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Credit-Suisse-Ticker
Bund und UBS uneins über Verlustgarantie +++ UBS gibt für Übernahme keine neuen Aktien aus
Der Bundesrat hat die Boni-Auszahlung für Kaderleute der Credit Suisse sistiert. Die Rettung der Grossbank dürfte für den Bund derweil ein juristisches Nachspiel haben. Die Entwicklungen im Ticker.
Das Wichtigste im Überblick
- Das Schicksal der Credit Suisse ist besiegelt: Die zweitgrösste Bank des Landes wird von der UBS übernommen.
- Mehr als ein Viertel der Nationalräte hat sich bereits für eine ausserordentliche Session im Zusammenhang mit der Übernahme der Credit Suisse ausgesprochen. Damit ist das nötige Quorum erreicht.
- Die CS-Kader erhalten vorerst keine Boni-Auszahlung für die Jahre bis und mit 2022. Das hat der Bundesrat veranlasst.
- Der Zusammenschluss der beiden Institute soll nun möglichst bis Ende 2023 vollzogen werden.
- Die Titel der Grossbank UBS haben am Dienstag an der Schweizer Börse mehr als 10 Prozent zugelegt.
- Bis Ende Jahr dürfe eine einzige Kündigung ausgesprochen werden. Das fordern der Bankpersonalverband und der Gewerkschaftsbund. Ausserdem brauche es eine Taskforce für den Erhalt von Jobs.
- Die UBS legt für die CS 3 Milliarden Franken in UBS-Aktien auf den Tisch. Der Bund unterstützt den Kauf, indem er der UBS eine Garantie von bis zu 9 Milliarden Franken gibt.
- Die Schweizerische Nationalbank hat der CS und UBS zudem Liquiditätshilfen von insgesamt 200 Milliarden Franken gewährt.
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Liveticker
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Liveticker beendet
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14.27 UhrNach CS-Übernahme muss SIX-Beteiligung geklärt werden
Die Übernahme der CS durch die UBS hat auch grosse Auswirkungen auf die Besitzerstruktur der Schweizer Börsenbetreiberin SIX. Die einzig verbleibende Grossbank würde mit dem Anteil der CS schlagartig zur alleinigen grössten Aktionärin werden mit einem Anteil von mehr als einem Drittel.
Die UBS und die Credit Suisse halten laut der SIX aktuell gemeinsam einen Anteil von 34,5 Prozent, wobei beide Banken davon jeweils rund die Hälfte halten dürften. Die UBS weist die Beteiligung im Jahr 2022 mit 17,3 Prozent aus. Insgesamt gehört die SIX rund 120 Finanzinstituten, die gleichzeitig ihre Kunden sind.
Die Aktien lassen sich nicht ohne weiteres übertragen: Es gibt einen Bindungsvertrag der SIX-Aktionäre, damit die Besitzstruktur langfristig stabil bleibt. Die Aktien sind daher nur beschränkt übertragbar. Der SIX-Verwaltungsrat muss eigentlich jeder Änderung im Aktionariat zustimmen.
Ob die UBS in Zukunft den ganzen Anteil der beiden Grossbanken von 34,5 Prozent halten wird oder ob sie einen Teil davon an andere Aktionäre oder sonstige Parteien abgeben muss, ist noch nicht geklärt, wie SIX-Sprecher Jürg Schneider am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP sagte. «Es ist noch viel zu früh, um diese Fragen beantworten zu können.» Es hänge auch vom Tempo der UBS ab, wie schnell sie die Akquisition abschliessen und die CS integrieren kann.
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13.05 UhrUBS wird für CS-Übernahme keine neuen Aktien ausgeben
Die UBS wird für die Übernahme der Credit Suisse keine neuen Aktien ausgeben. Es soll mit UBS-Aktien aus den Aktienrückkäufen bezahlt werden. «Die Aktien, die wir für die Akquisition verwenden, stammen ausschliesslich aus dem Aktienrückkaufprogramm von 2022», sagte ein UBS-Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP. «Wir müssen also keine neuen Aktien ausgeben.»
Die zurückgekauften Aktien sollten eigentlich vernichtet werden. Auf diese Weise - neben der Ausschüttung von Dividenden - beteiligt die Bank ihre Aktionäre am Gewinn. Das UBS-Management bevorzugt diese Art von Kapitalrückführung bereits seit einiger Zeit, weil es den UBS-Aktienkurs noch immer als unterbewertet erachtet.
Im Rahmen des Aktienrückkaufprogramms 2022, das seit Ende März 2022 läuft, hat die UBS bis zum vergangenen Freitag für 4,9 Milliarden Franken über 290 Millionen Aktien zurückgekauft und damit deutlich mehr als die rund 178 Millionen, welche sie für den Kauf braucht. Die UBS zahlt den CS-Aktionären 1 UBS-Aktie für 22,48 CS-Aktien, was zum Zeitpunkt der Fusionsvereinbarung einem Kaufpreis von 3 Milliarden Franken entsprach.
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11.15 UhrUBS und Bund über Abmachungen zur Verlustgarantie uneins
Im Zuge der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS gibt es noch viele offene Fragen oder sogar Ungereimtheiten. So ist es offenbar zu einem Missverständnis zwischen der UBS und dem Bund bei den Absprachen zur Verlustgarantie gekommen.
Nach der Übernahme dürfte vor allem die Abwicklung von verlustbringenden Teilen des CS-Investment-Banking eine grosse Herausforderung für die UBS werden. Sollte es daher auf einem «klar abgegrenzten Teil» des Portfolios zu Verlusten kommen, muss die UBS zwar die ersten 5 Milliarden Franken schultern. Danach übernimmt aber der Bund die nächsten 9 Milliarden.
Darüber hinaus muss die UBS laut dem Bund selbst aufkommen: «Der Bund ist keinerlei Verpflichtung über 9 Milliarden Franken hinaus eingegangen», sagte Mario Tuor, Kommunikationsleiter beim Staatssekretariat für internationale Finanzfragen (SIF), das dem Finanzdepartement unterstellt ist, auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP.
Die UBS sieht das allerdings anders: UBS-Chef Ralph Hamers hatte an einer Telefonkonferenz am späten Sonntagabend Analysten erklärt, es sei vereinbart worden, dass über die 14 Milliarden hinaus anfallende Verluste zwischen der Bank und dem Bund geteilt würden. Die UBS wollte das Thema am Mittwoch offiziell nicht weiter kommentieren.
Wer nun recht hat, lässt sich heute kaum mehr eruieren. In einem Schreiben des Finanzdepartment hatte es am Sonntag noch geheissen: «Weitergehende Verluste würde wiederum die UBS übernehmen.» Diese Passage wurde später kommentarlos gelöscht. Die Publikation sei ein Versehen gewesen, sagte SIF-Sprecher Tuor auf Anfrage.
Bundesrätin Karin Keller-Sutter, und Bundespräsident Alain Berset sprechen am 19. März 2023 auf einer Medienkonferenz zur Übernahme der Credit Suisse durch die UBS. Archivbild: Keystone -
11.01 UhrWertlose CS-Anleihen rufen Anwälte auf den Plan
Die «Zwangshochzeit» von UBS und Credit Suisse ruft Anwaltskanzleien rund um den Globus auf den Plan. Sie stossen sich an der Wertloserklärung von sogenannten Additional-Tier-1-Anleihen (AT1) im Wert von rund 16 Milliarden Franken durch die Eidg. Finanzmarktaufsicht.
Pallas Partners etwa stellt derzeit ein Team zusammen, um rechtliche Schritte vorzubereiten. Die Kanzlei lädt betroffene Anleihenbesitzer ein, Teil einer Investorengruppe zu werden.
