Streit um Mauer-FinanzierungTrump ist «nicht begeistert» – und wird wohl trotzdem einlenken
AP/tjb
13.2.2019
US-Präsident Donald Trump hat mit wenig Enthusiasmus auf einen Kompromiss zum US-Budget reagiert. Denn letztlich erhält er sogar weniger, als er vor dem US-Shutdown schon mal hätte haben können.
US-Präsident Donald Trump will sich offenbar trotz Vorbehalten auf einen Kompromiss im Streit um die von ihm geforderte Grenzmauer zu Mexiko einlassen. «Ich kann nicht sagen, dass ich begeistert bin», sagte Trump zunächst am Dienstag. Doch liess er durchblicken, dass er keinen neuen Verwaltungsstillstand wolle. Ein solcher Shutdown würde ab Freitag drohen, sollte es keine Lösung im Haushaltsstreit geben. Die Republikaner wollen dieses Szenario vermeiden und drängten Trump daher, der Einigung mit den Demokraten zuzustimmen.
Beide Seite sehen sich als Sieger
Die Vereinbarung vom Montag sieht 1,4 Milliarden Dollar für den Bau von Grenzsicherungsanlagen – und nicht für eine Mauer – vor, deutlich weniger als die 5,7 Milliarden Dollar, die Trump gefordert hatte. Und auch rund 200 Millionen Dollar weniger, als ihm die Demokraten noch vor dem Shutdown im Dezember zugestanden hatten.
Dennoch stellten sich die republikanischen Verhandlungsführer, Mitch McConnell im Senat und Kevin McCarthy im Repräsentantenhaus, als Gewinner dar. Die Demokraten unter Führung von Nancy Pelosi hätten bei den neuen Grenzschutzanlagen und einem Streit über Festnahmen von illegalen Einwanderern in den USA nachgegeben.
«Sie müssen sich daran erinnern, auf welchem Standpunkt Nancy Pelosi war», sagte McCarthy am Dienstag dem Sender CNBC. «Sie hat gesagt ‹Kein Geld für eine Mauer›. Das ist nicht der Fall. Jetzt haben die Demokraten mehr als 55 Meilen (88 Kilometer) einer neuen Absperrung zugestimmt.» Trump wollte 345 Kilometer Grenze sichern.
Bittere Pillen für alle
Tatsächlich enthält die Einigung allerdings etliche Punkte, die Abgeordneten auf beiden Seiten sauer aufstossen dürften. So sieht sie mehr Grenzsicherungen vor, als vielen Demokraten lieb ist – und zu wenig für erzkonservative Republikaner. Die Initiatoren des Plans sprachen indes von einem echten Kompromiss, der die Verwaltung offen halten würde.
Auch Trump sagte: «Wir wollen sicherlich keinen Shutdown sehen.» Doch mit dem, was er bisher wisse, sei er nicht zufrieden, fügte er in einer ersten Reaktion hinzu. Optimistischer zeigte sich Trump dann nach einem Treffen mit dem republikanischen Senator Richard Shelby, der ihm die Einigung näher erläuterte.
Für die Mauer lasse sich auch Geld aus anderen Quellen umschichten, deutete Trump via Twitter an. «Unabhängig vom Geld für die Mauer wird sie gebaut, noch während wir darüber sprechen!». Auch Shelby, Vorsitzender des Senatsausschusses für die Bereitstellung finanzieller Mittel, gab sich zuversichtlich, dass Trump dem Kompromiss zustimmen würde.
Unter den Unterhändlern waren sich viele einig, dass der Präsident die gleiche Vereinbarung bereits im Dezember hätte bekommen können, ohne Behörden und Ministerien für 35 Tage lang schliessen zu lassen. Hunderttausende Bundesangestellte mussten in der Folge entweder in den Zwangsurlaub oder ohne Bezahlung arbeiten. Es war der längste Shutdown der US-Geschichte. Trump beendete ihn im Januar, indem er seine Unterschrift unter ein vorläufiges Haushaltsgesetz setzte. Er gab den Parteien drei Wochen Zeit, eine Lösung zu finden. Diese Frist endet am Freitag.
Die US-Regierung unter Donald Trump will an der Grenze zu Mexiko eine Mauer bauen. Das Vorhaben könnte in den nächsten zehn Jahren bis zu 18 Milliarden Dollar kosten. (Archivbild)
Bild: AP/SDA
Grenze zwischen Mexiko und Kalifornien: Hier will Donald Trump noch einmal kräftig dazubauen.
Bild: DPA/EPA/Mike Nelson
Donald Trump kommt mit seiner Mauer an der Grenze zu Mexiko nicht weiter. Nun demonstriert der Präsident Härte und schickt die Nationalgarde an die Grenze.
Bild: AP ANDREW HARNIK
Hier: Ein Mitglied der Nationalgarde steht am Fluss Rio Grande an der Grenze zwischen Texas und Mexiko.
Bild: Maj. Randall Stillinger/Planet Pix via ZUMA Wire/dpa
Mitglieder der Nationalgarde bauen an der Grenze zu Mexiko einen Zaun.
Bild: Jack Kurtz/ZUMA Wire/dpa
Modelle von Grenzmauern sind in San Diego an der Grenze zu Mexiko aufgebaut.
