ÜbersichtPandemieverlauf in Deutschland nimmt wieder Fahrt auf
Agenturen/red
17.3.2021
17.03.2021, 21:50
17.03.2021, 21:52
Agenturen/red
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch innerhalb von 24 Stunden 1858 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG 16 neue Todesfälle und 72 Spitaleinweisungen.
Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag bei 5,0 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 193,92 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag vor rund zehn Tagen bei 1,14.
Von den mutierten Varianten des Coronavirus sind in der Schweiz bisher 17'003 Fälle entdeckt worden. 5037 betrafen die britische Variante (B.1.1.7), 186 die südafrikanische (B.1.351) sowie sieben die brasilianische (P.1). 11'773 Fälle konnten keiner Variante eindeutig zugewiesen werden.
EU-Impfpass soll auch für die Schweiz gelten
Die Schweiz soll beim künftigen EU-Impfpass mit dabei sein. Das sagte EU-Justizkommissar Didier Reynders bei der Präsentation des Vorschlages. Als nächstes wird die EU-Kommission den Vorschlag den Mitgliedsstaaten im so genannten Botschafterausschuss (Coreper) im Detail vorstellen. Auch die Schweiz wird dann künftig bei Coreper-Sitzungen mit am Tisch sitzen, wenn über die Ausgestaltung des EU-Impfpasses diskutiert wird.
Der Schweizer Tourismus-Verband schreibt auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, man unterstütze «wenn immer möglich Massnahmen, die dem Schweizer Tourismus die dringend benötigten Gäste zurückbringen».
Deutschland steuert auf nächsten Lockdown zu
Die Corona-Lage in Deutschland verschlechtert sich weiter. Binnen eines Tages meldeten die Gesundheitsämter in Deutschland dem Robert Koch-Institut 13’435 Neuinfektionen, wie aus RKI-Daten von heute hervorgeht.
Im Vergleich zum Wert von vor einer Woche ist das ein deutlicher Zuwachs um rund 47 Prozent. Damals fehlten Angaben aus Hamburg, die sich pro Tag im dreistelligen Bereich bewegen. Auch mit diesen Zahlen wäre der Zuwachs erheblich. Neben Ansteckungen in Privathaushalten seien Häufungen in Kitas, Schulen und beruflichem Umwelt für die Entwicklung mitverantwortlich, wie aus dem Lagebericht des RKI hervorgeht. Oft könne aber kein konkreter Ansteckungsort ermittelt werden.
Die Ereignisse des Tages im Überblick:
Das Wichtigste im Überblick
In Grossbritannien haben nun mehr als 25 Millionen Menschen eine erste Impfung gegen das Coronavirus erhalten.
Das BAG meldet 1858 Neuinfektionen bei 40'677 Tests. Das entspricht einer Positivitätsrate von 4,6 Prozent. 16 Personen sind an Covid-19 gestorben, 72 Personen wurden hospitalisiert.
Der Nationalrat führt heute eine dringliche Debatte zur Corona-Pandemie. Auch Bundesrat Alain Berset wird anwesend sein.
Ascona hat am Dienstagabend als erste Gemeinde im Tessin ein Maskenobligatorium im Freien verhängt.
Ein unabhängiger Expertenrat für Impfstoffe empfiehlt der WHO die Zulassung des Corona-Impfstoffs der Firmen Janssen und Johnson & Johnson.
21.50 Uhr: Wir beenden den Live-Ticker am Mittwoch
21.35 Uhr: Boris Johnson vor Corona-Impfung: «Definitiv Oxford/Astrazeneca»
Der britische Premier will sich bei seinem bevorstehenden Impftermin mit dem heimischen Impfstoff von Astrazeneca und der Universität Oxford impfen lassen.
«Das Beste, was ich über das Oxford/Astrazeneca-Impfprogramm sagen kann, ist, dass ich die Nachricht erhalten habe, dass ich selbst sehr bald meine Impfung bekomme», sagte Johnson am Mittwoch im Londoner Unterhaus. «Es wird definitiv Oxford/Astrazeneca sein», betonte der Premier. Üblicherweise können sich die Briten nicht aussuchen, welchen Impfstoff sie erhalten.
Anders als in Deutschland und mehreren anderen Ländern hat Grossbritannien die Impfungen mit dem Mittel nicht pausiert, nachdem Berichte über seltene Blutgerinnsel aufgetaucht waren, die in Verbindung mit den Impfungen stehen könnten. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit die aufgetretenen Fälle, betonte aber bereits, die Vorteile der Impfungen mit dem Mittel würden nach derzeitigem Stand die Risiken überwiegen.
21.08 Uhr: Slowakei verlängert Notstand und verbietet Urlaubsreisen
Die slowakische Regierung hat am Mittwoch den schon seit 1. Oktober geltenden Notstand verlängert. Er wäre am Freitag (19. 3.) ausgelaufen, gilt nun aber weitere 40 Tage bis 28. April. Der Notstand erlaubt den Behörden unter anderem die Zwangsrekrutierung und -verlegung von Gesundheitspersonal sowie das Verhängen von Ausgangssperren. Die Opposition warf der Vier-Parteien-Koalition des populistisch-konservativen Ministerpräsidenten Igor Matovic vor, die Notstandsregeln zu missbrauchen, um Proteste zu verbieten.
Zugleich beschloss die Regierung ein Verbot von touristischen Auslandsreisen und verschärfte damit die bestehenden Ausgangsbeschränkungen. Das Kabinett reagierte damit auf Kritik an den bisherigen Notstandsregeln. Diese schränkten zwar die Bewegungsfreiheit im Inland stark ein, um die Ausbreitung des Coronavirus zu bremsen, erlaubten aber Auslandsurlaube. Bei allen sieben bisher in der Slowakei bestätigten Fällen der sogenannten südafrikanischen Variante des Virus handelte es sich um Reiserückkehrer, zum Beispiel aus Tansania.