«Wir prüfen derzeit eine kohärente, multijurisdiktionale Strategie, die von einer Gruppe internationaler Investoren in die AT1-Anleihen verfolgt werden könnte, um die Verluste auszugleichen», erklärte die in London und New York vertretene Kanzlei.
Gleiches hatte wenige Tage zuvor schon die amerikanische Quinn Emanuel Urquhart & Sullivan angekündigt, die nach eigenen Angaben die grösste Wirtschaftskanzlei der Welt.
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5.55 UhrNur eine Grossbank ist «demokratiepolitische Katastrophe»
Ein Finanzplatz Schweiz mit nur noch einer Grossbank ist laut Ökonom Urs Birchler eine demokratie- und geldpolitische Katastrophe. Es leide einerseits der Wettbewerb, andererseits könnten nicht mehr neutral Gesetze beschlossen werden. «Wenn die Politik von nun an Gesetze zu Banken behandelt, dann wird das immer ein Gesetz gegen ein bestimmtes Institut sein: gegen die UBS», sagte Birchler, einer der Väter der «Too big to fail»-Regulierung, in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit der «Republik». «Eine Gesetzgebung, die nicht eine gewisse Grundneutralität hat, ist schwierig.»
Obwohl es im Hypothekarmarkt durchaus noch ein gewisses Gegengewicht gebe etwa durch Kantonalbanken, sei der Wettbewerb bedroht. Bei kleineren Banken bestehe die Gefahr, dass sie ihre Zinsen nach der UBS ausrichteten. «Man kann davon ausgehen, dass etwa Hypotheken tendenziell etwas teurer werden», so das ehemalige Direktionsmitglied der Schweizerischen Nationalbank (SNB).
«Es steht jetzt alles schief», urteilte Birchler. «Die UBS ist jetzt wie ein Einzelkind, das über die Familie hinausgewachsen ist. Ein Einzelkind, das mit seinem eigenen Geschäft eine Bilanz erzielt, die doppelt so gross ist wie das Jahreseinkommen der Eltern zusammengerechnet.» Das verschaffe der UBS Einfluss, auch auf die eigentlich unabhängige SNB und deren Geldpolitik.
Dafür seien das Wettbewerbs-, Aktien-, Übernahme- und Eigentumsrecht ausgehebelt worden, so der emeritierter Professor für Banking am Institut für Banking und Finance an der Universität Zürich. «Und bei Letzterem sind wir auf Verfassungsstufe. Die Schweiz ist heute nicht mehr die gleiche wie vor zwei Wochen. Die Rechtssicherheit besteht nicht mehr.»
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Mittwoch, 5.15 UhrWidersprüchliche Aussagen zu Druck aus Ausland
Im Rückblick auf die CS-Übernahme durch die UBS stellt sich die Frage, wie gross der Druck aus dem Ausland war. Die «Financial Times» zitierte am Dienstag einen UBS-Berater, der sagte, vor allem die USA und die Franzosen «hätten den Schweizern die Hölle heissgemacht» («kicking the shit out of the Swiss»). Innerhalb der Bundesverwaltung gibt es gewichtige Stimmen, die ebenfalls berichten, der Druck aus dem Ausland sei immens gewesen. Gegenüber der «Neuen Zürcher Zeitung» bestreitet eine gut informierte Person diese Darstellung jedoch: Niemand habe den Schweizer Behörden Daumenschrauben angelegt, schon gar nicht die Franzosen. Man sei zwar mit allen relevanten Stellen im Ausland in Kontakt gestanden. Rational hätten aber alle die gleiche Einschätzung der Situation wie die Behörden in Bern gehabt. Alle hätten darauf gewartet, dass der Deal zustande komme.
Mehr zum internationalen Druck findest du hier.
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22 UhrWir beenden unseren Live-Ticker vom 21. März 2023
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19.33 UhrAusserordentliche Session zur CS-Übernahme findet im April statt
Mehr als ein Viertel der Nationalräte hat sich bereits für eine ausserordentliche Session im Zusammenhang mit der Übernahme der Credit Suisse ausgesprochen. Damit ist das nötige Quorum erreicht. Die Session findet in der Kalenderwoche 15 statt, die am 10. April beginnt.
Das teilten die Parlamentsdienste über den Kurznachrichtendienst Twitter am Dienstagabend mit. Die Büros würden am 27. März tagen, um Details der Session festzulegen. Erstrat sei der Ständerat.
Dass es zu einer ausserordentlichen Session kommt, war absehbar. SP, FDP, Mitte und Grüne sprachen sich bereits gestern Montag dafür aus. Zur Freigabe von Verpflichtungskrediten von 109 Milliarden Franken für Garantien des Bundes durch die Finanzdelegation (Findel) der Räte müsse das Parlament sich einbringen, verlangte etwa Aline Trede (BE), die Fraktionschefin der Grünen.
Die Parteien wollen die Session zudem nutzen, um mittels parlamentarischer Vorstösse ihre Forderungen zu platzieren. Mehrere Vorstösse wurden bereits angekündigt. Die FDP will etwa mit einem Vorstoss dafür sorgen, dass der Bund die Voraussetzungen schafft, um die schweizerische Kernbank der Credit Suisse eigenständig weiterzuführen.
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18.04 UhrUBS-Aktien legen an Börse zweistellig zu
Die Titel der Grossbank UBS haben am Dienstag an der Schweizer Börse mehr als 10 Prozent zugelegt. Die am Sonntag bekanntgegebene Notübernahme der Credit Suisse durch die UBS beruhigt nicht nur die Nerven der Anleger in Bankaktien weltweit. Sie wird nun offenbar auch zunehmend als positiv für die UBS selbst wahrgenommen.
Die Aktien der UBS notierten bei Handelsschluss satte 12,1 Prozent im Plus bei 19,425 Franken. Schon am Vortag hatten sie nach anfänglichen Verlusten 1,3 Prozent zugelegt.
Die CS schlossen am Dienstag 7,3 Prozent im Plus bei 88,3 Rappen, womit sie weiterhin etwas höher bewertet sind als der Gegenwert der UBS-Titel, welche die Aktionäre bei der Zwangshochzeit erhalten. Auch die Titel der Julius Bär (+3,2%) legten deutlich zu.
Zentralbanken, Regulatoren und Regierungen weltweit hätten «beträchtliche Fähigkeiten bei der Feuerlöschung» gezeigt, lobte ein Marktanalyst. Notenbanken und Staaten seien offenbar gewillt, aufs Ganze zu gehen und Ansteckungsrisiken zu minimieren, heisst es in der Analyse eines Schweizer Asset Managers. Allerdings sei die Bankenkrise noch nicht ausgestanden, warnte dieser gleichzeitig.
Den Kaufpreis von rund 3 Milliarden Franken in eigenen Aktien, den die UBS für die CS-Übernahme bezahlen muss, bezeichneten Händler am Dienstag als «richtiges Schnäppchen» und «unverschämt tief». Für die UBS könnte die CS-Übernahme womöglich «das Geschäft des Jahrhunderts» werden, heisst es derweil in einer Studie des ZKB-Aktienresearch vom Dienstag.
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18 UhrBaumeister befürchten Dämpfer auf dem Bau durch CS-Rettungsschock
Der Schock durch den Untergang der Credit Suisse dürfte auf den Bau durchschlagen. Obwohl der Kauf der CS durch die UBS die Nerven etwas beruhige, werde der Schock die Unsicherheit in der Schweizer Wirtschaft erhöhen, schrieb der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) am Dienstag in einem Communiqué.
