Wassereinbruch Zweite Röhre im Lötschbergtunnel ab Freitag wieder befahrbar

SDA/gbi

19.2.2020

Die Medienorientierung im Live-Stream.

Keystone-SDA

Nach einem Wassereinbruch musste die zweite Röhre des Lötschberg-Basistunnels gesperrt werden. Ab Freitag soll der Tunnel wieder zweispurig befahrbar sein. Weshalb das Wasser eindrang, ist noch unklar. 

Gut 2,5 Kilometer vom Südportal im Wallis entfernt drangen am 6. Februar Bergwasser und Schlamm in den Lötschberg-Basistunnel ein – bis zu 30 Zentimeter hoch stand das Wasser. Der Tunnel musste gesperrt werden und konnte erst am Folgetag wieder einspurig freigegeben werden. 

Die Aufräumarbeiten kommen voran: Die BLS hat die Wassereinbrüche inzwischen im Griff und ist daran, die Tunnelröhren zu reinigen. Am Freitag um 5 Uhr können wieder beide Röhren für den Verkehr freigegeben werden. Das gaben die Verantwortlichen der Tunnelbetreiberin BLS heute Mittwoch vor den Medien bekannt. Noch unklar ist, warum plötzlich so viel Wasser durch den Berg floss.



Die Züge werden die Stelle des Wassereinbruchs allerdings nur mit reduziertem Tempo von 100 km/h respektive 60 km/h pro Stunde passieren. Das kann zu Verspätungen von zwei bis vier Minuten führen, wie Daniel Wyder von der BLS sagte. 

Geologe tappt im Dunkeln

Der Lötschberg-Basistunnel verläuft geologisch gesehen durch verschiedene Gesteinsdecken, die mehr oder weniger Wasser führen. Während das sogenannte Aarmassiv mit Granit und Gneis wenig Wasser führt, finden sich auch Kalkformationen mit Karstsystemen, wie Geologe Andreas Teuscher vor den Medien in Frutigen ausführte.

Eine bekannte Karstquelle habe vor dem Ereignis Anfang Februar plötzlich viel mehr Wasser geführt. Weshalb dies geschehen sei, könne man noch nicht sagen, so Teuscher. Dies betreffe auch eine Hypothese, wonach sich im Hitzesommer 2019 mehr Schmelzwasser als üblich gesammelt haben könnte. Karstsysteme reagierten meist sehr rasch, etwa auf Niederschläge. Doch der Winter sei ja recht niederschlagsarm gewesen.

Kosten bis zu 3,5 Millionen Franken

Die provisorischen Massnahmen zur Eindämmung von Wasser und Schlamm und die Reinigung haben die BLS laut Wyder bisher geschätzte zwei bis 3,5 Millionen Franken gekostet. Hinzu kommen noch die definitiven Sanierungsmassnahmen.

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