Nächster Prämienschock Nächstes Jahr zahlst du noch mehr für die Krankenkasse

mr, sda

26.9.2024 - 05:09

Zuletzt sind insbesondere die Kosten für Laboranalysen, Spitex und Physiotherapie gestiegen. (Themenbild)
Zuletzt sind insbesondere die Kosten für Laboranalysen, Spitex und Physiotherapie gestiegen. (Themenbild)
Bild: Keystone/Gaetan Bally

Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider gibt am heutigen Donnerstag die Krankenkassenprämien 2025 bekannt. Nach einem Anstieg von 8,7 Prozent im laufenden Jahr rechnen Experten für das kommende Jahr erneut mit einem Prämienschub.

Keystone-SDA, mr, sda

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  • Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider gibt am heutigen Donnerstag die Krankenkassenprämien 2025 bekannt.
  • Nach einem Anstieg von 8,7 Prozent im laufenden Jahr rechnen Experten für das kommende Jahr erneut mit einem Prämienschub.
  • Der Krankenkassenverband Santésuisse geht von einem Prämienanstieg um mindestens fünf Prozent für das Jahr 2025 aus.
  • Der Vergleichsdienst Comparis erwartet einen Anstieg von sechs Prozent aus – und das Vergleichsportal Bonus.ch gar einen von fast sieben Prozent.
  • Einer der Gründe dafür dürfte sein, dass Tariferhöhungen für die Leistungserbringer im Raum stehen.

Der Krankenkassenverband Santésuisse geht von einem Prämienanstieg um mindestens fünf Prozent für das Jahr 2025 aus. Der Vergleichsdienst Comparis erwartet einen Anstieg von sechs Prozent aus und das Vergleichsportal Bonus.ch gar einen von fast sieben Prozent. Einer der Gründe dafür dürfte sein, dass Tariferhöhungen für die Leistungserbringer im Raum stehen.

Santésuisse stützt seine Prognose auf die Kosten in den ersten sieben Monaten dieses Jahres. Demnach sind die Gesundheitskosten pro versicherte Person um 4,8 Prozent angestiegen.

Krankenkassen mit tiefen Reserven drohen den Expertinnen und Experten zufolge Erhöhungen von über zwölf Prozent. In den extremsten Fällen könnten die Prämien gar um über 50 Prozent ansteigen, warnen sie.

Labor, Spitex, Physio

Gestiegen seien zuletzt insbesondere die Kosten für Laboranalysen, Spitex und Physiotherapie, hiess es. Zudem seien die Kosten für Medikamente sowie deren verschriebene Mengen deutlich angestiegen. Ebenso das Leistungsvolumen, die Anzahl der Gesundheitsbehandlungen und die Verwaltungskosten.

Am 9. Juni haben die Schweizer Stimmberechtigten die Prämienentlastungs-Initiative der SP mit 55,3 Prozent Nein-Stimmen verworfen. Diese sah vor, die Krankenkassenbeiträge zu begrenzen.

Seit der Einführung der obligatorischen Krankenversicherung im Jahr 1996 sind die Prämien durchschnittlich um 3,5 Prozent pro Jahr gestiegen.

Prämienentlastung: Bund und Kantone wären in der Pflicht

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Am 9. Juni entscheidet die Stimmbevölkerung über die Volksinitiative «Maximal 10 Prozent des Einkommens für die Krankenkassenprämien (Prämienentlastungs-Initiative)». Lanciert wurde das Begehren von der SP. Die SP reichte die Prämienentlastungs-Initiative im Januar 2020 mit dem Credo ein, dass es bei den Krankenkassenprämien dringend Lösungen brauche. Bei einer Annahme verschiebe sich der Druck der steigenden Gesundheitskosten weg von den Prämienzahlenden hin zur Politik. Bund und Kantone bekämen einen Anreiz, endlich bei der Senkung der Medikamentenpreise und dem «teuren Pseudo-Wettbewerb zwischen den Kassen» vorwärtszumachen.

17.04.2024