Die Konsumenten würden vorsichtiger bei ihren Ausgaben, die Firmen dürften mehr Achtsamkeit bei ihren Investitionen zeigen. «Die gesamte Schweizer Wirtschaft könnte nun doch in eine Rezession gelangen, obwohl die bisherigen Wirtschaftsprognosen noch von einem leichten Wachstum ausgegangen waren», schrieb der SBV.
Das Bauhauptgewerbe werde diese Auswirkungen spüren. Zu Jahresbeginn rechnete der Schweizerische Baumeisterverband SBV für 2023 mit einem Rückgang der Bautätigkeit von 1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Aufgrund der aktuellen Geschehnisse dürfte die Bautätigkeit nun etwas stärker abnehmen, hiess es weiter.
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17.26 UhrBundesrat sistiert Boni-Auszahlung für CS-Kader
Der Bund sistiert die Boni-Auszahlung an Kader der Grossbank Credit Suisse. Dies betrifft bereits zugesicherte, aber aufgeschobene Vergütungen für die Geschäftsjahre bis 2022, zum Beispiel in Form von Aktienansprüchen. Das teilte der Bundesrat am Dienstag mit.
Der Bundesrat hatte bereits am Sonntagabend mitgeteilt, dass der Credit Suisse in der Übernahmephase durch die UBS die Auszahlung von Dividenden nicht erlaubt seien. Zudem gehe man die Boni der Banken an.
Am Dienstag teilte der Bundesrat nun mit, dass das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) mittels Verfügung an die Credit Suisse gewisse variable Vergütungen an ihre Mitarbeitenden vorläufig sistiert habe. Die Landesregierung stützt sich dabei auf Artikel 10a des Bankengesetzes. Dieser sehe vor, dass Bern Massnahmen im Bereich der Vergütungen anordne, wenn einer systemrelevanten Bank direkt oder indirekt staatliche Beihilfe aus Bundesmitteln gewährt werde.
Vorläufig sistiert sind gemäss Mitteilung des Staatssekretariats für internationale Finanzfragen (SIF) aufgeschobene variable Vergütungen, also variable Lohnbestandteile, die zugesichert, aber erst künftig ausbezahlt werden – zum Beispiel Aktienansprüche. Ausgenommen sind demnach lediglich aufgeschobene Zahlungen, die sich bereits in Auszahlung befinden.
Die Geschäftsleitung der Credit Suisse verzichtete selber auf variable Vergütungen für das Geschäftsjahr 2022. Deshalb lässt der Bundesrat «aus Gründen der Rechtssicherheit» davon ab, bereits zugesicherte und sofort ausbezahlte variable Vergütungen an CS-Mitarbeitende für das Geschäftsjahr 2022 rückwirkend zu verbieten. Es gelte auch zu verhindern, dass Mitarbeitende getroffen würden, die die Krise nicht mitverursacht hätten.
Weitere Boni-Massnahmen will der Bundesrat prüfen lassen. Das EFD soll Massnahmen zur variablen Vergütung für die Geschäftsjahre bis 2022 und folgende vorschlagen, wie es in der Mitteilung heisst.
Der Bundesrat greift durch. Im Bild: Bundespräsident Alain Berset und Finanzministerin Karin Keller-Sutter an der historischen Medienkonferenz vom Sonntagabend. Bild: Keystone -
17.20 UhrUBS-Aktien legen stark zu
UBS-Aktien haben laut dem SRF heute kurz vor 17 Uhr an der Schweizer Börse um rund 10 Prozent ins Plus gedreht. Sie lagen demnach bei mehr als 19 Franken. Auch die CS-Aktie lag über 5 Prozent im Plus.
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16.05 UhrWashington will angeschlagene Banken weiter stützen
Die US-Regierung will, wenn nötig, weitere Hilfen für angeschlagene Banken mobilisieren. Finanzministerin Janet Yellen verteidigte die bisherigen Stützungsmassnahmen am Dienstag in einer Rede in Washington.
«Unsere Interventionen waren nötig, um das breite US-Bankensystem zu schützen», sagte sie. Zugleich stellte sie weitere Unterstützung in Aussicht und betonte, dass die Regierung ähnliche Massnahmen für angemessen halte, wenn es erneut zu Einlagenflucht und Ansteckungsgefahren für den restlichen Finanzsektor kommen sollte.
An der Börse sorgten Yellens Äusserungen für Erleichterung: Die Aktien der First Republic Bank, die derzeit als grösster US-Krisenfall gilt, legten im frühen US-Handel zeitweise um fast 40 Prozent zu. Am Vortag waren sie um 47 Prozent gefallen und hatten ein Rekordtief erreicht.
Bei den Zusammenbrüchen der Silicon Valley und der Signature Bank hatte die Regierung Einlagen über die gesetzliche Sicherungsgrenze von 250'000 Dollar hinaus garantiert. Nun signalisierte Yellen dies auch für den Fall, dass weitere Banken scheitern sollten.
Bancomat der angeschlagenen First Republic Bank in Los Angeles. Bild: Keystone -
15.51 UhrCS will Kunden bei Stange halten
Die Credit Suisse versucht, ihre Kunden vor Umsetzung des Zusammenschlusses mit der UBS weiterhin bei der Stange zu halten. Die Bank richte ihren Fokus nun darauf, einen «reibungslosen Übergang» für die Kundinnen und Kunden sicherzustellen, heisst es in einem Schreiben, das CS-Bankberater ihren Kunden zugestellt haben.
Als Zeithorizont für den Zusammenschluss mit der UBS wird in dem Schreiben der CS-Berater ein Vollzug bis Ende 2023 genannt. «Bis dahin wird die Credit Suisse ihre Geschäftstätigkeit wie gewohnt fortsetzen und dabei eng mit der UBS zusammenarbeiten.» Ausdrücklich hingewiesen wird in dem Schreiben auch darauf, dass die Schweizerische Nationalbank der Credit Suisse Zugang zu Fazilitäten gewähre, über die sie «erhebliche zusätzliche Liquidität» erhalte.
Über die konkrete Umsetzung der am Sonntagabend auf massiven Druck der Schweizer Behörden zustande gekommenen Übernahme herrscht derzeit noch immer wenig Klarheit. Die UBS hatte am Sonntag mitgeteilt, sie wolle «unsere neuen Kundinnen und Kunden und unsere neuen Kolleginnen und Kollegen» bereits «in den nächsten Wochen willkommen heissen».
Noch nicht bekannt ist etwa, ob die Marke «Credit Suisse» künftig vollständig verschwinden wird. Für die Umsetzung der Übernahme gebe es mehrere Möglichkeiten, sagte der Präsident der Bankiervereinigung, Marcel Rohner, am Dienstag an der Jahresmedienkonferenz des Verbands: Sowohl eine volle Integration wie auch Teilverkäufen seien denkbar. Der Schweizer Bankpersonalverband befürchtet einen grossen Stellenabbau und hat die Einsetzung einer Taskforce gefordert.
Ein Baustellenschild vor einer Filiale der CS in Basel am 21. März 2023. Bild: Keystone -
13.20 UhrBankiervereinigung trotz CS-Rettung nicht besorgt um Finanzplatz
Die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) gibt sich trotz der Rettungsaktion für die Credit Suisse zuversichtlich für den Finanzplatz Schweiz. Die Behebung der CS-Krise sehe er als ein «Zeichen von Stärke und nicht von Schwäche», sagte SBVg-Präsident Marcel Rohner am Dienstag vor den Medien.
