet

Mallorca-Urlauber können sich künftig am Flughafen auf das Coronavirus testen lassen. Das Testzentrum in Palmas Flughafen sei einsatzbereit, teilte die Flughafengesellschaft Aena am Mittwoch mit. Angeboten werden PCR-Tests und Antigentests. Das Ergebnis der PCR-Tests, die rund 70 Euro kosten, soll schon 30 Minuten bis eineinhalb Stunden später vorliegen. Der Service sei vor allem für abfliegende Passagiere gedacht, falls sie einen Test bei der Rückkehr im Herkunftsland vorweisen müssen.

Die Zahl der Neuinfektionen je 100'000 Einwohner binnen sieben Tagen auf Mallorca lag nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Madrid am Mittwoch bei über 30. Vergangene Woche war der Wert noch mit knapp unter 20 angegeben worden.

«Vor dem Test muss ein Termin vereinbart und die Bordkarte vorgezeigt werden», sagte ein Mitarbeiter des mit den Tests beauftragten Unternehmens Eurofins Megalab. Der Termin kann im Internet über eine Seite gebucht werden, die auf Spanisch und Englisch verfügbar ist. Das Testergebnis ist mittels eines Codes im Internet abrufbar. «Theoretisch dann schon bei der Landung. Wobei es nicht ratsam ist, in den Flieger zu steigen, ohne das Ergebnis zu kennen», betonte der Mitarbeiter. Das Testzentrum befindet sich im Terminal C an einem Eurowings-Schalter.

20.36 Uhr: Luxemburg will Aussenbereiche der Lokale öffnen

Die infolge der Corona-Pandemie geschlossenen Cafés und Restaurants in Luxemburg dürfen ab Anfang April wieder Gäste in den Aussenbereichen empfangen. Ministerpräsident Xavier Bettel kündigte am Mittwoch eine entsprechende Lockerung der Massnahmen ab dem 7. April an. An den Tischen dürfen demnach jedoch nur jeweils zwei Menschen sitzen – es sei denn, es handelt sich um eine Familie. Getränke und Speisen dürfen bis 18 Uhr serviert werden.

Bettel bezeichnete die geplante Lockerung als «Luftschnappen», als «kleiner Schritt in Richtung Normalität», obwohl die Corona-Fälle im Land weiter steigen. «Im Moment sehen wir keinen exponentiellen Anstieg der Ansteckungen und die Lage in den Krankenhäusern ist nicht angespannt», sagte Bettel. Er betonte jedoch, dass die Lockerung jederzeit zurückgenommen werden könne, sollte die Zahl der besetzten Intensivbetten steigen.

In dem Land mit rund 630'000 Einwohnern wurden seit Beginn der Pandemie 59'907 Corona-Fälle und 728 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus registriert.

20.22 Uhr: Oster-Lockdown im Osten Österreichs

In Wien und anderen östliche Regionen Österreichs werden rund um die Osterfeiertage Corona-Massnahmen verschärft. Eine «Osterruhe» sei notwendig, um eine drohende Überlastung der Spitäler in der Hauptstadt und in Niederösterreich und Burgenland abzuwenden, erklärte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Mittwoch. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in den östlichen Bundesländern bei fast 300, deutlich über dem Österreich-Schnitt von rund 247.

Der Einzelhandel, Friseure und Masseure schliessen von Gründonnerstag bis zum Dienstag nach Ostern. Ausgenommen sind Geschäfte des täglichen Bedarfs, kündigte Anschober nach langen Verhandlungen mit den Regierungschefs der drei Regionen an. Im Unterschied zu Deutschland sind am Karfreitag Geschäfte und Firmen in Österreich normalerweise offen. Ferner sollen Menschen über die Feiertage nur für Spaziergänge, Sport und dringende Wege nach draussen gehen.

Die Schulen stellen nach Ostern eine Woche lang auf Online-Unterricht um. Zudem wird die Maskenpflicht verschärft und eine strengere Testpflicht für Berufspendler aus den östlichen Nachbarstaaten eingeführt.

20.07 Uhr: Bolsonaro setzt Corona-Krisen-Komitee ein

Angesichts des anhaltenden öffentlichen Drucks für einen entschlossenen Kampf gegen die Corona-Pandemie hat der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro am Mittwoch die Einsetzung eines Corona-Krisen-Komitees verkündet. Es bestehe eine «Verpflichtung, die Auswirkungen der Pandemie so klein wie möglich zu halten», sagte Bolsonaro nach einem Treffen mit hochrangigen Verantwortlichen im Präsidentenpalast in Brasilia. «Das Leben geht vor.»

Für den Kampf gegen die Corona-Pandemie sei ein Koordinationsrat eingesetzt worden, sagte Bolsonaro. In diesem Gremium seien die 27 Gouverneure, Parlamentsvertreter sowie Gesundheitsminister Marcelo Queiroga vertreten. Es werde unter der Leitung von Parlamentspräsident Rodrigo Pacheco einmal pro Woche tagen.

Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat sich dem öffentlichen Druck gebeugt und ein Corona-Krisen-Komitee einberufen. (Archivbild)
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat sich dem öffentlichen Druck gebeugt und ein Corona-Krisen-Komitee einberufen. (Archivbild)
Bild: Keystone/AP/Eraldo Peres

Bolsonaros Ankündigung erfolgte an einem Tag, an dem innerhalb von 24 Stunden mehr als 3000 Corona-Todesfälle registriert wurden. Insgesamt liegt die Zahl der Corona-Toten in dem südamerikanischen Land inzwischen bei 300'000. Nach dem Treffen im Präsidentenpalast erschienen alle Teilnehmer mit Schutzmasken – auch Bolsonaro, der bei früheren öffentlichen Auftritten seit Beginn der Pandemie nur selten eine Maske trug.

«Zwölf Monate hat Bolsonaro die Pandemie kleingeredet», kritisierte die Tageszeitung «Folha de S. Paulo». Der Präsident habe das Tragen von Masken lange Zeit abgelehnt und die Verhandlungen für den Ankauf von Impfstoffen «sabotiert». In einer Fernsehansprache stellte Bolsonaro in Aussicht, dass bis zum Jahresende die gesamte Bevölkerung Brasiliens geimpft sein werde. Bislang liegt die Impfquote aber nur bei 5,2 Prozent.