Die Slowakei verzeichnet seit Wochen mehr Corona-Tote im Verhältnis zur Bevölkerungszahl als jedes andere Land Europas. Die Regierung kann sich aber seit Monaten nicht auf eine klare Strategie zur Pandemiebekämpfung einigen und steht deshalb vor dem Zerfall. Zwei der vier Regierungsparteien drohten ultimativ mit dem Verlassen der Koalition, falls Matovic die Führung der Regierung nicht an einen anderen Politiker übergibt. Meinungsumfragen prophezeien der Koalition im Falle von Neuwahlen eine schwere Niederlage.
20.20 Uhr: US-Notenbank erhöht Wachstumsprognose für 2021 deutlich
Die US-Notenbank (Fed) hat ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr deutlich erhöht. In den am Mittwoch veröffentlichten Prognosen sagt die Zentralbank für 2021 ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 6,5 Prozent voraus. Im Dezember hatte die entsprechende Prognose noch bei 4,2 Prozent gelegen.
Für das Jahr 2022 veränderten sich die Werte nur leicht: Im Dezember setzte die Notenbank auf ein Wachstum von 3,2 Prozent, nun kletterte der Wert auf 3,3 Prozent.
Die Arbeitslosigkeit wird nach den Prognosen der Notenbank in den USA in diesem Jahr auf 4,5 Prozent sinken. Zuletzt war die Fed noch von einem Wert von fünf Prozent ausgegangen. Im Jahr 2022 werde die Arbeitslosigkeit weiter auf 3,9 Prozent zurückgehen, prognostizierte die Zentralbank.
19.42 Uhr: Corona-Zahlen steigen in Deutschland dynamischer
Erst war es eine Seitwärtsbewegung, mittlerweile steigt die Kurve deutlicher: Der Pandemieverlauf in Deutschland nimmt wieder Fahrt auf. An mehreren Orten macht das Robert Koch-Institut zunehmend Fallhäufungen aus.
Die Corona-Lage in Deutschland verschlechtert sich weiter. Binnen eines Tages meldeten die Gesundheitsämter in Deutschland dem Robert Koch-Institut 13’435 Neuinfektionen, wie aus RKI-Daten von heute hervorgeht.
Im Vergleich zum Wert von vor einer Woche ist das ein deutlicher Zuwachs um rund 47 Prozent. Damals fehlten Angaben aus Hamburg, die sich pro Tag im dreistelligen Bereich bewegen. Auch mit diesen Zahlen wäre der Zuwachs erheblich. Neben Ansteckungen in Privathaushalten seien Häufungen in Kitas, Schulen und beruflichem Umwelt für die Entwicklung mitverantwortlich, wie aus dem Lagebericht des RKI hervorgeht. Oft könne aber kein konkreter Ansteckungsort ermittelt werden.
Zum siebten Mal in Folge stieg auch die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100’000 Einwohner, er liegt nun bei 86,2 (17. Februar: 57). Am höchsten sind diese sogenannten Inzidenzen derzeit laut RKI-Lagebericht bei den Menschen zwischen 15 und 44 mit Werten über 100. «Der stärkste Anstieg ist bei Kindern zwischen 0-14 Jahren zu beobachten, wo sich die 7-Tage-Inzidenzen in den letzten vier Wochen verdoppelt haben», stellt das RKI fest.
19.18 Uhr: 16 Festnahmen bei Protest gegen irische Corona-Massnahmen in Dublin
Bei Protesten gegen die Corona-Massnahmen hat die Polizei in Dublin 16 Menschen festgenommen. Dutzende demonstrierten in der irischen Hauptstadt zumeist ohne Mund-Nasen-Masken unter anderem vor dem Gebäude des Senders RTÉ, wie örtliche Medien am Mittwoch berichteten. Das waren aber deutlich weniger als die Behörden anlässlich des Feiertags St. Patrick's Day erwartet hatten. In einem Park versammelten sich zudem mehrere Hundert Kritiker der scharfen Ausgangs- und Kontaktvorschriften.
Die Polizei war mit einem massiven Aufgebot von etwa 2500 Sicherheitskräften präsent. Vor einem Monat hatten Protestierende in Dublin sich Handgemenge mit Beamten geliefert und die Polizei mit Feuerwerkskörpern attackiert.
18.26 Uhr: 25 Millionen Menschen in Grossbritannien haben erste Impfung erhalten
In Grossbritannien haben nun mehr als 25 Millionen Menschen eine erste Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Das sei fast die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung, teilte das Gesundheitsministerium am Mittwoch mit. «Der jüngste Meilenstein ist eine unglaubliche Leistung», twitterte Premierminister Boris Johnson. Gesundheitsminister Matt Hancock betonte: «Es ist eine nationale Aufgabe, eine der grössten logistischen Aufgaben seit dem Zweiten Weltkrieg, und ich danke allen, die daran beteiligt sind.»
Allerdings könnte die Geschwindigkeit sich demnächst abschwächen. Vom 29. März an rechnet der Gesundheitsdienst NHS in England mit einer «signifikanten Reduzierung» der Impfstoffversorgung. Grund seien niedrigere Importe, heisst es in einem am Mittwoch veröffentlichten Schreiben des NHS. Weitere Details gab es zunächst nicht. Vermutet wird, dass die Nachschubprobleme über vier Wochen andauern könnten.
Mittlerweile haben die Behörden auch alle über 50-Jährigen aufgerufen, sich impfen zu lassen. Bis Ende Juli sollen alle Erwachsenen die Möglichkeit haben.
17.42 Uhr: Bergamo will der Corona-Toten gedenken
Gut ein Jahr nach den erschütternden Bildern von Militär-Lastwagen, die Särge aus dem norditalienischen Bergamo fuhren, will die Stadt am Donnerstag der Corona-Toten gedenken. Ministerpräsident Mario Draghi will gegen Mittag an einer Gedenkfeier teilnehmen und einen Gedenkwald symbolisch eröffnen. Den Tag über sind in der Stadt aber auch in ganz Italien Veranstaltungen geplant.
Für die Stadt, die in der Region Lombardei liegt, gilt wegen der aktuellen Corona-Beschränkungen jedoch ein Lockdown. Viele Menschen können deshalb nicht vor Ort dabei sein. Sie müssen via Fernsehen oder Live-Stream im Internet zusehen, wie die Kommune mitteilte.
