Corona-Übersicht Mehr Fälle und gebremster Impf-Elan +++ EU will Covid-Zertifikat bis Ende der Woche freigeben

Agenturen/red

6.7.2021

Das BAG meldet 274 Neuinfektionen innert 24 Stunden. Für den Taskforce-Chef ist der Anstieg der Fallzahlen «nicht unerwartet» und «plausibel». Unterdessen soll das Schweizer Covid-Zertifikat Ende der Woche von der EU freigegeben werden. Die Ereignisse des Tages im Überblick. 

Agenturen/red

Die Zahl der positiv auf das Coronavirus getesteten Personen hat sich innert Wochenfrist auf tiefem Niveau mehr als verdoppelt. Im Gegenzug ist die Impfkadenz im gleichen Zeitraum um 12 Prozent gesunken. Nicht unerwartet und plausibel sind die neusten Fallzahlen für den Taskforce-Chef.

Insgesamt präsentiere sich die Lage aber immer noch sehr gut, sagte Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle beim Bundesamt für Gesundheit (BAG), am Dienstag vor den Medien in Bern. Zwar steige die Zahl der gemeldeten Ansteckungen wieder etwas an. Spitaleinweisungen oder Todesfälle seien aber kaum oder nur wenige zu verzeichnen.

Für Taskforce-Chef Martin Ackermann ist der Anstieg der Fallzahlen «plausibel».
Für Taskforce-Chef Martin Ackermann ist der Anstieg der Fallzahlen «plausibel».
KEYSTONE/Peter Schneider

Dies decke sich mit den Beobachtungen im Ausland, namentlich in Grossbritannien und Israel, wo die Delta-Variante schon dominiere. Trotzdem gerate das Gesundheitswesen dort nicht in Schwierigkeiten und sei nicht überlastet. «Dies bestätigt, dass die Impfung die Antwort darauf ist», erklärte Masserey. In der Schweiz liegt der Anteil der Delta-Variante am Infektionsgeschehen unterdessen auch bei nahezu 30 Prozent.



Offenbar haben sich laut der Berner Kantonsärztin Linda Nartey auch mehrere Fussballfans im Ausland im Zusammenhang mit Spielen der Europameisterschaft mit dem Coronavirus angesteckt. Das genaue Ausmass der Ansteckungen war zunächst unklar. Verlässliche Daten dazu liegen gemäss Nartey noch nicht vor.

274 neue positiv getestete Fälle

Taskforce-Präsident Martin Ackermann zeigte sich von den neusten Entwicklungen nicht überrascht. Nach den neusten Öffnungen erhöhe sich die Zahl der Kontakte unter den Menschen und die Mobilität nehme zu. Der Anstieg komme deshalb «nicht unerwartet» und sei «plausibel», sagte er am Dienstag.

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem BAG am Dienstag innerhalb von 24 Stunden 274 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Vor einer Woche hatte die Behörde noch 129 bestätigte Fälle registriert.

Neue Todesfälle wurden am Dienstag keine gemeldet, und lediglich drei Spitaleinweisungen wurden verzeichnet. Nur 3,3 Prozent der verfügbaren Intensivpflegebetten werden derzeit von Covid-19-Patienten besetzt. 29 Personen benötigten derzeit Intensivpflege in den Spitälern.

Anerkennung der EU Ende der Woche

Weiter geht das Warten auf die Anerkennung des Schweizer Covid-Zertifikates durch die EU, wie Masserey bestätigte. Dies, obwohl alle technischen wie auch rechtlichen Voraussetzungen seitens der Schweiz erfüllt sind. Aus Brüssel heisst es, die Anerkennung erfolge bald. Die EU-Kommission muss noch grünes Licht geben, damit das Schweizer Covid-Zertifikat in allen EU-Staaten akzeptiert ist.

Das EU-Komitee für das «Digital Covid Certificate» habe bereits am Montag die Anerkennung des Schweizer Covid-Zertifkats genehmigt. Das berichtet SRF am Dienstagabend unter Berufung aus Quellen in Brüssel. Demnach solle die letzte ausstehende Bestätigung der EU-Kommission in den kommenden Tagen erfolgen. Das Schweizer Zertifikat solle laut SRF Ende der Woche EU-weit einsatzfähig sein.


Die Ereignisse des Tages im Überblick:

Das Wichtigste in Kürze:

  • Das BAG meldet 274 Neuinfektionen bei 21'975 Tests. Neue Todesfälle gab es keine – aber drei Spitaleinweisungen.
  • Mit «gewisser Sorge» betrachtet der Zürcher Infektiologe Jan Fehr die wieder leicht ansteigenden Fallzahlen. Er fordert deshalb die Leute zur Impfung zu motivieren. 
  • Experten reagieren skeptisch auf die beispiellosen Pläne des britischen Premierministers Boris Johnson zum Ende aller Corona-Massnahmen in England.
  • Seit einem Jahr gilt in der Schweiz eine Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr.
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  • 21.14 Uhr

    Neuinfektionen in Griechenland steigen stark an

    Die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen in Griechenland hat sich innerhalb einer Woche mehr als verdoppelt. Die griechische Gesundheitsbehörde meldete 1797 Neuinfektionen binnen 24 Stunden für das Land mit seinen rund 11 Millionen Einwohnern. Vergangene Woche waren noch zwischen 600 und 700 Neuinfektionen täglich gemeldet worden.

