Von AHV bis UmweltNeue Gesetze – Was sich mit dem Jahreswechsel alles ändert
sda
1.1.2020
Im kommenden Jahr können Hausbesitzer, Internetuser, Bauern und Unternehmen von verschiedenen Vergünstigungen und Verbesserungen profitieren.
Eine Übersicht über die Erlasse, die am 1. Januar 2020 in Kraft treten:
AHV
Im Mai 2019 hat das Stimmvolk die AHV-Steuervorlage an der Urne angenommen. In der Folge steigt der AHV-Beitragssatz um 0,3 Prozentpunkte. Die Beiträge werden je zur Hälfte von Arbeitnehmenden und Arbeitgebenden getragen.
Geld
Alte Banknoten können unbegrenzt lange eingetauscht werden und nicht nur während 20 Jahren wie bisher. Die neue Regelung gilt für Banknoten ab der sechsten Serie, die 1976 ausgegeben wurde. Bisher konnten Noten während der Frist zwar noch bei der Nationalbank umgetauscht, aber nicht mehr für Zahlungen verwendet werden.
Schweizer Banknoten sind bei Fälschern nicht besonders beliebt: Das liegt vor allem daran, dass die Scheine als sehr fälschungssicher gelten. Andererseits ist der Schweizer Geldmarkt recht klein – falsche Euro- und Dollarnoten sind deshalb deutlich attraktiver.
Bild: Keystone
Die neue Banknotenserie für die Schweiz ist komplett: Seit dem 12. September ist die neue 100er-Note im Umlauf. Sie ist immer noch blau, aber etwas kleiner als die Vorgänger.
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Als letzte Note wurde der 100er-Schein am 3. September 2019 feierlich enthüllt. Sie soll die humanitäre Seite der Schweiz betonen.
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In der neunten Serie der Schweiz steht jede Banknote für eine für die Schweiz typische Seite.
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Die 10er-Note stellt die organisierende Seite dar, Hauptelement ist die Zeit.
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Die 20er-Note steht für die kreative Seite der Schweiz – das Hauptelement ist das Licht.
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Passend dazu findet sich auf der Rückseite der Banknote eine Abbildung der Leinwand auf der Piazza Grande des Filmfestivals Locarno.
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Die 50er-Note zeigt die Schweiz von ihrer erlebnisreichen Seite, Hauptelement der Gestaltung ist dabei der Wind.
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Die Note erschien bereits am 12. April 2016, als erste der neuen, neunten Serie.
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Die 200er-Note zeigt die Schweiz von ihrer wissenschaftlichen Seite.
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Die Hand auf der Vorderseite steht dabei für die drei Achsen des Raums.
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Die 1'000er-Note schliesslich zeigt die Schweiz von ihrer kommunikativen Seite.
Bild: Schweizerische Nationalbank
Dass auf der Note mit dem höchsten Nennwert mit einem Händedruck eine Geschäftsgeste steht, ist wohl dem Zufall zuzuschreiben.
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Die neuen Noten werden schrittweise herausgebracht, die 100-Franken-Note bildet den Abschluss.
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Entworfen wurde die neunte Schweizer Banknotenserie von der Gestalterin Manuela Pfrunder.
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Gedruckt werden die Schweizer Banknoten auf ein sogenanntes Dreischichtsubstrat.
Bild: Schweizerische Nationalbank
Bei der Produktion der Banknoten werden zahlreiche Sicherheitsmerkmale eingearbeitet, um Fälschern ihre Arbeit zu erschweren.
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Appliziert wird unter anderem ein Richerheitsstreifen mit Hologrammen.
Bild: Schweizerische Nationalbank
Ebenso Bestandteil der neuen Notenserie sind Sicherheitsfäden.
Bild: Schweizerische Nationalbank
Gedruckt wird erstmal auf Bogen…
Bild: Schweizerische Nationalbank
…die erst danach in Notengrösse zugeschnitten, gebündelt und verpackt werden.
