Corona-Übersicht 290 Neuinfektionen im Kanton Bern – Macron kündigt Ausgangssperren an

Agenturen/red

14.10.2020

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch 2'823 Coronavirus-Ansteckungen bei 20'704 Tests innerhalb eines Tages gemeldet worden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 13,6 Prozent. Bei den Neuansteckungen handelt es sich damit um eine Verdoppelung der Zahl vom Dienstag. Bundesrat Guy Parmelin befindet sich ab sofort in Quaräntane – trotz eines negativen Corona-Tests. Doch weil sich jemand aus dem Generalsekretariat angesteckt habe, sei Parmelin nun daheim. Er zeige keine Symptome und es gehe ihm gut, wie Bundesratssprecher André Simonazzi bestätigte.

Wegen sprunghaft ansteigenden Neuinfektionen erwägt die Baselbieter Regierung, die Massnahmen gegen die Ausbreitung der Covid-19-Pandemie zu verschärfen. Steigen die Infektions-Kurven weiter an, will sie die Personenzahl bei Veranstaltungen reduzieren sowie die Maskenpflicht stark ausweiten. Bereits gehandelt hat der Kanton Zürich, wo seit Mittwoch eine generelle Maskenpflicht im Innenbereich von «Gastronomiebetrieben und Bars, in welchen die Konsumation nicht ausschliesslich sitzend erfolgt, sowie in Clubs, Diskotheken und Tanzlokalen» gilt.

Für den Kanton Bern ist es angesichts der steigenden Fallzahlen im Inland nicht mehr sinnvoll, Reisende nach der Rückkehr aus Risikoländern in eine Quarantäne zu schicken. Das haben die Berner Behörden dem Bund mitgeteilt. Den Berner Behörden erscheine es sinnvoller, diesen Personen mit verordneter Maskenpflicht den Weg zur Arbeit zu ermöglichen und eventuell regelmässig zu testen, als in Quarantäne zu schicken. Bei Symptomen sei eine Isolation angebracht.

Steigende Zahlen in ganz Europa

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat für Paris und zahlreiche weitere grosse Städte im Land nächtliche Ausgangssperren im Kampf gegen das Coronavirus angekündigt. Diese Ausgangssperren würden ab Samstag zwischen 21 Uhr abends bis 6 Uhr morgens für mindestens vier Wochen gelten, sagte Macron am Mittwochabend in einem TV-Interview. Neben dem Grossraum Paris seien die Metropolen Grenoble, Lille, Rouen, Lyon, Aix-Marseille, Saint-Étienne, Toulouse und Montpellier betroffen, so Macron.

Das Coronavirus breitet sich in Deutschland weiter aus. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet 5'132 Neuinfektionen in Deutschland. Seit April hat es nicht so viele Neuinfektionen gegeben. In Polen hat die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus erstmals die Marke von 6'000 überschritten. Italiens Gesundheitsbehörden haben am Mittwoch mehr als 7’000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gezählt, in Grossbritannien wurden beinahe 20’000 Neuinfektionen gezählt.

Im Kampf gegen das Coronavirus gibt es in Russland einen zweiten Impfstoff. Dies Vakzin sei am Mittwoch registriert worden, sagte Präsident Wladimir Putin der Staatsagentur Tass zufolge in Moskau. Das Serum wurde demnach im Forschungszentrum Vektor in der sibirischen Grossstadt Nowosibirsk entwickelt und trägt den Namen «EpiVacCorona».

Das Wichtigste im Überblick

  • Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat für Paris und zahlreiche weitere grosse Städte im Land nächtliche Ausgangssperren zwischen 21 und 6 Uhr angekündigt.
  • Positivitätsrate von 13,6 Prozent: Das BAG meldet 2‘823 neue Corona-Fälle in den letzten 24 Stunden bei 20‘704 Tests.
  • Im Kanton Zürich gilt ab morgen eine Maskenpflicht in Clubs und Bars, sowie bei Veranstaltungen mit mehr als 30 Personen.
  • Im Kanton Genf dürfen sich ab Samstag nur noch maximal 15 Personen im öffentlichen Raum versammeln.
  • Erster Bundesrat: Guy Parmelin befindet sich in Quarantäne. 
  • Die Armee verhängt für die letzten beiden Wochen der RS eine Urlaubssperre. 
  • Im Tessin haben sich innerhalb von 24 Stunden 102 Personen neu mit dem Coronavirus infiziert. 
  • Russland hat einen zweiten Impfstoff gegen Corona registriert.

21.54 Uhr: Wir beenden unseren heutigen Ticker

21.01 Uhr: Deutschland kündigt schärfere Corona-Regeln an

m Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus haben sich Bund und Länder in Deutschland auf schärfere Corona-Regeln geeinigt. Dazu gehören weniger Gäste bei Feiern sowie eine Sperrstunde in Hotspots, wie die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch von Teilnehmern der Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten der Länder im Kanzleramt erfuhr.

Merkel forderte die Länder zu einer gemeinsamen Kraftanstrengung auf. «Wollen wir einen beherzten Schritt machen, oder uns wieder Woche für Woche treffen wie im Frühjahr», sagte die CDU-Politikerin nach Angaben von Teilnehmern. Die Kanzlerin hatte mehrfach betont, ein erneuter Lockdown solle unbedingt verhindert werden.

Merkel, Bundesminister sowie die Regierungschefs der Länder waren am Mittag in Berlin zusammengekommen. Erst um kurz vor 19.00 Uhr begann die Diskussion um einen der umstrittensten Punkte, das Beherbergungsverbot für Reisende aus Risikogebieten im Inland.

Konkret beschlossen Bund und Länder aber bereits, dass in Regionen mit stark steigenden Corona-Zahlen private Feiern künftig generell auf maximal zehn Teilnehmer und zwei Hausstände begrenzt werden sollen. Die Begrenzung gilt bei mehr als 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche.

In Corona-Hotspots mit Inzidenzwerten von mehr als 50 sollen sich künftig nur noch maximal zehn Personen im öffentlichen Raum treffen dürfen. Und sollten die neuen Massnahmen den Anstieg nicht zum Stillstand bringen, sollen sich nur noch bis zu fünf Personen oder die Angehörigen zweier Hausstände im öffentlichen Raum treffen dürfen.

In Städten und Regionen mit stark steigenden Corona-Zahlen soll ausserdem die Maskenpflicht erweitert werden. Sie soll ab 35 Neuinfektionen je 100'000 Einwohner in sieben Tagen auch überall da gelten, wo Menschen dichter beziehungsweise länger zusammenkommen.

Ausserdem soll es in Corona-Hotspots künftig generell eine Sperrstunde um 23.00 Uhr in der Gastronomie geben. Dies soll ab 50 Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner in einer Woche gelten. Bars und Clubs sollen geschlossen werden.