19.43 Uhr: Fauci sieht Kampf gegen Pandemie in den USA noch nicht gewonnen

Der oberste US-Virologe Anthony Fauci betrachtet den Kampf gegen die Corona-Pandemie in den USA trotz täglich etwa 2,5 Millionen Impfungen noch nicht als entschieden. Man sei an einem entscheidenden Punkt in der Pandemie, sagte der für die US-Regierung wichtigste Experte für ansteckende Krankheiten sinngemäss. Ob das Land die Kurve kriege, werde sich aber erst noch zeigen, erklärte er im Weissen Haus bei einer Pressekonferenz zur Pandemie-Lage am Mittwoch (Ortszeit).

Die grösste Herausforderung bleibe ein hartnäckig hohes Niveau bei den Neuansteckungen. Die Zahl schwankte zuletzt um einen Wert von 55 000 Fällen pro Tag, bei einem leichten Anstieg in den vergangenen Tagen. Das ist deutlich weniger als die gut 250 000 täglichen Neuinfektionen zur Spitze der Corona-Welle im Winter – jedoch beunruhigend nah an den Werten der ersten Corona-Welle in den USA im vergangenen Jahr. An diesem Punkt könne man nicht den Sieg erklären und behaupten, dass man die Kurve gekriegt habe, sagte Fauci.

19.07 Uhr: Johnson warnt EU vor Exportstopp von Impfstoffen

Der britische Premierminister Boris Johnson hat die EU vor einem Exportstopp von Corona-Impfstoffen gewarnt. «Ich denke nicht, dass Blockaden von Impfstoffen oder Inhaltsstoffen für Impfstoffe sinnvoll sind», sagte Johnson am Mittwoch vor einem Parlamentsausschuss in London. Der langfristige Schaden könne «sehr beträchtlich» sein. Johnson betonte, darunter könne auch die Wirtschaft leiden. Unternehmen würden prüfen, «ob es sinnvoll ist, künftig Investitionen in Ländern zu tätigen, in denen willkürliche Blockaden verhängt werden.»

Die EU-Kommission hatte eine am 1. Februar eingeführte Exportkontrolle am Mittwoch noch verschärft. Herstellern, die EU-Verträge nicht erfüllen, kann die Ausfuhr untersagt werden.

Einen Exportstopp von Impfstoffen seitens der EU sieht der britische Premierminister Boris Johnson kritisch. (Archivbild)
Einen Exportstopp von Impfstoffen seitens der EU sieht der britische Premierminister Boris Johnson kritisch. (Archivbild)
Bild: Hannah Mckay/PA Wire/dpa

In einer gemeinsamen Erklärung betonten Grossbritannien und die EU-Kommission, sie setzten weiter auf Kooperation. «Wir sind alle mit derselben Pandemie konfrontiert, und die dritte Welle macht die Zusammenarbeit zwischen der EU und Grossbritannien noch wichtiger», heisst es darin. «Angesichts unserer gegenseitigen Abhängigkeit arbeiten wir an konkreten Schritten, die wir kurz-, mittel- und langfristig umsetzen können, um eine Win-win-Situation zu schaffen und die Impfstoffversorgung für unsere Bürger zu erweitern.»

Mit Blick auf die jüngsten Streitigkeiten teilten Brüssel und London mit: «Letztlich werden Offenheit und eine weltweite Kooperation aller Staaten der Schlüssel sein, um diese Pandemie endgültig zu überwinden und sich besser auf künftige Herausforderungen einzustellen.»

18.40 Uhr: Finnland und Island setzen wieder auf Astrazeneca-Impfstoff

Die beiden nordeuropäischen Staaten Finnland und Island haben angekündigt, die Impfungen mit dem Präparat von Astrazeneca wiederaufzunehmen. Wie das finnische Gesundheitsinstitut THL am Mittwoch mitteilte, wird der Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers ab dem kommenden Montag zunächst nur bei Menschen über 65 Jahren wieder eingesetzt. Jüngeren wird das Mittel dagegen vorsichtshalber vorerst weiter nicht verabreicht. Sie bekommen dafür andere Impfstoffe.

Die Wiederaufnahme auf Island gab Gesundheitsministerin Svandís Svavarsdóttir am Mittwochnachmittag auf einer Pressekonferenz in Reykjavik bekannt. Das Präparat wird demnach in den kommenden beiden Wochen verwendet, um Menschen über 70 und Mitarbeiter des Gesundheitswesens zu impfen.

Island hatte den Einsatz des Astrazeneca-Impfstoffes am 11. März vorsorglich ausgesetzt, nachdem kurz zuvor Dänemark einen solchen Schritt bekanntgegeben hatte. Hintergrund waren Meldungen zu vereinzelten Blutgerinnseln in Hirnvenen in zeitlichem Zusammenhang zu Impfungen mit dem Präparat.

Finnland und Island haben die Impfungen mit dem Vakzin von Astrazeneca wiederaufgenommen. (Symbolbild)
Finnland und Island haben die Impfungen mit dem Vakzin von Astrazeneca wiederaufgenommen. (Symbolbild)
Matthias Bein/dpa-Zentralbild/dpa

Finnland dagegen hatte den Einsatz des Astrazeneca-Mittels erst gestoppt, nachdem ihn Deutschland und andere Länder nach einem positiven Bescheid der Europäischen Arzneimittelagentur EMA bereits wiederaufgenommen hatten. Grund für den finnischen Schritt waren zwei Verdachtsfälle zu schweren Blutgerinnseln gewesen. Die Untersuchungen zu einem möglichen ursächlichen Zusammenhang mit der Impfung setzen die Finnen weiter fort.

Die drei weiteren nordeuropäischen Länder Dänemark, Schweden und Norwegen werden voraussichtlich am Donnerstag und Freitag bekanntgeben, wie es mit dem bei ihnen verhängten Astrazeneca-Impfstopp weitergeht.

18.23 Uhr: Kritik an Erdogans Parteitag in voller Sporthalle

Die Infektionszahlen mit dem Coronavirus sind in der Türkei wieder stark angestiegen. Das Gesundheitsministerium meldete am Mittwoch rund 30'000 Neuinfektionen an einem Tag – die höchste Zahl seit Ende vergangenen Jahres. Oppositionspolitiker kritisierten unterdessen den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, der trotz steigender Fallzahlen einen Parteikongress in einer voll besetzten Sporthalle in Ankara abhielt.