Bild: Schweizerische Nationalbank
CO2
Für Personenwagen gilt neu ein Zielwert von 95 Gramm CO2 pro Kilometer. Importeure, die diesen Durchschnittswert nicht erreichen, zahlen eine Sanktion. Für Autokäuferinnen und Autokäufer soll die verbesserte Energieetikette für mehr Transparenz sorgen. Der neue Zielwert muss darauf angegeben werden.
Der Honda E kommt zwar in Retro-Optik daher, ist mit seinem Elektromotor aber zugleich ein Sinnbild für den Aufbruch der Japaner in die Ära der E-Mobilität.
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Mercedes bringt 2020 die zweite Generation seines Kompakt-SUV GLA auf den Markt.
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Toyota baut einen neuen Yaris – die vierte Generation des Kleinwagens kommt ebenfalls 2020 auf den Markt.
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Ein Klassiker in neuem Gewand: Chevrolet bringt 2020 eine neue Version der Corvette.
Bild: Chevrolet/dpa-tmn
Das Coupé Ferrari Roma ist im GT-Segment einzuordnen und soll mehr als 218'000 Franken kosten.
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Der neue Maybach-GLS fährt am oberen Ende der SUV-Klasse.
Bild: Daimler AG/dpa-tmn
Ein offener SUV: Den VW T-Roc gibt es bald auch als Cabrio.
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Der britische Luxusautohersteller Aston Martin baut mit dem DBX erstmals einen Geländewagen.
Bild: Aston Martin/dpa-tmn
Im Windschatten des achten VW Golf kommt 2020 unter anderem auch ein neuer Skoda Octavia in den Handel.
Bild: Skoda/dpa-tmn
Der Ford Mustang Mach-E ist ein vollelektrischer SUV.
Bild: Ford/dpa-tmn
Neu mit Stufe: Den BMW Zweier wird es erstmals als Gran Coupé geben.
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Elektromotoren halten 2020 auch in einigen Kleinwagen Einzug: Unter anderem gibt es den Opel Corsa als E-Modell.
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Unter den Auto-Neuheiten 2020 markiert dieser Wagen wohl das obere Ende des Preisspektrums: Der McLaren Speedtail kostet über zwei Millionen Franken.
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Steuern
Hausbesitzer können ab 2020 von neuen Abzügen bei der direkten Bundessteuer profitieren. Auslagen für energiesparende Investitionen und Rückbaukosten können auf drei aufeinanderfolgende Steuerperioden verteilt werden. Es handelt sich um eine Massnahme zur Umsetzung der Energiestrategie.
Energie
Die Vergütungssätze für Fotovoltaikanlagen werden reduziert. Die Einspeisevergütung sinkt auf 9 Rappen pro Kilowattstunde, der Grundbeitrag der Einmalvergütung von 1400 auf 1000 Franken. Damit macht der Bundesrat Gelder für einen rascheren Abbau der Wartelisten frei.
Von diesen 9 Stromfressern sollten Sie sich schleunigst trennen
Von diesen 9 Stromfressern sollten Sie sich schleunigst trennen
Klimaanlagen haben einen hohen Stromverbrauch. Es sind aber nicht nur Geräte, die unsere Energiebilanz verschlechtern, sondern auch Verhaltensweisen, die wir aber zum Glück ändern können.
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Ventilatoren sorgen auch für Abkühlung, verbrauchen aber im Vergleich zu Klimageräten viel weniger Strom, selbst auf hoher Stufe.
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Kühlschränke und Tiefkühler mit Jahrgang 2000 oder älter sollten Sie durch neue Geräte ersetzen, welche bei der Energieeffizienz den höchsten Standard A+++ aufweisen.
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Haben Sie oder Ihr Vermieter schon in eine gute Wärmedämmung des Hauses investiert? Über ein Drittel des gesamten Schweizer Energieverbrauchs entfällt nämlich aufs Heizen.
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Die ganz grösse Hitzewelle ist zwar vorbei, setzen Sie aber auch bei der nächsten auf simple Hausmittelchen wie Storen tagsüber schliessen und in der Nacht intensiv lüften, feuchtes Tuch auf den Nacken legen und ein kühles Fussbad nehmen.