    Gut die Hälfte aller Neuinfektionen beträfen junge Menschen unter 30 Jahren, teilten die Experten mit. Es wird vermutet, dass der Anstieg auf das Nachtleben zurückzuführen ist — Griechenland hatte erst Anfang vergangener Woche die nächtliche Ausgangssperre aufgehoben, die von 1.30 Uhr bis 5.00 Uhr galt. Als weiterer Grund für den Anstieg gilt die Ausbreitung der Delta-Variante.

    Griechische Medien berichteten, die Regierung erwäge erneut Massnahmen wie nächtliche Ausgangssperren und Reiseverbote — allerdings sollen Massnahmen künftig nur für ungeimpfte Bürger gelten. Gleichzeitig soll die Impfkampagne noch stärker vorangetrieben werden, unter anderem mit mobilen Impf-Stationen an Urlaubszielen.

  • 20.43 Uhr

    Mindestens 165 Ansteckungen nach Party in den Niederlanden

    In den Niederlanden haben sich auf einer Party in Enschede mindestens 165 Personen angesteckt.  Dies berichtet die Tageszeitung «De Standaard».

    Demnach kam es 26. Juni — dem ersten Öffnungstag des Clubs «Aspen Valley» — zu massenhaften Ansteckungen, obwohl die Gäste nur mit einem Ausweis sowie gültigem Covid-Zertifikats in Form eines QR-Codes Zutritt hatten.

    Wie es weiter heisst, hätten sich die Partygänger*innen möglicherweise im Vorfeld der Feier Screenshots der QR-Codes zugeschickt.

  • 20.02 Uhr

    «Miss México» wurde trotz Corona-Ausbruchs gekrönt

    Fast die Hälfte der Teilnehmerinnen beim Schönheitswettbewerb «Miss México» ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Bei 15 der 32 Kandidatinnen sowie einem Mitarbeiter seien Infektionen nachgewiesen worden, teilte das Gesundheitsministerium des Bundesstaates Chihuahua mit.

    In der gleichnamigen nordmexikanischen Stadt war die 24 Jahre alte Vertreterin des Bundesstaates Michoacán, Karolina Vidales, vergangenen Donnerstag zur Siegerin gekrönt worden. Damit darf sie beim Wettbewerb «Miss World» im Dezember in Puerto Rico antreten.

    Das Gesundheitsministerium war den Angaben zufolge einen Tag zuvor in einem anonymen Anruf darüber informiert worden, dass elf Menschen Symptome der Krankheit Covid-19 hätten. Daraufhin seien zunächst Schnelltests, die negativ ausgefallen seien, und dann PCR-Tests angeordnet worden. Die Stadtverwaltung widerrief die Genehmigung für die Veranstaltung der Zeremonie, die zunächst für Samstag vorgesehen war. Die Organisatoren führten diese dennoch durch — zwei Tage früher als geplant. Eine der Anwärterinnen nahm nicht teil.

    Nach einem Bericht der Zeitung «Reforma» hatte es in den Tagen vor dem Wettbewerb Veranstaltungen mit den Teilnehmerinnen gegeben, als manche von ihnen bereits Symptome hatten. Unter anderem hatten sie demnach ein Waisenhaus besucht.

  • 19.27 Uhr

    Scharfe Kritik an Johnsons Corona-Öffnung

    Das angekündigte Ende aller Corona-Vorschriften in England hat einen Sturm der Entrüstung gegen den britischen Premierminister Boris Johnson ausgelöst.

    Ärzte, Gewerkschaften, Bürgermeister und Opposition kritisierten vor allem die Entscheidung, die Maskenpflicht im Nahverkehr und in Geschäften aufzuheben. Es sei besorgniserregend, dass Johnson die Lockerungen «mit Vollgas» durchsetze, sagte der Chef der Ärztevereinigung BMA, Chaand Nagpaul. «Es besteht eine klare Diskrepanz zwischen den Massnahmen, die die Regierung plant, und den Daten und Ansichten von Wissenschaftlern und Ärzten.» Wirtschaftsvertreter reagierten hingegen erfreut.

    Am Vortag hatte Johnson bestätigt, dass die verbliebenen Corona-Massnahmen in England am 19. Juli aufgehoben werden sollen. Dazu zählen Abstandsregeln und Maskenpflicht. Nachtclubs und Discos dürfen wieder öffnen, für Veranstaltungen gibt es keine Zuschauerbegrenzungen mehr. Eine verbindliche Entscheidung soll am kommenden Montag (12. Juli) fallen.

    Das Land befinde sich in unbekanntem Territorium, sagte die Gesundheitswissenschaftlerin Devi Sridhar bei Sky News. Es handle sich um ein «»massives Experiment". Oppositionsführer Keir Starmer von der Labour-Partei nannte Johnsons Pläne «»rücksichtslos". Der Bürgermeister der Metropolregion Liverpool, Steve Rotherham, wies auf eine Yougov-Umfrage hin, laut der 71 Prozent der Briten für die Beibehaltung der Maskenpflicht sind. Londons Bürgermeister Sadiq Khan kündigte an, das Maskentragen in U-Bahnen, Bussen und Zügen mit Verkehrsunternehmen und der Regierung zu besprechen. «Meine Maske beschützt dich, deine Maske beschützt mich», twitterte Khan.

  • 18.47 Uhr

    Grossbritannien plant weitere Corona-Lockerungen ab Mitte August

    Obwohl sie im Spätsommer mit 100'000 Corona-Neuinfektionen pro Tag rechnet, plant die britische Regierung weitere Lockerungen. Ab dem 16. August müssten sich in England Erwachsene, die vollständig geimpft seien, nach einem engen Kontakt mit einem Corona-Positiven nicht mehr in Selbstisolation begeben, sagte Gesundheitsminister Sajid Javid im Parlament. Sie müssten sich allerdings testen lassen und dann gegebenenfalls isolieren, wenn sie selbst positiv seien.