Erdogan liess sich auf dem Parteitag als Vorsitzender seiner Regierungspartei AKP bestätigen. Auf Bildern war zu sehen, dass manche AKP-Anhänger keine Masken trugen, obwohl in der Türkei eine Maskenpflicht gilt.

Der Abgeordnete der grössten Oppositionspartei CHP und Mediziner, Murat Emir, schrieb auf Twitter, die Regierung solle sich angesichts der Mitarbeiter im Gesundheitssystem, die gegen die Pandemie kämpften, schämen. Die türkische Regierung war bereits zuvor für die Abhaltung von Grossveranstaltungen in der Pandemie kritisiert worden.

Nach einem Parteikongress in einer voll besetzten Sporthalle steht der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan in der Kritik.
Nach einem Parteikongress in einer voll besetzten Sporthalle steht der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan in der Kritik.
Burhan Ozbilici/AP/dpa

18.03 Uhr: Frankreich impft auch im Sportstadion

Frankreich richtet sogenannte Mega-Impfzentren ein, um den Kampf gegen die Corona-Pandemie zu beschleunigen. Regierungssprecher Gabriel Attal nannte im diesem Zusammenhang das riesige Stadion Stade de France in Saint-Denis nördlich von Paris. Es gelte die Devise von Staatschef Emmanuel Macron, wonach morgens, mittags und abends geimpft werden solle. Bisher erhielten rund sechseinhalb Millionen Französinnen und Franzosen mindestens eine Impfung, wie Attal am Mittwoch nach einer Kabinettssitzung in Paris berichtete.

Seit dem vergangenen Wochenende gelten im Grossraum Paris und anderen Teilen Frankreichs strengere Corona-Beschränkungen. In insgesamt 16 Départements gibt es nun auch tagsüber Ausgangsregeln, viele Geschäfte sind geschlossen. Von den etwa 67 Millionen Menschen in Frankreich ist etwa jeder Dritte von den härteren Massnahmen betroffen. Wie Attal berichtete, sollen diese nun auf drei weitere Départements in der Mitte und im Süden des Landes ausgeweitet werden.

Innenminister Gérald Darmanin sagte im Sender BFMTV, es sollten rund 25'000 Angehörige der Feuerwehr für Impfungen ausgebildet werden. Frankreich ist stark von der Pandemie betroffen. Insgesamt zählt das Land nach Angaben der Behörden bisher fast 93'000 Tote.

17.30 Uhr: Papst kürzt Kardinälen Gehälter

Papst Franziskus hat wegen der Coronavirus-Pandemie die Gehälter für Kardinäle, Priester und Nonnen gekürzt. In seinem Dekret, das am Mittwoch vom Vatikan veröffentlicht wurde, teilte Franziskus mit, dass Kardinäle ab April zehn Prozent weniger bekämen, Führungskräfte verschiedener Behörden des Heiligen Stuhls acht Prozent weniger und Priester und Nonnen drei Prozent weniger. Er begründete das damit, dass die Finanzen des Vatikans angeschlagen seien.

Die Pandemie habe sich «negativ auf alle Einkommensquellen des Heiligen Stuhls und des vatikanischen Stadtstaats ausgewirkt», schrieb der Papst. Mit den Gehaltskürzungen sollten Arbeitsplätze gesichert werden, erklärte er. Franziskus ließ wissen, dass die Kürzungen nicht für Personen gelten würden, die nachweisen könnten, dass sie dadurch Kosten wegen Krankheiten nicht begleichen könnten.

Das Coronavirus hat die Einnahmen in den Vatikanischen Museen deutlich reduziert. Die Museen und die Sixtinische Kapelle zählen zu den am meisten besuchten Touristenattraktionen in Italien.

17.15 Uhr: Nur 15 Prozent der Schweizer Apotheken testen

Noch schnell ein Corona-Test vor dem Familienbesuch: Das wünschte sich der Bundesrat. Doch nur gerade 15 Prozent der Schweizer Apotheken bieten überhaupt Corona-Schnelltests an. Grund dafür seien die kantonalen Anforderungen. Der Bund hofft nun auf eine Lockerung der Auflagen.

Nach Angaben des Apothekerverbandes Pharmasuisse kann man sich zur Zeit lediglich in 272 der rund 1800 Apotheken in der Schweiz auf das Coronavirus testen lassen. Der Verband setze sich zwar dafür ein, dass möglichst viele Apotheken Tests anbieten könnten. Man suche nach Lösungen, «um behördenkonform» testen zu können, doch die kantonalen Auflagen seien oft «schwierig zu erfüllen».

Denn neben den personellen Ressourcen seien auch die räumlichen Anforderungen zu beachten: Nicht jede Apotheke verfüge über zwei separat zugängliche Räume, habe den Platz für ein Zelt vor der Apotheke oder die Möglichkeit, einen weiteren Raum zu mieten. «Neu werden auch Tests für Personen ohne Symptome kostenlos durchgeführt. Für dieses Zielpublikum sollten die Auflagen der Kantone an die Apotheken entschärft werden», erklärte der Apothekerverband.

Bei der Gesundheitsdirektorinnen und -direktorenkonferez (GDK) hiess es dazu, diese Auflagen dienten dem Schutz der anderen Kundinnen und Kunden sowie des Personals. Denn es liessen sich in Apotheken ja weiterhin auch Personen mit Symptomen testen, die auf eine Covid-19-Ansteckung hindeuten. Deswegen müssten die nötigen Massnahmen getroffen werden, um das Ansteckungsrisiko zu minimieren.

17 Uhr: Lungenbilder des Grauens von unter 40-Jährigen

Kashif Pirzada arbeitet in einem Spital in Toronto. Der Notarzt hat nun via Twitter Lungen-Fotos seiner Covid-Patienten veröffentlicht. Der Grund: Der Doktor will jüngere Menschen für die Schäden sensibilisieren, die die Seuche verursachen kann.

Die Röntgenaufnahmen stammen von einem 30-Jährigen sowie einem 35 Jahre alten Lehrer. «Sie sehen extrem müde aus, was sie ach waren, als wir sie gesehen haben, und sie hatten Probleme mit dem Atmen», erklärt Pirzada der kanadischen «CTV News». «Wir sind alle irgendwo schockiert ob des Alters dieser Patienten.»