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Wer regelmässig auf ein Auto angewiesen ist, sollte möglichst rasch auf ein Elektro- oder Gasauto umsteigen.
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Wählen Sie den Strom aus Ihrer Steckdose selber! Inzwischen bieten viele Stromproduzenten ihren Kunden eine Auswahl an Energiequellen, so dass Sie sich für erneuerbare Energie aus Wasser, Wind oder Sonnenkraft entscheiden können.
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Löschen Sie das Licht, wenn Sie den Raum verlassen und setzen Sie konsequent auf Leuchtmittel der Effizienzklasse A++ oder höher.
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Kochen Sie mit Pfannendeckel! Das braucht halb so viel Energie. Nutzen Sie zudem die Restwärme und schalten Glaskeramik- oder Gussherdplatten früher aus.
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Wäschewaschen nur bei 20 bis 30 Grad und ohne Vorwäsche? Ja, heutige Waschmittel waschen auch bei weniger hohen Temperaturen sauber und Sie sparen Strom und schonen das Gewebe Ihrer Kleider.
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Viren und Bakterien in den Kleidern werden durchs Trocknen an der Sonne viel effektiver und effizienter abgetötet als durch eine höhere Waschtemperatur.
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Nur absolute Abwaschprofis benötigen beim Abwasch von Hand weniger Wasser als ein Geschirrspüler. Gute Einbaugeräte reinigen das Geschirr eines Vier-Personen Haushaltes mit weniger als 11 Liter und geringem Energieverbrauch.
Bild: Keystone/Martin Rütschi
Allgemeine Tipps für jede und jeden zur Verbesserung unserer Klimabilanz bietet der WWF in seiner Gratis-App.
Bild: WWF
Internet
Die Mindestgeschwindigkeit in der Internet-Grundversorgung wird von 3 auf 10 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) erhöht. Die Mindestgeschwindigkeit für den Upload steigt von 0,3 auf 1 Mbit/s. Die Vorgabe umsetzen muss die Swisscom, welche die Konzession für die Grundversorgung besitzt.
Anlegerschutz
Der Anlegerschutz wird punktuell verbessert. Mit dem Finanzdienstleistungsgesetz wird geregelt, wie Kundinnen und Kunden über Finanzinstrumente informiert werden müssen. Mit dem Finanzinstitutsgesetz werden neu auch die unabhängigen Vermögensverwalter einer Aufsicht unterstellt.
Boote
Die Promillegrenze für Gummibootfahrer wird aufgehoben. Diese war erst vor sechs Jahren eingeführt worden. Grund für die Aufhebung ist, dass die Freizeitkapitäne kaum kontrolliert werden können. Weiterhin gilt aber, dass das Boot nur von fahrtüchtigen Personen gesteuert werden darf. Der Zustand muss im Einzelfall abgeklärt werden.
Ehe
Heiratswillige Brautleute stossen auf weniger bürokratische Hürden. Die Wartefrist von zehn Tagen zwischen Ehevorbereitung und Trauung wird gestrichen. Damit kann direkt nach dem positiven Abschluss des Ehevorbereitungsverfahrens eine Trauung durchgeführt werden. An den Voraussetzungen für die Eheschliessung ändert sich nichts.
Verjährung
Bisher sind Ansprüche aus Personenschäden nach zehn Jahren verjährt. Diese Frist stellte sich zum Beispiel für Asbestopfer als zu kurz heraus. Die Verjährungsfrist wird daher auf 20 Jahre verlängert.
Bussen
Ordnungsbussen sind künftig auch ausserhalb des Strassenverkehrs möglich. Beispiele für Verstösse, die im Ordnungsbussenverfahren geahndet werden können, sind das Rauchen in öffentlichen Räumen, Cannabis-Konsum, Telefonieren auf dem Velo oder der unsachgemässe Transport von Waffen. Die maximale Höhe der Busse beträgt 300 Franken.
