Nach heftiger Kritik Blocher will die 2,7 Millionen Bundesratsrente spenden

Von Julia Käser

10.7.2020

Alt-Bundesrat Christoph Blocher (SVP) will nun doch nicht auf die 2,7 Millionen Bundesratsrente verzichten. 
Alt-Bundesrat Christoph Blocher (SVP) will nun doch nicht auf die 2,7 Millionen Bundesratsrente verzichten. 
Bild: Keystone

Kürzlich wurde bekannt, dass SVP-Patron Christoph Blocher seine Bundesratsrente von 2,7 Millionen Franken nachfordert. Nun hat er angekündigt, das Geld denjenigen zu überlassen, die es brauchen.

Es war – nebst Corona – das Thema der vergangenen Woche: Altbundesrat und SVP-Übervater Christoph Blocher will nun doch nicht auf seine Bundesratsrente von 2,7 Millionen Franken verzichten, wie er 2007 nach seiner Abwahl aus dem Bundesrat noch angekündigt hatte.

Nachdem er bereits am Wochenende verlauten liess, das Geld nicht einfach dem Staat überlassen zu wollen, hat sich Blocher auf Teleblocher nun erneut zu seinem Vorhaben geäussert und sogleich bekannt gegeben, was er mit dem Geld vorhat.

Laut eigenen Angaben will Blocher die Rente spenden, wie das bereits Altbundesrat Johann Schneider-Ammann getan hat. «Von dem Geld sehe ich selber sicher nichts», versicherte er in der Sendung von heute Freitag, in dem er mit den Medien und den Behörden rund um den Bundesrat hart ins Gericht ging.



In der Corona-Zeit habe er realisiert, dass er die 2,7 Millionen «viel gscheiter ausgeben könne», als es «einfach dem Staat zu geben», begründet der 79-Jährige den Zeitpunkt seines Meinungsumschwungs. Er wolle das Geld denjenigen überlassen, die es auch wirklich gebrauchen könnten. 

Geld nicht für politische Zwecke gedacht

Kurz zuvor hatte seine Tochter, SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher, ihren Vater, der nach Bekanntwerden seiner Rückforderung heftig kritisiert wurde, in Schutz genommen. Dieser habe nie versprochen, auf das Geld zu verzichten. 

Blocher, der selbst Milliardär ist und dessen Familie zu den zehn reichsten der Schweiz gehört, hat den umstrittenen bundesrätlichen Ruhegehalt in der Vergangenheit selbst immer wieder kritisiert. Unter anderem befand er die Höhe der Rente als unangemessen und wollte sie halbieren. 

Und die Begrenzungsinitiative, über am 21. September abgestimmt wird – wird ein Teil von Blochers Renten in den Abstimmungskampagnen fliessen? Das verneint der SVP-Patron. Das Geld werde nicht für politische Zwecke eingesetzt. 

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