Neue Prämien-BerechnungKrankenkasse 2019 1,2 Prozent teurer – und die Kosten werden weiter steigen
sda/phi
24.9.2018 - 10:06
Der Besuch beim Arzt kostet den Patienten 2019 durchschnittlich 1,2 Prozent mehr. Die relativ bescheidene Erhöhung ist einem neuen Berechnungsmodell geschuldet. (Archivbild)
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Bisher war das Modell mit der 300-Franken-Franchise das Mass aller Dinge, doch nun werden die Krankenkassen-Prämien mit einem neuen Mittelwert dargestellt. Die Steigerung 2019 fällt demnach moderat aus.
Der Bund ändert das Modell zur Berechnung des Gesundheitskostenwachstums. Die neue mittlere Prämie für alle Versicherten steigt 2019 um durchschnittlich 1,2 Prozent und sie ersetzt die bisher angewendete Standardprämie, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) mitteilt.
Mittlere Prämie ist das neue Maass
Die mittlere Prämie entspricht der durchschnittlichen Prämienbelastung pro Person und reflektiert gemäss der Mitteilung vom Montag die effektiv bezahlten Prämien besser als die bisher berücksichtigte Standardprämie. Diese galt nur für Erwachsene mit 300 Franken Franchise und Unfalldeckung. Diese Prämie wird jedoch laut BAG heute nur noch von knapp jeder fünften erwachsenen Person gewählt und ist nicht mehr repräsentativ.
Die Bildergallerie zu den steigenden Gesundheitskosten:
Die Gesundheitskosten: Sie steigen und steigen ...
Ein zentraler Grund, warum die Krankenkassenprämien auch 2018 steigen dürften, sind die stationären Spitalkosten. Wenn ein Patient im Spital übernachtet, teilen sich Kantone und Krankenkassen die Kosten. In den vergangenen Jahren haben die Kantone ihren Anteil an diesen Kosten schrittweise auf 55 Prozent erhöht, wie es das Krankenversicherungsgesetz fordert. Ab 2018 geht diese Erhöhung des Kostenanteils zwar nicht mehr weiter. Weil aber die stationären Spitalbehandlungen weiterhin leicht zunehmen, werden ab kommendem Jahr die Prämienzahler proportional mehr bezahlen müssen.
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Der zweite Grund: Es werden deutlich mehr Behandlungen ambulant durchgeführt, also ohne Übernachtung im Spital. Die Kantone forcieren nämlich die ambulanten Behandlungen. Diese ambulanten Spitalkosten bezahlen aber die Krankenkassen allein – und damit die Prämienzahler.
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Lesen Sie in der Bildergalerie wie Sie ihre Krankenkassen-Prämien senken.
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Jedes Jahr werden die Prämien für die Krankenkasse teuer: Stimmt, da kann man schon einmal nachdenklich werden.
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Sie wollen weniger Prämien zahlen? Erster Schritt dazu: Ein Vergleich der verschiedenen Krankenkassen. Am einfachsten geht dies auf einem der diversen Prämienrechner im Internet. Auch das Bundesamt für Gesundheit bietet eine solchen an: www.priminfo.ch
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Wie Sie sparen können: Gesunde Erwachsene, die keine oder nur geringe Arztkosten erwarten, wählen meist die höchste Franchise von 2500 Franken.
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Wer immer zuerst einen Hausarzt konsultiert, sollte prüfen, ob in der eigenen Prämienregion ein günstiges Hausarztmodell angeboten wird.
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Viele Krankenkassen bieten Telefon-Modelle an, bei denen man sich verpflichtet, vor dem Arztbesuch per Telefon ein spezielle medizinische Beratungsstelle zu konsultieren.
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Jeweils bis Ende November können Sie die Grundversicherung kündigen und zu einer neuen Kasse wechseln.