20.27 Uhr: Macron kündigt Ausgangssperren an

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat für Paris und zahlreiche weitere grosse Städte im Land nächtliche Ausgangssperren im Kampf gegen das Coronavirus angekündigt. Diese Ausgangssperren würden ab Samstag zwischen 21 Uhr abends bis 6 Uhr morgens für mindestens vier Wochen gelten, sagte Macron am Mittwochabend in einem TV-Interview.

Neben dem Grossraum Paris seien die Metropolen Grenoble, Lille, Rouen, Lyon, Aix-Marseille, Saint-Étienne, Toulouse und Montpellier betroffen, so Macron. Die Sperre gelte unter anderem für Kinos, Restaurants, Theater. Über diese Massnahme war bereits zuvor spekuliert worden. Es werde Kontrollen und Strafen geben, kündigte der Staatschef an.

Das Ziel sei es, das Wirtschaftsleben weiter am Leben zu halten - Hilfen für die Unternehmen würden fortgeführt. «Wir werden weiter arbeiten», betonte Macron. «Wir haben die Kontrolle nicht verloren», betonte er ausserdem, aber die Situation sei «besorgniserregend».

19.42 Uhr: Fast 20'000 Neuinfektionen in Grossbritannien

Knapp 20'000 Menschen in Großbritannien haben sich innerhalb von 24 Stunden nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Das entspricht einem Anstieg von etwa 2'500 im Vergleich zum Vortag. 137 Menschen sind an einer Covid-19-Erkrankung gestorben, wie die Gesundheitsbehörden am Mittwoch mitteilten.

Besonders stark betroffen von der Pandemie sind der Norden Englands, Nordirland, Schottland und Teile von Wales. Die tatsächliche Zahl der Neu-Infektionen dürfte aber noch höher liegen, da nicht genügend Tests zur Verfügung stehen.

19.28 Uhr: Frankreich führt Gesundheitsnotstand wieder ein

Im Kampf gegen steigende Corona-Zahlen wird in Frankreich der Gesundheitsnotstand von diesem Samstag an wieder eingeführt. Das teilte die Regierung am Mittwoch in Paris nach einer Kabinettssitzung mit. Die Pandemie sei eine gesundheitliche Katastrophe, die aufgrund ihrer Art und Schwere die Gesundheit der Bevölkerung gefährdet, hiess es. Der Ausnahmezustand im Gesundheitsbereich bietet einen rechtlichen Rahmen für Beschränkungen, zu denen auch Ausgangssperren gehören können.

Der Gesundheitsnotstand war Ende März für das ganze Land ausgerufen worden. Er wurde dann Anfang Mai bis zum 10. Juli verlängert. Die Mitte-Regierung hat mit dem Notstand die Möglichkeit, Beschlüsse schnell per Verordnung umzusetzen. Im Frühjahr galten in ganz Frankreich strenge Ausgangsbeschränkungen, die auch polizeilich überwacht wurden.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wollte sich am Abend in einem TV-Interview äussern. Es wird erwartet, dass er weitere Beschränkungen ankündigen wird. Die Corona-Lage in Frankreich verschlechtert sich seit Wochen. Frankreich mit seinen rund 67 Millionen Einwohnern hatte am Wochenende annähernd 27'000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden gemeldet – das war ein Rekord.

Am Abend wird sich Präsident Emmanuel Macron zur aktuellen Lage in Frankreich äussern. (Archivbild)
Am Abend wird sich Präsident Emmanuel Macron zur aktuellen Lage in Frankreich äussern. (Archivbild)
Keystone/AP/Lewis Joly

In mehreren französischen Metropolen, darunter Paris, Lille oder Lyon, gilt bereits die höchste Corona-Warnstufe. Bars sind geschlossen, in Restaurants gelten strengere Hygienemassnahmen. Turnhallen und Schwimmbäder sind weitgehend geschlossen. Besonders die Situation in der Hauptstadt bereitet grosse Sorge. Dort steigt die Zahl der Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen immer weiter an. Frankreich ist stark von der Covid-19-Pandemie betroffen, es starben bisher rund 33'000 Menschen.

In den vergangenen Wochen hatte die Regierung einen Zickzack-Kurs hingelegt. Erst wurden die Regionen in die Pflicht genommen, dann schaltete sich Paris ein und verhängte Corona-Massnahmen. Der Präsident hatte sich im Frühjahr mehrfach in TV-Ansprachen an die Menschen gewandt. Am Nationalfeiertag am 14. Juli gab er ein grosses TV-Interview, in dem es ebenfalls hauptsächlich um Corona ging.

19.13 Uhr: 290 neue Covid-Neuansteckungen im Kanton Bern

Innerhalb von 24 Stunden sind im Kanton Bern bis am Mittwoch 290 Covid-Neuansteckungen registriert worden – fast doppelt so viel als am Vortag und so viele wie noch nie an einem einzigen Tag.

Dies geht aus den Zahlen hervor, die der Kanton Bern am Mittwochabend auf seiner Webseite publizierte – wegen technischer Probleme erfolgte die Publikation später als üblich. Nicht aufgeführt sind die Wohngemeinden der neuen Fälle. Die Zahl der Todesfälle liegt gemäss den Angaben unverändert bei 104.

Die Gesundheitsdirektion teilte am Mittwoch zudem mit, dass mehrere Spieler sowie einer der Trainer der U20-Mannschaft des EHC Biel Ende der vergangenen Woche positiv auf Covid-19 getestet wurden. Deshalb befinden sich auf Anordnung des Kantonsarztamtes alle Spieler sowie die Mitglieder des Betreuungsteams in Quarantäne beziehungsweise in Isolation. Betroffen sind 28 Personen.

Mit 290 neuen Coronafällen verzeichnete man in Bern am Mittwoch den bisherigen Höchststand an Neuinfektionen seit Beginn der Pandemie. (Symbolbild)
Mit 290 neuen Coronafällen verzeichnete man in Bern am Mittwoch den bisherigen Höchststand an Neuinfektionen seit Beginn der Pandemie. (Symbolbild)
Bild: Keystone/Georgios Kefalas

Im Pflegeheim Elfenaupark in der Stadt Bern wurden acht Angestellte und zwei Bewohnerinnen oder Bewohner positiv auf Covid-19 getestet.

Im Pflegeheim Grünau in Wabern hat sich eine Person des Personals mit dem Coronavirus infiziert. Unter den Bewohnerinnen und Bewohnern gab es ebenfalls einen positiven Befund. Zehn Personen wurden in Quarantäne versetzt. Die Fälle verlaufen mild; die Schutzkonzepte seien sehr gut eingehalten worden.

Auch zwei Leitungspersonen eines Musical-Camps, das vergangene Woche in Langenthal stattgefunden hat, haben sich mit dem Coronavirus angesteckt. Weil Gesangs- und Sprechübungen gemacht wurden und der Abstand nicht immer eingehalten werden konnte, befinden sich die ganze Kindergruppe sowie eine zusätzliche Leitungsperson in Quarantäne.

