Krankenkassen Telmed-Modell wird unattraktiver – es geht auch günstiger

uri

1.11.2019

Beim Telmed-Modell ruft der Versicherte vor dem Gang zum Arzt beim Telefondienst seiner Krankenkasse an. So sollen unnötige Arztbesuche verhindert werden.
Beim Telmed-Modell ruft der Versicherte vor dem Gang zum Arzt beim Telefondienst seiner Krankenkasse an. So sollen unnötige Arztbesuche verhindert werden.
Bild: Keystone/Symbolbild

Noch bis Ende November ist Zeit für den Krankenkassenwechsel. Auch Versicherte mit dem sogenannten Telmed-Modell sollten genau rechnen – denn in vielen Fällen ist es gar nicht mehr die günstigste Lösung.

Mit sogenannten Telmed-Modellen – hier muss der Versicherte vor dem Arztbesuch einen Telefondienst anrufen –, können Kunden ordentliche Rabatte auf ihre Standardprämie bekommen. Die Option ist inzwischen häufig aber gar nicht mehr die günstigste, wie SRF berichtet.

Einen Rabatt von bis zu 15 Prozent auf die Standardprämie verspricht die Telmed-Option den Krankenkassenkunden. Dafür müssen so Versicherte vor jedem Gang zum Arzt beim Callcenter der Krankenkasse anrufen. Aufgrund der fernmündlichen Beratung, etwa bei leichten Erkältungskrankheiten, sollen so unnötige Arztbesuche verhindert und entsprechend Kosten gesenkt werden.



Das Modell ist beliebt: Laut einer Umfrage des Vergleichsdiensts Moneyland sei der Anteil der Telmed-Versicherten zwischen 2014 und 2018 von unter 20 auf rund 25 Prozent gestiegen, berichtet SRF. Zugleich habe der Tarif aber in mehreren Regionen preislich an Attraktivität verloren.

Andere Modelle sind heute günstiger

Wie die Versicherungsgesellschaft Swica dem SRF mitteilte, liege das vor allem daran, dass das Telmed-Modell nur wenige Steuerungsmöglichkeit biete und auch die Kostenersparnis gering ausfalle. Laut anderen Krankenkassen, etwa der CSS, wurde am Telmed-Rabatt aber nicht geschraubt. Allerdings würden inzwischen andere alternative Modelle höhere Vergünstigungen ermöglichen.



So könnten Versicherungsnehmer heute in vielen Fällen mit dem Hausarzt-Model oder dem HMO-Modell günstiger davonkommen als mit der Telmed-Option, gibt SRF zu bedenken. Auch bei diesen Modellen gehe es darum, die «Versicherten so zu steuern, dass keine überflüssigen Behandlungen anfallen». Anlaufpunkt für die Kunden sei dann aber kein Callcenter, sondern der Hausarzt oder eine Gemeinschaftspraxis.

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