Gesundheit
Krebserkrankungen werden in der ganzen Schweiz vollständig und einheitlich im nationalen Krebsregister erfasst. Ärzte und Spitäler müssen genau definierte Daten liefern. Die Kantone sind verpflichtet, ein Krebsregister zu führen oder sich einem bestehenden Register anzuschliessen.
Medikamente
Im Risikoausgleich der obligatorischen Krankenversicherung werden neu pharmazeutische Kostengruppen berücksichtigt. So können Patientinnen und Patienten ermittelt werden, die an kostenintensiven chronischen Krankheiten leiden. Die Versichertenstruktur der einzelnen Kassen wird dadurch besser ausgeglichen, was die Jagd nach jungen, gesunden Versicherten weniger interessant macht.
Medikamente und Kindergetränke, die den Zahnschmelz schädigen
Medikamente und Kindergetränke, die den Zahnschmelz schädigen
Harmlos sind die Vitamin-C-Brausetabletten von Bayer: Sie nehmen den Zähnen nur 3,3 Prozent Härte.
Bild: Keystone
Der Spitzenreiter: Mega Mouth Candy Spray mit minus 59,2 Prozent, getestet an Milchzähnen.
Bild: Amazon
Vielleicht gut bei Erkältungen, aber sicherlich schlecht für den Zahnschmelz mit minus 46,1 Prozent: Neo Citran.
Bild: Keystone
Trinketto Bubble Gum reduziert den Schutzwall unserer Zähne um 25,9 Prozent.
Bild: PR
Platz vier mit einem Minus von 25,3 Prozent: C-D-Calcium von Streuli.
Bild: Adlershop.ch
Platz fünf: Trink Bärli Apfel reduziert die Zahnschmelz-Härte um 24,8 Prozent.
Bild: via Deskgram.net
Unternehmen
Die kantonalen Steuerprivilegien für Holdings und andere Statusgesellschaften werden abgeschafft. Die Schweiz reagiert damit auf internationalen Druck. Gleichzeitig werden international akzeptierte Vergünstigungen eingeführt, darunter die Patentbox und der erhöhte Forschungsabzug.
Eigenmittel
Für Grossbanken gelten strengere Eigenmittelvorschriften. Für die UBS und die Credit Suisse beläuft sich der Mehrbedarf auf rund 24 Milliarden Franken. Kleine und besonders gut kapitalisierte Banken und Wertpapierhäuser profitieren von administrativen Vereinfachungen und Einsparungen.
Fungizid
Das Fungizid Chlorothalonil wird verboten. Die Zulassung hat der Bundesrat schon Mitte Dezember verboten, ab Anfang 2020 dürfen Produkte mit dem Wirkstoff nicht mehr eingesetzt werden. Grund ist, dass negative Auswirkungen auf die Gesundheit nicht ausgeschlossen werden können.
Hühner
Das Schreddern lebender Küken wird verboten. Bis anhin wurden in einigen Brütereien männliche Tiere mit dieser Methode getötet. Weiterhin erlaubt ist die Tötung mit CO2.
Tiere
Tierhaltungskontrollen in problematischen Landwirtschaftsbetrieben werden verstärkt. Künftig müssen 40 Prozent der Kontrollen unangemeldet erfolgen. Problematische Betriebe werden regelmässiger, unproblematische dafür weniger oft kontrolliert.
Der aus Nordamerika nach Europa gebrachte Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus) ähnelt dem europäischen Edelkrebs, ist aber grösser und aggressiver. Er ist inzwischen in den meisten grossen Schweizer Gewässern zu finden. Weitere schädliche invasive Arten auf den folgenden Seiten dieser Bildstrecke.
Bild: Keystone
Im Tessin wurden erstmals Japankäfer (Popillia japonica) in freier Natur nachgewiesen. Das ursprünglich ausschliesslich in Japan beheimatete Insekt wurde 2017 erstmals im Tessin beobachtet. Der Käfer und seine Larven sind vor allem ein Problem für Trauben-, Mais- und Steinobstkulturen.