19.09 Uhr: Katalonien und Melilla verfügen Schliessung von Bars und Restaurants

Zur Eindämmung wieder stark steigender Corona-Infektionen haben die spanische Region Katalonien mit der Touristenmetropole Barcelona und die Nordafrika-Exklave Melilla die Schliessung aller Bars und Restaurants angeordnet. Die Anweisungen gelten zunächst für 15 Tage und treten in Katalonien am Freitag und in Melilla am Sonntag in Kraft. Die Behörden Kataloniens hätten damit auf einen starken Anstieg der Corona-Zahlen seit etwa eineinhalb Wochen reagiert, sagte die regionale Gesundheitsministerin Alba Vergés am Mittwoch.

Nach den jüngsten Zahlen des spanischen Gesundheitsministeriums in Madrid wurden binnen der vergangenen sieben Tage in Katalonien 10'361 Neuinfektionen registriert. In den Wochen zuvor waren es jeweils etwa 7'000. Gerechnet auf 100'000 Einwohner lag der Wert der Neuinfektionen binnen sieben Tagen bei etwa 135. In Melilla mit nur rund 88'500 Einwohnern sind es sogar fast 300. Die meisten Corona-Fälle gibt es weiterhin in Madrid, das teilweise abgeriegelt ist.

Wegen stark steigender Corona-Fallzahlen bleiben Bars und Restaurants in Barcelona in den kommenden 15 Tagen geschlossen.
Wegen stark steigender Corona-Fallzahlen bleiben Bars und Restaurants in Barcelona in den kommenden 15 Tagen geschlossen.
Bild: Keystone

Der geschäftsführende katalanische Regionalpräsident Pere Aragonès rief die rund 7,6 Millionen Einwohner der im Nordosten Spaniens gelegenen wirtschaftsstarken Region zudem auf, ihre Wohnung möglichst nur noch aus dringendem Grund zu verlassen und soziale Kontakte einzuschränken. «Familienbesuche können auch ein wenig warten, wenn wir umfassende Ausgangsbeschränkungen vermeiden wollen», sagte Aragonès.

Zugleich ordnete die Regionalregierung weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens an. Einkaufszentren und grössere Supermärkte müssen die Zahl der Kunden auf 30 Prozent ihrer normalen Kapazität beschränken. Für Fitnesszentren, Kinos und Theater gelte eine Beschränkung auf 50 Prozent. Spielplätze müssten ab 20.00 Uhr geschlossen werden. Zuvor war schon dringend angeraten worden, wo immer möglich zur Arbeit von Zuhause aus zurückzukehren.

18.31 Uhr: Mehr als 7'000 Corona-Neuinfektionen in Italien

Italiens Gesundheitsbehörden haben am Mittwoch mehr als 7000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gezählt. Insgesamt kamen in dem Mittelmeerland innerhalb von 24 Stunden 7'332 weitere Fälle hinzu. Das war der höchste offiziell gemessene Tagesanstieg seit Beginn der Pandemie. Allerdings werden inzwischen viel mehr Tests als am Anfang gemacht, so dass viele Experten von einem direkten Vergleich der Werte abraten.

Am 21. März, in der Hochphase der Pandemie, waren knapp 6'600 neue Fälle verzeichnet worden. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Rom registrierte Italien mit seinen 60 Millionen Einwohnern am Mittwoch zudem 43 neue Covid-19-Tote.

Insgesamt stieg die Zahl der Infektionen mit Sars-CoV-2 in dem Land auf 372'799 Fälle. Fast 36'300 Menschen starben an oder mit dem Virus.

Nachdem die täglichen Neuinfektionswerte im Sommer stark gesunken waren, gingen sie im Laufe des Oktobers plötzlich steil nach oben. Die Regierung hat wegen der beschleunigten Virus-Ausbreitung gerade mehrfach die Schutzmassnahmen – darunter die Maskenpflicht – verschärft.

18.23 Uhr: Corona trifft deutsche Wirtschaft hart

17.25 Uhr: Coronavirus wütet in Schwyz und bringt Spital an Anschlag

Die rasante Ausbreitung des Coronavirus in der Region Schwyz bringt das dortige Spital an den Anschlag. Seine Corona-Station ist praktisch voll, die Verantwortlichen erarbeiten Notfallszenarien und appellieren an die Bevölkerung. Es gibt auch Kritik am Kanton.

Seit zehn Tagen nehme die Zahl der Corona-Ansteckungen im inneren Kantonsteil rasant zu, teilte das Spital am Mittwoch mit. Mittlerweile seien 30 bis 40 Prozent der Tests positiv.

Das Schwyzer Spital ist aufgrund zahlreicher Coronafälle am Anschlag.
Das Schwyzer Spital ist aufgrund zahlreicher Coronafälle am Anschlag.
Keystone

Der Corona-Ausbruch in Schwyz sei einer der schlimmsten in ganz Europa, erklärt Reto Nüesch, Chefarzt der Inneren Medizin des Spitals Schwyz, auf Youtube. Zusammen mit der Spitaldirektorin ruft er die Bevölkerung auf, Masken zu tragen und keine Feste durchzuführen. Es sei wichtig, dass die Bevölkerung jetzt reagiere.

Das Spital Schwyz hat seine Isolationsstation auf maximal 25 Personen ausgelegt. Bei der aktuellen Entwicklung werde sie noch heute Mittwoch voll sein, am Montag sei sie noch halb voll gewesen, teilte Spitalsprecherin Nirmala Arthen auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Patienten würden in umliegende Spitäler verlegt, das Spital aktiviere Notfallszenarien.



Das Spital verfügt über drei Plätze mit Beatmungsmöglichkeit, davon ist einer mit einem Covid-Patienten belegt. Dies könne sich aber stündlich ändern, teilte Arthen mit. Schwyz arbeite eng mit anderen Spitälern zusammen. Ein Ausbau dieser Kapazitäten hätte massive Einschränkungen im restlichen Spitalbetrieb zur Folge, sei aber möglich.

Die Zahl der Coronafälle seit Beginn der Pandemie hat sich im gesamten Kanton Schwyz von Dienstagmorgen auf Mittwochmorgen um 94 auf 1123 erhöht. Die Zahl der positiv getesteten Personen, die sich in Isolation befinden, stieg binnen 24 Stunden um 67 auf 458. Die Zahl der Todesopfer erhöhte sich um 1 auf 28.

16.50 Uhr: Kanton Bern findet Reisequarantäne nicht mehr angebracht

Für den Kanton Bern ist es angesichts der steigenden Fallzahlen im Inland nicht mehr sinnvoll, Reisende nach der Rückkehr aus Risikoländern in eine Quarantäne zu schicken. Das haben die Berner Behörden dem Bund mitgeteilt.

