Berlin Sozialdemokratin und Grüne im Kampf ums Berliner Rathaus

SDA

26.9.2021 - 19:34

Bettina Jarasch, Spitzenkandidatin der Berliner Grünen für die Abgeordnetenhauswahl, bei der Wahlparty von Bündnis 90/Die Grünen. In Berlin könnte demnächst eine Frau Regierende Bürgermeisterin werden. Jarasch liefert sich mit der Spitzenkandidatin der SPD, Franziska Giffey, ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Foto: Christoph Soeder/dpa
Bettina Jarasch, Spitzenkandidatin der Berliner Grünen für die Abgeordnetenhauswahl, bei der Wahlparty von Bündnis 90/Die Grünen. In Berlin könnte demnächst eine Frau Regierende Bürgermeisterin werden. Jarasch liefert sich mit der Spitzenkandidatin der SPD, Franziska Giffey, ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Foto: Christoph Soeder/dpa
Keystone

In Berlin könnte demnächst eine Frau Regierende Bürgermeisterin werden. Bei der Abgeordnetenhauswahl in der deutschen Hauptstadt lieferten sich SPD und Grüne mit ihren Spitzenkandidatinnen ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Beide Parteien lagen am Sonntag in Prognosen von RBB und ZDF nahezu gleichauf, wie die Sender nach Schliessung der Wahllokale um 18.00 Uhr berichteten.

Die SPD mit Spitzenkandidatin Franziska Giffey kam demnach auf 21,5 bis 23 Prozent. Die Grünen mit Spitzenkandidatin Bettina Jarasch erreichten den Prognosen zufolge 22 bis 23,5 Prozent. Für die CDU sprachen sich laut den Prognosen 15 bis 17 Prozent der Wählerinnen und Wähler aus. Die Linke erreichte diesen ersten Zahlen zufolge 14 bis 14,5 Prozent, die AfD kam auf 6,5 bis 7 Prozent und die FDP auf 7,5 bis 8 Prozent.

Ob Giffey oder Jarasch die nächste Regierende Bürgermeisterin werden, war zunächst offen. Der bisherige Regierende Bürgermeister Michael Müller (ebenfalls SPD) war bei dieser Wahl nicht mehr angetreten und hatte stattdessen für den Bundestag kandidiert.

Er hatte die gut 3,7 Millionen Einwohner zählende deutsche Hauptstadt an der Spitze einer rot-rot-grünen Koalition aus SPD, Linken und Grünen regiert. Giffey hatte vor der Wahl offen gelassen, ob sie diese Koalition fortführen wolle, Jarasch sprach sich für die Fortsetzung aus.

Die 43-jährige Giffey hatte sich in der Hauptstadt schon als Bürgermeisterin des Problembezirks Neukölln einen Namen gemacht. Von 2018 bis zum Mai dieses Jahres war Giffey Bundesfamilienministerin. Wegen einer Plagiatsaffäre um ihre Doktorarbeit trat sie zurück, der Doktortitel wurde ihr von der Freien Universität Berlin im Juni aberkannt.

Die aus Augsburg stammende 52-jährige Jarasch war eine Kompromisskandidatin innerhalb der Ökopartei. Sie war von 2011 bis 2016 Landesvorsitzende.

Berlin wurde erst einmal kurzzeitig von einer Frau regiert. Von 1947 bis 1948 stand die Sozialdemokratin Louise Schroeder (1887-1957) als amtierende Oberbürgermeisterin an der Spitze der Verwaltung.