Marcel Rohner, Präsident der Schweizerischen Bankiervereinigung, gibt sich an der Medienkonferenz am 21. März 2023 optimistisch für den Finanzplatz Schweiz. Bild: Keystone/Christian MerzBei der Übernahme der Credit Suisse durch die Konkurrentin UBS handle es sich um die beste Lösung zur raschen Wiederherstellung des verloren gegangenen Vertrauens, gab sich Rohner an der Jahresmedienkonferenz des Branchenverbands überzeugt. Die getroffene Entscheidung liege im Wohl des Finanzplatzes.
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12.10 UhrSNB-Leitzinsen dürften trotz CS-Krise weiter steigen
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) dürfte am kommenden Donnerstag erneut an der Zinsschraube drehen. Daran ändern auch die Spannungen im Finanzsystem nichts, welche am Wochenende zur Übernahme der CS durch die UBS führten.
Sollte die SNB tatsächlich weiter an der Zinsschraube drehen, wäre das bereits der vierte Zinsschritt in Folge. Aktuell liegt der Schweizer Leitzins bei +1,00 Prozent. Im letzten Juni war er mit -0,75 Punkten noch klar im Minus, seit September ist er wieder im positiven Bereich.
Die Schweizerische Nationalbank wird den Leitzins wahrscheinlich weiter erhöhen, um gegen die Inflation anzukämpfen. (Archivbild) Bild: Keystone -
10.46 UhrMehr Lohn für SNB-Chef Thomas Jordan
Thomas Jordan, Präsident der Schweizerischen Nationalbank, hat im letzten Jahr 91'000 Franken mehr verdient als im Vorjahr. Inklusive Sozialbeiträgen belief sich der Lohn des SNB-Präsidenten sogar auf 1,349 Millionen Franken, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Geschäftsbericht hervorgeht.
Mehr dazu liest du hier.
Thomas Jordan, Präsident der Schweizerischen Nationalbank, hat im letzten Jahr über eine Million Franken verdient. Bild: Keystone -
10.27 UhrWarnung vor einem Kahlschlag bei der Belegschaft
Die Gewerkschaften fürchten vor einem massiven Stellenabbau nach er Zusammenlegung von CS und UBS. Das müsse die Politik verhindern. Ihre Forderungen stellen Gewerkschaftsbund und Bankpersonalverband in diesen Minuten den Medien vor.
Unter anderem fordern die beiden Organisationen die Einsetzung einer Taskforce, die sich um die Situation der Angestellten kümmert. Der Courant normal reiche nicht. Ausserdem dürfe bis Ende Jahr keine Kündigung ausgesprochen werden, und Frühpensionierungen müssten einer Kündigung wenn immer möglich vorgezogen werden.
Hier geht es zum Live-Ticker zur Medienkonferenz.
Der Präsident des Gewekrschaftsbunds, Pierre-Yves Maillard (r.), spricht neben Michael von Felten, Präsident des Bankpersonalverbands, in Bern. Bild: Keystone -
10.05 UhrBankiervereinigung stellt sich hinter Lösung der CS-Krise
Die Schweizerische Bankiervereinigung stellt sich hinter die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS. Es sei die beste Lösung zur raschen Wiederherstellung des verlorengegangenen Vertrauens, sagte SBVg-Präsident Marcel Rohner am Dienstag vor den Medien.
Die Alternative zum Verkauf der schwer angeschlagenen Bank an die grössere UBS wäre eine Abwicklung der Credit Suisse nach den Regeln des «Too big to fail»-Regimes, erklärte Rohner an der Jahresmedienkonferenz des Branchenverbands. Die getroffene Entscheidung sei schlussendlich zum Wohl des Finanzplatzes Schweiz erfolgt, gab er sich überzeugt.
Rohner verteidigte die seit der Finanzkrise von 2008 eingeführten Regulierungen für systemrelevante Banken, die in der Folge der Ereignisse um die CS in die Kritik geraten sind. Die «Too big to fail»-Regulierung habe die Voraussetzungen für die nun getroffene Lösung für die CS-Krise erst geschaffen, gab er sich überzeugt.
Allerdings sei auch er von der Geschwindigkeit der CS-Krise überrascht gewesen, räumte Rohner ein. Die Ereignisse hätten sich zum einen wegen der Probleme der Credit Suisse, zum anderen aber auch wegen der Situation einer bis anhin relativ unbekannten Bank in den USA zuletzt überschlagen.
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9.56 UhrSMI erholt sich weiter, UBS-Aktie hat das grösste Plus
Die Schweizer Börse hat sich am Dienstag im frühen Geschäft weiter erholt. Nebst der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS dürften auch Vorgaben aus den USA und aus Asien sowie die Entspannung im Bankensektor für steigende Kurse sorgen.
Der Schweizer Leitindex SMI notierte um 9.18 Uhr um 1,13 Prozent höher bei 10'763,61 Punkten. Der deutsche Leitindex DAX ist am Dienstag gar schwungvoll über die 15'000-Punkte-Marke zurückgekehrt. Im frühen Handel legte der Leitindex um 1,25 Prozent auf 15,119,69 Punkte zu.
Den stärksten Anstieg verbuchen die Aktien der UBS (+3,0% auf 17,85 Fr.), die Anteile der CS fallen dagegen um 2,1 Prozent auf 0,8062 Franken.
Die Erholung, die am Vortag eingesetzt hatte, könnte nun noch ein wenig anhalten, heisst es im Handel. Nach anfänglicher Skepsis zur CS-Übernahme gewannen Börsianer der grössten Bankenfusion seit der Finanzkrise 2008 letztlich viel Positives ab. Auch in den USA wurde die Transaktion mit Erleichterung aufgenommen.
CS-Aktionäre erhalten je 22,48 eigene Aktien einen Titel der UBS. Damit sind die Aktien der CS trotz Kursrückgang noch immer höher bewertet als der theoretische Wert.
Die Elefantenhochzeit im Banksektor dürfte zwar weiterhin grosse Aufmerksamkeit auf sich ziehen, aber die Anleger werden ihren Blick nun verstärkt auch auf die Geldpolitik richten. Denn am Mittwochabend wird die US-Notenbank Fed ihre geldpolitischen Beschlüsse verkünden, und am Donnerstag folgt dann die Schweizerische Nationalbank (SNB). Dabei könnte das Fed wegen der Krise im Bankensektor den Fuss durchaus etwas vom Bremspedal nehmen, die SNB dürfte gemäss Ökonomen den Leitzins hingegen um weitere 50 Basispunkte erhöhen.
An der Zürcher Börse geht es tendenziell wieder nach oben (Symbolbild). Bild: Keystone -
8.37 UhrStänderat Minder: «Der Bund darf eine solche Idiotenfirma nicht retten!»
Als Vater der Abzocker-Initiative ist der parteilose Ständerat Thomas Minder ein harter Kritiker der Grossbanken. Gerade erst in der Frühlingssession hatte er einen Vorstoss eingereicht, in dem er verlangt, dass Bund und Nationalbank kein privates Finanzinstitut mehr mit Sondermassnahmen vor dem Konkurs retten dürfen. Umso grösser ist nun sein Ärger über den Unterstützungsplan für die Credit Suisse. Im Interview mit «Blick TV» sagte Minder: «Der Bund darf doch eine solche Idiotenfirma nicht retten! Eine Bank muss Konkurs gehen können – wie alle anderen Unternehmen.»