Gundekar Giebel, Mediensprecher der bernischen Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion wies darauf hin, dass sich im Kanton Bern derzeit rund 2'700 Personen in Rückreisequarantäne befinden.

Ist eine Reisequarantäne angesichts steigender Fallzahlen in der Schweiz noch sinnvoll?
Ist eine Reisequarantäne angesichts steigender Fallzahlen in der Schweiz noch sinnvoll?
Archiv

Den Berner Behörden erscheine es sinnvoller, diesen Personen mit verordneter Maskenpflicht den Weg zur Arbeit zu ermöglichen und eventuell regelmässig zu testen, als in Quarantäne zu schicken. Bei Symptomen sei eine Isolation angebracht.

16.20 Uhr: Russland registriert zweiten Corona-Impfstoff

Im Kampf gegen das Coronavirus gibt es in Russland einen zweiten Impfstoff. Dies Vakzin sei am Mittwoch registriert worden, sagte Präsident Wladimir Putin der Staatsagentur Tass zufolge in Moskau.

Das Serum wurde demnach im Forschungszentrum Vektor in der sibirischen Grossstadt Nowosibirsk entwickelt und trägt den Namen «EpiVacCorona». «Soweit ich weiss, haben wir bereits einen dritten Impfstoff in der Entwicklung», meinte der Kremlchef. Dieses Serum wird derzeit am Tschumakow-Forschungszentrum für immunobiologische Präparate der Russischen Akademie der Wissenschaften getestet.



Russland hatte Mitte August den weltweit ersten Impfstoff gegen das Coronavirus für eine breite Anwendung in der Bevölkerung freigegeben. International haben Wissenschaftler erhebliche Bedenken gegen «Sputnik V» geäussert, weil das Serum noch vor Abschluss wichtiger Tests registriert wurde. Russische Wissenschaftler haben die Kritik zurückgewiesen und behaupten, der Impfstoff erzeuge Immunität und habe keine schwerwiegenden Nebenwirkungen.

15.40 Uhr: Kanton Genf verschärft Massnahmen weiter

Der Kanton Genf hat angesichts der weiter steigenden Covid-19-Fälle die Massnahmen weiter verstärkt. So werden im öffentlichen Raum nur noch Veranstaltungen mit maximal 15 Personen geduldet, bei privaten Anlässen dürfen maximal 100 Personen vereint sein.

Von der Beschränkung auf 15 Personen sind Versammlungen im öffentlichen Raum, insbesondere auf öffentlichen Plätzen, am Seeufer oder in Pärken betroffen, wie die Genfer Regierung am Mittwochnachmittag an einer Medienkonferenz bekannt gab.

Der Kanton Genf hat die Massnahmen gegen das Coronavirus verschärft: Nur noch 15 Personen dürfen sich öffentlich versammeln. (Archivbild)
Der Kanton Genf hat die Massnahmen gegen das Coronavirus verschärft: Nur noch 15 Personen dürfen sich öffentlich versammeln. (Archivbild)
Keystone

Zudem müsse unbedingt der Abstand von 1,5 Metern respektiert werden. Auch würden die üblichen Hygienevorschriften gelten. Wenn der Abstand nicht eingehalten werden könne, müsse eine Schutzmaske getragen werden. Für Versammlungen von mehr als 15 Personen sei eine Bewilligung notwendig, für die ein Schutzkonzept des Organisators Voraussetzung sei.

In allen Räumlichkeiten, die öffentlich zugänglich seien, sei das Tragen von Schutzmasken obligatorisch. Von der Maskentragpflicht ausgenommen seien Kinder unter zwölf Jahren oder Menschen, die aufgrund von speziellen Gründen, insbesondere auf ärztliche Anweisung, auf das Tragen von Masken verzichten dürften.

15.25 Uhr: Supercomputer simuliert Corona-Ansteckungswege

Wie breiten sich Corona-Viren in Innenräumen aus? Diese Fragen versuchen Wissenschaftler weltweit zu beantworten. Japanische Forscher haben mit Supercomputern verschiedene Szenarien simuliert und dabei neue Erkenntnisse gewonnen. Demnach ist das Ansteckungsrisiko bei trockener Luft etwa doppelt so hoch wie bei feuchterer Luft.

15 Uhr: Bundesrat trifft keine Entscheide – Treffen mit Kantonen am Donnerstag

Der Bundesrat ist am Mittwoch angesichts der sich zuspitzenden Lage rund um das Coronavirus in der Schweiz vor seiner ordentlichen Sitzung von Vertretern des Bundesamts für Gesundheit (BAG) über die aktuelle Situation informiert worden. Entscheide habe die Landesregierung danach aber keine Entscheide getroffen, sagte Bundesratssprecher André Simonazzi vor den Bundeshausmedien.

Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga und Gesundheitsminister Alain Berset machen sich Sorgen aufgrund der Situation. Sie haben daher mit Wirtschaftsminister Guy Parmelin die Kantone für Donnerstag zu einem Gipfeltreffen eingeladen, um die weiteren Schritte zu besprechen und koordinieren. Über die Ergebnisse soll am späten Donnerstagmorgen informiert werden.

14.43 Uhr: St. Galler Asylzentrum unter Quarantäne

Im Asylzentrum Thurhof in Oberbüren sind elf Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das Zentrum mit derzeit 74 Bewohnerinnen und Bewohnern steht unter Quarantäne, es gelten strenge Schutzvorkehrungen.

Vergangene Woche wurde ein Bewohner positiv auf das Virus getestet, diese Woche sieben weitere, wie die St. Galler Staatskanzlei am Mittwoch mitteilte. Auch drei Mitarbeitende erhielten einen positiven Testbefund.

Um eine weitere Verbreitung der Krankheit einzudämmen, gilt für den Thurhof ein Besuchs- und Ausgehverbot. Die erkrankten Personen und ihre Mitbewohner des jeweiligen Zimmers wurden isoliert. Sie werden unter Berücksichtigung strikter Schutzvorkehrungen von den Zentrumsärzten und einzelnen Mitarbeitenden betre

14.05 Uhr: Kanton Zürich führt Maskenpflicht in Clubs ein

Eine Verschärfung der Corona-Massnahmen hat heute Mittwoch der Zürcher Regierungsrat beschlossen. Wie mitgeteilt wurde, gelte ab morgen eine generelle Maskenpflicht im Innenbereich von «Gastronomiebetrieben und Bars, in welchen die Konsumation nicht ausschliesslich sitzend erfolgt, sowie in Clubs, Diskotheken und Tanzlokalen». Ursächlich für diese Massnahme sei, dass es in den genannten Betrieben «jüngst wiederholt von grösseren Ausbrüchen und Clusterbildungen» gekommen sei. 

