Grenzen geöffnet Das müssen Sie nun bei Reisen ins Ausland beachten

tafu/dpa

15.6.2020

Ab sofort ist für Schweizerinnen und Schweizer das Reisen in viele Länder wieder möglich. Doch noch immer gibt es Einschränkungen, über die es sich vor Antritt der Reise unbedingt zu informieren gilt.

Lange haben Schweizer warten müssen, nun sind die Grenzen zu den EU- und Efta-Staaten sowie Grossbritannien geöffnet: Seit Mitternacht gilt wieder die volle Personenfreizügigkeit, Grenzkontrollen innerhalb des Schengen-Raumes fallen weg.

Bereits am 27. Mai hatte der Bundesrat angekündigt, dass die Reisefreiheit zwischen Deutschland, Frankreich, Österreich und der Schweiz per 15. Juni wieder vollständig hergestellt wird. Für andere Länder wird dagegen empfohlen, «bis auf Weiteres auf nicht dringliche Reisen zu verzichten», wie auf der Website des Eidgenössischen Departments für auswärtige Angelegenheiten (EDA) zu lesen ist.

Da die Länder unterschiedlich mit der Pandemie umgehen und sich auch hinsichtlich der Massnahmen unterscheiden, werden die Schweizer gebeten, die Weisungen und Empfehlungen der jeweiligen Länder zu befolgen.

«Reisende müssen sich darauf einstellen, dass grenzüberschreitende oder nationale Reiserestriktionen je nach epidemischer Entwicklung wieder verschärft werden könnten», hält das EDA fest.



Vor der Reise informieren

Besonders zu beachten sei ausserdem, dass die jeweiligen Länder trotz der nun vorgenommen Lockerungen jederzeit Massnahmen ergreifen könnten, um eine Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Das wären beispielsweise: Einschränkung der Bewegungsfreiheit, Anordnung der Quarantäne bei Corona-Verdacht oder auch persönliche Massnahmen wie Maskenpflicht und Social Distancing. Anweisungen von lokalen Behörden sei unbedingt Folge zu leisten, sie sind auch für ausländische Staatsangehörige bindend.

Wer eine Reise plant, sollte sich nach Aussagen des EDA zuvor bei den ausländischen Vertretungen des jeweiligen Landes in der Schweiz informieren. Eine Übersicht über die Regelungen für beliebte Reiseländer sehen Sie hier: 

Deutschland: Maskenpflicht

Im Nachbarland Deutschland besteht die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in Geschäften sowie im öffentlichen Personennahverkehr, auch im Taxi ist das Tragen einer Maske verpflichtend. Hotels und Restaurants haben landesweit wieder geöffnet, doch auch hier gilt meist eine Maskenpflicht, sofern man sich nicht auf seinem Zimmer oder an seinem Platz befindet. In Speiselokalen werden ausserdem die Kontaktdaten der Gäste für eine mögliche Rückverfolgung notiert.

Da auch Einkaufstourismus wieder erlaubt ist, gilt es zu beachten, dass die Ausfuhrscheine, die zur Rückerstattung der deutschen Mehrwertsteuer berechtigen, voll ausgefüllt vorgelegt werden müssen. An den Grenzen wird es keine Kugelschreiber und Plätze zum Ausfüllen mehr geben.



Österreich: Mehr Lockerungen

Österreich hat bereits am 4. Juni seine Grenzen wieder geöffnet, ab dem 15. Juni ist die allgemeine Maskenpflicht wieder ausser Kraft gesetzt. Allerdings muss weiterhin beim Einkauf in Apotheken, beim Coiffeur sowie im öffentlichen Verkehr eine Maske getragen werden.

Wer mit der Bahn nach Österreich oder Deutschland einreist, muss ab dem Passieren der Grenze einen Mund-Nasen-Schutz tragen.

Frankreich: Langsame Rückkehr

In Frankreich empfangen Restaurants im ganzen Land wieder Gäste. Dabei war das vom Virus schwer getroffene Paris bisher noch ein Sonderfall: Nur auf den Terrassen im Freien durfte gegessen und getrunken werden, doch ab 15. Juni ist auch hier wieder die komplette Öffnung erlaubt.