Auch Personen zwischen 20 und 29 Jahren seien vermehrt betroffen: «Was uns Sorgen macht, ist, dass die Leute sich dessen nicht bewusst sind. Die Leuten nehmen Risiken auf sich, sie gehen in belebte Umgebungen, aber sie haben keine Ahnung, wie schlimm diese Sache werden kann.»

16.40 Uhr: Astrazeneca widerspricht Zeitungsbericht

Der britisch-schwedische Impfstoffhersteller Astrazeneca hat Berichte über die Vorratslagerung von 29 Millionen Impfdosen in einem Werk in Italien als nicht korrekt zurückgewiesen. Es handle sich um verschiedene Kontingente des Impfstoffs, die auf die Freigabe durch die Qualitätskontrolle warteten, teilte eine Sprecherin auf Anfrage der «Deutschen Presse-Agentur» mit.

Davon seien 13 Millionen Dosen für arme Länder im Rahmen des Covax-Programms bestimmt. Sie seien ausserhalb der EU hergestellt und in dem Agnani-Werk in Fläschen abgefüllt worden. Weitere 16 Millionen sollten nach der Freigabe nach Europa gehen, ein grosser Teil davon noch im März. Derzeit seien keine Exporte ausser in Covax-Länder geplant.

«Es ist nicht korrekt, dies als einen Vorrat zu bezeichnen», so die Sprecherin. Der Prozess der Herstellung von Impfstoffen sei sehr komplex und zeitaufwendig. Insbesondere müssten die Impfstoffdosen auf die Freigabe durch die Qualitätskontrolle warten, nachdem die Abfüllung der Fläschchen abgeschlossen sei, hiess es weiter.

Die italienische Zeitung «La Stampa» hatte zuvor von 29 Millionen Impfdosen berichtet, die angeblich für den Export nach Grossbritannien bestimmt seien und in dem Werk in Italien gelagert würden. Das hatte zu Verwunderung geführt, weil Astrazeneca zuletzt seine Lieferzusagen an die EU mehrfach gekürzt hatte.

16.10 Uhr: Zürcher Fallzahlen steigen wieder

Im Kanton Zürich sind innerhalb eines Tages 397 neue Corona-Ansteckungen registriert worden. Damit liegen die Fallzahlen aktuell wieder auf dem Niveau von Ende Januar.

Die Reproduktionszahl lag am Mittwoch bei 1,2. Das heisst, dass jeder Infizierte im Schnitt wieder 1,2 Leute ansteckt. 130 Personen liegen aktuell wegen den Folgen der Corona-Infektion im Spital, davon 29 auf der Intensivstation.

Vier Personen starben seit Dienstag an den Folgen der Virus-Infektion, wie aus den Zahlen der Gesundheitsdirektion hervorgeht.

15.48 Uhr: Deutschland prüft Stopp von Urlaubsreisen

Die deutsche Regierung prüft, ob Reisen in beliebte Urlaubsgebiete im Ausland wegen der Corona-Pandemie vorübergehend unterbunden werden können. Hintergrund ist der vorübergehende Buchungsboom für Mallorca nach der Streichung der Lieblingsinsel der Deutschen von der Liste der Corona-Risikogebiete am 14. März. Damit ist der Urlaub auf Mallorca wieder ohne Quarantäne und Testpflicht bei der Rückkehr nach Deutschland möglich.

Beim Bund-Länder-Treffen am Montag wurde allerdings entschieden, dass künftig für alle Flugpassagiere, die nach Deutschland einreisen, eine Testpflicht eingeführt werden soll. Der Prüfauftrag geht nun darüber hinaus. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amts sagte aber, dass eine weltweite Reisewarnung wie zu Beginn der Pandemie im vergangenen Frühjahr bisher nicht geplant sei.

15.26 Uhr: Covid-Kredit-Betrüger verurteilt

Ein 35-jähriger Luzerner Bauunternehmer muss ins Gefängnis, weil er einen Covid-19-Kredit von 110'000 Franken zu Unrecht bezogen hat. Das Kriminalgericht sprach den Angeklagten des Betrugs und der Urkundenfälschung schuldig. Es verhängte eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren und zwei Monaten, zehn Monate muss er absitzen. Es ist ein Urteil mit Signalwirkung.

Der Mann hatte im März 2020 bei der Geschäftsbank seiner Trockenbaufirma ein Formular für Covid-Nothilfe eingereicht. Nach seinen Angaben befürchtete er zu diesem Zeitpunkt einen Baustopp als Folge der Pandemie. Das Kreditgesuch sei eine Vorsichtsmassnahme gewesen.

Der Staatsanwalt sah es dagegen als erwiesen, dass er das Geld in betrügerischer Absicht beantragte und es auch missbräuchlich verwendet habe. Die Firma sei wegen der Pandemie nicht finanziell bedroht gewesen. Als er das Geld eine Woche nach Gesuchsstellung erhalten hatte, gewährte er zudem seinem verschuldeten Vater ein Darlehen von 15'000 Franken.

15.10 Uhr: 59 Armeeangehörige positiv getestet

In der ABC-Abwehrschule 77 in Spiez sind 59 Armeeangehörige – Rekruten wie Kader – positiv auf das Coronavirus getestet worden, wie die Armee am Mittwoch mitteilte, weitere 87 wurden in Quarantäne versetzt. Schwere Verläufe gebe es keine. Alle positiven Resultate gehen auf die britische Mutante B.1.1.7 zurück, was den Ausbruch in dieser Grössenordnung begünstigt haben dürfte.

Bei einem Routinetest vor dem Wochenende gab es bereits 20 positive Resultate, darum wurde der Wochenendurlaub verschoben und diese Woche die gesamte Schule nochmals getestet. Der Ausbildungsbetrieb der betroffenen Gruppe wurde unterbrochen.

Die Armee führt regelmässig Tests durch in Rekrutenschulen. (Symbolbild)
Die Armee führt regelmässig Tests durch in Rekrutenschulen. (Symbolbild)
Keystone

14.28 Uhr: Schweigeminute in vielen Städten Europas

In Dutzenden Städten Europas hat es am Mittwoch um 12:00 Uhr eine Schweigeminute und andere Gedenkveranstaltungen für die Corona-Toten gegeben. Viele der rund 200 Städte aus knapp 40 Ländern beteiligten sich mit eigenen Aktionen an dem gemeinsamen Gedenken. Das teilte der Verband Eurocities als Organisator mit.