    Die gleichen Regeln würden dann für unter 18-Jährige gelten, die bislang in Grosssbritannien noch nicht geimpft werden. Im September beginnt wieder die Schule.

    Bis zum 19. Juli, an dem in England die meisten Corona-Beschränkungen wegfallen sollen, rechne er mit 50'000 Neuinfektionen pro Tag, sagte Javid weiter. Später könne die Zahl auf 100'000 steigen. Javid verwies darauf, dass die erfolgreiche Impfkampane die Zahl der Krankenhauseinweisungen und Todesfälle stark reduziert habe. Mehr als 86 Prozent aller Briten haben mindestens eine Impfung erhalten, 64 Prozent sind bereits vollständig geimpft.

    Der britische Regierungschef Boris Johnson hatte am Montag die Aufhebung der Abstandsregeln und der Maskenpflicht zum 19. Juli angekündigt. Die Regierung in London hat in Gesundheitsfragen nur für England das Sagen, Schottland und Wales entscheiden eigenständig.

    In Grossbritannien waren die Infektionszahlen wegen der sich rasch ausbreiteten Delta-Variante des Coronavirus zuletzt wieder stark angestiegen — auf fast 30'000 Fälle pro Tag. Die Regierung hatte die ursprünglich schon für den 21. Juni geplante Aufhebung aller Corona-Masssnahmen in England deshalb zunächst um vier Wochen verschoben.

  • 18.26 Uhr

    Fünf Corona-Fälle im Untersuchungsausschuss zum Ibiza-Skandal

    Im Ibiza-Ausschuss des österreichischen Parlaments sind nach einer Sitzung fünf Corona-Infektionen bekannt geworden. Zu den Betroffenen zählt die Abgeordnete Stephanie Krisper, die die liberalen Neos in dem Untersuchungsausschuss vertritt. Die Oppositionspartei bestätigte den positiven Test.

    Sitzungsteilnehmer hatten sich testen lassen, nachdem die rechte FPÖ am Montag über die Infektion ihres Ausschussmitglieds Christian Hafenecker informierte — drei Tage nachdem er selbst davon erfuhr.

    Bei der Sitzung vorigen Donnerstag war Kanzler Sebastian Kurz von der konservativen ÖVP geladen. Der Ausschuss hat das Ziel, mögliche Korruption in der Koalitionsregierung von ÖVP und FPÖ (2017-2019) ans Licht zu bringen. Laut dem Kanzleramt hat sich Kurz bei dem Termin nicht angesteckt.

    Hafenecker trägt wie auch andere FPÖ-Politiker im Parlament keine Schutzmaske. Er sei zudem nicht gegen Covid-19 geimpft, weil er gegen manche Impfstoffe skeptisch sei, sagte er dem Sender Puls24: «Ich wollte mich nicht als Testperson hergeben.» Er liess sich am Tag der Sitzung testen und erhielt seinen positiven Befund am Freitag.

    Diese Woche stehen im Parlament Plenarsitzungen auf dem Programm. Der Ablauf werde jedoch nicht wegen der Infektionen geändert, hiess es von der Parlamentsdirektion. Der Ibiza-Ausschuss endet kommende Woche.

  • 18.07 Uhr

    Londoner können bei Corona-Impfung Tickets für EM-Finale gewinnen

    Mit einer Lotterie der besonderen Art will der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan die Bewohner der britischen Hauptstadt zu einer Corona-Impfung bewegen: Wer sich bis Donnerstag impfen lässt, kann Tickets für das Finale der Fussball-EM am Sonntag im Wembley-Stadion gewinnen. «Wir versuchen damit, so viele Londoner wie möglich zum Impfen zu bewegen», sagte Khan der Nachrichtenagentur AFP.

    Hauptgewinn der Lotterie sind zwei Eintrittskarten ins Wembley-Stadion. Zudem gibt es 50 mal zwei Tickets für die Fan-Zone am Trafalgar-Platz.

    Obwohl die Zahl der Corona-Infektionen in Grossbritannien zuletzt wegen der hochansteckenden Delta-Variante nach oben geschnellt ist, sollen zum EM-Finale am Sonntag 60'000 Fans ins Stadion gelassen werden. Dies wird von Experten scharf kritisiert. Khan wies im Gegenzug darauf hin, dass die Fans für den Eintritt entweder zweimal geimpft oder frisch getestet sein müssen.

  • 17.50 Uhr

    EU will Schweizer Covid-Zertifikat wohl bis Ende der Woche freigeben

    Das EU-Komitee für das «Digital Covid Certificate» habe bereits gestern die Anerkennung des Schweizer Covid-Zertifkats genehmigt. Das berichtet SRF unter Berufung aus Quellen in Brüssel. Demnach solle die letzte ausstehende Bestätigung der EU-Kommission in den kommenden Tagen erfolgen. Das Schweizer Zertifikat solle laut SRF Ende der Woche EU-weit einsatzfähig sein.

  • 17.20 Uhr

    Deutschland lässt wieder Fans in die Fussballstadien

    Fussball-Fans in Deutschland können mit einer Stadion-Rückkehr in der kommenden Bundesligasaison rechnen. Mit Beginn der Spielzeit 2021/22 sollen unter bestimmten Voraussetzungen maximal 25'000 Zuschauer die Spiele im deutschen Profifussball verfolgen dürfen. Diesen Beschluss fassten am Dienstag die Chefinnen und Chefs der Staats- und Senatskanzleien der Bundesländer.