Touristenunterkünfte wie Ferienhäuser und Campingplätze sind wieder geöffnet, auch Strände und Parks sind zugänglich. Grosse Museen dürfen erneut Besucher empfangen, ab dem 25. Juni ist sogar der Eiffelturm wieder zugänglich. Im öffentlichen Nahverkehr und Zügen sowie in Museen gilt weiterhin die Maskenpflicht.

Italien: Strenge Vorschriften

Auch das schwer von der Pandemie getroffene Italien hält an einer Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr sowie in Situationen, in denen kein Sicherheitsabstand gehalten werden kann, fest. Restaurants und Hotels haben zwar wieder geöffnet, aber unter strengen Hygienevorschriften. Am Montag sollten auch Kinos, Theater und Opernhäuser wieder öffnen.

Spanien: Noch keine Einreise

Für Spanien gilt noch immer ein Einreiseverbot, erst am 21. Juni sollen die Beschränkungen für Bürger aus Schengen-Staaten aufgehoben werden. Auch die bisher geltende 14-tägige Quarantänepflicht nach der Einreise entfällt dann. Eine Ausnahme bilden die Balearen: Als eine Art Testlauf dürfen bis zu 10’900 deutsche Urlauber auf die Inseln, um den Touristenansturm im Sommer zu simulieren. Auch in Spanien gilt eine Maskenpflicht im öffentlichen Raum, Airlines, Zug- und Busunternehmen sind verpflichtet, Passagierdaten bis zu zwei Wochen aufzubewahren.



Griechenland

Reisende aus 29 Staaten können von Montag an ohne Quarantänepflicht nach Griechenland reisen. Am 1. Juli soll die Lage erneut geprüft werden, dann könnten weitere Staaten hinzukommen. Zunächst soll es Flüge aus dem Ausland nur nach Athen und Thessaloniki geben. Eine Corona-Kontrolle werde es stichprobenartig an den griechischen Flughäfen nach Landung aus dem Ausland geben. Seit etwa zwei Wochen empfangen Restaurants und Cafés bereits wieder Gäste.

Kroatien: Reisewarnung bleibt bestehen

Das stark vom Tourismus abhängige Land an der Adria mit seiner langen Küste und den vielen Inseln kann es kaum erwarten, dass die europäischen Grenzen endlich aufgehen. Kroatien erlaubt wieder die Einreise ohne Nachweis von Gründen – allerdings hat die Schweiz die Reisewarnung für das Land noch nicht wieder aufgehoben. 

Grossbritannien: Verpflichtende Quarantäne

Grossbritannien gilt weiterhin als Risikoland. Wer einreist, muss nach seiner Ankunft in eine zweiwöchige Quarantäne. Von der Quarantäne sind Reisende aus Irland, der Isle of Man und den Kanalinseln ausgenommen. Die britische Regierung will mit der neuen Regelung eine zweite Pandemie-Welle verhindern, prüft aber eine Lockerung. Die 14-tägige Selbstisolation könnte demnach künftig nicht für Verbindungen mit Ländern gelten, die die Corona-Krise gut im Griff haben. Solche «Luftbrücken» könnten britischen Medien zufolge schon im Juli eingeführt werden.



Türkei

Ab dem 15. Juni dürfen Reisende aus der Schweiz laut «Blick.ch» wieder in die Türkei einreisen. Flughäfen und Hotels bereiten sich auf ausländische Touristen vor, müssen sich allerdings an zahlreiche Richtlinien halten, berichtet «Tagesschau.de». Die Regierung habe ein Zertifizierungsprogramm entwickelt, an welchem sich Hotels und Gastronomen freiwillig beteiligen können. Turkish Airlines hätte ihren Dienst bereits am 10. Juni wieder aufnehmen wollen, wartet aber noch auf die Einwilligung der zuständigen Luftfahrtbehörde.

USA

Reisen in die USA sind für Schweizer nicht möglich, noch immer gilt die Einreisesperre für den Schengenraum. Derzeit ist ein Ende des Verbots noch nicht absehbar.

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