In Berlin standen nach Angaben der Verkehrsbetriebe BVG am Mittag viele Busse und Bahnen an den Haltestellen oder im Bahnhof für kurze Zeit still. Eine ähnliche Aktion habe es in der ungarischen Hauptstadt Budapest gegeben, berichtete der Sprecher von Eurocities.

Andernorts seien in Rathäusern Sitzungen zeitweise unterbrochen worden, hiess es. Dario Nardella, Verbandspräsident und Bürgermeister der italienischen Stadt Florenz, gedachte der Leidtragenden und Toten der Pandemie bei einem kurzen Auftritt auf Youtube in einem Livestream.

14.22 Uhr: Corona-Lage spitzt sich in EU-Staaten zu

Die Corona-Lage spitzt sich in der Mehrheit der EU-Staaten wieder zu. In 19 der 27 Mitgliedsstaaten beobachte man steigende Fallzahlen, sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides am Mittwoch in Brüssel. In 15 Ländern kämen wieder mehr Menschen in Krankenhäuser und auf Intensivstationen, in acht Staaten steige auch die Zahl der Todesfälle wieder schneller. Die Lage sei besorgniserregend, auch wegen der immer stärkeren Ausbreitung von Virusvarianten.

«Um diese Situation unter Kontrolle zu bringen, braucht es nicht nur Massnahmen für die öffentliche Gesundheit», sagte Kyriakides. «Es bedarf des Zugangs zu sicheren und wirksamen Impfstoffen.» Das sei der Hintergrund der am Mittwoch verschärften EU-Exportkontrollen für Corona-Impfstoffe. «Wir stehen wieder, so will ich es ausdrücken, vor einer aussergewöhnlichen Situation», sagte die Kommissarin.

13.34 Uhr: BAG meldet 2022 neue Corona-Fälle

Das BAG hat in den letzten 24 Stunden 2022 neue Corona-Ansteckungen und 83 Hospitalisierungen registriert. Weiter meldet die Behörde 20 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Insgesamt wurden 45'471 Covid-19-Tests durchgeführt – die Positivitätsrate beträgt 4,4 Prozent. 

13.08 Uhr: EU verschärft Kontrolle von Impfstoff-Exporten

Der Export der knappen Corona-Impfstoffe aus der Europäischen Union soll noch schärfer kontrolliert und notfalls häufiger gestoppt werden. Dies beschloss die EU-Kommission am Mittwoch. Dafür wurde die Anfang Februar eingeführte Exportkontrolle erweitert. Neue Kriterien sollen es erlauben, Impfstoffe zurückzuhalten, wenn Verhältnismässigkeit und Gegenseitigkeit nicht gewahrt sind. Generelle Exportverbote soll es aber nicht geben. Ausfuhren in Entwicklungsländer sollen nicht behindert werden.

Seit dem 1. Februar müssen Impfstoff-Exporte aus EU-Staaten in viele Länder angemeldet und genehmigt werden. 17 Partnerstaaten waren jedoch von dieser Erfassung ausgenommen, darunter Israel und die Schweiz – diese Ausnahmen werden jetzt gestrichen. Nur Lieferungen an 92 ärmere Länder über den Covax-Mechanismus der Weltgesundheitsorganisation sollen ausgenommen bleiben.

Nach diesen Kriterien könnte vor allem Grossbritannien im Fokus der Kontrollen stehen. Aus dem Land kommen nach Darstellung der EU-Kommission keine Impfdosen in die EU, und die Impfrate dort ist höher als in EU-Staaten. Doch hofft Grossbritannien auf Lieferungen des Astrazeneca-Impfstoffs aus einem Werk in den Niederlanden.

Die Schweiz wurde von einer Ausnahmeliste für Impfstoffexporte gestrichen.
Die Schweiz wurde von einer Ausnahmeliste für Impfstoffexporte gestrichen.
Keystone/dpa/Robert Michael

12.28 Uhr: Konsumentenschutz ruft zu Datenrückzug auf 

Die Stiftung für Konsumentenschutz ruft Nutzerinnen und Nutzer auf, ihre Daten von der Plattform meineimpfungen.ch löschen zu lassen. Die Betreiber der Plattform hätten jegliches Vertrauen verspielt. Für sie sei klar: «Das Kapitel meineimpfungen.ch ist abgeschlossen», schreibt der Konsumentenschutz am Mittwoch in einer Medienmitteilung. Eine «von der Pharmaindustrie finanzierte Stiftung mit einem solchen Verständnis von IT-Sicherheit und Transparenz» sei für die Verwaltung von sensiblen Gesundheitsdaten «inakzeptabel».

Die Schweiz brauche einen elektronischen Impfnachweis, der fälschungssicher und datenschutzkonform sei und international anerkannt werde. Es liege nun am Bundesamt für Gesundheit (BAG) die Verantwortung für «eine sichere und vertrauenswürdige Alternative» zu übernehmen.

Am Dienstag war bekannt geworden, dass die 450'000 Impfdaten der elektronischen Plattform, darunter 240'000 von Covid-19-Geimpften, offen zugänglich für alle und manipulierbar waren. In der Folge wurden das BAG und der Eidgenössische Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte (Edöb) aktiv. Die Plattform wurde deaktiviert und ein Verfahren gegen die Betreiber eingeleitet.

Die Webseite der elektronischen Impfplattform meineimpfungen.ch ist weiterhin offline.
Die Webseite der elektronischen Impfplattform meineimpfungen.ch ist weiterhin offline.
meineimpfungen.ch

Nach dem «Grounding» von meineimpfungen.ch brauche es nun innerhalb von drei Monaten eine neue Lösung, sagte FDP-Nationalrat Marcel Dobler, Vize-Präsident der IT-Dachorganisation Digitalswitzerland, gegenüber der SRF-Sendung «Rendez-vous». Aber dazu müssten sich der Bundesrat und das BAG Hilfe holen, um «die Kompetenz, die nicht vorhanden ist» in Gremien zu besetzen.

Digitalswitzerland habe dem Bund deshalb angeboten, mit ihm zusammen einen sogenannten Hackathon durchzuführen. «Ich hoffe jetzt, dass der Bundesrat diese Hilfe annimmt, damit wir jetzt endlich vorwärts machen können», so Dobler weiter.