Bild: Keystone
Die aus Asien eingeschleppte Marmorierte Baumwanze (Halyomorpha halys), umgangssprachlich auch Stinkwanze genannt, hat sich explosionsartig in der Schweiz ausgebreitet. Das Insekt saugt an Früchten wie Pfirsich, Apfel, Birnen und anderen. Die Früchte werden unansehnlich aber auch anfällig für andere Schädlinge. Ernteschäden aufgrund der Wanze können bis zu 50 Prozent betragen.
Bild: Getty Images
Der vor allem im Mittelmeerraum und Südeuropa beheimatete Prozessionsspinner macht sich inzwischen ebenfalls im Tessin auf Wanderschaft. Die Raupen des Falters gefährden Mensch und Tier, indem sie schwere Allergien auslösen können.
Bild: Falko Seyffarth/CC-BY-SA 3.0
Der Hammerhaiwurm (Bipalium kewense) stammt aus Asien, schaffte den Sprung aber mit dem Transport von Pflanzen bis in das Tessin. Es handelt sich um eine aggressive Spezies: Der Wurm rollt seine Beute auf, vergiftet sie und löst sie durch Sekrete aus seinem Verdauungstrakt auf. Zu seinen Lieblingsspeisen gehört der Regenwurm – und so bedroht er auch das von diesem abhängige Ökosystem.
Bild: SRF
Die Tigermücke (Ades albopictus) gelangte laut der Tessiner «Arbeitsgruppe Mücke» im Sommer 2003 erstmals in die Schweiz, vermutlich mit Gütern aus Südeuropa. Die Stiche des Insekts sind sehr schmerzhaft und können Erreger wie beispielsweise den Zika-Virus, den Chikungunya-Virus und den Dengue-Virus auf den Menschen übertragen.
Bild: Keystone
Seit sie 2004 zum ersten Mal in Europa im Südwesten Frankreichs auftauchte, breitet sich die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) rasant aus. Inzwischen ist sie auch in der Schweiz im Kanton Jura angekommen und wird hier zur Gefahr für Bienen und heimische Hornissen.
Bild: Getty Images
Raupen des Buchsbaumzünslers (Diaphania perspectalis) in einem nahezu kahlgefressenen Waldstück bei Grenzach-Wyhlen am Hochrhein. Die Raupen des seit wenigen Jahren in Deutschland beobachteten Falters haben einen rund 150 Hektar grossen Buchswald bis auf die Rinde aufgefressen. Natürliche Feinde hat der eigentlich in mediterranen Zonen beheimatete Buchsbaumzünsler nicht zu fürchten. Vögel verschmähen die Raupen, möglicherweise weil Buchsbäume toxisch sind.
Bild: Keystone
Der Asiatische Laubholzbockkäfer (Anoplophora glabripennis) treibt inzwischen auch in der Schweiz sein Unwesen und könnte für Millionenschäden in der Forstwirtschaft und im Tourismus sorgen, wenn ihm nicht Einhalt geboten wird.
Bild: Jean-Christophe Bott/Keystone
Das Grauhörnchen (Sciurus carolinensis), eine ursprünglich nordamerikanische Nagetier-Art aus der Familie der Hörnchen (Sciuridae) wurde an mehreren Stellen in Europa eingebürgert. Hier verdängt der Allesfresser das kleinere einheimische Europäische Eichhörnchen.
Bild: Keystone/Rick Osentoski
Die Zuiderzeekrabbe (Rhithropanopeus harrisii) stammt ursprünglich von der nordamerikanischen Atlantikküste und verbreitete sich mit dem Schiffsverkehr: 1874 wurde sie in den Niederlanden gesichtet, in den 1930er-Jahren dann in der Ostsee, 2011 schliesslich in der Bucht von Pärnu. Die Krabbe vermehrt sich stark, weil sie kaum natürliche Feinde hat, und wird mit der Dezimierung heimischer Arten in Verbindung gebracht.