Die Fotos aus dem März des vergangenen Jahres hatten sich in das Gedächtnis der Menschen in Italien eingebrannt. Das Militär musste damals die vielen Toten in Särgen aus Bergamo schaffen und in Krematorien anderer Städte bringen, weil kein Platz mehr war. Tausende Menschen infizierten sich damals mit dem Coronavirus, und Hunderte fielen ihm zum Opfer. Bergamo galt als das Epizentrum des Corona-Ausbruchs in Europa.
17.17 Uhr: Polen schliesst erneut Hotels und Kinos
Wegen stark steigender Infektionszahlen verschärft Polen erneut seine Corona-Restriktionen. Ab Samstag würden landesweit Hotels, Theater, Kinos sowie Sportplätze und Schwimmbäder wieder geschlossen, sagte Gesundheitsminister Adam Niedzielski am Mittwoch in Warschau.
Auch der Betrieb von Einkaufszentren soll stark eingeschränkt werden: Dort dürfen nur Lebensmittelläden, Drogerien, Apotheken und Läden mit Zoobedarf geöffnet bleiben. Auch die Schüler der Klassen 1 bis 3, die seit mehreren Wochen wieder in ihren Klassenräumen unterrichtet wurden, müssen in den Fernunterricht zurückkehren. Die verschärften Restriktionen sollen vorerst bis zum 9. April gelten, sagte Niedzielski.
Das Gesundheitsministerium in Warschau meldete am Mittwoch 25 052 Corona-Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden – so viele wie zuletzt Anfang November. Im gleichen Zeitraum starben 453 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus. Die Zahl der Neuinfektionen nähert sich dem bisherigen Rekordhoch seit Ausbruch der Pandemie: Am 7. November hatte Polen 27'875 neue Corona-Fälle binnen 24 Stunden gemeldet.
17 Uhr: Airlineverband: Transatlantikverkehr ab Juni?
Der Dachverband der Fluggesellschaften (IATA) rechnet im Juni mit einer Öffnung des transatlantischen Flugverkehrs. «Wir sind recht optimistisch», sagte IATA-Chef Alexandre de Juniac in Genf. Er gehe davon aus, dass beide Seiten vor der Sommerreisezeit gemeinsame Regelungen für einen sicheren Flugverkehr vereinbaren. Die EU und die USA haben wegen der Corona-Pandemie weitreichende Einreisebeschränkungen verhängt, die nach wie vor gelten.
De Juniac begrüsste die EU-Pläne für einen einheitlichen digitalen europäischen Impfausweis. Problematisch sei es nur, wenn es zu viele verschiedene digitale Lösungen gebe, meinte de Juniac. Das machte das Reisen für die Passagiere zu kompliziert. Die Organisation hat selbst den «IATA Travel Pass» entwickelt. Es ist eine App für das Mobiltelefon, in der Reisende fälschungssicher Impf- und Testzertifikate abspeichern und bei Airlines und Einreisebehörden bei Bedarf vorzeigen können sollen.
Die Fluggesellschaften sind nach dem beispiellosen Rückgang der Passagierzahlen im Corona-Jahr 2020 weiter in Krisenstimmung, wie de Juniac sagte. Auf den üblichen Routen seien im Durchschnitt weniger als die Hälfte Flüge pro Monat unterwegs. Das Passagieraufkommen sei so niedrig wie zuletzt 1998 – ein Rückgang um 66 Prozent im vergangenen Jahr.
16.25 Uhr: Tessiner Gemeinden sollen Maskenpflicht prüfen
Die Tessiner Regierung fordert die Gemeinden auf, eine Maskenpflicht für die Ortszentren zu prüfen. Während der Osterferien soll die Gesundheit von Einheimischen und Touristen bestmöglich geschützt werden.
Gleichzeitig gelte es, Tessinerinnen und Tessinern sowie Reisenden einen möglichst hohen Grad von Freiheit zu gewähren, schreibt die Regierung in einem Communiqué. Aus diesem Grund spricht sie sich in ihrem Brief an die Tessiner Kommunen gegen die Schliessung von Uferpromenaden und Stadtparks aus.
16 Uhr: EU-Impfpass soll auch für die Schweiz gelten
Die Schweiz soll beim künftigen EU-Impfpass mit dabei sein. Das sagte EU-Justizkommissar Didier Reynders bei der Präsentation des Vorschlages. Als nächstes wird die EU-Kommission den Vorschlag den Mitgliedsstaaten im so genannten Botschafterausschuss (Coreper) im Detail vorstellen. Auch die Schweiz wird dann künftig bei Coreper-Sitzungen mit am Tisch sitzen, wenn über die Ausgestaltung des EU-Impfpasses diskutiert wird.
Der Schweizer Tourismus-Verband schreibt auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, man unterstütze «wenn immer möglich Massnahmen, die dem Schweizer Tourismus die dringend benötigten Gäste zurückbringen».
Die Schweiz müsse sich an einem solchen Impfpass beteiligen, «vor allem auch, um Wettbewerbsnachteile zu verhindern». Zudem fordert der Verband einen Impfpass, der «so einfach wie möglich zu handhaben ist – sowohl für die Bevölkerung als auch die Behörden».
Auch der Verband der Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (Swissmem) begrüsst die Einführung eines europaweit geltenden Impfpasses. Swissmem fordere, dass die Schweiz hier mitziehe, teilte deren Direktor Stefan Brupbacher mit. Techniker, Monteure, Serviceleute und das Verkaufspersonal der Unternehmen der MEM-Industrie müssten reisen, um ihre Aufgaben erfüllen zu können.
15.40 Uhr: Tote bei Feuer in Intensivstation in Bangladesch
Bei einem Brand auf einer Corona-Intensivstation in Bangladeschs Hauptstadt Dhaka sind drei Menschen gestorben. Die künstlich beatmeten Patienten starben, als sie mit elf weiteren und ebenfalls an Beatmungsgeräten versorgten Patienten in eine andere Abteilung des Krankenhauses verlegt worden sind, wie Krankenhaus-Chef Nazmul Haq mitteilte.
Die Toten seien zwischen 48 und 70 Jahre alt gewesen. Die Brandursache war zunächst unklar. Die Corona-Intensivstation des Krankenhauses wurde so stark beschädigt, dass sie von Behörden auf unbestimmte Zeit geschlossen worden ist.