Bild: Cortesía/NOTIMEX
Grenzbeamte testen im Dezember 2017 im mexikanischen Otay Mesa die Prototypen für Trumps neue Grenzmauer zwischen Mexiko und den USA.
Bild: Alejandro Tamayo/San Diego Union-Tribune via ZUMA/Archiv
Was sie wohl von den Mauerplänen hält? Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (r) 2017 mit Präsident Enrique Pena Nietowird am Palacio National in Mexiko-Stadt.
Trump fordert Putin nach Assad-Sturz zu Kriegsende in der Ukraine auf
STORY: Der künftige US-Präsident Donald Trump hat nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad Russlands Präsidenten Wladimir Putin aufgefordert, den Krieg in der Ukraine zu beenden. Russland habe wegen der Ukraine jegliches Interesse an Syrien verloren, schrieb Trump am Sonntag auf seiner Plattform TruthSocial. In dem Krieg, «der nie hätte beginnen dürfen und ewig weitergehen könnte», seien fast 600.000 russische Soldaten verwundet worden oder gestorben. «Ich kenne Wladimir gut. Jetzt ist seine Zeit zum Handeln gekommen. China kann helfen. Die Welt wartet!», mahnte Trump. Er warnte, dass der Krieg in der Ukraine sich «zu etwas viel Grösserem und viel Schlimmerem» entwickeln könne, wenn er nicht beendet werde. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hätte gerne eine Einigung und würde den Wahnsinn beenden, fügte er hinzu. Trump hatte Selenskyj am Samstag in Paris getroffen. Selenskyj sagte, das Treffen mit Trump und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron sei «gut und konstruktiv» gewesen. Trump hatte im Wahlkampf angekündigt, den Krieg in der Ukraine schnell beenden zu wollen. EU-Regierungen hatten die Sorge geäussert, dass er über die Köpfe der Ukraine hinweg einen Waffenstillstand mit Putin aushandeln könnte.
09.12.2024
Vor Wiederwahl als US-Präsident: Trump beantragt Ende seines Prozesses
Die Anwälte des designierten US-Präsidenten Donald Trump haben wie erwartet beantragt, dass der Schuldspruch gegen den 78-Jährigen wegen Verschleierung von Schweigegeld aufgehoben wird.
07.12.2024
Bitcoin in den Schlagzeilen
STORY: Der Bitcoin war in den vergangenen Wochen auf Rekordkurs und hatte die 100.000-Dollar-Grenze fest im Visier. Die Bewertung der Kryptowährung hat sich in diesem Jahr mehr als verdoppelt. Diese Kursrallye hat nach Ansicht der Experten viele Gründe: Niedrige Zinsen, viel Geld im Markt, höhere Akzeptanz für den Bitcoin und die Wiederwahl von Donald Trump als US-Präsident, um nur einige zu nennen. Trump hatte während seines Wahlkampfs versprochen, die Vereinigten Staaten zur «Krypto-Hauptstadt des Planeten» zu machen und einen nationalen Bitcoin-Vorrat anzulegen. Trotz alledem sollten sich Anleger gut überlegen, ob sie in den Bitcoin investieren wollen, sagt Volker Brühl, Geschäftsführer am Center for Financial Studies an der Goethe-Universität Frankfurt: O-Ton Volker Brühl, Geschäftsführer Center for Financial Studies «Gerade als Kleinanleger muss man berücksichtigen, dass die Kurse von Bitcoin und anderen Kryptowährungen schon sehr stark gelaufen sind. Das heisst, Kursgewinne haben sich schon sehr stark eingestellt und insofern muss man sich die Frage stellen, ob es jetzt noch ein günstiger Zeitpunkt ist, bei diesen hohen Kursen einzusteigen. Denn man hat in der Vergangenheit gesehen, dass dort auch Rückschläge sehr häufig nach grossen Kurssprüngen kommen können und insofern ist hier eher Vorsicht angesagt.» Zur Vorsicht rät auch die Finanz-Podcasterin Carmen Mayer. Der Bitcoin mache sehr schnelle und grosse Bewegungen nach oben, aber auch nach unten. Er sei also sehr volatil. O-Ton Carmen Mayer, Finanz-Podcasterin: «Ich würde nie mein ganzes Geld in Bitcoin reintun. Also zehn Prozent des Nettovermögens, das liquide ist, reicht vollkommen aus, finde ich. Aber ich finde, es ist eine schöne Diversifikation. Es ist anders als Aktien, es ist es anders als Immobilien, es ist anders als Gold oder auch Silber. Und es ist einfach auch eine spannende Technologie, die man, wenn man investiert ist, auch schön mitverfolgen kann, was alles passiert auch mit Ethereum und den weiteren Kryptocurrencies, die es so gibt.» Wie es mit dem Bitcoin weitergehen wird, kann natürlich niemand so genau sagen. Dass die Kryptowährung mittlerweile aber sehr ernst genommen wird, ist eine Tatsache.
05.12.2024
Trump fordert Putin nach Assad-Sturz zu Kriegsende in der Ukraine auf
Vor Wiederwahl als US-Präsident: Trump beantragt Ende seines Prozesses