Arktischer RatPompeo: Arktis bekommt stärkere Bedeutung
SDA
6.5.2019 - 20:35
US-Aussenminister Mike Pompeo (rechts) und sein Finnischer Amtskollege Timo Soini unterhalten sich an einem Treffen der Aussenminister des Arktischen Rates.
Source:KEYSTONE/EPA COMPIC/KIMMO BRANDT
US-Aussenminister Mike Pompeo hat China vor dem unbegründeten Erheben von Ansprüchen in der Arktis gewarnt. «Nur weil die Arktis ein Ort der Wildnis ist, bedeutet das nicht, dass sie zu einem Ort der Gesetzlosigkeit werden darf», sagte Pompeo in einer Rede.
Der Chefdiplomat von US-Präsident Donald Trump nimmt im finnischen Rovaniemi an einem Treffen der Aussenminister des Arktischen Rates teil.
Mit ihren teils unentdeckten Ressourcen wie Öl und Gas werde die Region rund um den Nordpol immer stärker zu einem Gebiet der Machtansprüche und des Wettbewerbs, sagte Pompeo. Darauf müssten sich die USA einstellen. Jeder müsse sich an dieselben Spielregeln halten.
China habe zwar einen Beobachterstatus beim Arktischen Rat, sei aber mehr als 1500 Kilometer von der Region entfernt, sagte Pompeo. Chinas Aussage, es sei beinahe eine arktische Nation, sei deshalb falsch. «Es gibt nur arktische und nicht-arktische Staaten.» In Sachen Russland habe man etwa am Beispiel Ukraine gesehen, dass die Territorialansprüche des Kremls mit Gewalt einhergehen könnten.
Nach seiner Rede traf Pompeo mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow zusammen, um vor allem über die Lage im Krisenstaat Venezuela zu sprechen. Lawrow bezeichnete das Gespräch im Anschluss als konstruktiv. Er versicherte, niemand ziehe eine «rücksichtslose militärische Lösung» der Venezuela-Krise in Betracht. Eine militärische Intervention könnte «katastrophal» sein, warnte er. Russland sprach sich erneut für einen Dialog aus.
Nach einem Arbeitsessen der Aussenminister des Arktischen Rates am Montagabend ist geplant, dass die Minister am Dienstag eine Erklärung zum Ende des zweijährigen Ratsvorsitzes Finnlands unterzeichnen. Die Finnen hatten diesen 2017 von den USA übernommen und geben ihn nun an Island weiter. Weitere Mitglieder sind Kanada, Russland, Dänemark, Schweden und Norwegen.
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