#TeamScience Im Netz formiert sich Widerstand gegen den Widerstand

Die Gegner der Corona-Massnahmen werden zunehmend lauter. Aber auch die Befürworter demonstrieren – nur nicht auf der Strasse. 

Je länger die Pandemie dauert, desto lauter und sichtbarer wird die Kritik an der Corona-Politik des Bundesrats. Vor gut einer Woche hatten rund 8000 Personen in Liestal an einer bewilligten Demonstration gegen die geltenden Massnahmen demonstriert. 

Dazu aufgerufen hatte ein Verein namens «Stiller Protest», der im April auch in Rapperswil-Jona einen Protestmarsch durchführen wollte. Ein entsprechendes Gesuch wurde jedoch am Dienstag abgelehnt. Bereits vergangene Woche wurde eine geplante Corona-Grossdemonstration im Kanton Uri untersagt.

Immer wieder finden in diversen Städten zudem kleinere, unbewilligte Demonstrationen statt. Der Stadtberner Sicherheitsdirektor Reto Nause sprach in diesem Zusammenhang kürzlich von einer «zunehmend aufgeheizten Stimmung». Dass die Demonstrierenden etwa die Maskenpflicht missachteten, löse in grossen Teilen der Bevölkerung Unverständnis aus. 

Evidenzbasierte Massnahmen und Solidarität

Tatsächlich formiert sich vermehrt Widerstand gegen die Corona-Demonstrierenden. Jedoch nicht auf der Strasse, sondern im Netz. 

So trendet derzeit der Hashtag #TeamScience in der Schweiz. Auffallend häufig wird er zusammen mit #NoCovid verwendet. Userinnen und User sprechen sich für zielgerichtete, evidenzbasierte Massnahmen und Generationen übergreifende Solidarität aus. 

Die Aktion ist eine Fortführung der Online-Demonstration, die unter dem Hashtag #NoLiestal vergangene Woche von Schauspieler und Komiker Nils Althaus ins Leben gerufen wurde. Das Ziel: Wahrgenommen werden und dieselbe Aufmerksamkeit erhalten wie die Corona-Demos auf der Strasse. 

Grosses Vertrauen in die Wissenschaft 

In diversen Posts unter #TeamScience sprechen Userinnen und User der Wissenschaft ihr Vertrauen aus. «Fakten sind keine Meinung», heisst es etwa. Ein weiterer User schreibt, die letzten Jahrhunderte hätten gezeigt, dass Glaube und Hoffnung kein Virus besiegen könnten – dazu brauche es die Wissenschaft. 

Auch die noch nicht genügend erforschten Langzeitfolgen der Corona-Erkrankung treibt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Online-Demo an. Sie wünsche allen Kindern eine Zukunft ohne LongCovid, heisst es im Post einer Twitter-Nutzerin. 

Schliesslich wird dazu aufgerufen, Poster, Plakate und Memes zu basteln und in den Sozialen Medien zu teilen – «gegen weitere Wellen» und «für Masken».