Der parteilose Ständerat Thomas Minder (SH) und Vater der Abzocker-Initiative. (Archivbild) Bild: Keystone/Peter Klaunzer -
08.25 UhrÜbernahme entspricht nicht dem Wettbewerbsrecht
Die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS entspricht nicht dem Wettbewerbsrecht, sagt Sergio Rossi, Professor für Makroökonomie und Geldwirtschaft an der Universität Freiburg. «Als die Credit Suisse 2008 die UBS übernehmen wollte, hatte die WEKO interveniert, um dies zu verhindern».
Um mit dem Bankenriesen, der aus dem Übernahmeverfahren hervorgehen wird, fertig zu werden, müssten die wichtigsten Akteure des Schweizer Finanzplatzes dazu veranlasst werden, «sich abzustimmen oder sogar zu fusionieren», um ihre Marktanteile zu festigen.
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6.40 UhrMoody’s senkt Ausblick für UBS-Rating auf «negativ»
Moody’s hat den Ausblick für die Ratings der Grossbank UBS auf «negativ» von «stabil» gesenkt. Das betrifft das ungesicherte Schuldenrating der UBS Group AG mit «A3» und alle Ratings der UBS AG. Trotz der möglichen Vorteile durch die Akquisition der Konkurrentin Credit Suisse bringe die Transaktion erhebliche finanzielle, kulturelle und franchisebezogene Integrationsprobleme mit sich, teilte die Ratingagentur in der Nacht auf Dienstag mit.
Die Übernahme habe aber «zu gegebener Zeit» das Potenzial, die Stellung der UBS in diversen Bereichen erheblich zu verbessern, stellt Moody’s weiter fest. Und das solide Liquiditätsprofil der Bank und die bei Bedarf durch die Schweizer Behörden zur Verfügung gestellten Fazilitäten böten einen guten Gläubigerschutz.
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5.30 UhrAnwälte bereiten Sammelklage vor
Schon am ersten Tag nach der Zwangshochzeit von UBS und CS geht der Ärger los: Die amerikanische Anwaltskanzlei Quinn Emanuel, nach eigenen Angaben die grösste Wirtschaftskanzlei der Welt, stellt derzeit ein Team zusammen, um rechtliche Schritte wegen der Übernahme der CS durch die UBS vorzubereiten. Gleiches hat die Londoner Kanzlei Pallas Partners angekündigt, berichtet der «Tages-Anzeiger».
Quinn Emanuel behaupte, sie führe bereits Gespräche mit Investoren, die jene Optionen der CS besitzen, die bei der Rettung der CS durch die UBS auf Geheiss der Finanzmarktaufsicht (Finma) mit einem Mal wertlos wurden.
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4.48 UhrUS-Bank First Republic bleibt trotz Milliardenhilfe angeschlagen
Die Lage bei der strauchelnden US-Regionalbank First Republic bleibt trotz einer konzertierten Hilfsaktion der grössten Geldhäuser der Vereinigten Staaten prekär. Am Montag stürzte die Aktie um 47 Prozent ab und erreichte ein Rekordtief bei rund 12 Dollar. Während sich die Finanzmärkte nach der Notübernahme der angeschlagenen Credit Suisse durch die UBS zum Wochenbeginn insgesamt stabilisierten, ist das Misstrauen der Anleger gegenüber einzelnen Banken immer noch hoch. Vor allem die First Republic Bank aus San Francisco, deren Aktie seit Jahresbeginn rund 90 Prozent an Wert eingebüsst hat, bleibt ein grosser Notfall.
Am Donnerstag hatten elf US-Grossbanken – darunter Branchenführer JPMorgan Chase, Bank of America, Citigroup und Goldman Sachs – die taumelnde Regionalbank mit unversicherten Einlagen im Volumen von insgesamt 30 Milliarden Dollar zu stützen versucht. Der Rettungsplan erfolgte in enger Abstimmung mit dem Finanzministerium und der Notenbank. Doch der erhoffte Befreiungsschlag blieb aus.
Am Optionsmarkt deckten sich Investoren trotz der Hilfsaktion in grossem Stil mit Papieren ein, die auf einen weiteren Kursabsturz setzen. Laut US-Medienberichten erwägen JPMorgan und die anderen Grossbanken bereits, ihre Einlagen zum Teil in eine milliardenschwere Kapitalinfusion umzuwandeln, um dem kriselnden Geldhaus wieder auf die Beine zu helfen.
Die derzeitigen Turbulenzen betreffen bislang nur einzelne Banken, meist mit hausgemachten Problemen. Nach Einschätzung der meisten Experten ist die Situation grundlegend anders gelagert als bei früheren Flächenbränden im Finanzsystem.
Dennoch gibt es Warnungen vor grösseren Gefahren, die noch in den Bankbilanzen schlummern. Eine Studie, die zuletzt für Aufsehen sorgte, geht von fast 190 US-Banken aus, die unter hohen Zinsrisiken in ihren Bilanzen ächzen. Die Analyse schätzt die Summe womöglich gefährdeter Kundeneinlagen auf rund 300 Milliarden Dollar. Die Forscher betonen, dass die Silicon Valley Bank bei weitem nicht das Geldhaus mit der schlechtesten Kapitalausstattung in den USA war und zehn Prozent der Banken dort grössere unrealisierte Wertverluste in ihren Bilanzen haben.
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4.30 Uhr«Man müsste den CS-Verwaltungsrat anklagen»
Als Vater der Abzocker-Initiative ist der parteilose Ständerat Thomas Minder ein harter Kritiker der Grossbanken. Gerade erst in der Frühlingssession hatte er einen Vorstoss eingereicht, in dem er verlangt, dass Bund und Nationalbank kein privates Finanzinstitut mehr mit Sondermassnahmen vor dem Konkurs retten dürfen. Umso grösser ist nun sein Ärger über den Unterstützungsplan für die Credit Suisse. Wenn es nach ihm ginge, müsste der CS-Verwaltungsrat angeklagt werden, sagte Minder im Interview mit dem «Blick». Leider sei das in der Schweiz nicht möglich, aber das müsste geändert werden. «Es braucht eine Organhaftung bis hin zum Privatvermögen. Das fordere ich schon lange», sagt Minder weiter. Es ginge nicht an, dass die Verantwortlichen bei solchen «Verwerfungen und Fehlern» nicht belangt würden. «Da steckt nicht einfach Dummheit dahinter, sondern kriminelle Energie», sagte Minder.
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4.15 UhrCS-Übernahme verstösst gegen Wettbewerbsrecht
Die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS entspricht nicht dem Wettbewerbsrecht, sagt Sergio Rossi, Professor für Makroökonomie und Geldwirtschaft an der Universität Freiburg, in einem Interview mit «La Liberté» und «Le Courrier». «Als die Credit Suisse 2008 die UBS übernehmen wollte, intervenierte die WEKO, um dies zu verhindern.» Um mit dem Bankenriesen, der aus dem Übernahmeverfahren hervorgehen wird, fertig zu werden, müssten die wichtigsten Akteure des Schweizer Finanzplatzes dazu gebracht werden, «sich abzustimmen oder sogar zu fusionieren», um ihre Marktanteile zu festigen, sagte Rossi weiter.
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Dienstag, 2.30 UhrFinanzexperte kritisiert Kommunikationsstrategie in CS-Krise
Ein Schweizer Experte, der sich mit dem Einfluss von psychologischen Faktoren an den Finanzplätzen beschäftigt, kritisiert die Schweizer «Too big to Fail»-Regulierung und die Kommunikationsstrategie der Behörden in der CS-Krise. Ein Bank Run lasse sich nur durch einen «kommunikativen Knall» stoppen, sagt Wirtschaftsprofessor Thorsten Hens der «Neuen Zürcher Zeitung». «Als der Bundesrat und das Parlament die ‹Too big to fail›-Regulierung konzipierten, unterschätzten sie völlig, dass die Kunden und Anleger während eines Bank Runs nicht auf rechtliche Finessen achten würden», erklärt der Experte auf dem Gebiet der Verhaltensökonomie an der Universität Zürich im Interview.