15.25 Uhr: WHO empfiehlt vorerst weiter Astrazeneca-Vakzin
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt bis auf Weiteres die Fortsetzung der Impfungen mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca. «Die WHO ist der Meinung, dass die Vorteile die Risiken überwiegen», teilte die Organisation in Genf mit.
Astrazeneca ist der bislang wichtigste Impfstoff, auf den auch die gemeinsame Impfinitiative Covax unter dem Dach der WHO setzt. Sie hilft dabei, Länder in aller Welt mit Impfstoff zu versorgen.
15 Uhr: Tirol kritisiert verlängerte deutsche Grenzkontrollen
Das österreichische Bundesland Tirol hat die Verlängerung der deutschen Grenzkontrollen scharf kritisiert. Sie sei durch nichts zu rechtfertigen, sagte Landeschef Günther Platter.
Der Anteil der Südafrika-Variante an allen Corona-Infektionen in Tirol liege nur noch bei 3,5 Prozent. Deutschlands Gesundheitsminister Jens Spahn habe selbst eingestanden, dass der Anteil der Südafrika-Mutation im Saarland bereits über 15 Prozent betrage und damit vier Mal so hoch sei wie in Tirol.
«Trotzdem wird Tirol bewusst an den Pranger gestellt, während man in Deutschland auch weiterhin auf strenge Kontrollmassnahmen zur direkt angrenzenden französischen Region Moselle verzichtet», so Platter. Er setze darauf, dass die Europäische Kommission und die österreichische Bundesregierung ein Ende dieser «ungerechtfertigten Schikane» gegen Tirol erwirkten.
14.23 Uhr: Berner wollen für Tests nur noch spucken
So habe kantonale bereits das Testzentrum auf dem Bernexpo-Gelände im Berner Wankdorf Anfang März auf ensprechende Speichel-Tests umgestellt. Man konzentriere sich nun darauf, «dort genügend Testkapazitäten anbieten zu können». Auch stünden Schnelltestmöglichkeiten zudem weiterhin in Apotheken zur Verfügung.
13.59 Uhr: Deutschland verlängert Grenzkontrollen
Deutschland verlängert seine stationären Kontrollen an der Grenze zu Tschechien sowie zum österreichischen Bundesland Tirol um weitere zwei Wochen. Das teilte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Mittwoch mit.
Innenminister Horst Seehofer (CSU) sagte dem «Münchner Merkur»: «Wir haben die Hoffnung, dass wir die Kontrollen zu Österreich etwas früher beenden können, vielleicht sogar noch im Laufe des März.» Dazu werde man die Massnahmen zum Infektionsschutz und zur Eindämmung des mutierten Virus in Tirol genau beobachten. Am Donnerstag trifft Seehofer den österreichischen Kanzler Sebastian Kurz in Berlin.
13.31 Uhr: BAG meldet 1858 Neuinfektionen und 16 Tote
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit BAG am Mittwoch 1858 Coronavirus-Ansteckungen bei 40‘677 Tests innerhalb eines Tages gemeldet worden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 4,6 Prozent. 16 Personen sind an den Folgen von Covid-19 gestorben, 72 Personen mussten ins Spital eingewiesen werden.
Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag bei 5,0 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 193,92 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag vor rund zehn Tagen bei 1,14.
Von den mutierten Varianten des Coronavirus sind in der Schweiz bisher 17'003 Fälle entdeckt worden. 5037 betrafen die britische Variante (B.1.1.7), 186 die südafrikanische (B.1.351) sowie sieben die brasilianische (P.1). 11'773 Fälle konnten keiner Variante eindeutig zugewiesen werden.
Insgesamt wurden bis vorgestern Abend 1'298'250 Impfdosen an die Kantone und Liechtenstein ausgeliefert. Davon wurden 1'101'753 Dosen verabreicht. 394'926 Personen sind bereits vollständig geimpft.
13.15 Uhr: Niederländer wählen in Kirchen und auf Friedhof
Wegen der Corona-Pandemie haben die Niederländer für die Parlamentswahl an diesem Mittwoch Wahllokale an ungewöhnlichen Orten eingerichtet – so in Kirchen, in einem ehemaligen Gefängnis und auf einem Friedhof. Der Grund dafür ist, dass dort die Abstände besser eingehalten werden können.
Ein Wahllokal öffnete zum Beispiel in der Neuen Kirche in Delft, in der sich die Gruft der Königsfamilie befindet und das Grabmal des niederländischen Nationalhelden Wilhelm von Oranien (1533 bis 1584). In Den Haag wählte etwa der grüne Spitzenkandidat Jesse Klaver im Kunstmuseum mit zentralen Werken des abstrakten Malers Piet Mondrian.
In Utrecht gaben Wähler ihre Stimme in einem Friedhofsgebäude ab, in Arnheim in einem ehemaligen Gefängnis. Eine Umfrage hatte ergeben, dass trotz Corona mit einer ähnlich hohen Wahlbeteiligung wie vor vier Jahren gerechnet werden kann, etwa 82 Prozent.
12.57 Uhr: WHO-Rat empfiehlt Zulassung von Johnson & Johnson-Impfstoff
Ein unabhängiger Expertenrat für Impfstoffe empfiehlt der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Zulassung des Corona-Impfstoffs der Firmen Janssen und Johnson & Johnson.
Das Mittel habe eine Effizienz von 93,1 Prozent gegen Krankenhauseinweisungen, sagte der Vorsitzende des Rates (SAGE), Alejandro Cravioto, in Genf. Die Effizienz gegen einen schweren Verlauf von Covid-19 liege nach 28 Tagen bei 85,4 Prozent.
Die Notfallzulassung durch die WHO gilt mit dieser Empfehlung als Formsache. Der Rat hatte bereits die Impfstoffe von Biontech und Pfizer, von Moderna und von Astrazeneca zum Einsatz empfohlen.
Die Notfallzulassung (EUL – Emergency Use Listing) ist die Voraussetzung, damit UN-Organisationen den Impfstoff einkaufen und verteilen können. Ebenso können Länder, die keine eigenen Kapazitäten für wissenschaftlichen Prüfungen haben, aufgrund der Vorarbeit der WHO eine Zulassung in ihrem Land erteilen.