Bild: dpa
Die Aga-Kröte (Rhinella marina) gehört zu den grössten Froschlurchen der Welt. Sie wurde ursprünglich als Schädlingsbekämpfer gezielt nach Jamaika und Barbados, später auch nach Australien importiert. Dort breitet sie sich nach wie vor rasant aus. Durch giftiges Drüsensekret ist die Riesenkröte für die meisten potenziellen Fressfeinde unattraktiv.
Bild: AP Photo/Frogwatch, HO
Die bis zu 30 Zentimeter langen Afrikanischen Riesenschnecken vertilgen nicht nur 500 verschiedene Pflanzenarten, sondern fressen auch den Putz von Wänden, um ihren Kalkbedarf zu decken. Auf Kuba ist die eigentlich aus Ostafrika stammende Schnecke schleichend auf dem Vormarsch und wird zunehmend zum Problem für die Landwirtschaft.
Bild: AP Photo/Scott Burton
Aus ökologischer Sicht sind Katzen alles andere als harmlose Haustiere. Nach Hochrechnungen töten allein in den USA jedes Jahr verwilderte Hauskatzen etwa eine Milliarde Vögel.
Bild: Alessandro Della Bella/Keystone
Stete Begleiter des Menschen und der Klassiker unter den Neozoen: Ratten. Sie verbreiteten als Zwischenwirt die Pest und gelangten auf Schiffen bis in die letzten Winkel unseres Planeten und selbst auf die abgelegensten Inseln. Das Aussterben von mehreren hundert Spezies könnte nach wissenschaftlichen Schätzungen auf ihr Konto gehen.
Bild: AP Photo/Rafael Garcia Jr. via APTN
Die Europäischen Stare wurden nach Nordamerika eingeschleppt, wo sie einheimische Vögel wie den Specht verdrängen und Obstbauern und Winzern auf die Nerven gehen.
Bild: FotoWare fotostation/Sigi Tischler
Einige Ameisenarten wie die Feuerameise, die Argentinische oder die Gelbe Spinnerameise gelten vielerorts als ausgemachte Plagen. Sie können riesige Superkolonien bilden, die verheerende Schäden anrichten.
Bild: Christian Bernasconi/Keystone/Photopress/SNF
Landwirtschaft
Für Schafe und Ziegen wird eine Tierverkehrsdatenbank eingeführt. Vor dem 1. Januar 2020 geborene Tiere müssen mit einer zweiten Ohrmarke gekennzeichnet werden. Für Schafe ist eine elektronische Ohrmarke Pflicht, während bei Ziegen der Tierhalter zwischen Ohrmarken mit oder ohne Mikrochip wählen kann.
Armee
In Notfällen kann die Armee zivile Behörden und Private rascher und einfacher unterstützen. Unter anderem werden die hohen Anforderungen an die Haftpflichtversicherung gesenkt, die bisher für die Nutzung von Helikoptern gegolten haben.
Finanzausgleich
Der Finanzausgleich wird schrittweise angepasst. Grund dafür ist, dass die Nehmerkantone heute mehr Geld erhalten als ursprünglich geplant, während die Geberkantone zu viel bezahlen. Das wird nun teilweise korrigiert. Das Geld, das der Bund dabei einspart, wird auch in Zukunft für den Finanzausgleich eingesetzt.
Rente
Die Mitarbeiterinnen der Bundesverwaltung dürfen künftig nach dem Erreichen des AHV-Alters bis zum Alter von 65 Jahren weiterarbeiten, wenn sie dies möchten. Sie werden damit in dieser Hinsicht den männlichen Kollegen gleichgestellt. Die Frauen haben nach Erreichen des AHV-Alters mit 64 Jahren Anspruch auf ein neues Arbeitsverhältnis zu den gleichen Anstellungsbedingungen.
Gewalt
Der Bund engagiert sich stärker gegen Gewalt an Frauen und häusliche Gewalt. Neu gibt es eine Rechtsgrundlage für Präventionsprojekte und Sensibilisierungskampagnen. Mit den dafür vorgesehenen Mitteln kann der Bund eigene Programme und Projekte durchführen, aber auch private Organisationen unterstützen.