Zudem gilt neu auch Maskenpflicht bei Veranstaltungen in Innenräumen mit mehr als 30 Personen, sofern die Mindestabstände nicht eingehalten werden können. Bislang war dies nur bei Veranstaltungen in Innenräumen mit mehr als 100 Personen oder in Aussenräumen mit mehr als 300 Personen vorgeschrieben. Die Massnahmen sind vorerst bis zum 31. Oktober in Kraft.

Auch in den Bars des Kantons Zürich sind künftig Masken Pflicht (Symbolbild)
Auch in den Bars des Kantons Zürich sind künftig Masken Pflicht (Symbolbild)
Bild: Keystone

13.30 Uhr: Baselbiet erwägt schärfere Massnahmen

Wegen sprunghaft ansteigenden Neuinfektionen erwägt die Baselbieter Regierung, die Massnahmen gegen die Ausbreitung der Covid-19-Pandemie zu verschärfen. Steigen die Infektions-Kurven weiter an, will sie die Personenzahl bei Veranstaltungen reduzieren sowie die Maskenpflicht stark ausweiten.

Konkret in Kraft gesetzt wurden diese Massnahmen noch nicht, wie die Regierung am Mittwoch mitteilte. Wegen den starken Anstiegen der Infektionszahlen – plus 51 am Dienstag und plus 28 am Mittwoch – seien aber weitere Massnahmen in Vorbereitung. Diese würden in Kraft gesetzt, wenn die 14-Tages-Inzidenz pro 100'000 Einwohner weiter über 60 liegen oder die Hospitalisierungszahlen stark ansteigen würden.

Wie in Bern (Bild) könnte auch im Kanton Baselland bald eine generelle Maskenpflicht in Wartezonen des öffentlichen Verkehrs gelten.
Wie in Bern (Bild) könnte auch im Kanton Baselland bald eine generelle Maskenpflicht in Wartezonen des öffentlichen Verkehrs gelten.
Bild: Keystone

13.15 Uhr: Spital Schwyz appelliert an die Bevölkerung

Mit einem eindrücklichen Video-Appell richtet sich das Spital Schwyz an die Bevölkerung. «Es ist Zeit zum Reagieren», sagt Reto Nüesch, Chefarzt Innere Medizin, im Clip. «Aktuell haben wir in Schwyz einen der europaweit schlimmsten Ausbrüche von Covid-19.» Dabei könne man einfache Massnahmen ergreifen, um sich nicht anzustecken. Im Spital gebe es inzwischen jedoch immer mehr Patienten, «denen es wirklich schlecht geht.»

Franziska Föllmi, Direktorin des Spitals führt weiter aus: «Tragen Sie Masken. Gehen Sie an keine Feste und tauschen Sie sich nur geschützt aus, wo möglich nur in kleinen Gruppen und in der Familie.» Andernfalls könne man die Pandemie im Spital am Ende womöglich nicht mehr stemmen, warnt Föllmi.

12.16 Uhr: 2'823 neue Ansteckungen innert von 24 Stunden

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch 2'823 Coronavirus-Ansteckungen bei 20'704 Tests innerhalb eines Tages gemeldet worden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 13,6 Prozent. Acht Personen sind an den Folgen von Covid-19 gestorben, 57 Personen mussten ins Spital eingewiesen werden.

Bei den Neuansteckungen handelt es sich damit um eine Verdoppelung der Zahl vom Dienstag. Auf dem Höhepunkt der Epidemie betrug der Höchststand der Neuansteckungen am 23. März 1'464 gemeldete Fälle.

Seit Beginn der Pandemie gab es insgesamt 68'704 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus, wie das BAG am Mittwoch weiter mitteilte. Insgesamt 5'167 Personen mussten wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung stieg auf 1'816.

Über die vergangenen zwei Wochen gesehen fiel das Resultat bei 9,9 Prozent aller Tests positiv aus. Aufgrund der Kontakt-Rückverfolgung waren am Mittwoch nach Angaben des BAG 5'250 Personen in Isolation und 11'093 Menschen standen unter Quarantäne. Zusätzlich sassen 14'664 Heimkehrerinnen und Heimkehrer aus Risikoländern in Quarantäne.

12 Uhr: Bundesrat Parmelin in Quarantäne

Guy Parmelin soll an der heutigen Bundesratssitzung lediglich per Videoschaltung teilgenommen haben und sich in Quarantäne befinden, berichtet der «Tages-Anzeiger». Wie Bundesratssprecher André Simonazzi später vor den Bundeshausmedien bestätigte, wurde Bundesrat Guy Parmelin gestern Dienstag negativ auf das Coronavirus getestet. Doch weil sich jemand aus dem Generalsekretariat angesteckt habe, sei Parmelin nun daheim. Er zeige keine Symptome und es gehe ihm gut.

Guy Parmelin am 9. Oktober auf einer Veranstaltung in Assens VD: Inzwischen soll sich der Bundesrat laut einem Medienbericht in Quarantäne befinden. 
Guy Parmelin am 9. Oktober auf einer Veranstaltung in Assens VD: Inzwischen soll sich der Bundesrat laut einem Medienbericht in Quarantäne befinden. 
Bild: Keystone

11.32 Uhr: Erstmals mehr als 6'000 Neuinfektionen in Polen

In Polen hat die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus erstmals die Marke von 6'000 überschritten. Innerhalb von 24 Stunden kamen 6'526 neue Fälle hinzu, die meisten davon in der Region um die Hauptstadt Warschau (1'188). Das teilte das polnische Gesundheitsministerium am Mittwoch mit. Im gleichen Zeitraum starben 116 Menschen in Zusammenhang mit dem Virus.

Seit Beginn der Pandemie gab es in dem Land mit 38 Millionen Einwohnern  3'217 Todesfälle in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung.

Seit Samstag gilt in Polen im gesamten Land wieder eine Maskenpflicht in der Öffentlichkeit – sogar im Freien. Zudem dürfen an Feiern maximal 75 Menschen teilnehmen. In sogenannten roten Zonen sind die Auflagen strenger, unter anderem müssen Bars und Restaurants um 22.00 Uhr schliessen.

10.49 Uhr: Bund hebt Massnahmen gegen Konkurse auf

Die im April erlassenen ausserordentlichen Massnahmen des Bundes zur Verhinderung von coronabedingten Konkursen werden wieder aufgehoben. Der Bundesrat hat sich am Mittwoch an seiner Sitzung gegen eine Verlängerung ausgesprochen.

Der Bundesrat möchte nach dem 19. Oktober zum ordentlichen Recht zurückkehren, wie er mitteilte. Er sei überzeugt, dass bei Eingriffen in den Wirtschaftskreislauf grosse Zurückhaltung geboten sei. Erleichterungen für die Schuldner würden immer auch eine Belastung für die Gläubiger und für die gesamte Wirtschaft bedeuten. Auch in einer Notsituation sei beiden Interessen angemessen Rechnung zu tragen.