12.05 Uhr: Astrazeneca lagert viel Impfstoff in Italien

Astrazeneca lagert in Italien 29 Millionen Dosen Corona-Impfstoff für den Export nach Grossbritannien. Ein entsprechender Bericht der italienischen Zeitung «La Stampa» wurde der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch in Brüssel bestätigt.

Die Entdeckung ist brisant, weil Astrazeneca bei den Lieferungen an die Europäische Union sehr stark im Rückstand ist. Statt bis zu 220 Millionen Dosen will das Unternehmen den EU-Staaten bis zur Jahresmitte nur 100 Millionen liefern.

«La Stampa» berichtete, das Lager mit den 29 Millionen Impfdosen sei in der italienischen Abfüllfirma Catalent in Anagni entdeckt worden. Der Impfstoff wurde nach dpa-Informationen in der niederländischen Fabrik Halix in Leiden hergestellt und dann in Italien abgefüllt.

Eine Packung mit fünf Milliliter Corona-Impfstoff von Astrazeneca: In Italien wurden nun 29 Millionen Dosen gefunden, die für den Export nach Grossbritannien bestimmt waren.(Symbolbild)
Eine Packung mit fünf Milliliter Corona-Impfstoff von Astrazeneca: In Italien wurden nun 29 Millionen Dosen gefunden, die für den Export nach Grossbritannien bestimmt waren.(Symbolbild)
Bild: dpa

11.48 Uhr: Polen registriert knapp 30'000 Neuinfektionen

In Polen hat sich die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus erstmals der Marke von 30'000 genähert. Innerhalb von 24 Stunden kamen 29'978 neue Fälle hinzu, die meisten davon (4605) in Schlesien, wie das polnische Gesundheitsministerium am Mittwoch mitteilte. Im gleichen Zeitraum starben 575 Menschen in Zusammenhang mit dem Virus.

Der bisherige Rekordwert war mit 27'875 Fällen Anfang November erreicht worden. Seit dem Beginn der Pandemie gab es in Polen 50'340 Todesfälle in Verbindung mit einer Corona-Infektion. Das Land hat rund 38 Millionen Einwohner. Ministerpräsident Mateusz Morawiecki kündigte an, er werde am Donnerstag weitere Restriktionen verkünden. Diese sollen dann auch über die Osterfeiertage gelten.

In Slubice nahe der deutschen Grenze stehen Polen am 24. März vor einer Teststation an. 
In Slubice nahe der deutschen Grenze stehen Polen am 24. März vor einer Teststation an. 
Bild: Keystone

10.49 Uhr: Nestlé lanciert antivirale Touchscreen-Folie

Der Nahrungsmittelhersteller Nestlé will den Konsum von Heissgetränken in Zeiten des Coronavirus sicherer machen. Dazu lanciert das Unternehmen für Kaffeemaschinen in Büros und im öffentlichen Raum einen antiviralen und antibakteriellen Bildschirmschutz.

Die Folie für den Touchscreen an Kaffeemaschinen für den Ausser-Haus-Konsum sei eine selbstdesinfizierende, antivirale und antibakterielle Schutzvorrichtung, heisst es in einer Mitteilung vom Mittwoch. Zur Entwicklung der Folie habe Nestlé mit Nanoveu, einem führenden Technologieforschungsunternehmen, zusammengespannt. Die Folie bestehe aus einer PET-Folie mit einer speziellen Harzschicht, die eine aktive Kupferkomponente enthalte, heisst es weiter.

10.45 Uhr: Preise für Alpen-Wohnungen steigen

Ferien zu Zeiten von Corona sind schwierig. Abhilfe kann dabei das eigene Feriendomizil schaffen. Das dachten sich 2020 wohl viele Menschen und sorgten mit der höheren Nachfrage besonders bei Immobilien im Alpenraum für teils kräftige Preisanstiege. So stiegen die Preise für Ferienwohnungen einer aktuellen Studie der UBS zufolge im Durchschnitt um 4 Prozent. Das sei der stärkste Anstieg seit 2012.

Besonders gefragt waren hierbei teure Destinationen mit Quadratmeterpreisen von über 10'000 Franken. Der teuerste Ort ist derzeit St. Moritz mit 17'000 Franken pro Quadratmeter. Dahinter folgen Gstaad mit 16'500 Franken und Verbier mit 14'600 Franken.

Häuser in Davos: Feriendomizile in den Alpen sind während der Pandemie stark im Preis gestiegen. (Symbolbild)
Häuser in Davos: Feriendomizile in den Alpen sind während der Pandemie stark im Preis gestiegen. (Symbolbild)
Bild: Keystone

Die steigende Nachfrage nach Schweizer Ferienimmobilien kommt stark von den Schweizern selbst. Durch die Corona-Krise verbrachten viele ihre Ferien im Inland. Somit gewannen hiesige Ferienorte «quasi über Nacht» an Attraktivität, so die UBS. Damit entdeckten auch manche den Reiz einer möglichen Ferienwohnung im Eigentum. Neben der Ferienmöglichkeit bietet sie auch die Chance, das Homeoffice kurzerhand in die Berge zu verlegen.

Auch wenn die Preisanstiege wohl in diesem Jahr noch anhalten dürften, sollte der Ansturm auf Ferienwohnungen mittelfristig wieder nachlassen. Neben dem sinkenden Interesse aufgrund der hohen Preise dürften zudem viele Kaufentscheide vorgezogen worden sein. Zudem sollte, wenn Corona nicht mehr den Alltag und die Auslandsreisen beschränkt, die Nachfrage wieder sinken.

10.10 Uhr: Sputnik-V-Produktion in Deutschland?

Der russische Impfstoff Sputnik V soll ab Juni oder Juli auch in Deutschland produziert werden. Das Unternehmen R-Pharm könnte an seinem Standort im bayerischen Illertissen monatlich Millionen Dosen produzieren, so ein Manager gegenüber der DPA. Der Impfstoff ist in der EU allerdings noch nicht zugelassen.

9.50 Uhr: Armband von Zürcher Firma erkennt Infektion

Ein sensorisches Armband der Zürcher Firma Ava erkennt eine Corona-Infektion teils schon zwei Tage vor den ersten Symptomen, schreibt der «Blick». Bei 1100 Testpersonen habe bei 71 Prozent die Erkennung geklappt. Das BAG zeigte sich aber reserviert und wollte die Ergebnisse nicht weiter kommentieren. Mehr Interesse zeigt die EU, die in den Niederlanden einen Test mit 20'000 Personen durchführen will.

