Logistikversagen Putin feuert Vize-Verteidigungsminister – und setzt «Schlächter von Mariupol» ein

AFP/tgab

24.9.2022

Russian President Vladimir Putin listens to Vitaly Mutko, the chief executive officer of Dom.RF, a state-owned company involved in the mortgage and realty market during their meeting at the Kremlin in Moscow, Russia. v in Moscow, Russia, Thursday, Sept. 22, 2022. (Archivbild)
Russian President Vladimir Putin listens to Vitaly Mutko, the chief executive officer of Dom.RF, a state-owned company involved in the mortgage and realty market during their meeting at the Kremlin in Moscow, Russia. v in Moscow, Russia, Thursday, Sept. 22, 2022. (Archivbild)
Gavriil Grigorov, Sputnik, Kremlin Pool Photo via AP

Zuletzt hatte Moskaus Einsatz in der Ukraine weitreichende logistische Probleme offenbart. Der neue Vize-Verteidigungsminister General Michail Misinzew soll dafür sorgen, dass die materielle Versorgung künftig klappt.

AFP/tgab

24.9.2022

Wenige Tage nach der angekündigten Teilmobilmachung hat Russland die Ablösung des bisherigen Vize-Verteidigungsministers Dmitri Bulgakow angekündigt. Sein Nachfolger soll General Michail Misinzew werden, der damit künftig «für die materielle und technische Versorgung der Streitkräfte» zuständig ist, wie das russische Verteidigungsministerium am Samstag im Onlinedienst Telegram mitteilte. Zuletzt hatte Moskaus Einsatz in der Ukraine weitreichende logistische Probleme offenbart.

Misinzew leitete bislang das Kontrollzentrum für nationale Verteidigung und hatte bereits zahlreiche Führungsposten beim Militär inne. Der 60-Jährige ist wegen seiner Rolle bei der Belagerung der ukrainischen Hafenstadt Mariupol mit westlichen Sanktionen belegt. Mariupol war im Mai unter großer Zerstörung von russischen Truppen eingenommen worden.

Bei Moskaus Militäreinsatz in der Ukraine hatten sich zuletzt neben den jüngsten Erfolgen der ukrainischen Streitkräfte erhebliche Mängel in der russischen Armee gezeigt. Einige Fachleute gehen davon aus, dass die Logistik das schwache Glied in der russischen Armee ist. Sie führen die Probleme bei der russischen Offensive zum Teil auf die logistischen Schwierigkeiten zurück.

In dieser Woche hatte Russlands Präsident Wladimir Putin die Teilmobilmachung von hunderttausenden Menschen angekündigt. Dies stellt eine große organisatorische Herausforderung da. Die Reservisten müssen aus allen Teilen des großen Landes einberufen, ausgerüstet, zu Trainingszentren und anschließend an die Front gebracht werden.