Der Bundesrat hatte im April vorübergehende Massnahmen beschlossen, um coronabedingte Konkruse möglichst zu verhindern. (Symbolbild)
Der Bundesrat hatte im April vorübergehende Massnahmen beschlossen, um coronabedingte Konkruse möglichst zu verhindern. (Symbolbild)
Bild: Keystone

10.15 Uhr: Massiver Anstieg der Fallzahlen im Tessin 

Im Tessin ist die Zahl der Covid-19-Infektionen innert 24 Stunden sprunghaft angestiegen. Laut dem Kantonsarzt wurden 102 neue Ansteckungen registriert – am Dienstag waren es noch 45 gewesen. In der letzten Woche lag die Zahl der Neuninfektionen im Schnitt bei 40. Zudem überschritt erstmals seit Beginn der Pandemie die Gesamtzahl der Fälle im Kanton die 4‘000er-Grenze.

Im Tessin hat die Zahl der positiv auf das Coronavirus getesteten Personen stark zugenommen. (Symbolbild)
Im Tessin hat die Zahl der positiv auf das Coronavirus getesteten Personen stark zugenommen. (Symbolbild)
Bild: Keystone

9.15 Uhr: Armee verhängt sofortige Urlaubssperre

Für die letzten beiden Wochen ihrer RS müssen die Rekruten auf den Urlaub verzichten. Die Armee will nicht, dass auf den letzten Drücker noch Infektionen mit dem Coronavirus eingeschleppt werden. Wiederholungskurse sind von der Urlaubssperre nicht betroffen.

Die Urlaubssperre für die Rekrutinnen und Rekruten gilt bis Ende Oktober, wie Armeesprecher Daniel Reist am Mittwoch eine Meldung des Onlineportals blick.ch bestätigte. In der Armee gibt es nach Angaben Reists derzeit 24 Fälle einer Ansteckung mit dem Coronavirus.

Alle diese Fälle seien aus dem Urlaub eingeschleppt worden. Innerhalb des Militärs selbst sei es zu keinen Ansteckungen gekommen. Die Armee wolle nun nicht Gefahr laufen, dass sich das ändert und die Rekrutenschulen ordnungsgemäss abschliessen, erklärte der Sprecher.

Schweizer Rekruten müssen bis Ende Oktober in den Kasernen bleiben. (Symbolbild)
Schweizer Rekruten müssen bis Ende Oktober in den Kasernen bleiben. (Symbolbild)
Bild: dpa

9.02 Uhr: Swissmechanic warnt vor neuem «Lockdown»

Swissmechanic, der Dachverband der KMU der Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Branche), warnt angesichts der steigenden Corona-Fallzahlen eindringlich vor einem zweiten «Lockdown» in der Schweiz. Denn viele Betriebe befänden sich bereits in einer schwierigen Lage und nicht wenige kämpften gar ums Überleben, teilte der Verband am Mittwoch mit.

Die Coronakrise setze den kleineren und mittleren Betrieben in der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM) zu. «In dieser kritischen Situation wäre ein zweiter Lockdown Gift», wird Swissmechanic-Präsident Roland Goethe in der Mitteilung zitiert. Der Werkplatz Schweiz würde «in die Knie gezwungen» und wertvolle Arbeits- und Ausbildungsplätze gingen verloren.

Der Verband ruft die gesamte MEM-Branche auf, alles Nötige zu tun, damit in den Betrieben die Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden können. Es brauche für die Verhinderung einer weiteren Stilllegung der Wirtschaft aber auch die gesamte Gesellschaft.

Swissmechanic fordert die gesamte Branche auf, alles zu tun, um einen zweiten Lockdown zu verhindern. (Archiv)
Swissmechanic fordert die gesamte Branche auf, alles zu tun, um einen zweiten Lockdown zu verhindern. (Archiv)
Bild: Keystone

8.20 Uhr: Raumfahrer starten trotz Pandemie zur ISS

Unter schärfsten Hygienevorschriften wegen der Coronapandemie sind drei Raumfahrer in einem Rekordflug zur Internationalen Raumstation ISS aufgebrochen. Die Sojus-Rakete mit Kathleen Rubins, Sergej Ryschikow und Sergej Kud-Swertschkow hob plangemäss um 7:45 Uhr MESZ bei Bilderbuchwetter vom Weltraumbahnhof Baikonur in der Steppe der Ex-Sowjetrepublik Kasachstan in Zentralasien ab. Die Sojus-Raumkapsel Crew soll bereits nach gut drei Stunden um 10:52 Uhr MESZ am Aussenposten der Menschheit in rund 400 Kilometern über der Erde andocken. Das gilt als Rekordzeit für einen bemannten Raumflug.

Bisher gab es solche kurzen Flüge nur für Raumfrachter. Die drei Raumfahrer werden voraussichtlich bis zum Frühjahr 2021 im All bleiben. Die ohnehin hohen Sicherheitsvorschriften für Raumfahrer wurden wegen der Pandemie noch einmal verschärft. Die Crew habe mehr als einen Monat in Quarantäne verbracht und sei mehrfach auf das Virus getestet worden, sagte die Amerikanerin Rubins vor dem Abflug. «Wahrscheinlich ist die Internationale Raumstation jetzt der sicherste Ort», sagte ihr russischer Kollege Ryschikow mit Blick auf die Virus-Gefahr auf der Erde.

8.02 Uhr: Die am stärksten betroffenen Länder

Die absolut am stärksten betroffenen Länder – unterteilt nach Infizierten (inkl. Genesenen) und Toten; sowie Fälle je 100'000 Einwohner.
Die absolut am stärksten betroffenen Länder – unterteilt nach Infizierten (inkl. Genesenen) und Toten; sowie Fälle je 100'000 Einwohner.
Grafik: dpa

7.20 Uhr: Facebook verbietet Anzeigen gegen Impfungen

Der Social-Media-Konzern Facebook will alle Anzeigen auf seinen Seiten verbieten, die sich gegen Impfungen aussprechen. Dies kündigte der Internetkonzern am Dienstag an.

Die Coronapandemie zeige, wie wichtig vorbeugendes Verhalten zum Schutz der Gesundheit sei, betonte der Konzern. Facebook will nach eigenen Angaben aber weiterhin solche Anzeigen zulassen, die bestimmte Massnahmen von Regierungen im Zusammenhang mit Impfungen kritisieren. An Impfstoffen gegen das Coronavirus wird derzeit weltweit unter Hochdruck geforscht.

Den Betreibern der grossen Onlinenetzwerke wird immer wieder vorgeworfen, Impfgegnern eine weite Verbreitung ihrer Botschaften zu ermöglichen. Facebook plant nach eigenen Angaben nun auch eine Kampagne in den USA, in der für Grippe-Impfungen geworben werden soll.

