Frauenstreik Sarah Akanji: «Sexuelle Gewalt darf nicht totgeschwiegen werden»

Von Anna Kappeler, Mara Ittig, Carlotta Henggeler

14.6.2019

Sarah Akanji sitzt für die SP im Zürcher kantonsrat und ist Fussballerin. Die 26-jährige eröffnet den Frauenstreik in ihrer Heimatstadt Winterthur mit einer Rede.
Sarah Akanji sitzt für die SP im Zürcher kantonsrat und ist Fussballerin. Die 26-jährige eröffnet den Frauenstreik in ihrer Heimatstadt Winterthur mit einer Rede.
Bild: zVg

Der Frauenstreik vom 14. Juni treibt viele Frauen auf die Strasse. Wir haben einige Frauen ausgewählt und sie gefragt, wie wichtig ihnen Gleichstellung ist – und was sich diesbezüglich verbessern muss.

Die Gleichstellung von Frau und Mann ist ein Anliegen, das seit dem letzten nationalen Frauenstreik von 1991 nichts an Aktualität eingebüsst hat: Lohngleichheit, bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, mehr Respekt – so lauteten die Forderungen damals, und so lauten sie noch immer.

Sarah Akanji, nehmen Sie am Streik vom 14. Juni teil? 

Ja, ich nehme am Frauenstreik in Winterthur teil. Der Streik ist unbedingt nötig, um darauf aufmerksam zu machen, dass es immer noch Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen in unserem System und in der Gesellschaft gibt. Ein weiterer Grund sind die schockierenden Zahlen von sexueller Belästigung, welche vorliegen. Sexuelle Gewalt darf nicht akzeptiert und totgeschwiegen werden. Frauen, die belästigt wurden, brauchen unsere Unterstützung und Rückhalt.

Wo sehen Sie den dringendsten Handlungsbedarf beim Thema Gleichstellung?

Frauen brauchen mehr Sichtbarkeit und den gleichen Respekt wie Männer auch. Ich fordere Lohngleichheit, mehr Frauen in Kaderstellen, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, menschenwürdige Renten für Frauen und die Anerkennung von Care-Arbeit.

Was wünschen Sie sich für die nächste Frauengeneration?

Ich wünsche mir, dass Mädchen keine Hürden in den Weg gelegt werden wegen ihres Geschlechts. Sie sollen machen können, was sie für richtig und wichtig halten und nicht, was von ihnen als Frauen oder Mädchen erwartet wird. Ebenfalls wünsche ich mir, dass sie sich sicher fühlen und keine Angst vor sexueller Belästigung haben müssen.

Mehr zum Frauenstreik am TV

«Dok: Frauen kämpfen um ihr Recht» lief Donnerstag, 13. Juni, um 20.05 Uhr auf SRF1. Mit Swisscom Replay TV können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

«Arena: Will Frau zu viel?» läuft Freitag, 14. Juni, um 22.25 Uhr auf SRF1. Mit Swisscom Replay TV können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

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