Raketen statt ReisSein Volk hungert, doch Kim will weiter aufrüsten
AP/toko
20.9.2024 - 00:00
Nach neuen Raketentests kündigt Nordkoreas Staatsoberhaupt Kim Jong-un einen weiteren Ausbau seines Waffenarsenals an. Kurz zuvor waren Bilder einer Urananreicherungsanlage veröffentlicht worden.
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20.09.2024, 00:00
dpa
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Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un hat nach neuen Raketentests betont, sowohl die nordkoreanischen Nuklearstreitkräfte, als auch die Angriffsfähigkeiten im Bereich konventioneller Waffen müssten weiter gestärkt werden.
Nach Angaben von KCNA wurde am Mittwoch die neu gebaute Rakete Hwasongpho-11-Da-4,5 getestet, die mit der Attrappe eines 4,5 Tonnen schweren Sprengkopf bestückt war.
Während Kim Jong-un die Aufrüstung seines Landes unbeirrt vorantreibt, wird sein Volk brutal unterdrückt. Die Versorgungslage im Land ist schlecht.
Nordkoreas Staatschef Kim Jong-un will weiter aufrüsten. Nach neuen Tests zweier Raketen habe Kim betont, die nordkoreanischen Nuklearstreitkräfte müssten gestärkt, aber auch die Angriffsfähigkeiten im Bereich konventioneller Waffen ausgebaut werden, berichtete die staatlichen nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA am Donnerstag. Nur so könne Nordkorea die Invasionsabsichten seiner Feinde vereiteln.
Nach Angaben von KCNA wurde am Mittwoch die neu gebaute Rakete Hwasongpho-11-Da-4,5 getestet, die mit der Attrappe eines 4,5 Tonnen schweren Sprengkopf bestückt war. Damit habe man zeigen wollen, dass die Rakete ein Ziel in 320 Kilometer Entfernung genau treffen könne – also in Reichweite von Zielen in Südkorea. Kim habe auch den Test eines weiterentwickelten «strategischen» Marschflugkörpers beaufsichtigt, hiess es in dem Bericht. Das Wort «strategisch» legt nahe, dass er für einen nuklearen Sprengkopf entwickelt worden sein könnte.
Kim drängt schon seit längerem auf die Entwicklung neuer Waffensysteme, mit denen sowohl Südkorea als auch das US-amerikanische Festland angegriffen werden könnten.
KCNA veröffentlichte dazu Fotos von einer Rakete, die ein Ziel am Boden getroffen hat. Normalerweise testet Nordkorea seine Raketen vor seiner Ostküste und feuert sie eher selten auf Ziele an Land. Jung Chang Wook, der Leiter der Denkfabrik Korea Defense Study Forum in Seoul, sagte, Nordkorea wolle wohl zeigen, dass es von der Treffsicherheit seiner neuen Rakete überzeugt sei.
Nordkoreaner leiden
Erst in der vergangenen Woche hatte Nordkorea Fotos einer geheimen Anlage zur Anreicherung von Uran für Atomwaffen veröffentlicht. Unklar blieb aber, ob sich diese in Nordkoreas wichtigstem Atomkomplex Yongbyon befindet oder ob es sich um eine neue, fortschrittlichere Anlage handelt. Laut KCNA rief Kim bei seinem Besuch dort zu verstärkten Bemühungen auf, «exponentiell» mehr Atomwaffen herzustellen.
Während Kim Jong-un die Resscourcen des Landes für ein hochmodernes Waffenarsenal ausgibt, ist die Versorgung der Menschen in Nordkorea mit ausreichend Lebensmitteln und anderen wichtigen Gütern weiterhin nicht sichergestellt. Immer wieder gibt es Berichte über Hungertote. Kim Jong-un selbst nannte im Januar die Situation im Land «schrecklich».
Ausserdem nimmt die Unterdrückung in dem Land immer mehr zu. So kann etwa jeder, der ausländische Inhalte ansieht, die von der staatlichen Linie von Machthaber Kim Jong-un abweichen – vor allem Dokumente oder Videos aus Südkorea – für viele Jahre ins Gefängnis gesperrt werden