Facebook will alle Anzeigen auf seinen Seiten verbieten, die sich gegen Impfungen aussprechen. (Archivbild)
Facebook will alle Anzeigen auf seinen Seiten verbieten, die sich gegen Impfungen aussprechen. (Archivbild)
Bild: dpa

6.30 Uhr: Bund plant Lockerung der Quarantäne

Der Bund will offenbar die Quarantäneregeln für Einreisende lockern. Wer einen negativen Coronatest vorweisen kann, soll die Wohnung schon nach sieben statt zehn Tagen wieder verlassen dürfen, berichtet der «Tages-Anzeiger» unter Berufung auf gut informierte Quellen. Ein entsprechender Vorschlag befinde sich derzeit bei den Kantonen in der Vernehmlassung.

Der Kanton Bern ist dem Bericht zufolge sogar für ein Ende der Massnahme: «Die Reisequarantäne kann aus Sicht des Kantons Bern aufgehoben werden», sagt Gundekar Giebel, Sprecher des Berner Gesundheitsdirektors Pierre Alain Schnegg (SVP). In vielen Ländern, für die die Schweiz eine Rückreisequarantäne vorsehe, sei das Ansteckungsrisiko inzwischen ohnehin nicht mehr grösser als in der Schweiz. Anderen Kantonen, wie etwa dem Aargau, ginge wiederum selbst eine Lockerung der Reisequarantäne zu weit.

6.20 Uhr: Mehr als 5'000 Neuinfektionen in Deutschland

Das Coronavirus breitet sich in Deutschland weiter aus. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet 5'132 Neuinfektionen in Deutschland. Seit April hat es nicht so viele Neuinfektionen gegeben.

Reisende am Hauptbahnhof in Köln schützen sich und andere vor dem Coronavirus (12. Oktober 2020) .
Reisende am Hauptbahnhof in Köln schützen sich und andere vor dem Coronavirus (12. Oktober 2020) .
Bild: Keystone/AP Photo/Martin Meissner

Tags zuvor waren es 4'122. Damit steigt die Gesamtzahl der bestätigten Fälle innert 24 Stunden auf 334’585. Bei den Todesfällen verzeichnet das RKI einen sprunghaften Anstieg von tags zuvor 13 auf 40. Die Gesamtzahl der Todesfälle erhöht sich demnach auf 9'677.

Heute beraten Bund und Länder angesichts zunehmender Infektionszahlen und wachsender Kritik am Beherbergungsverbot das weitere Vorgehen in der Coronavirus-Krise. Dazu will sich Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten der deutschen Bundesländer erstmals seit Wochen wieder im Kanzleramt treffen und auf eine Videokonferenz verzichten. Viele hochrangige Politiker fordern einheitliche Regeln für ganz Deutschland. So macht sich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder für abgestimmte Massnahmen stark. Steigende Fallzahlen hatten jüngst den Druck auf die Behörden erhöht, weitere Massnahmen zu ergreifen und die Einhaltung der Regeln stärker zu kontrollieren.

6.03 Uhr: Masken in Japan nun auch in Getränkeautomaten

Abends aus dem Haus gegangen und Maske vergessen? In Japan kein Problem. Nicht nur in Japans überall präsenten 24-Stunden-Supermärkten gibt es Masken und Desinfektionsmittel zu kaufen. Ab diesem Monat bietet der Getränkekonzern DyDo angesichts der andauernden Coronavirus-Pandemie Gesichtsmasken sowie Feuchttücher zum Desinfizieren auch in Getränkeautomaten an, wie eine Unternehmenssprecherin in Osaka der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch mitteilte. Geplant sei, rund 3'000 Getränkeautomaten im Land mit den Masken und Tüchern auszurüsten – einsortiert neben den üblichen Getränken wie Tee und Kaffee. Die Gesichtsmasken werden im Zweierpack und Desinfektionstücher zu je zehn per Tüte angeboten.

5.18 Uhr: Gouverneur mögliches Ziel von Extremisten

Nach der Durchkreuzung von Plänen für ein regierungsfeindliches Komplott im US-Teilstaat Michigan sind weitere Details bekannt geworden. Mutmassliche Extremisten, die vergangene Woche unter anderem wegen der geplanten Entführung der Gouverneurin Gretchen Whitmer festgenommen worden waren, sollen nach Angaben eines FBI-Ermittlers auch den Gouverneur von Virginia, Ralph Northam, als mögliches Ziel ausgemacht haben. Das berichteten am Dienstag mehrere US-Medien nach einer Gerichtsanhörung. Demnach sollen Northam und andere Regierungsbeamte wegen der Eindämmungsmassnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus ins Visier der Verdächtigen geraten sein.



Northam sagte am Dienstag, dass keine unmittelbare Gefahr für ihn oder seine Familie bestehe. Während der Ermittlungen habe das FBI lediglich Mitglieder des Sicherheitsteams des Gouverneurs alarmiert, erklärte Northams Sprecherin Alena Yarmosky.

Whitmer und Northam gehören beide der demokratischen Partei an. Sie hatten im Frühjahr strenge Schutzmassnahmen ergriffen. US-Präsident Donald Trump hatte Proteste seiner Anhänger dagegen angeheizt und auf Twitter geschrieben: «Befreit Michigan!», «Befreit Minnesota!» und «Befreit Virginia». Yarmosky erinnerte am Dienstag daran und erklärte, Trump ermuntere «regelmässig» zu Gewalt gegen diejenigen, die nicht mit ihm einverstanden seien. «Die Rhetorik, die aus diesem Weissen Haus kommt, hat ernsthafte und potenziell tödliche Konsequenzen. Das muss aufhören.»

Vergangene Woche waren insgesamt 13 Verdächtige festgenommen worden, weil sie unter anderem die Entführung der Gouverneurin geplant haben sollen. Sechs Männern drohen Anklagen auf Bundesebene. Parallel dazu verfolgt Michigans Justizministerium die Anklage von sieben anderen.

4.15 Uhr: Biden: Habe auf Einsicht Trumps gehofft

Nach seiner Corona-Infektion verbreitet US-Präsident Donald Trump in den Augen seines Herausforderers Joe Biden mehr Falschinformationen über das Virus als zuvor. «Ich habe für seine Genesung gebetet, als er Covid bekommen hat, und ich hatte gehofft, dass er wenigstens etwas geläutert daraus hervorgehen würde», sagte Biden am Dienstag (Ortszeit) bei einem Auftritt in Pembroke Pines im Teilstaat Florida. «Aber was hat er getan? Er hat die Fehlinformationen nur intensiviert, die er zuvor gemacht hat, und macht es damit noch schlimmer.»

Trump hatte Anfang Oktober seine Corona-Infektion bekannt gegeben. Keine zwei Wochen später steht er wieder auf der Wahlkampfbühne. «An jeden, der kämpft, um sich von dem Virus zu erholen: Ich fühle euren Schmerz, weil ich euren Schmerz gefühlt habe. Und wir werden das Virus gemeinsam schlagen», sagte Trump bei einem Auftritt in Johnstown im Teilstaat Pennsylvania vor dicht gedrängten Anhängern, von denen trotz der anhaltenden Coronapandemie viele keine Maske trugen.