Das Armband von Ava misst in der Nacht Hauttemperatur, Puls, Atmung und Blutfluss – es war ursprünglich entwickelt worden, um die fruchtbaren Tage von Frauen zu erkennen.

9.36 Uhr: BAG-Chefin lobt Bevölkerung

Die Direktorin des Bundesamts für Gesundheit, Anne Lévy, sagt im Gespräch mit dem «Bernerbär», dass sie langsam auch genug habe vom Coronavirus: «Über mehr Normalität und weniger Einschränkungen würde ich mich definitiv freuen.» Sie arbeite momentan wie alle ihre Mitarbeitenden länger als sonst.

Die Einschränkungen seien klein im Vergleich zu dem, was man gewinne: «Alle können etwas dazu beitragen, diese Pandemie möglichst gut zu meistern. Und die Bevölkerung trägt dies seit Monaten sehr gut mit.»

BAG-Direktorin Anne Lévy an einer Pressekonferenz.
BAG-Direktorin Anne Lévy an einer Pressekonferenz.
Keystone/Anthony Anex

Auf die Frage, warum die Zahlen wieder steigen, verweist Lévy auf die britische Mutante, die ansteckender sei. «Und man ‹trifft› halt dennoch Menschen: beim Einkaufen, im ÖV, in der Schule oder überall dort, wo Homeoffice nicht möglich ist. Fakt ist aber: Die meisten wissen nach wie vor nicht, wo sie sich angesteckt haben.» Die Impfung sei nun aber ein grosses Licht am Ende des Tunnels, bis im Mai solle sich die Geschwindigkeit vervierfachen.

8.48 Uhr: Long-Covid lässt sich vorhersagen

Britische Forschende haben untersucht, wen Spätfolgen einer Corona-Infektion treffen. Wie «20 Minuten» schreibt, steigt das Risiko von Long-Covid, wenn während der Akutphase der Infektion mehr als fünf Symptome auftreten, vor allem Erschöpfung, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Heiserkeit und Muskelschwäche.

Weitere Faktoren sind das Alter und der Body-Mass-Index, zudem sind Frauen häufiger betroffen als Männer. Für die Studie wurden Daten von 4100 Erkrankten in Grossbritannien, den USA und Schweden ausgewertet, die ihren Gesundheitszustand während drei Monaten protokolliert hatten.

8.20 Uhr: Pfizer testet Pille gegen Corona

Der US-Pharmakonzern Pfizer – der mit Biontech einen Corona-Impfstoff entwickelt hat – testet eine Pille zur Behandlung einer Covid-19-Erkrankung. Die Laborstudien seien noch in einem frühen Stadium, weckten aber Hoffnung, so Nau.ch. Das oral verabreichte Medikament zeige eine starke Aktivität gegen das Virus. Wie lange und wie oft die Pille genommen werden müsste, sei noch unklar.

7.50 Uhr: EU vor 6-wöchigem Exportstopp für Impfstoffe

Die EU will während den nächsten sechs Wochen keine Impfstoffe mehr exportieren. Heute soll eine Notfallverordnung veröffentlicht werden, wie die «New York Times» schreibt. Damit sollen Exporte von Impfstoffen, die in der EU produziert werden, erschwert werden. Das wäre vor allem für Grossbritannien ein schwerer Schlag, das in eine Knappheit geraten könnte. Auch Länder wie Kanada oder Israel wären möglicherweise betroffen.

7.44 Uhr: Lockdowns kosten Deutschland 250 Milliarden Euro

Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) senkt seine Konjunkturprognose für das laufende Jahr. Die deutsche Wirtschaft werde im laufenden Jahr um drei Prozent wachsen und 2022 um vier Prozent. Im Dezember hatten die Ökonomen für 2021 noch ein Plus von vier Prozent veranschlagt. «Bisher haben die Lockdowns bereits 250 Milliarden Euro gekostet. Derzeit läuft ein Wettlauf zwischen Injektionen und Infektionen», sagte IW-Direktor Michael Hüther.

«Coming soon»? Die deutsche Wirtschaft dürfte erst 2022 ihr Vorkrisenniveau erreichen.
«Coming soon»? Die deutsche Wirtschaft dürfte erst 2022 ihr Vorkrisenniveau erreichen.
Keystone/Matthias Schrader

Die IW-Ökonomen sehen die dritte Infektionswelle mit Ernüchterung. «Die Pandemie ist längst nicht überwunden, der Lockdown wird bis nach Ostern verlängert, das Impfen stockt, Menschen konsumieren wenig und Unternehmen investieren noch nicht wie vor der Krise.» Erst Anfang 2022 werde die Wirtschaft wieder ihr Vorkrisenniveau erreichen. Der private Konsum, der 2020 noch um sechs Prozent eingebrochen war, werde in diesem Jahr insgesamt nur stagnieren.

7.23 Uhr: Schweiz braucht Astrazeneca für Impfziel

Für die Schweiz führe kein Weg am Impfstoff von Astrazeneca vorbei, schreibt der «Blick». Bis Ende Juni fehlten 2 Millionen Impfdosen, zumal es Lieferschwierigkeiten bei den bereits angewendeten Impfstoffen von Biontech und Moderna gebe.

Trotz anhaltenden Diskussion – so kritisierte eine US-Behörde die von Astrazeneca gelieferten Informationen – ist das Unternehmen zuversichtlich, mit seinem Impfstoff «einen echten Einfluss auf die Pandemie» zu nehmen, wie dessen Schweiz-Chefin Katrien de Vos dem «Blick» sagte.

7.08 Uhr: Betriebe fordern Regelung für Massentests

22 Kantone haben laut SRF ein Konzept für Massentests in Unternehmen vorgelegt. Bei Unternehmen, die in der ganzen Schweiz tätig sind und Standorte in mehreren Kantonen haben, ist oft unklar, wer zuständig ist. Die SBB etwa sagt, dass eine schweizweite Lösung die Unterstützung vereinfachen würde. Auch die Post fordert klare Rahmenbedingungen. Das BAG habe Kenntnis vom Problem und suche mit den Betrieben eine Lösung. Der Bund übernimmt die Kosten für die Tests, wenn die Kantone ein entsprechendes Konzept haben.

