Fragen und Antworten Krank trotz Impfung? Das musst du beachten

lmy

5.11.2021

Impfung in an der Universität Lausanne: Die Zahl der Geimpften unter den Hospitalisierten steigt. (Symbolbild)
Impfung in an der Universität Lausanne: Die Zahl der Geimpften unter den Hospitalisierten steigt. (Symbolbild)
KEYSTONE

Die Zahl der Geimpften unter den Covid-Hospitalisierten steigt. Wie viele Impfdurchbrüche gibt es wirklich? Wann sollte man sich testen lassen?

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Mit Jean-Pierre Gallati aus dem Aargau und Walter Schönholzer und Urs Martin aus dem Thurgau sind diese Woche gleich drei kantonale Regierungsräte an Corona erkrankt, obwohl sie geimpft sind. Wie zeigen sich Impfdurchbrüche und wie viele gibt es? Eine Übersicht.

Wie viele Impfdurchbrüche gibt es?

Von einem Impfdurchbruch spricht man, wenn sich eine vollständig geimpfte Person mindestens zwei Wochen nach der zweiten Dosis mit dem Coronavirus ansteckt.

Bislang kam es zu 821 Hospitalisationen und 179 Todesfällen bei vollständig Geimpften sowie zu 225 Hospitalisationen und 81 Todesfällen bei teilweise Geimpften, wie der letzte Wochenbericht des Bundesamts für Gesundheit (BAG) zeigt. Diese Zahlen sind im Vergleich aber sehr niedrig.

Momentan sind 30 Prozent der mit einer Corona-Ansteckung Hospitalisierten geimpft, bis vor Kurzem lag diese Zahl bei nur 10 Prozent. Bei den über 60-Jährigen betrug ihr Anteil in der letzten Oktoberwoche fast die Hälfte, bei den unter 60-Jährigen 8,5 Prozent, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt.

Der Impfstatus wird allerdings nur bei Hospitalisierten erfasst und bei positiven Tests nichts gemeldet. Das BAG geht daher von einer «beträchtlichen Dunkelziffer» aus. Wie viele Impfdurchbrüche es in der Schweiz tatsächlich gibt, ist also schwierig abzuschätzen.



Heisst das, dass die Wirkung der Impfung nachlässt?

Grundsätzlich schützt die Impfung nicht zu 100 Prozent und ihr Schutz lässt mit der Zeit vor allem bei älteren Personen leicht nach. Vor einem schweren Verlauf schützt sie aber nach wie vor sehr gut: Wie Virginie Masserey vom BAG am Dienstag vor den Medien sagte, verhindert eine Impfung bei über 80-Jährigen in 84 von 100 Fällen eine Hospitalisierung, bei den 60- bis 69-Jährigen in 93 von 100 Fällen.

Mit der Booster-Impfung sollen Impfdurchbrüche verhindert werden. Ab nächster Woche können über 65-Jährige ihre Immunisierung mit einer dritten Dosis auffrischen lassen. Gemäss neuen Studien kann diese die Fähigkeit zur Bildung von Antikörpern erhöhen, vor allem bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem.



Wie merkt man als Geimpfter, dass man Corona hat?

Der Aargauer Gesundheitsdirektor Jean-Pierre Gallati hatte einen Schnupfen und verspürte einen leichten Schwindel und machte daraufhin einen Test – dieser war positiv. «Für mich kam das völlig unerwartet, ich fühle mich nicht krank, in Zeiten vor der Corona-Pandemie hätte ich in dieser Situation vielleicht einen Tee getrunken und mich etwas erholt», sagte Gallati der «Aargauer Zeitung».

Grundsätzlich sind die Symptome bei Geimpften und Genesenen gleich wie bei Ungeimpften. Bei Symptomen wie Halsschmerzen, Husten, Fieber oder Verlust des Geruchs- oder Geschmackssinns sollen auch sie zu Hause bleiben und sich testen lassen.



Leichte Symptome wie Schnupfen oder Niesen seien typisch bei erkrankten Geimpften, hiess es in einigen Berichten. Das bestätigt das BAG dem «Blick» nicht. Es sei aber schwierig, die Symptome von einer Erkältung oder einer Grippe zu unterscheiden.

Umso wichtiger ist, dass einen PCR-Test macht, wer Symptome einer Atemwegserkrankung hat – diesen muss man in diesem Fall nicht selber bezahlen.

Müssen Geimpfte auch in Quarantäne?

Wer positiv getestet ist, muss mindestens zehn Tage in Isolation – oder bis 48 Stunden nach dem Abklingen der Symptome. Auch bei einem negativen Test sollte man sich bis 24 Stunden nach Abklingen der Symptome isolieren. Wer keine Symptome hat, sich aber nach einem engen Kontakt mit einer positiv getesteten Person testen lässt und positiv ist, muss ebenfalls zehn Tage in Isolation.