Umwelt
Die Schweiz und die EU verknüpfen ihre Emissionshandelssysteme. Schweizer Unternehmen können ihre Emissionsrechte damit künftig auch im grösseren EU-Markt handeln. Bisher umfasst das Schweizer Emissionshandelssystem etwas mehr als 50 emissionsintensive Industrieanlagen. Wegen der kleinen Teilnehmerzahl funktionierte der Schweizer Markt bisher nur bedingt.
Disentis 3000: Vergleichsweise kleines Gebiet mit 60 Pistenkilometern, verspricht Entspannung und Familienfreundlichkeit auf 3000 Metern Höhe.
Bild: Bild: Disentis Sedrun Tourismus
Aletsch Arena: Das Skigebiet hat 2017 die Auszeichnung für den besten umweltfreundlichen Skibetrieb erhalten. Alle drei Ortschaften der Aletsch Arena sind autofrei.
Bild: Bild: aletscharena.ch
Schatzalp-Strela-Skigebiet in Davos: Verzichtet auf künstliche Beschneiung und wirbt als «SlowMountain» mit Entschleunigung statt Attraktionen.
Bild: Bild: schatzalp.ch
Interlaken: Kleinere Skigebiete sind häufig die umweltfreundlicheren. Wie die beiden Familien-Skigebiete Beatenberg und Habkern bei Interlaken mit zusammen 40 Pistenkilometern.
Bild: Bild: Keystone
Arosa: Wohl eines der grösseren und bekannteren Gebiete. Aber eines mit Bedacht auf Nachhaltigkeit und ÖV. So wurde Arosa bei den Alpine Pearls aufgenommen. Einem Label für sanften Bergurlaub.
Bild: Bild: Keystone
Zermatt: Nennt sich selber den «nachhaltigsten Ferienort der Schweiz». Zermatt ist autofrei und hat immer wieder Auszeichnungen für Umweltbemühungen erhalten.
Bild: Bild: Keystone
Scuol: Der Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) hat Scuol zusammen mit Zermatt zu den nachhaltigsten Skigebieten der Schweiz erkürt. Bild: scuol.engadin.com
Bild: Bild: scuol.engadin.com
Engadin St. Moritz Mountains: Im Engadin setzt man auf Pistenfahrzeuge mit Hybridantrieben, erneuerbare Energien und reduziert CO2-Emissionen.
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Der weltweit erste Solarskilift befindet sich im Bergdorf Tenna im Safiental. Der 450 Meter lange Lift transportiert Pistensportlerinnen und -sportler auf den Berg und produziert gleichzeitig Solarstrom.
Bild: Bild: Graubünden Ferien
Die Emmenbrücker Firma Bächler produziert Schneekanonen, die ohne Strom auskommen, und räumt mit dieser Idee aktuell Preise am Laufmeter ab. Bild: Bächler Top Track AG
Stahlarbeiter protestieren in Emmenbrücke gegen Entlassungen
Mehrere hundert Mitarbeitende der Swiss-Steel-Tochterfirma Steeltec sowie Unterstützende haben am Samstag in Emmenbrücke LU gegen Entlassungen protestiert.
07.12.2024
Shoppen am Black Friday: «Wenn schon, dann online»
Alle Jahre wieder kommt … der Black Friday und führt zu kontroversen Diskussionen. Umweltschützer kritisieren den Konsumwahnsinn, Schnäppchenjäger fiebern Rabatten entgegen. Und die Schweizer*innen?
26.11.2024
Abtrünniges Nänikon muss bei Uster bleiben: «Wir sind Dörfler und nicht Städter»
Die Ortsteile Nänikon und Werrikon wollten die Abspaltung von Uster ZH prüfen lassen. Der Trennungswunsch bleibt vom Stimmvolk ungehört. Die Reaktionen nach der historischen Abstimmung.
25.11.2024
Stahlarbeiter protestieren in Emmenbrücke gegen Entlassungen
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