Reto Hautle wurde im Schaltjahr 1964 geboren.
Für den Zürcher war es als Kind eher ein «Fluch», am 29. Februar und damit nur alle vier Jahre Geburtstag zu haben. «Und dann gab es wieder keinen Geburtstag und man musste so lange warten», erinnert sich der IT-Manager.
Auch die Liechtensteinerin Tatjana Bacchini ist an einem 29. Februar geboren. Sie sieht es heute als Segen, da es etwas Aussergewöhnliches ist. Zusammen mit ihrer Tochter (Foto) feiert sie dieses Jahr einmal wieder ihren «richtigen» Geburtstag – aber nicht in grösserem Rahmen.
Markus Leuenberger aus Rohrbach BE hat für dieses Jahr ein «halb grosses Fest» geplant. Mit 60 schmeisse er dann sicher eine grössere Party.
«Schaltjährler» feiern dieses Jahr Geburtstag
Reto Hautle wurde im Schaltjahr 1964 geboren.
Für den Zürcher war es als Kind eher ein «Fluch», am 29. Februar und damit nur alle vier Jahre Geburtstag zu haben. «Und dann gab es wieder keinen Geburtstag und man musste so lange warten», erinnert sich der IT-Manager.
Auch die Liechtensteinerin Tatjana Bacchini ist an einem 29. Februar geboren. Sie sieht es heute als Segen, da es etwas Aussergewöhnliches ist. Zusammen mit ihrer Tochter (Foto) feiert sie dieses Jahr einmal wieder ihren «richtigen» Geburtstag – aber nicht in grösserem Rahmen.
Markus Leuenberger aus Rohrbach BE hat für dieses Jahr ein «halb grosses Fest» geplant. Mit 60 schmeisse er dann sicher eine grössere Party.
Dieses Jahr ist ein Schaltjahr. Das heisst, dass alle, die am 29. Februar geboren wurden, Grund zum Anstossen haben. Doch wann feiern «Schaltjährler» eigentlich, wenn der Februar nicht 29 Tage hat? Drei ebendieser erzählen.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Den 29. Februar gibt es nur alle vier Jahre. 2024 ist ein Schaltjahr.
- Alle Menschen, die an einem 29. Februar in einem Schaltjahr geboren wurden, feiern dieses Jahr mal wieder «richtig» Geburtstag.
- blue News hat mit drei Personen gesprochen, die in einem Schaltjahr am 29. Februar geboren wurden.
- Als Kind sei es oft ein Fluch gewesen, ein «Schaltjährler» zu sein. Heute sehen es alle mehr als ein Segen.
- Das aussergewöhnliche Geburtsdatum sorge immer gleich für Gesprächsstoff.
- Grösser feiern als sonst tun die «Schaltjährler» in diesem Jahr aber nicht wirklich.
«Als Kind war es zugegebenermassen manchmal schon ein Fluch, aber heute sehe ich es als etwas Spezielles», sagt Reto Hautle zu blue News. Der Zürcher IT-Manager wurde am 29. Februar 1964 geboren und ist damit einer der über 5'000 «Schaltjährler», die in der Schweiz leben.
Für Hautle gibt es dieses Jahr gleich zwei Gründe zum Feiern: Der Vater einer Tochter hat nach vier Jahren mal wieder «richtig» Geburtstag – und dann gleich noch einen runden. «Zwar werde ich 60 und es gibt den 29. Februar, aber trotzdem habe ich keine grossen Pläne.» Geburtstage nehme er mittlerweile generell locker, es handle sich dabei um einen Tag wie jeden anderen.
«Jedes Jahr kamen die gleichen Sprüche»
Und auch Tatjana Bacchini schmeisst dieses Jahr keine grössere Party. Die gebürtige Liechtensteinerin wird 32. «Ich feiere nicht anders als sonst. Es ist für mich nichts Spezielles, wahrscheinlich, weil es einfach immer schon so war», so die Medizinische Praxisassistentin.
Heute sieht sie es als Segen, an einem so aussergewöhnlichen Tag geboren zu sein. «Es kann nicht jeder von sich behaupten, am 29. Februar und nur alle vier Jahre Geburtstag zu haben», meint die Mutter lachend.
Doch als Kind sei das Ganze schon etwas mühsamer gewesen. «Praktisch jedes Jahr kamen die gleichen Sprüche. Zum Beispiel hiess es oft, dass ich kein Geschenk bekomme, weil ich ja nicht ‹richtig› Geburtstag hätte.» Je älter sie wurde, desto weniger hätten Bacchini diese Sprüche interessiert.
Bei Markus Leuenberger, der am 29. Februar 1968 geboren wurde, gab es dagegen nie solche Sprüche. «Natürlich haben engere Freunde sich manchmal einen Witz erlaubt, ansonsten haben sich die Menschen aber nicht lustig gemacht», sagt der Strassenmeister und Maschinist aus Rohrbach BE. Geschenke habe er immer bekommen, in dem Sinne einfach am letzten Februartag oder am 1. März.
Wann wird in Nichtschaltjahren gefeiert?
Für die «Schaltjährler» Hautle und Bacchini ist klar: In einem Jahr, in dem der Februar nicht 29 Tage hat, wird am 28. gefeiert. «Für mich war es schon immer logisch, dass ich noch zum Februar gehöre und mein Geburtstag nichts mit dem März zu tun hat. Das ist ja ein ganz neuer Monat», gesteht Hautle.
