Konsum Schweizer beim Essen immer geiziger

tpfi

27.4.2019

«Geiz ist geil» wird auch in der Schweiz immer mehr zum Einkaufsmotto (Symbolbld).
«Geiz ist geil» wird auch in der Schweiz immer mehr zum Einkaufsmotto (Symbolbld).
Bild: Keystone/Walter Bieri

Die Schweizer gehen zunehmend auf Schnäppchenjagd. Gerade bei Lebensmitteln und Elektonikprodukten werden immer mehr rabattierte Produkte bevorzugt.

58 Prozent achten bei Lebensmitteln stark auf Sonderangebote, wie eine repräsentative Studie des Beratungsunternehmens «Fuhrer&Hotz» zeigt, aus der die «Schweiz am Wochenende» zitiert. 2017 lag der Wert noch um 11 Prozentpunkte tiefer.

Laut der Studie wird auch bei Mode- und Sportartikeln starkt auf Aktionen geachtet. Am wenigsten spielen Rabatte bei Büchern, CDs, Uhren und Schmuck eine Rolle.

Von Händlerseite werden Schnäppchenangebote immer stärker auf das Kaufverhalten der Konsumenten abgestimmt. Während 2017 nur rund 20 Prozent der Händler ihre Beteiligungs beim amerikanischen «Black Friday» einräumten, sind es heute bereits über 40 Prozent.

«Alle Händler haben Angst, auf Rabatte zu verzichten, sie befürchten, Kunden zu verlieren», sagt Marco Fuhrer von «Fuhrer&Hotz». Doch genau dadurch entsteht, so Fuhrer, ein Teufelskreis. Die Kunden würden immer mehr Aktionen erwarten und zu Schnäppchenjägern herangezüchtet.

Scharfe Kritik an Aktionen wie beim «Black Friday» äussert Ferdinand Hirsig, langjähriger Chef bei Volg, zur Zeitung. So sei es kontraproduktiv, kurz vor Weihnachten Rabatte zu gewähren. «Zudem können wir uns bei Volg derart grosse Abschläge gar nicht leisten, dafür sind unsere Margen viel zu dünn.» Volg habe nach wie vor die gleiche Strategie mit wöchentlichen Aktionen auf gewissen Artikeln mit maximal 33 Prozent Rabatt.

Bilder aus der Schweiz
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