Der 74-Jährige fragte in die Menge, wer bereits Corona hatte, und sagte anschliessend: «Ihr seid jetzt immun.» Trump beklagte, dass ihm nicht zugestanden werde, dass er nun lebenslang immun sein. «Sie hassen es, es zuzugeben, weil ich es hatte.» Früher habe es stets geheissen, dass nach einer überstandenen Covid-19-Erkrankung lebenslange Immunität bestehe, behauptete Trump.

Experten gehen davon aus, dass Menschen nach einer Corona-Infektion vermutlich immun sind. Für wie lange und wie absolut ein Schutz existiert, ist aber noch unklar. Das Robert Koch-Institut etwa schreibt dazu: «Unklar ist zum jetzigen Zeitpunkt noch, wie regelhaft, robust und dauerhaft dieser Immunstatus aufgebaut wird.»

Trump hatte die Amerikaner nach der Entlassung aus der Klinik aufgerufen, keine Angst vor dem Coronavirus zu haben. Er war unter anderem mit einem Antikörper-Mittel behandelt worden, das für gewöhnliche Patienten noch lange nicht verfügbar sein dürfte. Die aggressive Behandlung liess vielen Experten zufolge – entgegen der Darstellung des Weissen Hauses – auf eine ernstere Erkrankung schliessen. «Eine grossartige Sache am Präsident-Dasein ist, wenn man sich nicht hundertprozentig fühlt, hat man mehr Ärzte, als man dachte, dass es auf der Welt gibt», sagte Trump am Dienstag. Mit Blick auf das Antikörper-Mittel sagte er, er habe sich wie «Superman» gefühlt, als er es bekommen habe.

Trump und Biden treten bei der Wahl am 3. November gegeneinander an. In landesweiten Umfragen, die wegen des komplizierten Wahlsystems mit Vorsicht zu geniessen sind, liegt Biden vor Trump. Der Amtsinhaber, der sich nach seiner Covid-19-Erkrankung vor seinen Anhängern vitaler denn je präsentiert, ging seinen Herausforderer wie gewohnt persönlich an und stellte Biden (77) als vergesslich und orientierungslos dar. «Wisst ihr, was das bewirkt? Es setzt mich noch mehr unter Druck. Könnt ihr euch vorstellen, gegen so einen Typen zu verlieren?»

2.06 Uhr: Beliebter CD-Laden in Tokio nach 24 Jahren zu

Für japanische und ausländische Fans der guten alten Musik-CD und Schallplatte war er eine beliebte Fundgrube: «Recofan Shibuya Beam» in Tokios Szene-Stadtteil Shibuya hat nun aber nach 24 Jahren dicht gemacht. Nicht die modernen Technologien wie Streaming-Dienste hätten den Betreiber zur Aufgabe gezwungen. Grund sei eher, dass wegen der Coronapandemie Japan die Grenzen geschlossen habe und dadurch die wichtige Kundschaft aus dem Ausland ferngeblieben sei, meldeten lokale Medien. Ausländische Touristen hätten bis zu 30 Prozent zum Umsatz beigetragen. In zwei Monaten hätte der Laden, der Fans gebrauchte wie neue CDs, Schallplatten und DVDs bot, sein 25. Jubiläum gefeiert – doch dafür reichte es nicht mehr.

1.13 Uhr: EU-Aussenbeauftragter Borrell in Quarantäne

Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell und der EU-Kommissar für Krisenmanagement, Janez Lenarcic, sind seit Dienstag in Corona-Quarantäne. Das teilten beide am Dienstagabend auf Twitter mit. Beide gaben an, zuletzt negativ auf das Coronavirus getestet worden zu sein und nun einen weiteren Test abzuwarten. Er habe keine Symptome und fühle sich gut, schrieb Lenarcic.

In den vergangenen Wochen hatten sich bereits mehrere EU-Kommissare in Quarantäne begeben müssen. Auch EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hatte sich vergangene Woche wegen eines Kontakts zu einem Corona-Infizierten zeitweise selbst isoliert.

EU-Forschungskommissarin Marija Gabriel teilte am vergangenen Wochenende mit, dass sie positiv auf das Coronavirus getestet worden sei.

0.31 Uhr: Eli Lilly unterbricht Erprobung von Antikörpertherapie

Der US-Pharmakonzern Eli Lilly hat die Erprobung einer Antikörpertherapie zur Behandlung von Covid-19-Erkrankungen pausiert. Damit sei das Unternehmen der Empfehlung einer unabhängigen Expertengruppe gefolgt, die unter anderem die Patientensicherheit während klinischer Studien überwacht, wie ein Sprecher am Dienstag auf Anfrage mitteilte. Zu den Gründen für die Vorsichtsmassnahme machte er keine Angaben. Die Erprobung der Antikörpertherapie wird vom Nationalen Institut für Allergien und Infektionskrankheiten gefördert.

Weltweit ist bei der Entwicklung von Impfstoffen und Medikamenten gegen das Virus Sars-CoV-2 ein regelrechter Wettlauf ausgebrochen. Dabei gibt es immer wieder auch Rückschläge. Am Montag gab der Pharmakonzern Johnson & Johnson bekannt, dass er seine Impfstoff-Studie wegen einer ungeklärten Erkrankung eines Probanden vorübergehend unterbrochen habe.

0 Uhr: Tschechiens Gesundheitsminister appelliert an Bürger

Der tschechische Gesundheitsminister Roman Prymula hat persönlich an die Bevölkerung appelliert, die neuen verschärften Coronaregeln einzuhalten. «Ich bitte Sie: Helfen Sie mir bei meiner Arbeit, denn es geht um uns alle», sagte der 56-Jährige am Dienstagabend in einer Fernsehansprache. Er rechne mit einer Zunahme von schweren Krankheitsverläufen und auch Todesfällen. Man stehe vor «schwierigen und trüben Wochen». Die Regierung hatte beschlossen, dass Restaurants, Bars und Clubs von Mittwoch an geschlossen bleiben müssen. Die Schulen gehen bis Anfang November zum Fernunterricht über. Versammlungen und Treffen mit mehr als sechs Menschen werden untersagt.

Nach aktualisierten Zahlen des Gesundheitsministeriums in Prag starben am Montag 54 Menschen in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung. Das war der höchste Wert an einem Tag seit Beginn der Pandemie. Die Corona-Neuinfektionen hatten zuletzt massiv zugenommen. Die Opposition forderte Ministerpräsident Andrej Babis auf, nach dem Ende des Notstands am 3. November im Parlament die Vertrauensfrage zu stellen. Die Minderheitsregierung habe die Vorbereitungen auf die zweite Welle auf fatale Weise versäumt, kritisierte der Vorsitzende der Bürgerdemokraten (ODS), Petr Fiala.

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