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Die Prämien 2019 und 2018 lassen sich also nur bedingt vergleichen. Die Erhöhung der mittleren Prämie für 2019 um 1,2 Prozent liegt allerdings deutlich unter dem Durchschnitt der vergangenen Jahre. Seit 2008 stieg sie jährlich um 3,5 Prozent, seit Inkrafttreten der obligatorischen Krankenversicherung im Jahr 1996 sogar um durchschnittlich 3,9 Prozent pro Jahr.
Quelle: BAG
Nach altem Modell +2,7 Prozent
Die Erhöhung beziehungsweise Anpassung der mittleren Prämie variiert 2019 je nach Kanton zwischen -1,5 und 3,6 Prozent. Für die jungen Erwachsenen zwischen 19 und 26 Jahren sinkt die Prämie deutlich. Das Eidgenössische Parlament hatte im März 2017 beschlossen, die Familien zu entlasten und deshalb den Risikoausgleich für junge Erwachsene ab 2019 um 50 Prozent zu senken.
Damit wird diese Alterskategorie um monatlich rund 100 Franken entlastet. Die mittlere Prämie sinkt um 15,6 Prozent und kommt noch auf 274 Franken zu liegen. Die mittlere Prämie über alle Altersklassen liegt 2019 bei 315 Franken. Die Standardprämie für Erwachsene ab 26 Jahren gemäss alter Berechnungsbasis kostet neu 478 Franken (2018: 465 Franken). Das ergibt eine Steigerung der Prämien nach altem Modell von 13 Franken oder 2,7 Prozent.
Kosten werden weiter steigen
In sechs Kantonen (AI, AR, FR, GL, UR, ZG) müssen die Versicherten durchschnittlich ein halbes Prozent mehr Prämie bezahlen. In vier Kantonen (JU, NE, TI, VS) schlagen diese Kosten mit einem Plus von über zwei Prozent zu Buche. Im Gros der Kantone liegt der Aufschlag zwischen 0,5 und 2 Prozent, wie das BAG mitteilt.
Quelle: BAG
Die Kosten werden weiter steigen, nicht nur wegen der demografischen Entwicklung und des medizinisch-technischen Fortschritts. Die Menge der medizinischen Leistungen nimmt in einem solchen Masse zu, dass es sich medizinisch nicht begründen lässt, wie das BAG weiter festhält.
Im September hat der Bundesrat deshalb ein erstes Massnahmenpaket in die Vernehmlassung geschickt, das die Gesundheitskosten zulasten der obligatorischen Krankenversicherung dämpfen und jährlich mehrere 100 Millionen Franken Einsparungen bringen soll. Ein zweites Paket ist für 2019 geplant.
Eine Frau betrachtet bei Märjela die Eismassen des Aletschgletschers aus der Nähe. Der mächtigste Gletscher der Alpen ist Unesco-Weltkultuerbe – womöglich aber nicht mehr allzu lange. Wissenschaftler der ETH Zürich haben kürzlich simuliert, dass aufgrund der Klimaerwärmung zu Ende des Jahrhunderts wohl nur noch ein paar kleine Eisfelder von dem derzeit über 80 Quadratkilometer grossen Gletscher übrig sind.
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Im Kiental wurden rund 150 Alpaka-Tiere beim «Alpabzug» zurück ins Tal getrieben. Touristen in einem Bus fühlten sie wie in den südamerikanischen Anden.
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Ein Kalb hat auf der traditionellen Viehschau in Schwellbrunn wenig Lust auf aktive Teilnahme.
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Ob diese Rinder auf der Schwyzer Viehausstellung ganz besonders gut dastehen, erschliesst sich aus dieser Perspektive wohl nur dem Profi.
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Am Wochenende hat im freiburgischen Charmey das traditionelle Heuwagenrennen für Stimmung gesorgt. Der Anlass in dem Greyerzer Dorf findet seit 1972 jährlich zum Chilbi-Fest statt. Dazu werden alte Heukarren geschmückt und von verschiedenen Teams so schnell wie möglich durch das Dorf gezogen.
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Die BMX-Bande ist zurück und will an den Europameisterschaften in Cadenazzo TI hoch hinaus.