Bei Bacchini war es auch schon von klein auf der 28. Februar, an dem gratuliert wird. «Meine Mutter hat das so eingeführt und ich das später übernommen.»
Leuenberger achtet bei der Datumswahl für ein Fest auf etwas anderes: «Wenn ich was organisiere, dann wähle ich immer den Tag, der näher am Wochenende liegt», sagt der Vater einer Tochter und eines Sohns lachend. Sei der 1. März näher am Wochenende, dann fände ein Fest eben dann statt, ansonsten am letzten Februartag.
Für dieses Jahr hat der Berner ein «halb grosses Fest» geplant, wie er schmunzelnd erzählt. Mit 60 schmeisse er dann sicher eine grössere Party, in diesem Jahr – zum 56. — würden nicht wie sonst nur die Geschwister eingeladen, sondern auch Freund*innen und Kolleg*innen mitfeiern. «Wir machen das Fest am 29. am Abend, der auf einen Donnerstag fällt, und ich habe mir am Freitag freigenommen.»
Wann gratulieren?
Für Verwirrung sorgt ihr Geburtsdatum immer wieder, wie sich alle drei einig sind. «Die Verwandtschaft und meine engsten Freunde wissen, dass ich in einem Jahr, das kein Schaltjahr ist, am 28. meinen Geburtstag feiere, aber es gibt immer wieder Leute, die auch am 1. März gratulieren», fügt Bacchini an.
Auch bei Leuenberger komme es immer wieder vor, dass sein Umfeld an beiden Tagen gratuliert.
Hautle erklärt: «Viele Leute denken, sie sind zu früh, wenn sie am 28. Februar Wünsche schicken, und das bringt ja bekanntlich Unglück. Aber erst am 1. März gratulieren wollen sie auch nicht, weil sie dann glauben, zu spät zu sein. Es ist gar nicht so einfach!» Unglück hätten ihm die verfrühten Glückwünsche bisher aber nie gebracht.
«Schaltjährler» sind ein seltenes Exemplar
Wenn ihr Geburtsdatum zur Sprache kommt, sei das laut Bacchini immer gleich ein Gesprächsthema. «Die Menschen reagieren ganz unterschiedlich. Manchen ist es in dem Moment gar nicht sofort bewusst, was der 29. Februar zu bedeuten hat, andere wiederum sind auf Anhieb interessiert und stellen viele Fragen.»
«Es ist immer gleich ein Thema», findet auch Hautle. Der Zürcher freue sich immer über die positiven Reaktionen. «Man ist einfach etwas Spezielles und Aussergewöhnliches. Viele Leute sagen mir, dass ich nicht unbedingt typisch und auf jeden Fall nicht 08/15 bin.» Und mit einem Schmunzeln führt er weiter aus: «Man ist einfach ein seltenes Exemplar.»
Leuenberger stimmt ein: «Es ist nicht alltäglich, dass jemand am 29. Februar Geburtstag hat, und so entsteht albig ein Gespräch.»
Der Berner kenne einen anderen Menschen, der ebenfalls ein «Schaltjährler» ist. Bei der Erinnerung an den Mann beginnen seine Augen zu strahlen. «Der Herr, der den Lederladen in meinem Dorf führte, hatte auch am 29. Februar Geburtstag. Obwohl er nicht zur Verwandtschaft gehörte, meldete er sich beizeiten immer.» Einmal habe er ihm sogar ein «Velöle» geschenkt. «Irgendwie hat es uns einfach verbunden.»
Geschenke für «Schaltjährler»
Eine spezielle Verbindung zu einem anderen «Schaltjährler» hat Hautle nicht, dafür erinnert er sich aber an viele Vorteile, die es früher für 29.-Februar-Geborene gab. Vielerorts habe man Vergünstigungen erhalten, wie der IT-Manager sich erinnert. «Entweder gibt es das heute nicht mehr oder ich achte zu wenig darauf.»
In den 70er-Jahren habe er häufig am Geburtstag in Geschäften einfach den Ausweis vorweisen müssen – und dann ein Geschenk bekommen. «Zum Beispiel im ‹Jelmoli›, da gab's dann einen Gratiskuchen.» Heute würde er das nicht mehr erleben.
Wunsch für die Zukunft: Gute Gesundheit
Doch vor allem auch eines habe sein aussergewöhnliches Geburtsdatum bei Hautle ausgelöst: «Interesse am Kalender- und Sonnensystem.» Für ihn sei es schon immer spannend gewesen, mehr darüber zu erfahren, warum der Februar eigentlich manchmal einen Tag kürzer ist.
Auch für Leuenberger ist der Monat Februar etwas Besonderes. Seine ganze Familie hat dann nämlich Geburtstag. «Zuerst feiern wir meine Frau am 1., dann folgt unser Sohn am 20., unsere Tochter am 23. und ich mache den Abschluss.»
Alle drei «Schaltjährler» wünschen sich für die kommende Zeit vor allem etwas: «Gute Gesundheit.» Für die Familie und sich selbst.
Hautle hat noch einen weiteren Wunsch auf dem Herzen: «Ich hoffe, dass sich die Welt wieder etwas beruhigt. Nach all diesen Kriegen und Diktatoren und dem Klima. Neben Gesundheit wünsche ich mir, dass die Jungen, die jetzt geboren werden, auch noch eine Zukunft haben.»
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