Natürlich habe die Regulierung vorgesehen, dass die Behörden im Fall eines Bankenkollapses das systemrelevante Schweizer Geschäft retten und den internationalen Teil abwickeln oder verkaufen würden. «Aber der Bankkunde, der ein Konto in der Schweiz hat, macht keine solchen feinen Differenzierungen. Er zieht sein Geld ab.»
Der Bundesrat und das Parlament hätten bei der Konzipierung der Regulierung die Psychologie der Märkte nicht verstanden. «Es war ein Fehler, den Märkten Rationalität in Krisenzeiten zu unterstellen.»
Der Wirtschaftsexperte kritisiert zudem die Kommunikationsstrategie der Behörden in der Krisensituation. «Ein Bank Run lässt sich nur durch einen kommunikativen Knall stoppen.» Die Behörden hätten in der vergangenen Woche «viel zu spezifisch» informiert. Die Liquiditätshilfe der Nationalbank hätte bei weitem nicht gereicht. «Ein Bundesratsmitglied oder der Nationalbankpräsident hätte hinstehen und sagen müssen: Die CS ist ‹too big to fail›. Wir werden alles tun, um die CS zu retten. Die Einlagen sind sicher», betont Wirtschaftsprofessor Hens. Ein kurzer Satz hätte gereicht.
«So wie das Mario Draghi, der ehemalige Präsident der Europäischen Zentralbank, 2012 während der Euro-Krise getan hatte. Er sagte damals, die EZB werde alles tun, um die Krise einzudämmen. ‹Whatever it takes›, das hat funktioniert, heute spricht man vom ‹Draghi-Effekt›». Auch im Fall CS hätte es eine solche Aussage gebraucht.
Hier findest du Thorsten Hens’ Antworten auf Fragen von blue News zum CS-Verkauf.
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22 UhrWir beenden unseren Live-Ticker vom 20. März 2023
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21.27 UhrAktienkurse an US-Börsen steigen wieder
Die Notübernahme der Schweizer Grossbank Credit Suisse durch die Konkurrentin UBS hat am Montag auch unter den Anlegern an den US-Börsen Erleichterung ausgelöst. Die Verluste an der Wall Street und den Nasdaq-Börsen vom Freitag wurden grösstenteils wieder wettgemacht.
Der Dow Jones Industrial legte um 1,20 Prozent auf 32 244,58 Punkte zu. Am Freitag hatte der bekannteste Wall-Street-Index nach deutlichen Verlusten ein knappes Wochenminus verbucht. Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Montag um 0,89 Prozent auf 3951,57 Punkte nach oben. An der Technologiebörse Nasdaq stieg der Auswahlindex Nasdaq 100 um moderatere 0,34 Prozent auf 12 562,61 Zähler. Er hatte sich in der vergangenen Woche deutlicher erholt.
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20.32 UhrMoody's prüft Heraufstufung von CS-Rating
Die Ratinggesellschaft Moody's nimmt das CS-Rating unter die Lupe, nachdem die Grossbank von der UBS übernommen werden soll. Entsprechend sei der Ausblick der Ratings auf ‹under review› von ‹negativ› geändert worden.
Für die Gläubiger der CS wäre die grössere finanzielle Stärke der UBS ein Vorteil, heisst es in einer Mitteilung vom Montagabend. Voraussetzung für eine Anpassung des Ausblicks sei aber, dass die Fusion abgeschlossen sei.
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19.26 UhrS&P senkt Ausblick für UBS-Rating auf ‹negativ›
S&P Global hat den Ausblick für das Rating ‹A-/A-2› für die UBS Group auf ‹negativ› von ‹stabil› gesenkt. Die Kreditwürdigkeit des Instituts stehe wegen der anstehenden Integration der CS unter Druck, teilte die Ratingagentur am Montagabend mit.
«Wir gehen davon aus, dass die Integration und der erwartete Abbau grosser Teile der Investmentbanking-Aktivitäten der CS angesichts der Grösse, der Komplexität und des Risikoprofils der CS ein erhebliches Ausführungsrisiko mit sich bringen werden», so S&P weiter. Das Risiko sei allerdings begrenzt, nicht zuletzt wegen der massiven Liquiditätsunterstützung durch die Schweizerische Nationalbank.
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18.41 UhrHunderte demonstrieren in Zürich gegen «Abzockerei»
Nach der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS haben am Montagabend mehrere hundert Personen auf dem Zürcher Paradeplatz demonstriert. Zu der Kundgebung gegen «Abzockerei» hatten die Juso und weitere Organisationen und Parteien aufgerufen.
Nicola Siegrist, Juso Präsident, am Montagabend bei einer Demonstration vor dem CS-Hauptsitz am Paradeplatz in Zürich. Bild: Keystone/Ennio LeanzaEs sei ein Skandal, dass jahrelang in die eigene Tasche gewirtschaftet worden sei und nun die Allgemeinheit bezahlen müsse. Die Grossbank habe Milliarden an Boni und Dividenden ausgeschüttet. «Profite privat, Verluste dem Staat», heisst es im Aufruf zur Demonstration.
Die Bekämpfung der Klimakrise, eine sichere Altersvorsorge oder die Hilfe für Menschen auf der Flucht seien angeblich zu teuer, die Rettung von Banken jedoch nicht, heisst es weiter. In Sprechchören hiess es: «Brecht die Macht der Banken und Konzerne!» Neben den Juso riefen unter anderem auch Klimastreik, Junge Grüne, SP Zürich, Grüne Zürich und AL zu der Kundgebung auf.
Rund 500 Menschen haben auf dem Zürcher Paradeplatz gegen die Macht von Banken und Konzerne demonstriert. Bild: Keystone -
18.29 UhrSchweizer Börse schliesst im Plus – CS mit erwartetem Absturz
An einem Tag, an dem der Schweizer Finanzplatz die Titelseiten aller Zeitungen beherrschte, hat die Schweizer Börse den Handel positiv beendet. Der Leitindex SMI gewann 0,3 Prozent auf 10'643,64 Punkte, der breiter gefasste SPI-Index 0,4 Prozent auf 13'953,41 Punkte.
Auch die anderen wichtigen europäischen Indizes wie DAX (+1,1%), CAC 40 (+1,3%) oder FTSE (+0,9%) schlossen nach anfänglichen Schwierigkeiten im positiven Bereich. Der Plan von Bund, SNB und Finma, die Märkte mit der «erzwungenen» Übernahme der schlingernden Credit Suisse durch die UBS zu beruhigen, scheint damit - zumindest für den Moment - aufzugehen.
An der Börse waren natürlich alle Augen auf die Credit Suisse gerichtet. Nach einem Kurseinbruch von 62 Prozent bei der Eröffnung schloss die Aktie mit einem Minus von knapp 56 Prozent bei 0,82 Franken. Das ist immer noch mehr als die 76 Rappen, die die Nummer eins der Schweizer Banken, die UBS, für die Übernahme ihrer historischen Rivalin für 3 Milliarden Franken geboten hatte.
Auch die UBS-Aktie erlitt zunächst einen herben Rückschlag und fiel im frühen Handel um fast 9 Prozent. Im Laufe des Tages kam es jedoch zu einer Erholung, die durch die positive Eröffnung der Wall Street bestätigt wurde, die für die UBS mit plus 1,3 Prozent bei 17,32 Franken endete.