Für Länder wie Grossbritannien, die USA oder die Mitglieder der EU und viele weitere spielt die WHO-Notfallzulassung keine Rolle. Sie machen selbst Risikoanalysen und entscheiden über eine Zulassung. Zu möglichen Empfehlungen nach der Aussetzung von Impfungen mit dem Astrazeneca-Impfstoff in mehreren Ländern machte Cravioto zunächst keine Angaben.
12.20 Uhr: Kurz sieht Lösung für EU-Impfstoffverteilung
Die Europäische Union steht aus Sicht von Österreichs Kanzler Sebastian Kurz kurz davor, die Verteilung von Corona-Impfstoffen gerechter zu gestalten. «Ich bin froh, dass wir einer Lösung nahestehen», sagte Kurz nach einer Videokonferenz mit EU-Ratspräsident Charles Michel und mehreren anderen Regierungschefs.
Kurz und seine Amtskollegen aus Bulgarien, Kroatien, Lettland, Slowenien und Tschechien hatten am Dienstag eine Korrektur der bisherigen Praxis gefordert, die dazu geführt habe, dass einige Länder mehr Impfdosen erhalten als es ihrem Bevölkerungsanteil in der Union entspreche.
Grundsätzlich hatten sich die EU-Staaten auf anteilige und gleichzeitige Lieferungen geeinigt. Allerdings haben manche Länder weniger von bestimmten Impfstoffen bestellt, als ihnen zustehen würde. Danach sicherten sich in weiteren Verhandlungen andere Länder diese freien Kontingente.
11.41 Uhr: Swiss fliegt zu Ostern häufiger nach Spanien und Portugal
Die Swiss baut das Flugangebot zu Zielen in Spanien und Portugal zu Ostern deutlich aus. Der Wegfall der Quarantänebestimmungen für diese Länder habe einen starken Nachfrageschub ausgelöst, heisst es in einer Mitteilung vom Mittwoch.
Innerhalb von einer Woche hat Swiss für Flüge in diese Länder für die bevorstehende Osterreisezeit bis zu fünfmal mehr Buchungen verzeichnet. In den nächsten Wochen werden zusätzliche Flüge nach Palma de Mallorca, Málaga, Barcelona, Alicante und Valencia durchgeführt.
In der Woche vom 29. März finden insgesamt 43 statt 34 Flüge nach Spanien statt, in der Woche vom 5. April 59 statt 48. Auch das Flugangebot für die portugiesischen Ziele Porto und Lissabon wurde verstärkt. Teilweise wird die Kapazität auch dadurch erhöht, dass grössere Maschinen eingesetzt werden.
11.26 Uhr: Grüner Pass für bereits vier Millionen Israelis
Vier Millionen Israelis haben bereits einen Anspruch auf den Grünen Pass, der Corona-Geimpften und Genesenen Vorteile und mehr Freiheiten verschafft. «So besiegen wir das Coronavirus und kehren zurück zum Leben», schrieb Gesundheitsminister Juli Edelstein am Mittwoch auf Twitter.
כך מנצחים את הקורונה וחוזרים לחיים: למעלה מ 4,000,000 זכאי תו ירוק החל מהבוקר. 5,140,000 התחסנו עד היום לפחות בחיסון הראשון. עדיין יש כמיליון ישראלים שיכולים להתחסן. כבר רואים כמה החיסון יעיל וכמה הקורונה מסוכנת. רואים כמה מקומות פתוחים לנושאי תו ירוק בלבד. לא חבל שתשארו מאחור? pic.twitter.com/pSS07OYmdv
— Yuli Edelstein 🇮🇱 יולי אדלשטיין (@YuliEdelstein) March 17, 2021
In Israel sind seit zehn Tagen Cafés und Restaurants wieder geöffnet. In Innenräumen können nur Gäste mit Grünem Pass bedient werden. Ungeimpfte dürfen nur im Aussenbereich Platz nehmen. Am Sonntag könnten nach Medienberichten auch Nachtclubs wieder öffnen.
In sozialen Medien kursiert ein millionenfach angeschautes Video, das ohne Masken feiernde Menschen in einem Tel Aviver Strassencafé zeigt. Junge Frauen tanzen ausgelassen auf dem Tisch zu Omer Adams Hit «Tel Aviv», der das wilde Nachtleben in der liberalsten Stadt des Nahen Ostens preist.
Israels Corona-Beauftragter Nachman Asch hat betont, es könnten nicht alle Beschränkungen aufgehoben werden, solange es in dem Land keine Herdenimmunität gegen das Coronavirus gebe. Dafür seien mindestens sieben Millionen Geimpfte und Genesene notwendig, sagte er dem Armeesender. «Bis dahin müssen wir weiter mit Einschränkungen leben.»
10.58 Uhr: EU-Impfausweis soll ab 1. Juni nutzbar sein
Der digitale europäische Impfausweis soll nach dem Willen der EU-Kommission bis 1. Juni fertig sein. Er könnte somit Reisen in den Sommerferien ermöglichen. Dies sagte EU-Kommissionsvize Margaritis Schinas der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» vor der offiziellen Vorstellung des Projekts am Mittwoch in Brüssel. «Der Nachweis soll bis zum Beginn des Sommers einsetzbar sein, und der Sommer beginnt am 1. Juni.»
Die Kommission nennt das Projekt «Digitaler Grüner Nachweis» – angelehnt an den «Grünen Pass» für Geimpfte in Israel. Dokumentiert werden sollen aber nicht nur Impfungen, sondern auch Ergebnisse von zugelassenen PCR- und Schnelltests sowie überstandene Corona-Infektionen. «Wir holen uns unsere europäische Lebensweise zurück», sagte Schinas. Dies solle aber auf sichere Weise geschehen.
10.06 Uhr: Covid-19-Gesetz spaltet Parlament
Die zweite Revision des Covid-19-Gesetzes spaltet das Parlament. Nach je drei Beratungsrunden haben sich National- und Ständerat in mehreren Punkten nicht einigen können. Nun ist die Einigungskonferenz gefragt. Sie muss einen Kompromiss zimmern.