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Berufswunsch Nationalrätin? Ein Mädchen führt im Bundeshaus zumindest schonmal eine Sitzprobe durch. Am Samstag veranstaltete das Bundeshaus einen Tag der offenen Tür.
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Hoch hinauf geht es bei der Einweihung der neuen Kletterrouten am Sambuco-Staudamm bei Fusio am Ende des Val Lavizzara. Nun stehen Sportklettern insgesamt vier Routen zur Verfügung.
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Ein Lamborghini Veneno Roadster as dem Jahr 2014 war die grösste Attraktion bei der Versteigerung von zwei Dutzend Luxusautos, die von Genfer Behörden 2016 beschlagnahmt worden ewaren: Sie hatten dem Diktatorensohn Teodorín Obiang aus Äquatorialguinea gehört, dem Geldwäsche und Missmanagement öffentlicher Vermögen vorgeworfen worden war.
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Eine junge Frau geleitet mit einer Herde von Kühen während der 50. Ausgabe der Desalpe de Charmey im Kanton Freiburg ins Tal. Tausende Zuschauer wohnten dem Spektakel bei.
Bild: Keystone
Wahlplakate stehen in der Bundesgasse, am Donnerstag, 26. September 2019, in Bern. Am 20. Oktober 2019 finden die Parlamentswahlen statt.
Bild: Keystone
Klimastreik in Zürich am Freitag, 27. September 2019.
Bild: Keystone
In Saint-Maurice VS haben Archäologen im Zuge von Bauarbeiten einen Friedhof aus dem Hochmittelalter freigelegt, in dem bis zu 250 Menschen bestattet wurden.
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Auf der Kantonsstrasse T 332 bei Hemishofen ist der Anhängerzug eines Schaustellers ausser Kontrolle geraten. Ein mitgeführter Latrinenwagen kollidierte dabei mit einem Signalisationsmasten. Der Aufbau wurde bei der Kollision auseinandergerissen und zerschellte auf der Fahrbahn. Verletzt wurde niemand.
Bild: Handout Schaffhauser Polizei
Rund 100 Umweltaktivisten haben einen Trauermarsch zum geschmolzenen Pizol-Gletscher im Kanton St. Gallen gemacht. Mit der Aktion wollten sie auf die Bedrohung des Klimawandels aufmerksam machen.
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Bei der Kunstinstallation «Mirage Gstaad» werden die Besucher schon seit Längerem mit surreal anmutenden Bildern konfrontiert. Der Grund: Der US-Künstler Doug Aitken hat eine spiegelnde Gebäudeskulptur errichtet. Auch im Spätsommer ist das Werk ein visuell aussergewöhnliches Erlebnis.
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In Lugano ist die «wopart – Work on Paper Fair» gestartet. Eine Kunstausstellung, die sich mit der Arbeit auf Papier beschäftigt.
Bild: KEYSTONE/Ti-Press/Pablo Gianinazzi
Jäger Peter Marugg (links) und Sohn Men beobachten Gamswild vor der Kulisse des «Chessler», aufgenommen in der zweiten Woche der Bündner Hochjagd.
Bild: KEYSTONE/Gian Ehrenzeller
Mit Humor auf der Suche nach Spendern: Vor Bechern am Bahnhofplatz in Bern zeigen Schilder, was sich eine kanadische Bettlerin wünscht: «New Socks», «Ferrari» und «Food».
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Auf der Autobahn A7 bei Frauenfeld ist eine 26-Jährige mit ihrem Fahrzeug mit einem Signalisationsanhänger kollidiert. Die verletzte Frau musste mit dem Rettungswagen ins Sputal gebracht werden. Die Kantonspolizei Thurgau sucht Zeugen.
Bild: Kapo TG
Detailaufnahme vom Füdli des Asiatischen Elefantenbullen «Maxi» im Zürcher. Das Tier feiert irgendwann diese Tage – ganz genau kennt man das Datum nicht – seinen 50. Geburtstag und ist damit ältester «Mitarbeiter» des Zoos.
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Wollgras in der herbstlichen Abendsonne in Vals.
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