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18.27 UhrBAK Economics hält Schaden der CS-Krise für begrenzt
Die Ökonomen des Instituts BAK Economics sehen die Übernahme der CS durch die UBS positiv. Ein grösserer unmittelbarer Schaden für den Wirtschaftsstandort Schweiz habe damit abgewendet werden können, heisst es in einer Mitteilung vom Montagabend.
Die negativen Effekte der CS-Krise blieben zudem grösstenteils auf den Bankensektor beschränkt. Der bisher erlittene Wertschöpfungsverlust durch den Abfluss von Geldern ins Ausland werde allerdings länger dauern. Hinzu komme der Imageverlaust, welcher sich auf die weitere Entwicklung des internationalen Vermögensverwaltungsgeschäfts der Schweizer Banken auswirken werde.
Auch auf dem Arbeitsmarkt werden laut den BAK-Ökonomen die Spuren der Übernahme deutlich zu spüren sein. Es sei mit einem Jobabbau zwischen 9500 und 12'000 Vollzeitstellen zu rechnen. Mit einem sprunghaften Anstieg der Arbeitslosenquote sei deswegen aber nicht zu rechnen. Zum einen werde der Abbau über längere Zeit stattfinden. Und ein Teil der Betroffenen habe auch wegen des Fachkräftemangels gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt, so die Mitteilung.
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18.01 UhrGenfer Regierung sorgt sich nach Fusion um Banken-Arbeitsplätze
Die Ankündigung der Übernahme der Credit Suisse (CS) durch die UBS war für die die Genfer Wirtschaftsdirektorin Fabienne Fischer (Grüne) ein Schock, wie sie am Montag sagte. Heute ist die Staatsrätin vor allem über die Auswirkungen auf die Arbeitsplätze besorgt, die eine solche Übernahme haben wird.
«Hunderte von Arbeitsplätzen stehen auf dem Spiel und es wird darum gehen, den sozialen Kahlschlag zu begrenzen», betonte Fischer. In Genf beschäftigt die CS rund 700 Personen. Die UBS hat dort rund 1000 Mitarbeitende. Zusammen stellen die beiden Institute 10 Prozent im Genfer Bankensektor.
Zum jetzigen Zeitpunkt sei es für den Kanton schwierig, eine Vorstellung von der Anzahl der bedrohten Stellen zu haben. Am Dienstag will die Staatsrätin die Lage mit Vertretern des Westschweizer Wirtschaftsverbands FER (Fédération des entreprises romandes), des Schweizerischen Bankangestelltenverbands und der Stiftung Finanzplatz Genf erörtern.
Sicher sei das Bankwesen kein Bereich, in dem die Wiedereingliederung leicht sein werde, sagte Fischer weiter. Der Sektor habe in den letzten Jahren Personal abgebaut. Der Staat werde bei Umschulungen helfen. Mit dem kantonalen Arbeitsamt müssten insbesondere die Berufsprofile identifiziert werden.
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17.35 UhrKeine Mehrheit für parlamentarische Untersuchungskommission absehbar
Die SP hat ihre Forderung nach einer parlamentarischen Untersuchungskommission wiederholt. «Ich gehe davon aus, dass man um eine PUK nicht herumkommt, wenn man die Angelegenheit ehrlich aufarbeiten will», sagte SP-Co-Präsident Cédric Wermuth in einer Mitteilung.
In der ausserordentlichen Session, für die eine Mehrheit absehbar ist, werde sich zeigen, ob eine Puk eingesetzt werden müsse, sagte FDP-Parteipräsident Thierry Burkart. Auch für den Luzerner Mitte-Nationalrat Leo Müller ist eine Puk noch nicht angezeigt. Eine solche hätte sich mit Handlungen des Bundesrates oder der Verwaltung zu befassen, sagte er der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Im Fall CS liege aber der Fehler bei der Bank.
Müller plädierte für eine sachliche Aufarbeitung der Geschehnisse. Die Wirtschaftskommission des Nationalrates, deren Präsident er ist, will Anfang April Auskünfte bekommen vom Bundesrat, der Finanzmarktaufsicht Finma und der Nationalbank.
Sollten sich im Zug dieser Abklärungen ergeben, dass es in der Verwaltung Unterlassungen gegeben habe, lasse sich eine Puk ja immer noch einsetzen, sagte Müller. Zumindest vorläufig dürfte es für eine Puk damit keine Mehrheit geben, obwohl die Grünen sich der SP-Forderung angeschlossen haben.
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16.55 UhrDie Mitte unterstützt eine ausserordentliche Session
Nach den Grünen, der SP und der FDP-Bundeshausfraktion unterstützt auch die Mitte eine ausserordentliche Session zum Thema Credit Suisse. Es sei wichtig, dass die Schweiz die gefundene Lösung und den Entscheid der eidgenössischen Finanzdelegation parlamentarisch rasch auf ein stabiles Fundament abstützen könne.
Zudem gelte es zu klären, wie die Herausforderungen für die Finanzaufsicht und die Risiken für die Schweizer Volkswirtschaft durch die neu geschaffene Bank am besten begrenzt werden könnten, teilte die Mitte am Montag in einer Medienmitteilung mit.
Es gehe um die Sicherheit und Stabilität von Arbeitsplätzen in der Schweiz, der KMU, von privaten Ersparnissen und sozialen Vorsorgewerke. Es dürfe nicht sein, dass die Politik aufgrund der Risiken, die die öffentliche Hand jetzt auf sich nehme, ihren Handlungsspielraum in anderen wichtigen Bereichen verliere.
Vizefraktionspräsident und Ständerat Pirmin Bischof stellte in der Mitteilung fest, dass ernsthaft zu prüfen sei, ob die neue Grossbank, die jetzt weitreichende Garantien der Schweizer Bevölkerung erhalte, diese nicht abgelten müsse.
Die Mitte sei zudem bereit, ihren Beitrag für griffigere Regulierungen des Finanzsektors für die Zukunft zu leisten. Es stelle sich die Frage, ob die zuständige Aufsichtsbehörde Finma, die SNB und der Gesamtbundesrat nicht bereits früher die Möglichkeit gehabt hätten, zu intervenieren.
Mitte-Ständerat Pirmin Bischof (Mitte/SO). (Archivbild) Bild: Keystone -
16.48 UhrBundesrat soll CS-Rettung durch Saudis abgelehnt haben
Die Saudi National Bank, der bislang grösste Aktionär der Credit Suisse, soll laut dem «Wall Street Journal» versucht haben, die Grossbank zu retten. So hätten die Saudis gemäss einem Insider eine Finanzspritze in Höhe von fünf Milliarden Dollar angeboten.
Wie «20 Minuten» zum WJS-Bericht schreibt, habe der Bundesrat das Angebot indes abgelehnt, weil die Saudi National Bank die gleichen staatlichen Garantien gefordert habe, wie sie nun auch die UBS erhalten habe. Allerdings habe die Aktion der Saudis dazu geführt, dass sich das Kaufangebot der UBS von rund einer Milliarde Schweizer Franken auf drei Milliarden erhöht habe.
Finanzministerin Karin Keller-Sutter, Bundespräsident Alain Berset und SNB-Präsident Thomas Jordan (von links) treten am 19. März 2023 in Bern vor die Medien, um über die Zukunft der Credit Suisse zu informieren. Bild: Keystone -
15.56 UhrCS-Aus könnte sich auch auf Steuern auswirken
Die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS hat im Kanton Zürich möglicherweise Auswirkungen auf die Steuern, sowohl bei den natürlichen Personen als auch bei den Unternehmen.