    Die Arenen dürfen demnach zu maximal 50 Prozent ausgelastet werden, wobei die Gesamtzahl der Zuschauenden vorerst bei 25'000 gedeckelt ist. Eine Ausnahme: Rekordmeister Bayern München darf in der heimischen Allianz Arena vor höchstens 20'000 Fans spielen, weil Bayern zunächst einen vorsichtigen Kurs bei der Wiederzulassung von Zuschauern fahren will und nur eine Auslastung von höchstens 35 Prozent erlaubt.

    Voraussetzung für die Zuschauer-Rückkehr ist die Freigabe durch die zuständigen Behörden. Dabei werden die Inzidenzzahlen berücksichtigt, die nicht über 35 liegen dürfen. In Baden-Württemberg liegt die Obergrenze bei 50.

    Personen, die nicht geimpft oder nach einer Corona-Erkrankung genesen sind, müssen einen negativen Corona-Test vorlegen. Zudem sind die geltenden Hygieneregeln und das Abstandsgebot einzuhalten.

  • 17.12 Uhr

    Corona-Zahlen in Indien sinken wieder – niedrigster Tageswert seit März

    In Indien ist die Zahl der binnen eines Tages erfassten Corona-Neuinfektionen auf den niedrigsten Stand seit mehr als drei Monaten gefallen. Am Dienstag meldeten die Behörden mit 34'703 neuen Fällen rund 2860 weniger als in der Vorwoche, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums hervorging.

    Zuletzt gab es am 16. März mit knapp 29'000 Neuinfektionen einen niedrigeren Tageswert. Auf dem Höhepunkt seiner zweiten Corona-Welle verzeichnete das Land Anfang Mai zeitweise täglich mehr als 400'000 neue Fälle.

    Auch die Zahl der binnen eines Tages gemeldeten Toten mit einer bestätigten Infektion ging im Vergleich zur Vorwoche von 907 auf 553 zurück. Etliche Experten gehen aber davon aus, dass die Dunkelziffer in dem zweitbevölkerungsreichsten Land der Welt sehr hoch ist.

  • 16.34 Uhr 

    Volle Strände und Bars in Katalonien trotz rasanten Anstieg

    Im spanischen Corona-Hotspot Katalonien können die rasant gestiegenen Infektionszahlen die Sommerpartys von Einheimischen und Touristen nicht stoppen. Die Strände, aber auch Hotels, Kneipen und Läden der katalanischen Hauptstadt Barcelona und anderer Küstengemeinden der Region waren am Wochenende und auch am Montag zum Teil total überfüllt, wie Regionalmedien berichteten.

    Unter den Besuchern gebe es «viele Touristen aus anderen Ländern Europas, die einräumen, sie seien vom pulsierenden Nachtleben angezogen» worden, schrieb die Zeitung «El Periódico». «Strände, Plätze, Bars und Diskotheken sind gefüllt mit Musik und Alkohol, aber (Schutz-)Masken gibt es nur wenige», stellte das Blatt fest. Vor allem in Barcelona gebe es viele nächtliche Strassenpartys.

    Der TV-Sender RTVE berichtete derweil, nicht nur in Katalonien, sondern überall im Lande herrsche nach Beginn der Ferienzeit am 1. Juli ausgelassene Partystimmung. In Urlaubsregionen wie Andalusien und Valencia seien die Hotels zu 80 bis 95 Prozent belegt. Bahnhöfe und Flughäfen seien seit Tagen total überfüllt, obwohl Reisende dort oft von niemandem begleitet werden dürfen. Die Verkehrsbehörde DGT rechnet mit mehr als 90 Millionen Strassenfahrten im Juli und August – so viele wie im Sommer 2019 vor Ausbruch der Pandemie.

    Junge Menschen feiern Ende Juni an einem Strand in Barcelona.
    Junge Menschen feiern Ende Juni an einem Strand in Barcelona.
    Bild: Getty Images
  • 16.04 Uhr 

    Altersheime widersprechen Berset zu Impfbereitschaft

    Alters- und Pflegeinstitutionen der Schweiz haben mit Unverständnis auf Aussagen von Gesundheitsminister Alain Berset zu einer angeblich tiefen Impfbereitschaft in Heimen reagiert. Der Bundesrat verkenne, dass die Institutionen den Umgang mit dem Virus gelernt hätten und alles dafür unternähmen, um künftige Ausbrüche zu verhindern.

    Die Impfbereitschaft beim Personal in den Alterstinstitutionen entwickle sich weiter, vergleichbar mit derjenigen der entsprechenden Bevölkerungsgruppen, teilten die Branchenverbände Curaviva und Senesuisse am Dienstag gemeinsam mit.

    Die Erfahrung zeige, dass die Fallzahlen in Altersinstitutionen unweigerlich von den Fallzahlen in der gesamten Bevölkerung abhängen. Es sei daher nicht nachvollziehbar, wenn spezifisch bei den Altersinstitutionen ein Problem identifiziert werde, erklärten die Verbände weiter.

    Bundesrat Alain Berset hatte sich in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung» (Samstagausgabe) besorgt gezeigt, weil derzeit 20 Prozent der Menschen über 80 Jahre nicht geimpft seien. Auch in anderen verletzlichen Gruppen wollten sich noch zu viele nicht impfen lasse, sagte Berset.