Zwar ist die grosse Kammer am Mittwoch in einigen Punkten ihrem Schwesterrat gefolgt und hat einige Differenzen ausgeräumt. In zentralen Punkten herrscht aber weiterhin keine Einigkeit. Es geht um Unterschiede bei den Corona-Finanzhilfen im Umfang von mehreren Milliarden Franken.
Der Bundesrat hatte zusammen mit der Gesetzesrevision einen Zusatzkredit für das Corona-Härtefallprogramm in Höhe von 10 Milliarden Franken beantragt. Insbesondere der Nationalrat hat verschiedene zusätzliche Wirtschaftshilfen im Gesetz verankert, was den Bundeshaushalt zusätzlich belasten wird.
9.54 Uhr: Lufthansa fliegt öfter nach Südafrika
Angesichts gesunkener Corona-Neuinfektionen in Südafrika baut die Lufthansa ihr vorübergehend reduziertes Flugangebot in das Land wieder aus. Ab Ende März werde es wieder drei wöchentliche Flüge zwischen Kapstadt und Frankfurt geben, kündigte die Airline am Mittwoch an.
Zudem würden die Flüge zwischen Frankfurt und Johannesburg ab April auf fünf Flüge pro Woche aufgestockt. Hinzu kommen die bestehenden drei wöchentlichen Flüge der Lufthansa-Tochter Swiss zwischen Zürich und Johannesburg.
Für die nächsten Monate geht die Lufthansa-Gruppe von einem bis zu 50 Prozent höheren Buchungsaufkommen gegenüber dem von Restriktionen geprägten Vorjahr aus.
8.50 Uhr: Starker Anstieg der Fallzahlen in Deutschland
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem staatlichen Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 13'435 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Im Wochenvergleich ist das ein Anstieg um rund 46 Prozent, wie das RKI am Mittwoch mitteilte.
Auch die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner (7-Tage-Inzidenz) stieg wieder deutlich an: Sie lag laut RKI am Mittwochmorgen bei 86,2 und damit höher als am Vortag (83,7). Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 249 weitere Todesfälle verzeichnet. Vor genau einer Woche waren es 300 gewesen.
8.03 Uhr: Markant weniger Bargeldbezüge
Die Liebe der Schweizer*innen zum Bargeld hat in der Corona-Krise einen Dämpfer erhalten. So brachen Bargeldbezüge und Zahlungen mit Debit-Karten während des schweizweiten Lockdowns im April 2020 kurzfristig um rund 50 Prozent bzw. 30 Prozent ein. Das zeigt sich an den am Mittwoch publizierten Jahreszahlen der Finanzinfrastrukturbetreiberin SIX.
Das hängt natürlich auch damit zusammen, dass im Lockdown nur wenige Läden offen hatten. Doch: Während die Kartenzahlungen im weiteren Jahresverlauf wieder angestiegen seien, sei die Bargeldnutzung weiter rückläufig geblieben. Die Transaktionen an Geldautomaten lagen zum Jahresende schliesslich 23 Prozent unter Vorjahr, heisst es.
Die Bahnbetreiberin BVZ muss nach dem Rekordergebnis 2019 für das Pandemie-Jahr einen Verlust von sieben Millionen Franken ausweisen – den ersten in ihrer Geschichte. Wegen der Corona-Krise gingen die Besucherzahlen auf der Gornergrat Bahn (GGB), der Matterhorn Gotthard Bahn (MGBahn) und deren Tochter Glacier Express stark zurück.
Die GGB verzeichnete mit 432'000 noch etwas mehr als die Hälfte der Besucher vom Vorjahr, unter anderem, weil die Bahn den Betrieb im Frühling 2020 fast drei Monate lang einstellen musste. Auch die vielen Schweizer Gäste konnten die fehlenden Touristen aus dem Ausland nach der Wiederöffnung nicht kompensieren.
In der Folge sank der Ertrag der BVZ um 29 Prozent auf 128 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Nur dank eines konsequenten Sparprogramms sei es gelungen, die Verluste etwas abzufedern, heisst es. Dabei verzichtete das Kader auf 30 Prozent seiner variablen Vergütung.
6.20 Uhr: Swatch-Chef wirft Bundesrat Missmanagement vor
Nick Hayek, Konzernchef des Uhrenkonzerns Swatch Group, geht mit dem Bundesrat einmal mehr hart ins Gericht. Die Landesregierung betreibe in der Corona-Pandemie Missmangement, sagte Hayek in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung» (Mittwochausgabe). «Man darf ja Fehler begehen. Aber man sollte daraus lernen, was nicht passiert ist», sagte der Swatch-Chef weiter.
Im Juli letzten Jahres sei er zusammen mit anderen Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft beim Gesamtbundesrat zu einer Klausur eingeladen worden, so Hayek. Auf dem Landsitz Lohn habe er in einer kurzen Präsentation aufgezeigt, wie die Massnahmen in China, Taiwan oder Korea sich auf das lokale Kundenverhalten ausgewirkt hätten. Und dass die Schweiz aus diesen Erfahrungen lernen sollte, besser mit der Krise umzugehen.
Der Bundesrat habe darauf steif und uninspiriert reagiert. Das Treffen habe eher wie eine Alibiübung gewirkt. Wie es der Uhrenindustrie und den Arbeitern gehe, habe keinen interessiert. Hayek: «Würden Sie mit solchen Piloten gerne ins Flugzeug steigen?»
Der undifferenzierte und unpragmatische Lockdown wie in Europa und der Schweiz sei ein Fehler gewesen. Viele Länder, vor allem in Asien, seien deutlich geschickter vorgegangen. In China habe es nur ganz am Anfang einen Lockdown gegeben, als man noch keine Erfahrungen mit dem Virus gehabt habe. Länder wie Korea oder Taiwan hätten hingegen ihre Läden und Restaurants nie landesweit geschlossen. Sie seien sehr pragmatisch vorgegangen. Die gesamte Gesellschaft und die Wirtschaft hätten dank dieses Vorgehens viel weniger Schaden genommen.