Einige Firmen haben schon Anfang März in Eigenregie mit Massentests begonnen, wie die «Neue Zürcher Zeitung» schreibt. Das sei aber teuer, Bühler in Uzwil rechnet für 3000 Angestellte mit 100'000 Franken im Monat.

6.15 Uhr: Sperre des digitalen Impfpasses Problem für Bund

Nachdem Hacker gravierende Sicherheitslücken auf Meineimpfungen.ch entdeckt haben, fordern Konsumentenschützer und Wirtschaftsvertreter dem «Tages-Anzeiger» zufolge, dass die Plattform eingestellt wird. Das Projekt müsse «sofort und auf Dauer gestoppt» werden, heisst es bei der Stiftung für Konsumentenschutz. Das Vertrauen sei weg, sagt Gewerbeverbandsdirektor Hans-Ulrich Bigler. Der Vorfall bestätige, dass die Plattform «nicht alltagstauglich» sei, moniert wiederum Rudolf Minsch, der Chefökonom des Wirtschaftsdachverbandes Economiesuisse.

Laut dem Bericht wäre das Aus der von einer privaten Stiftung betriebenen Plattform problematisch für den Bund. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) möchte auf Basis der bei Meineimpfungen.ch gespeicherten Daten einen fälschungssicheren und international anerkannten Corona-Impfausweis ausstellen. Just das Dokument, mit dem gegen das Coronavirus geimpfte Personen in den kommenden Monaten wieder ins Ausland reisen könnten. Nun scheine dieses Vorhaben «plötzlich fundamental infrage gestellt». Als Alternative fasse jetzt der Kanton Bern die Impfdatenbanken der Kantone ins Auge – insbesondere seine eigene, die ab Ende März auch von Zürich verwendet werde. Der Bund habe jetzt die Möglichkeit, eine eigene Lösung zu finden.

Auf Meineimpfungen.ch kann die Schweizer Bevölkerung ihre Impfungen erfassen. Recherchen des Online-Magazins «Republik» hatten schwere Sicherheitsmängel bei dem Portal offengelegt: Die Informationen über erhaltene Impfungen und allfällige Vorerkrankungen sind gemäss dem Bericht schlecht geschützt vor dem Zugriff durch Unbefugte. Zwar seien Sicherheitshürden eingebaut, doch können laut IT-Spezialisten selbst Laien ohne grossen Aufwand einen falschen Zugang für medizinische Fachpersonen einrichten und damit auf sämtliche Daten der bislang rund 450’000 registrierten Nutzer zugreifen – und diese auch ändern.

Meineimpfungen.ch wurde bis auf Weiteres vom Netz genommen. Der eidgenössische Datenbeauftragte hat ein Verfahren eröffnet.

Sicht auf den elektronischen Impfausweis der Schweiz bei Meineimpfungen.ch, der das gelbe Impfbüchlein überflüssig machen sollte.
Sicht auf den elektronischen Impfausweis der Schweiz bei Meineimpfungen.ch, der das gelbe Impfbüchlein überflüssig machen sollte.
Bild: Keystone/Peter Schneider

5 Uhr: Fachexperten des Bundes informieren über Pandemie

Der in den vergangenen Monaten jeweils am Dienstag stattfindende, wöchentliche Point de Presse zur Corona-Pandemie mit Fachexperten des Bundes findet ausnahmsweise heute statt.

4.03 Uhr: Hongkong setzt Biontech-Impfungen aus

Hongkong hat die Verabreichung des Corona-Impfstoffs von Biontech am Mittwoch ausgesetzt. Zuvor hatte der Distributeur Fosun Pharma mitgeteilt, dass Verschlüsse von Impfstofffläschchen bei einer Charge beschädigt gewesen seien. Fosun Pharma und Biontech untersuchten den Vorfall, teilte die Hongkonger Regierung mit.

Die kaputten Verschlüsse seien bei Impfstoffen mit der Chargennummer 210102 entdeckt worden, hiess es. Eine weitere Charge, 210104, werde ebenfalls nicht verabreicht werden. Macao teilte mit, dass Bewohnerinnen und Bewohner keine Impfungen aus der betroffenen Charge erhalten würden.

2.10 Uhr: USA: bis Ende Mai über 600 Millionen Impfdosen

US-Präsident Joe Biden hat bekräftigt, dass die USA schon in wenigen Monaten genügend Impfstoff für alle Amerikaner haben werden. Es sei dem Land gelungen, die Zahl der verfügbaren Impfdosen zu organisieren und zu erhöhen, sodass bis Ende Mai insgesamt etwa 600 Millionen verfügbar seien, sagte Biden am Dienstag bei einem Besuch eines Krebszentrums in Columbus im US-Bundesstaat Ohio. Biden rief die Amerikaner auf, sich impfen zu lassen, wenn sie an der Reihe seien. «Es ist eine patriotische Verantwortung, die Sie haben.»

Biden hat unlängst zugesagt, dass bis Ende Mai genügend Impfstoff für alle rund 260 Millionen Erwachsenen vorhanden sei. Mehr als 45,5 Millionen Menschen sind nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC bereits vollständig geimpft.

Die Regierung hat sich bis Ende Juli die Lieferung von je 300 Millionen Dosen der Impfstoffe von Moderna und Biontech/Pfizer gesichert. Die Impfungen werden in je zwei Dosen verspritzt. Zudem hat sich die US-Regierung noch 200 Millionen Dosen von Johnson & Johnson gesichert, der seine volle Wirkung schon nach einer Dosis entfaltet.

1.03 Uhr: Rekord in Brasilien: 3251 Corona-Tote an einem Tag

Brasilien hat am Dienstag 3251 Corona-Tote innerhalb eines Tages vermeldet, so viele wie noch nie. Die Zahl der täglichen Corona-Toten übersteigt in Brasilien die aller anderen Länder. Die Pandemie hat die Gesundheitssysteme brasilianischer Bundesstaaten an den Rand des Zusammenbruchs gebracht.

Der rechtspopulistische Präsident Jair Bolsonaro hat die Schwere der Pandemie beständig heruntergespielt. In einer vierminütigen Ansprache, die im Fernsehen und Radio übertragen wurde, äusserte er sich nicht zu dem Toten-Rekord und sagte, Brasilianer würden bald zum normalen Leben zurückkehren. «Wir werden 2021 zum Jahr des Impfens der Brasilianer machen», sagte er. In mehreren Städten wurde gegen seine Regierung demonstriert.