    «In den Altersheimen haben wir ein gröberes Problem», sagte der Gesundheitsminister weiter. Es scheine, dass sich ein beträchtlicher Teil des Personals der Heime oder auch der Spitex nicht impfen lassen wolle. Das gefährde ältere Menschen. Das dürfe nicht sein.

  • 15.45 Uhr 

    Katalonien verhängt neue Restriktionen

    Wegen wieder deutlich steigender Infektionszahlen verhängt die spanische Region Katalonien neue Corona-Restriktionen: So sollen ab dem Wochenende Nachtklubs wieder geschlossen bleiben, bei Veranstaltungen im Freien mit mehr als 500 Teilnehmern wird ein negativer Corona-Test gefordert. «Wir können nicht so tun, als hätten wir das Virus besiegt», sagte am Dienstag eine Sprecherin der Regionalregierung.

    Die Sprecherin forderte zudem, dass es wieder Pflicht werden solle, auch im Freien eine Maske zu tragen. Darüber kann aber nur die Zentralregierung entscheiden. Die Maskenpflicht im Freien war erst am 26. Juni in ganz Spanien aufgehoben worden.

    In dem südeuropäischen Land ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den vergangenen Tagen wieder in die Höhe geschnellt – vor allem bei jungen Menschen. «Unter den Jüngsten haben wir eine Inzidenz von fast 600», sagte der Chef-Epidemiologe des Gesundheitsministeriums, Fernando Simon, am Montagabend. Er bezeichnete die Lage als «kompliziert», hob aber hervor, dass sich die Zahl der Krankenhauseinweisungen und Todesfälle nicht erhöht habe.

    Am 3. Juli findet in Barcelona wieder eine Grossveranstaltung statt – jetzt muss Katalonien die Massnahmen bereits wieder verschärfen. (Archiv)
    Am 3. Juli findet in Barcelona wieder eine Grossveranstaltung statt – jetzt muss Katalonien die Massnahmen bereits wieder verschärfen. (Archiv)
    KEYSTONE
  • 14.40 Uhr

    Kantone rüsten sich für mehr Covid-Fälle im Herbst

    Die Kantone bereiten sich auf einen möglichen Anstieg der Corona-Fallzahlen im Herbst vor. Es gebe diesbezüglich allerdings noch viele offene Fragen, sagte die Berner Kantonsärztin und Vizepräsidentin der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte, Linda Nartey, am Dienstag an der Medienkonferenz der Bundes-Expertinnen in Bern (hier gehts zum Ticker).

    Man rechne mit lokalen und regionalen Ausbrüchen, sagte Nartey. In der kühleren Jahreszeit könnten darum die Fallzahlen wieder «hochgehen».

    Die Kantone würden derzeit zahlreiche Fragen diskutieren, erklärte die Kantonsärztin weiter. Diese drehten sich unter anderem um die Impfkampagne. Die Frage sei, ob es bessere Informationen brauche oder ob die Kampagne auf die richtigen Personengruppen fokussiere. Möglicherweise seien auch mehr Impforte nötig. Zudem würden sich die Verantwortlichen auf Auffrischungsimpfungen vorbereiten.

  • 13.30 Uhr

    BAG meldet 274 neue Fälle

    In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit BAG am Dienstag 274 neue Coronavirus-Ansteckungen bei 21'975 Tests gemeldet worden. Neue Todesfälle gab es keine – aber drei Spitaleinweisungen.

    Ein Mediziner nimmt einen Abstrich für einen Coronatest vor. (Symbolbild)
    Ein Mediziner nimmt einen Abstrich für einen Coronatest vor. (Symbolbild)
    Bild: dpa
  • 12.19 Uhr 

    Anhaltende Symptome bei fast 40 Prozent der Patienten

    In einer Studie mit über 400 nicht-hospitalisierten, aber symptomatischen Corona-Patienten haben vier von zehn der Teilnehmenden noch sieben Monate nach der Diagnose von Symptomen berichtet. Obwohl diese leicht bis mittelschwer seien, beeinträchtigten sie dennoch die Lebensqualität, hiess es in einer Mitteilung des Universitätsspitals und der Universität Genf vom Dienstag.

  • 12.04 Uhr 

    2500 Inder nur mit Salzwasser «geimpft»

    Eine gross angelegte Betrugsaktion ist in Indien aufgeflogen: Rund 2500 Personen wurden demnach nicht mit korrekten Vakzinen geimpft. Wie Vishal Thakur, ein hochrangiger Beamter der Polizei von Mumbai, laut dem US-TV-Sender CNN sagte, hätten in dem Fall beteiligte Ärzte lediglich «Salzwasser verwendet und es injiziert.» Die Mediziner hätten durch den Betrug umgerechnet bis zu 28'000 US-Dollar ergaunert.

    Das medizinische Personal habe in dem Fall mit einem Spital zusammengearbeitet, das gefälschte Zertifikate, Fläschchen und Spritzen bereitstellte. Inzwischen seien 14 Personen wegen des Verdachts auf Betrug und versuchte Tötung inhaftiert worden.

    Aufgefallen sei die Impfaktion, die angeblich zwischen Ende Mai und Anfang Juni stattfand, weil sich einige der Betrogenen über die Impfbescheinigungen wunderten und deshalb Meldung bei der Polizei erstatteten.

    Frauen in Mumbai nach ihrer Corona-Impfung. (Symbolbild)
    Frauen in Mumbai nach ihrer Corona-Impfung. (Symbolbild)
    Bild: Keystone
  • 11.15 Uhr 

    Pandemie lässt Z-Pass-Verkäufe einbrechen

    Die Corona-Pandemie führte beim Tarifverbund Z-Pass im Geschäftsjahr 2020 zu deutlich tieferen Einnahmen. Es wurden rund ein Drittel weniger Einzelbillette und Abos verkauft als 2019.