Hayek hatte bereits im Frühjahr 2020 bei Ausbruch der Krise heftige Kritik am Bundesrat geäussert. Nach Ausrufung des Notstandes seien die Botschaften noch klar und nachvollziehbar gewesen, sagte Hayek damals gegenüber dem «Blick». Bei den ersten Lockerungen habe die Landesregierung jedoch einen katastrophalen Eindruck hinterlassen.
6.15 Uhr: Nationalrat führt dringliche Debatte zu Pandemie
Der Nationalrat führt heute eine aktuelle Debatte zur Corona-Pandemie. Verschiedene Fraktionen hatten mit dringlichen Interpellationen um eine Diskussion ersucht. Erwartet wird eine generelle Aussprache. Gesundheitsminister Alain Berset wird für den Bundesrat Rede und Antwort stehen.
Es handelt sich um Interpellationen der SP-, der Grünen-, der Mitte- und der GLP-Fraktion sowie um eine des St. Galler SVP-Nationalrats Roland Rino Büchel. Im Rahmen der Debatte wird der Nationalrat zudem über eine Motion von Olivier Feller (FDP/VD) entscheiden. Er fordert, dass Apotheken serologische Tests zur Bestimmung einer Corona-Infektion durchführen dürfen. Mehr dazu lesen Sie hier.
6.10 Uhr: Ascona verhängt Maskenobligatorium
Ascona hat am Dienstagabend als erste Gemeinde im Tessin ein Maskenobligatorium im Freien verhängt. Dieses gilt ab Mitte der kommenden Woche im Ortskern sowie auf der Piazza am See. Das Maskenobligatorium im Freien solle ein «covidfreies Asona» möglich machen, erklärte Gemeindepräsident Luca Pissoglio auf Anfrage von Keystone-SDA. Der Gemeinderat wolle die Basis für «verantwortungsvolle Ferien» in Ascona schaffen und habe im Sinne der Gesundheit von Touristen und Einheimischen entschieden. Neben Ascona haben auch bereits die Städte Locarno und Lugano über ein allfälliges Maskenobligatorium diskutiert. Mehr dazu erfahren Sie hier.
6 Uhr: Österreichs Kanzler in Berlin – Kein Treffen mit Merkel
Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz wird am Donnerstag nach Berlin reisen, um politische Gespräche zu führen und an einer Preisverleihung teilzunehmen. Kurz werde Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Innenminister Horst Seehofer (CSU), Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und den CDU-Parteichef Armin Laschet treffen, teilte die österreichische Botschaft in Berlin mit. Im Mittelpunkt werde die Bekämpfung der Corona-Pandemie und die Wiederherstellung der vollen Reisefreiheit in Europa mit Blick auf den Sommer stehen.
Ein Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist nicht geplant – aus «Termingründen», wie es von österreichischer Seite hiess. Ein Regierungssprecher in Berlin sagte lediglich: «Es sind keine bilateralen Treffen geplant.»
Anlass für die Reise ist die Verleihung des Axel Springer Awards an die Gründer des Pharmaunternehmens und Impfstoff-Entwicklers Biontech, Özlem Türeci und Ugur Sahin. Kurz wird die Laudatio halten. «Mit der Impfung werden wir im Sommer zur Normalität zurückkehren», sagte der österreichische Regierungschef.
Derzeit gilt für fast ganz Österreich wegen hoher Infektionszahlen noch eine Reisewarnung. Das an Bayern grenzende Bundesland Tirol ist sogar als Virusvariantengebiet mit besonders strengen Regeln eingestuft. An der Grenze wurden deswegen auch wieder stationäre Kontrollen eingeführt, allerdings vorerst nur bis zu diesem Mittwoch. Ob sie verlängert werden, war am Dienstag noch offen.
4.50 Uhr: Pandemie-Wahlen in Niederlanden
In den Niederlanden werden die 150 Abgeordneten der Zweiten Kammer des Parlaments gewählt. Die Wahllokale schliessen heute um 21:00 Uhr. Wegen der Pandemie durfte die Wahlberechtigten bereits am Montag und Dienstag ihre Stimme abgeben. Der rechtsliberale Regierungschef Mark Rutte steht laut Umfragen vor einem deutlichen Sieg. Es wäre seine vierte Regierungszeit. Der 54-Jährige ist seit zehn Jahren Ministerpräsident in den Niederlanden. Um den zweiten Platz zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen des Rechtspopulisten Geert Wilders mit der linksliberalen D66 und ihrer Spitzenkandidatin Sigrid Kaag ab.
3.35 Uhr: Brasilien mit Höchstwert an Toten an einem Tag
Brasilien hat so viele Corona-Tote an einem Tag registriert wie nie zuvor. Das Gesundheitsministerium in Brasília meldete am Dienstagabend (Ortszeit) 2841 Covid-19-Todesfälle in den vergangenen 24 Stunden. In der vergangenen Woche wurden erstmals mehr als 2000 Corona-Tote an einem Tag erfasst.
Insgesamt sind damit in Brasilien 282'127 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Neu infiziert haben sich 83'962 Menschen, womit die Zahl der Corona-Infizierten in dem grössten Land Lateinamerikas auf mehr als 11,6 Millionen stieg. Brasilien hat 210 Millionen Einwohner und ist 24-mal so gross wie Deutschland. «Pandemie ausser Kontrolle», schrieb das Nachrichtenportal «G1». Brasilien, das erst im Januar mit Impfungen begonnen hatte, ist eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder. Nur in den USA sind die Zahlen noch höher. Hohe Gesundheitsbeamte und Wissenschaftler rechneten damit, dass Brasilien demnächst die Marke von 3000 Corona-Toten an einem Tag überschreiten werde.
Laut der Forschungseinrichtung «Fundação Oswaldo Cruz» (Fiocruz) erlebt Brasilien den «grössten Gesundheits- und Krankenhauskollaps der Geschichte». Demnach ist die Auslastung der öffentlichen Intensivbetten für Covid-19-Patienten in 24 von 26 Bundesstaaten und dem Hauptstadtdistrikt Brasília 80 Prozent oder mehr.
Präsident Jair Bolsonaro, der das Coronavirus von Anfang an verharmlost hatte, zieht mittlerweile auch den Sinn einer Impfung in Zweifel. Am Montag kündigte der Rechtspopulist einen neuen Gesundheitsminister an – es ist der vierte in der Pandemie.
