Vorbild Lufthansa Swiss-Flüge bald nur noch mit negativem Coronatest?

twei

11.11.2020

Die Swiss denkt darüber nach, Passagiere bald nur noch mit negativen Coronatests ins Flugzeug zu lassen. (Symbolbild)
Die Swiss denkt darüber nach, Passagiere bald nur noch mit negativen Coronatests ins Flugzeug zu lassen. (Symbolbild)
Bild: Keystone/Ennio Leanza

Bei der Lufthansa dürfen Passagiere manche Verbindungen nur noch nach Vorlage eines negativen Corona-Schnelltests nutzen. Nun äusserte sich auch die Swiss zu dem Vorstoss.

Sicher reisen, selbst während der Corona-Pandemie: Diese Maxime haben sich Fluglinien längst auf die Fahnen geschrieben. Um die Infektionsgefahr der Passagiere zusätzlich zur bestehenden Maskenpflicht zu reduzieren, hat sich die Lufthansa laut eines Berichts der «Welt» zu einem konsequentem Schritt entschieden: Ab Donnerstag dürfen Reisende täglich zwei Flüge der Verbindung München-Hamburg-München nur noch nutzen, wenn sie zuvor bei einem Corona-Schnelltest ein negatives Ergebnis erzielen.

Nach dem testweisen Vorstoss der deutschen Fluggesellschaft könnte bald auch die Swiss, die Teil der Lufthansagruppe ist, nachziehen. Gegenüber «20min» bestätigte der Swiss-Mediensprecher Michael Stief: «Wir erarbeiten derzeit ein Konzept, wie Schnelltests an den Landesflughäfen Zürich und Genf eingeführt werden können.»



Wann dieses Konzept fertig sei und bei welchen Verbindungen es getestet werde, sei aber noch unklar. Nur so viel sagte Stief: «Ziel ist es, auch während der Pandemie Mobilität und Reisefreiheit zu ermöglichen und gleichzeitig den Gesundheitsschutz zu sichern.»

«Grosses Potenzial» von Schnelltests

Vom Einsatz von Schnelltests verspricht man sich bei der Swiss, dass Flüge in Risikogebiete künftig ohne erhöhtes gesundheitliches Risiko möglich sind. Stief erhofft sich, Reisebeschränkungen zwischen den Staaten durch solche Tests abzubauen und sprach von einem «grossen Potenzial».

Dafür könne man auch zweimal testen, wie der Mediensprecher darlegte: «Die Kombination eines Schnelltests vor Abflug und eines weiteren Tests nach Ankunft könnte ein zielführender Weg sein, um bei Risikogebieten ein besonders hohes Schutzniveau zu gewährleisten.» Wie die Swiss mit Passagieren mit einem negativen Ergebnis bei den Schnelltests umgehen wolle, liess Stief jedoch unbeantwortet und verwies darauf, sich «mitten in der Ausarbeitung des Konzepts» zu befinden.

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Keine Verhältnisse wie in der Slowakei

Grundsätzlich wohlwollend wird die Idee von politischer Seite gesehen. Die CVP-Nationalrätin und Präsidentin der nationalrätlichen Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit, Ruth Humbel, befürwortet die Einführung verpflichtender Tests vor Flugreisen. Ausserdem brachte sie eine obligatorische Installation der Swiss-Covid-App ins Spiel. Dafür fehlt bis dato aber noch die rechtliche Handhabe, weil ein Verzicht auf die App nicht zum Nachteil des Nutzers ausgelegt werden darf.



Verhältnisse wie in der Slowakei will Humbel in der Schweiz jedoch nicht. Nach Massentestungen in dem EU-Staat unterliegen positiv Getestete strengen Beschränkungen, während bei Bürgern mit negativen Testergebnissen lockerere Massnahmen angewandt werden. «Dass Personen, die sich nicht testen lassen wollen, härtere Sperrstunden und weniger Möglichkeiten zur Partizipation am gesellschaftlichen Leben haben, darf nicht vom Staat verordnet werden», urteilte Humbel.

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