    Der Gesamtertrag für das Jahr 2020 beläuft sich auf rund 160 Millionen Franken, wie der Tarifverbund am Dienstag mitteilte. Das entspricht einem Minus von 84,6 Millionen Franken gegenüber dem Vorjahr. Bei den Einzelbilletten betrug der Rückgang 36,5 Prozent, bei den Abos 30 Prozent.

    Zum Tarifverbund Z-Pass, der den Grossraum Zürich abdeckt, gehören neben dem Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) auch der Tarifverbund A-Welle, der Tarifverbund Ostwind, der Tarifverbund Schwyz, der Tarifverbund Zug sowie die SBB. Der Z-Pass bietet Fahrausweise für Reisen zwischen dem ZVV und jeweils einem benachbarten Verbund.

    Wegen der Corona-Pandemie wurden im Z-Pass-Tarifverbund 2020 rund ein Drittel weniger Billette verkauft. (Symbolbild)
    Wegen der Corona-Pandemie wurden im Z-Pass-Tarifverbund 2020 rund ein Drittel weniger Billette verkauft. (Symbolbild)
    Bild: Keystone
  • 11.05 Uhr 

    Israel impft Jugendliche an Schulen

    Um die Impfkampagne gegen das Coronavirus unter Jugendlichen voranzutreiben, impft der israelische Rettungsdienst seit Dienstag auch an Schulen. Alle 12- bis 18-Jährigen könnten in Begleitung ihrer Eltern kommen oder mit einer schriftlichen Genehmigung der Erziehungsberechtigten, bestätigte ein Sprecher von Magen David Adom. Die Jugendlichen bräuchten dafür keinen Termin. Bisher haben laut Gesundheitsministerium rund 36 Prozent der 10- bis 19-Jährigen eine Impfung mit dem Biontech/Pfizer-Impfstoff erhalten, rund 24 Prozent bereits die zweite.

    Landesweit betreibt der Rettungsdienst demnach rund 30 Impfstationen an Schulen und Gemeindezentren. In Israel haben bereits die Sommerferien begonnen. Viele Kinder und Jugendliche gehen allerdings auch während des Sommers für eine Ferienbetreuung in die Schulen.

    In Israel steigt trotz einer hohen Impfquote seit gut zwei Wochen die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen deutlich an. Am Montag wurden laut Gesundheitsministerium 501 Personen positiv getestet. Zuletzt wurden im März mehr als 500 Corona-Neuinfektionen an einem Tag festgestellt. Der grösste Teil der Neuinfektionen steht im Zusammenhang mit der Delta-Variante, die zuerst in Indien nachgewiesen wurde. Viele der Infizierten sind jüngere Menschen.

    Eine Jugendliche wird am 5. Juli 2021 in einer mobilen Impfstation in Tel Aviv geimpft: In Israel triebt man die Impfung von Kindern und Jugendlichen voran. (Symbolbild)
    Eine Jugendliche wird am 5. Juli 2021 in einer mobilen Impfstation in Tel Aviv geimpft: In Israel triebt man die Impfung von Kindern und Jugendlichen voran. (Symbolbild)
    Bild: Keystone
  • 10.24 Uhr 

    Weltärztebund-Präsident: Herdenimmunität «kurzfristig nicht erreichbar»

    Nach Ansicht von Weltärztebund-Präsident Frank Ulrich Montgomery ist eine Herdenimmunität gegen das Coronavirus «kurzfristig nicht erreichbar». Der Anteil der Geimpften und Genesen müsste nach neuen Rechenmodellen bei rund 85 Prozent liegen, sagte Montgomery den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstagsausgaben).

    «Die zehn Prozent, die sich ums Verrecken nicht impfen lassen wollen, werden ihre Immunität erreichen, indem sie eine Erkrankung durchmachen», erklärte der Weltärztebund-Chef. Das werde dann geschehen, «wenn wir alle Vorsichtsmassnahmen fallen lassen».

    Der Schlüssel zum Erfolg gegen das Virus sei eine möglichst hohe Durchimpfung der Bevölkerung, sagte Montgomery. Dafür müssten die Impfskeptiker überzeugt und Anreize gesetzt werden, damit sich mehr Menschen impfen lassen. «Ich glaube aber nicht, dass wir auf die Maske komplett verzichten können.»

    Der Präsident des Weltärztebunds Frank Ulrich Montgomery erwartet nicht, dass es rasch eine Herdenimmunität gegen das Coronavirus gibt. 
    Der Präsident des Weltärztebunds Frank Ulrich Montgomery erwartet nicht, dass es rasch eine Herdenimmunität gegen das Coronavirus gibt. 
    Guido Kirchner/dpa
  • 10.02 Uhr 

    Britischer Minister verteidigt geplante Lockerungen

    Der britische Gesundheitsminister Sajid Javid hat die geplante Aufhebung aller Corona-Massnahmen in England verteidigt. «Wir sind sehr zufrieden mit den verkündeten Entscheidungen», sagte Javid am Dienstag dem Sender Sky News.

    Er gestand ein, dass sich die Zahl der Neuinfektionen wegen der für 19. Juli angepeilten Lockerungen erhöhen werde. Aber der Einsatz von Impfstoffen habe die Verbindung von Infektionen und Krankenhauseinweisungen sowie Todesfällen geschwächt. «Die Impfstoffe wirken, sie sind unser Schutzwall», sagte Javid. «Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben.»