2.54 Uhr: US-Rating mit «AA+» bestätigt – Ausblick stabil
Die Ratingagentur S&P bestätigt die Bonitätsbewertung der USA mit «AA+». Der Ausblick bleibe trotz der hohen Ausgaben zur Bewältigung der Corona-Krise stabil, teilte die Agentur am Dienstag mit.
Grund sei die Erwartung, dass die US-Wirtschaft in diesem und nächsten Jahr nach dem Abflauen der Corona-Pandemie deutlich wachsen werde. Die USA haben damit weiter beste Voraussetzungen, um zu günstigen Bedingungen Geld am Finanzmarkt aufzunehmen.
1 Uhr: Frankreichs Premier würde ja zu Astrazeneca sagen
Frankreichs Premierminister Jean Castex würde sich mit Astrazeneca impfen lassen, wenn die Europäische Arzneimittelagentur wieder grünes Licht für den Impfstoff gibt. «Bisher hatte ich mir vorgenommen, mich impfen zu lassen, wenn ich an der Reihe bin, und keinen Freifahrtschein zu bekommen», sagte der 55-Jährige am Dienstagabend dem Sender BFM TV. Angesichts dessen, was gerade mit Astrazeneca passiere, sei es aber vernünftig, sich sehr schnell impfen zu lassen, um den Menschen ein Gefühl der Sicherheit zu geben, so Castex weiter.
Deutschland und zahlreiche andere EU-Staaten wie Frankreich hatten die Impfungen mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca zuletzt ausgesetzt. Hintergrund waren Berichte über Blutgerinnsel in zeitlichem Zusammenhang mit dem Impfprozess. Sobald die Aussetzung aufgehoben sei, werde er sich mit Astrazeneca impfen lassen, betonte Castex auch bei Twitter. Mit Blick auf Verzögerung bei Impfstofflieferungen sagte der Regierungschef an die Europäische Union gerichtet: «Europa muss Zähne zeigen.» Die Verzögerungen seien nicht normal, Europa müsse sicherstellen, dass die Labore die vertraglichen Verpflichtungen einhielten.
Castex betonte ausserdem, dass strengere Massnahmen für den Grossraum Paris auf dem Tisch lägen. Die Situation dort sei «besorgniserregend und kritisch». Die Stadt Paris hatte sich zuletzt gegen einen Wochenend-Lockdown gesträubt. Dieser gilt in Nizza und Dunkerque. Es gebe keinen Grund, warum dort nicht auch Massnahmen ergriffen werden sollten, die auch anderswo angewendet würden, sagte Castex mit Blick auf den Grossraum Paris.
Präsident Emmanuel Macron hatte vor einem Jahr den ersten strengen Lockdown in Frankreich verhängt. Das Land, in dem rund 67 Millionen Menschen leben, ist schwer von der Corona-Pandemie getroffen. Mehr als 91'000 Tote wurden bisher im Zusammenhang mit Corona registriert.
0.55 Uhr: Donald Trump empfiehlt Amerikanern Impfung
Der frühere US-Präsident Donald Trump hat den Menschen in den USA empfohlen, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Die Impfungen seien «sicher», «grossartig» und «unglaublich» wirksam, sagte Trump am Dienstagabend (Ortszeit) dem konservativen Sender Fox News. Auf die Frage der Moderatorin, ob er den Zuschauern eine Impfung nahelegen würde, sagte der Republikaner: «Ich würde es vielen Menschen empfehlen, die sie nicht wollen – und viele der Menschen haben für mich gestimmt, wirklich.»
Umfragen zufolge betrachten in den USA vor allem viele Republikaner die Corona-Impfung mit Skepsis. Die Impfungen «retten wirklich unser Land, und retten ehrlich gesagt die Welt», sagte Trump in dem telefonischen Interview. Der 74-Jährige, der nach einer Corona-Infektion im vergangenen Jahr selbst an Covid-19 erkrankt war, hatte sich vor dem Ende seiner Amtszeit im Januar noch impfen lassen, wie US-Medien berichteten. Trump bestritt dies in dem Gespräch nicht. Trump liess dabei jedoch auch eine Hintertür offen für jene, die sich nicht impfen lassen wollen. «Wir haben unsere Freiheiten und müssen uns daran halten, und das sehe ich auch so. Aber es ist eine grossartige Impfung, es ist eine sichere Impfung», sagte Trump.
Vergangene Woche hatten frühere US-Präsidenten aus beiden Parteien – die Demokraten Barack Obama, Bill Clinton, Jimmy Carter und der Republikaner George W. Bush – gemeinsam in einer Werbekampagne zu Impfungen aufgerufen. «Diese Impfung bedeutet Hoffnung. Sie wird Sie und die, die Sie lieben, vor dieser gefährlichen und tödlichen Krankheit schützen», sagt Obama in einem der Videoclips. Trump war der einzige lebende Ex-Präsident, der nicht teilnahm.
Michelle and I got vaccinated against COVID-19 because we know it’s the best way to beat this pandemic, protect one another, and get the country back up and running again. So I hope you’ll get the vaccine as soon as it’s available to you. It could save your life. pic.twitter.com/OJLwZbv0iz
Insgesamt wurden nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC bislang rund 111 Millionen Dosen Corona-Impfstoff verabreicht. Mehr als 72 Millionen Menschen erhielten demnach mindestens bereits die erste Dosis, rund 39 Millionen gelten bereits als voll geimpft. In den USA werden die Impfstoffe von Moderna und Biontech/Pfizer eingesetzt, bei denen zwei Dosen gespritzt werden, und der Impfstoff von Johnson & Johnson, der bereits nach einer Dosis seine volle Wirkung entfaltet.
Experten befürchten, dass die USA schon im Sommer den Punkt erreichen könnten, ab dem das Angebot der Impfstoffe angesichts verbreiteter Skepsis bei den Menschen grösser als die Nachfrage ist. Die Regierung von Präsident Joe Biden hat versprochen, bis Ende Mai genügend Impfstoff für alle rund 260 Millionen Erwachsenen im Land zu haben. Insgesamt leben in den USA rund 330 Millionen Menschen.