Der australische Student Alek Sigley war neun Tage im Gewahrsam der nordkoreanischen Geheimpolizei. Nun erzählt er von seinen erschreckenden Erlebnissen.
So abgeschottet wie heute, inmitten der Corona-Krise, war Nordkorea nur selten in seiner Geschichte. Wirklich offen war das Land aber nie. Einer der wenigen Ausländer, der die kommunistische Diktatur so frei erleben konnte wie kaum ein anderer, ist Alek Sigley.
Der Australier hat drei Semester an der Kim-Il-Sung-Universität in Pjöngjang studiert – bis er im vergangenen Juni verschwand. Tagelang wussten Freunde und Familie nicht, wo der damals 29-Jährige war – wurde Sigley gefangen gehalten, war er im Krankenhaus, hatte er das Land verlassen müssen?
Nach neun Tagen war Sigley zurück – zurück aus den Fängen der nordkoreanischen Behörden. Die Geheimpolizei des Landes habe ihn in ein Untersuchungsgefängnis gebracht, vermutete Sigley. Wer genau ihn aber verhört hatte, konnte er nicht mit Gewissheit sagen – die Männer hätten ihm ihre Identität nicht enthüllt. In einem längeren Artikel für den britischen «Guardian» berichtet Sigley nun von seinen neun Tagen in nordkoreanischem Gewahrsam.
Am 25. Juni 2009, dem Jahrestag des Beginns des Koreakrieges, sei er von mehreren Männern in einem schwarzen Mercedes mit verdecktem Nummernschild aus seinem Studentenwohnheim abgeholt worden, angeblich sollte er zu einer Studentenversammlung gebracht werden. Im Auto aber habe man ihm die Augen verbunden und ihm eine «lange Liste an Verbrechen, die ich angeblich gegen den nordkoreanischen Staat begangen habe», vorgelesen.
«Willst du sterben, du Arschloch?»
Am Gefängnis angekommen, habe ihn ein Mann angeschrien: «Willst du sterben, du Arschloch? Du Hurensohn ... Kommst in unser Land und begehst all diese Verbrechen. Glaubst du, Trump oder Pompeo werden deinen armen Hintern retten?» Er sei dann in einem Raum geführt worden, in dem er neun Tage komplett von der Aussenwelt abgeschnitten gewesen sei – ohne Uhr, ohne Fenster, die ganze Nacht habe das Licht gebrannt.
Dass er nach Nordkorea gekommen sei, um die Kultur des Landes besser kennenzulernen – Sigley studierte koreanische Literatur –, habe man ihm nicht geglaubt. Für einen Australier seien derartige Motive «unnatürlich», so seine Bewacher.
Auch sein Interesse an Wirtschaftsbeziehungen mit Nordkorea – Sigley betrieb nebenher eine kleine Agentur, die Reisen in das Land vermittelte – habe man ihm nicht abgenommen. Tagelang sei er befragt worden, oft nach demselben Muster:
Geheimpolizist: «Alek, dir ist klar, dass wir es ernst meinen? Wenn du Glück hast, wirst du lediglich zu zehn Jahren Arbeitslager verurteilt. Wir haben einen ganzen Berg an Beweisen deiner Verbrechen. Wenn du milde behandelt werden willst, gestehst du besser.»
Sigley: «Ich habe keine Ahnung, wovon Sie sprechen. Ehrlich.»
Geheimpolizist: «Okay, ich zeige Ihnen ein Beispiel.»
Dann habe der Geheimpolizist ein Foto hervorgeholt, das einen nordkoreanischen Spielzeugpanzer zeige und das Sigley bei Instagram hochgeladen habe.
Geheimpolizist: «Das ist Militärspionage!»
Erinnerungen an den Fall Otto Warmbier
Als er nach neun Tagen schliesslich entlassen wurde, habe er einen vorgefertigten «Entschuldigungsbrief» unterschreiben müssen, in dem er gestehen musste, «den Weltfrieden gefährdet» und «die Souveränität Nordkoreas verletzt» zu haben. Am Folgetag sei er zum Flughafen gebracht und nach Peking ausgeflogen worden.
Er habe schon immer gewusst, schreibt Alek Sigley in dem «Guardian»-Artikel, dass ihm in Nordkorea so etwas passieren könne. Weil er aber fliessend Koreanisch spreche, das Land schon mehrfach besucht habe und sich gut mit den Menschen verstehe, habe es ihn dann aber doch überrascht, dass man ausgerechnet ihn inhaftiert habe. Zumal, weil er mit einer Nordkoreanerin verheiratet sei.
Der Fall weckt Erinnerungen an den tragischen Tod des US-Amerikaners Otto Warmbier. Anfang 2016 war der damals 21-Jährige nach einer Gruppenreise in Nordkorea bei der Ausreise festgenommen und wegen «feindlicher Handlungen gegen den Staat» zu 15 Jahren Arbeitslager verurteilt worden.
Warmbier soll angeblich versucht haben, ein Propaganda-Plakat zu stehlen. Wenige Tage nach seiner Rückkehr in die USA im Juni 2017 starb er – er hatte damals bereits 15 Monate im Koma gelegen. Bis heute sind die Hintergründe von Warmbiers Tod nicht aufgeklärt.
Bilder des Tages
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
Fasnächtliche und farbenfrohe Puppen zieren das Dorf Seelisberg im Kanton Uri über die Fasnachtstage. Die Fasnacht 2021 ist im Kanton Uri aufgrund der Corona-Ppandemie praktisch verboten, es duerfen maximal nur 5 Personen unterwegs sein, aber als einer der wenigen Kantone ist in Uri das Spielen von Musikinstrumenten erlaubt. (13.02.2021)
Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
Eine Replik der Saffa-Schnecke fotografiert vor der Schweizer Nationalbank während einer Jubiläumsaktion organisiert von Bern Welcome, zu 50 Jahren Frauenstimm- und -wahlrecht. (06.02.2021)
Ein Porträt von Elisabeth Vischer-Alioth wartet darauf, an eine Hauswand geklebt zu werden, während der Vorbereitungen zur Ausstellung «Hommage 2021: Porträts von mutigen Frauen in der Berner Altstadt». (06.02.2021)
Abgeschirmte Speisekuppel. So geht es auch. Im israelischen Jerusalem speisen Restaurantbesucher abgeschirmt von anderen Gästen in einer Kuppel. Israel plant trotz anhaltend hoher Infektionszahlen erste Lockerungen einleiten. (06.02.2021)
Ein überfluteter Platz beim Flussufer in Saint-Ursanne. Der Fluss Doubs trat nach starken Regenfällen über die Ufer. (31.1.2021)
Während einer Demonstration gegen die Inhaftierung von Kremlkritiker Nawalny führen russische Polizisten einen Mann ab. (31.1.2021)
Imposante Kulisse: In Los Angeles können sich die Menschen unter anderem auf dem Parkplatz des Dodger Stadium gegen Corona impfen lassen. (31.1.2021)
Mehr als zwei Kilometer durch den eiskalten Bodensee: Der Extremschwimmer Paul Bieber hat mit seinem Versuch den deutschen Rekord im Distanz-Eisschwimmen gebrochen. Der 37-Jährige schwamm bei unter fünf Grad Wassertemperatur 2210 Meter weit. 43,03 Minuten brauchte er dafür. (30.1.2021)
Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
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Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11‘050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
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Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
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Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Winterfest: Stammrosen sind im Rosenpark Dräger in Steinfurth, Deutschland, mit Folie kältesicher verpackt. (25.1.2021)
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