    Javid betonte, es sei an der Zeit, sich verstärkt um andere Gesundheitsprobleme zu kümmern. Millionen Menschen hätten sich während der Pandemie mit ihren Sorgen nicht an den Nationalen Gesundheitsdienst (NHS) gewandt. Dies müsse ebenfalls eine Priorität sein. «Es kann nicht nur immer um Corona gehen», sagte Javid.

  • 8.34 Uhr 

    Israel tauscht Hunderttausende Impfdosen mit Südkorea

    Israel tauscht nach eigenen Angaben rund 700'000 Impfdosen des Corona-Impfstoffs von Biontech/Pfizer mit Südkorea aus. Ministerpräsident Naftali Bennett hatte in den vergangenen Wochen zum Impfen gedrängt und auf die beschränkte Haltbarkeit der Impfdosen im Land bis Ende Juli hingewiesen. Israel werde die Einheiten sofort nach Südkorea schicken, teilte die Regierung in Jerusalem in der Nacht zu Dienstag mit. Südkorea werde wiederum die gleiche Anzahl von einer Lieferung im September und Oktober nach Israel schicken.

    Mitte Juni war ein ähnlicher Handel mit der palästinensischen Autonomiebehörde gescheitert. Israel hatte rund eine Million Impfdosen tauschen wollen. Doch nach der Lieferung von rund 100'000 Impfdosen sagten die Palästinenservertreter den Deal wieder ab. Die Impfdosen entsprächen nicht den Vorgaben, hiess es mit Verweis auf deren baldiges Ablaufdatum.

    In Israel steigt trotz einer hohen Impfquote seit rund zwei Wochen die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen deutlich an. Am Sonntag wurden laut Gesundheitsministerium 344 Personen positiv getestet. Zuletzt wurden Anfang April mehr als 300 Corona-Neuinfektionen an einem Tag festgestellt. Der grösste Teil der Neuinfektionen steht im Zusammenhang mit der Delta-Variante, die zuerst in Indien nachgewiesen wurde. Viele der Infizierten sind jüngere Menschen.

  • 7.45 Uhr 

    Infektiologe Fehr über steigenden Zahlen beunruhigt

    Der Infektiologe Jan Fehr von der Universität Zürich betrachtet die wieder leicht ansteigenden Neuinfektionen mit dem Coronavirus mit einer «gewissen Sorge». «Wir schauen das natürlich sehr genau an, sagte Jan Fehr am Dienstag in der SRF-Sendung «Heute Morgen» zu den wieder leicht ansteigenden Corona-Neuinfektionen. Die Daten bereiteten ihm ein ungutes Gefühl für die nächsten Wochen. Damit sie nicht wieder explodierten, sei es ganz wichtig, der Bevölkerung gut zu kommunizieren, wo die Schweiz stehe.

    Das Land befinde sich nach wie vor in einer Übergangszeit mit einem «heiklen Gleichgewicht», erklärte Fehr. Dieses bestehe darin, dass es nach wie vor Leute gebe, die ungeimpft seien und sich leicht eine Infektion zuziehen könnten – insbesondere mit der Delta-Variante.

    Auf der anderen Seite stünden jene, die «gottseidank» geimpft seien. Die Gleichung gehe nur auf, wenn sich noch mehr Leute impfen liessen, sagte Fehr. Nur so könne der Verbreitung ein Riegel geschoben werden.

    Jan Fehr, Leiter des Departements für Public and Global Health des Instituts für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention an der Universität Zürich spricht an einer Medienkonferenz. (Archiv)
    Jan Fehr, Leiter des Departements für Public and Global Health des Instituts für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention an der Universität Zürich spricht an einer Medienkonferenz. (Archiv)
    Bild: Keystone
  • 6 Uhr

    Apotheker warnen Reisende vor Testengpass

    Reisende müssen bei der Einreise in viele Länder ein negatives Covid-Testergebnis vorweisen. Allerdings gibt es im Kanton Zürich kaum mehr freie Test-Termine. Apotheker warnen dem «Tages-Anzeiger» zufolge vor einem Engpass vor den Schulferien, die am 17. Juli beginnen. Fast alle Termine für diese Woche und vom 15. bis 18. Juli seien im Zürcher Testzentrum auf der Kasernenwiese bereits vergeben, das Gleiche gelte für das Drive-in-Zentrum in Dübendorf.

    Auch die Apotheken seien am Anschlag. «Es gibt viel zu wenig Testkapazitäten», sagte Natalia Blarer der Zeitung. «Wir können das gar nicht stemmen.» Die Projektleiterin Impfen und Testen des kantonalen Apothekerverbands und Betreiberin der Apotheke an der Europaallee in Zürich, die von einem «Test-Tsunami» sprach, warnte, dass einige Leute in Ermangelung von Testergebnissen ihre geplante Reise nicht würden antreten können oder diese verschieben müssten. Sie forderte Leute mit Reiseplänen zur «Verzichtsplanung» auf.

    Der Kanton Zürich handelt dem Bericht zufolge – vorerst – nicht. Die Zürcher Gesundheitsdirektion habe auf Anfrage geschrieben, dass sie zuversichtlich sei, gewappnet zu sein. Auf die Frage, ob eine Öffnung der Impfzentren für Tests beabsichtigt sei, habe es geheissen, dass eine «örtliche Ausdehnung der bestehenden Testorte geprüft» werde.

