Odyssee zum FerienendeStatt in Zürich landen Schweizer auf deutschem Frachtflughafen
smi
16.8.2024
Ein Schweizer Paar landet statt in Zürich auf einem Frachtflughafen im Bundesland Rheinland-Pfalz. Und das war nur ein Zwischenstopp ihrer Odyssee: Eine Entschädigung hat es bislang nicht erhalten.
smi
16.08.2024, 13:38
16.08.2024, 15:22
Stefan Michel
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Ein Flug von der griechischen Insel Kos nach Zürich kann wegen Verspätung Zürich nicht mehr anfliegen und lädt die Passagiere auf dem Frachtflughafen Frankfurt Hahn aus.
Nach stundenlanger Busfahrt kommen sie in einem Hotel an. Die Rückreise mit dem ICE müssen sie selber organisieren.
Ihre zusätzlichen Kosten seien ihnen noch nicht vergütet worden, so ein betroffenes Schweizer Paar.
Franziska M. und ihr Freund wollen von der griechischen Insel Kos mit Condor zurück nach Zürich fliegen. Der Abflug verzögert sich um mehrere Stunden und es wird immer unwahrscheinlicher, dass der Flieger in Zürich eintreffen würde, bevor das Nachtflug-Verbot gilt.
Ihnen sei gesagt worden, Condor werde sich um eine Sondergenehmigung bemühen, erzählt M. dem «Blick». Einen halben Becher Wasser sei alles gewesen, was sie erhalten hätten. Sie hätten beim Kabinenpersonal auch keine Getränke und Snacks kaufen können.
Mit zwei Stunden Verspätung hebt die Maschine ab, ihr Ziel hätten zumindest die Passagiere nicht gekannt. Irgendwann sei Frankfurt genannt worden. Gelandet seien sie um 0.30 Uhr auf dem mehrheitlich für den Frachtverkehr genutzten Flughafen Frankfurt Hahn, 125 Kilometer von Frankfurt am Main entfernt. Und etwa 350 Kilometer vom eigentlichen Ziel-Flughafen der Passagiere.
Vier Stunden Busfahrt ins Hotel
Auch am Frachtflughafen gibt es keine Möglichkeit, etwas zu essen oder trinken zu kaufen. Stattdessen seien sie in Busse geleitet worden, die sie in ein Hotel bringen würden. Um drei Uhr seien sie «an irgendeinem Busbahnhof in Frankfurt» ausgestiegen, wieder eingestiegen, am falschen Hotel abgeladen und schliesslich um 4.30 Uhr im vorgesehenen Gasthaus eingetroffen. Die Flugbegleiterinnen hätten nicht gewusst, was genau geplant war und wer wohin müsse, so der Eindruck Franziska M.s.
Die Flight Attendants hätten die Passagiere angewiesen, selbständig Bahntickets zu kaufen und so nach Hause zu reisen. Die Kosten würden ihnen vergütet. Ihr Freund habe sich erkundigt, ob auch ein Billett erster Klasse bezahlt würde, was bestätigt worden sei.
Schweizer Paar wartet auf Entschädigung
Die strapaziöse Rückreise endete am 28. Juni, einen Tag später als geplant. Die 500 Euro für die Erstklass-Tickets im ICE seien dem Paar Anfang August noch nicht überwiesen worden. Sie hätten über zehnmal telefonisch und elektronisch bei Condor nachgefragt, so die Leidgeprüfte im «Blick». In einem Brief sei lediglich gestanden, sie würden das Geld für Zweitklass-Billete zurückerhalten. M. will aber auch eine weitere Entschädigung für die völlig missglückte Rückreise aus Griechenland.
Die Fluggesellschaft räumt in der Zeitung einige Schwierigkeiten ein und entschuldigt sich dafür, vermeidet aber jedes Schuldeingeständnis. Grund für den verspäteten Abflug sei eine vorangegangene Verspätung gewesen. Während der Wartezeit habe es an Bord den üblichen Service gegeben. Am 8. August sei die Rückzahlung der Kosten für die Bahn-Billette erfolgt. Die Publikation von M.s Geschichte ist eine Woche später erfolgt. Offenbar haben sie nach wie vor kein Geld erhalten.
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