    Die Apothekerin Natalia Blarer Gnehm, Geschäftsführerin der  Europaallee Apotheke, macht einen Abstrich für einen PCR-Test. (Archivbild)
    Die Apothekerin Natalia Blarer Gnehm, Geschäftsführerin der  Europaallee Apotheke, macht einen Abstrich für einen PCR-Test. (Archivbild)
    Bild: Keystone/Ennio Leanza
  • 5.45 Uhr

    Durchimpfung: Wirtschaftsverbände gefordert

    Marius Brülhart, Wirtschaftsprofessor der Universität Lausanne, fordert mehr Engagement vonseiten der Wirtschaftsverbände bei den Corona-Impfungen. Eine Durchimpfung sei das stärkste und schonendste Mittel, um neuerliche Verschärfungen der Corona-Auflagen für die Wirtschaft zu verhindern, sagte Brühlhart im «Tages-Anzeiger».

  • 5.30 Uhr

    Ein Jahr Maskenpflicht im Schweizer öV

    Seit einem Jahr gilt in der Schweiz eine Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr. Der Grossteil der Bevölkerung trägt ohne Begeisterung, aber pflichtbewusst Gesichtsmasken. Abgelehnt wird der Mund-Nasen-Schutz lediglich von einigen Kritikern der Corona-Massnahmen.

    Auf die Frage, ob die Maskentragpflicht in der Schweiz damals nicht schon früher hätte eingeführt werden müssen, heisst es beim BAG auf Anfrage: «Das Maskentragen ist eine der effektivsten Massnahmen in der Pandemiebekämpfung.» Massnahmen würden jeweils nach epidemiologischer Situation sowie Evidenz angepasst. Mehr dazu hier.

  • 4 .30 Uhr

    England reagiert auf angekündigtes Ende der Regeln

    Experten haben skeptisch auf die beispiellosen Pläne des britischen Premierministers Boris Johnson zum Ende aller Corona-Massnahmen in England reagiert. Das Land befinde sich damit in unbekanntem Territorium, sagte die Virologin Devi Sridhar dem Sender Sky News. «Dies ist ein massives Experiment, und die Welt wird genau beobachten, was passiert, wenn eine neue, dominante Variante auftritt.»

    Wissenschaftler und Gewerkschaften kritisierten vor allem, dass die Maskenpflicht aufgehoben werden soll. Ein Verband, der Angehörige von Corona-Opfern vertritt, warf Johnson zudem vor, er handle, als sei die Pandemie besiegt. Oppositionsführer Keir Starmer von der Labour-Partei nannte Johnsons Pläne «rücksichtslos».

    Hingegen zeigten sich Wirtschaftsvertreter erfreut und erleichtert. Die Gastronomie- und Tourismusindustrie werde die Ankündigung feiern, sagte die Chefin des Branchenverbands UK Hospitality, Kate Nicholls. Der Kneipenverband British Beer and Pub Association wies darauf hin, dass endlich mehr als 2000 Pubs öffnen könnten, die wegen strenger Abstandsregeln derzeit immer noch geschlossen haben. Für die Veranstaltungsbranche sagte der Chef des Branchenverbands Night Time Industries Association, Michael Kill, der Schritt sei längst überfällig. Der Industrieverband CBI mahnte, Unternehmen müssten die Sicherheit ihrer Angestellten weiterhin an erste Stelle setzen. Mehr dazu hier.

  • 4 Uhr

    US-Einreisebeschränkungen belasten Wirtschaft

    Strenge Einreisebestimmungen in die USA führen aus Sicht der deutschen Industrie zu anhaltenden Belastungen für deutsche Firmen. «Zahlreiche deutsche Unternehmen vor Ort warten dringend darauf, dass ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Wartungen, Instandsetzungen und anderen produktbegleitenden Dienstleistungen vor Ort in die USA einreisen dürfen», sagte Wolfgang Niedermark, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der Deutschen Industrie, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. «Unter den Einreisebeschränkungen leidet die Produktion in den USA, an der auch zahlreiche US-amerikanische Arbeitsplätze hängen.»

  • 3.16 Uhr

    Weiter Stau im Container-Schiffsverkehr in China

    Der Stau im Containerschiffsverkehr im Süden Chinas behindert weiter massiv die globalen Güterströme. «Die Anzahl wartender Containerschiffe im chinesischen Perlflussdelta ist ungewöhnlich hoch. Einzelne Häfen wie Yantian haben weniger als die Hälfte ihrer üblichen Containermenge verschifft», berichtete das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) am Montag. «Gegenwärtig sind bereits knapp fünf Prozent aller Containerschiff-Kapazitäten durch Staus an den chinesischen Häfen gebunden. Das ist mehr als in der ersten Corona-Welle.» Im Roten Meer zwischen Nordafrika und der arabischen Halbinsel, seien daher «aktuell zehn Prozent weniger Containerschiffe unterwegs, als zu erwarten wäre».

    Der Stau im chinesischen Hafen Yantian, ausgelöst von einem Corona-Ausbruch unter Hafenarbeitern, gilt in der Schifffahrtsindustrie längst als grösseres Problem als der einwöchige Stau am Suezkanal, der Ende März durch die Havarie des Containerfrachters «Ever Given» verursacht worden war. Die weltgrösste Container-Reederei Maersk hatte ihren Kunden zwar zuletzt am Freitag signalisiert, dass sich die Überlastung in Yantian allmählich auflöse – «aber es ist zu beachten, dass wenn ein Hafen betroffen ist, dies zu einer Abwärtsspirale für benachbarte Häfen werden kann».