Finanzdirektor Ernst Stocker (SVP) betonte aber gleichzeitig, dass der Finanzhaushalt des Kantons Zürich solide ist, wie er am Montag an einer kurzfristig einberufenen Medienkonferenz sagte. Die genauen Auswirkungen würden nun analysiert.
Die Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) zeigte sich schockiert über das Ende der CS. «Das ist eine Zäsur für die Schweiz und besonders auch eine Zäsur für Zürich.» Die CS sei wichtig gewesen als Arbeitgeberin, als Auftraggeberin, als Ausbildnerin, als Steuerzahlerin und nicht zuletzt als Kultur-Mäzenin.
Mauch forderte, dass die Verantwortlichkeiten geklärt werden müssten. «Wir dürfen nicht zur Tagesordnung übergehen.»
Daniel Leupi, Vorsteher des städtischen Finanzdepartements von Zürich, spricht mit Stadtpräsidentin Corine Mauch ,Volkswirtschaftsdirektorein Carmen Walker Späh und Finanzdirektor Ernst Stocker (v. l.). Bild: Keystone -
15.25 UhrEthos bedauert Umstände von CS-Übernahme durch UBS
Auch die Anlagestiftung Ethos meldet sich zur Übernahme der Credit Suisse durch die UBS noch zu Wort. Man bedauere die «ungeheure Verschwendung», die diese für die Aktionärinnen und Aktionäre sowie die gesamte Schweizer Wirtschaft darstelle, teilte Ethos am Montag mit.
Schweizer Pensionskassen, deren Interessen die Ethos Stiftung vertrete, würden durch diese Transaktion doppelt benachteiligt. Erstens würden sie als Aktionärinnen der beiden Banken an der Generalversammlung nicht über den Kauf abstimmen können. Zweitens seien sie in Zukunft mit den Risiken konfrontiert, die eine marktbeherrschende Stellung einer einzigen Grossbank auf dem Schweizer Markt mit sich bringe, hiess es weiter.
Ethos bedauere, dass gewisse strategische Optionen, wie die Abspaltung und der Börsengang der Schweizer Bank von Credit Suisse, nicht weiterverfolgt wurden, als dies noch möglich war. Man schlage den Schweizer Behörden daher vor, die UBS dazu aufzufordern, längerfristig die Möglichkeit einer Abspaltung der Schweizer Bankensparte von Credit Suisse vom Rest der UBS-Gruppe zu erwägen und diese an die Börse zu bringen. Dies würde auch Arbeitsplätze sichern, gibt man sich bei Ethos überzeugt.
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15.01 UhrBundespräsident Berset sagt wegen CS Kolumbien-Reise ab
Die Übernahme der Krisenbank Credit Suisse durch die UBS hat Bundespräsident Alain Berset zur Absage seiner Reise nach Kolumbien gezwungen. Die Abreise zu dem mehrtägigen Besuch hätte am Montag erfolgen sollen und war seit Langem geplant.
Als Folge der in den letzten Tagen gefallenen Entscheidungen des Bundesrats gebe es Änderungen in der Agenda Bersets, welche sich auf die ganze Woche auswirken würden, teilte das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit.
Alain Berset zusammen mit Karin Keller-Sutter am Sonntagabend an der Medienkonferenz zur Übernahme der CS durch die UBS. Bild: Keystone/Peter KlaunzerDie Schweiz begleitet in Kolumbien den Friedensprozess zwischen der Regierung und der linken Guerilla der Nationalen Befreiungsarmee (ELN). Eine weitere Runde der Friedensgespräche zwischen der Guerilla und der neuen linksgerichteten Regierung ist nach einem Abbruch durch die konservative Vorgängerregierung für April in Kuba geplant.
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13.35 UhrStiftung für Konsumentenschutz fordert Boni-Verzicht
Die Stiftung für Konsumentenschutz fordert nach der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS eine Überarbeitung der Too-big-to-fail-Regulierung und einen zwingenden Boni-Verzicht. Mit dem Zusammenschluss der beiden Grossbanken entstünden nämlich noch grössere Risiken für die Schweiz bei einer künftigen Krise.
Sämtliche Boni für das CS-Management sollten gestrichen werden, heisst es in einer Medienmitteilung vom Montag. Es gehe nicht an, dass eine systemrelevante Bank in den Abgrund gewirtschaftet werde, diese vom Staat gestützt werden müsse und gleichzeitig noch Boni ausbezahlt würden.
«Es waren wahrlich drastische Massnahmen nötig, um das Vertrauen in die Credit Suisse wieder herzustellen», lässt sich Sara Stalder, Geschäftsleiterin des Konsumentenschutzes, in der Medienmitteilung zitieren. Damit habe zwar ein grosser Schaden für die Bankkunden und das nationale und internationale Finanzsystem vorerst abgewendet werden können.
Doch der Preis dafür sei sehr hoch. Künftig seien die Risiken im Falle einer Schieflage der Riesenbank UBS für die Schweiz noch viel grösser als heute. Das Konzept der Too-big-to-fail-Regulierung sei auf eine Vertrauenskrise wie jetzt im Falle der Credit Suisse ungenügend vorbereitet gewesen.
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13.18 UhrKaufmännischer Verband fordert Einbezug der Sozialpartner
Der Kaufmännische Verband Schweiz fordert nach der Übernahme der Credit Suisse (CS) durch die UBS einen Einbezug der Sozialpartner in den bevorstehenden Integrationsprozess. Die Mitarbeitenden und die Sozialpartner müssten transparent und offen über die anstehenden Massnahmen informiert werden.
Man bedauere die angekündigte Übernahme, schreibt der Kaufmännische Verband in einer Mitteilung vom Montag. Damit dies möglichst sozialverträglich geschehe, müssten möglichst viele Arbeitsstellen erhalten bleiben und die jeweiligen Sozialpläne eingehalten werden. Der Verband stehe betroffenen Mitarbeitenden mit Beratung und Information zur Seite.
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12.45 UhrAargauer Regierung befürchtet Schaden nach Notrettung
Der Kanton Aargau ist nach Ansicht des Regierungsrats von der Notrettung der Credit Suisse (CS) durch die Grossbank UBS besonders betroffen. Zu Umbrüchen in der Aargauer Bankenlandschaft kam es vor drei Jahren, als die CS ihre regionale Tochter Neue Aargauer Bank (NAB) einverleibte.
Man erwarte aufgrund der NAB-Auflösung vor drei Jahren und der besonderen Betroffenheit des Aargaus, dass die UBS ihre volkswirtschaftliche Verantwortung im Kanton wahrnehmen werde, liess Volkswirtschaftsdirektor Dieter Egli (SP) am Montag mitteilten.
Wichtig sei, dass ein weiterer volkswirtschaftlicher Schaden abgewendet werden könne. Egli ist nach eigenen Angaben mit den regionalen Verantwortlichen der beiden Banken in Kontakt. Noch seien die weiteren Folgen der Übernahme unklar.
Man gehe davon aus, dass es beim Filialnetz und Personal Konsequenzen haben werde, hielt Egli fest: «Wir erwarten, dass sozialverträgliche Lösungen erarbeitet werden, wenn es zu Stellenabbau kommt.»
Die NAB war im Aargau eine traditionelle und verwurzelte Bank für die KMU und Privatpersonen gewesen. Sie sponserte zahlreiche regionale Kunstanlässe. Die CS schloss 18 der insgesamt 30 NAB-Filialen. Einer der wichtigsten Player im Kanton ist seither die staatseigene Aargauische Kantonalbank (AKB).
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12.12 UhrZürcher Parteien kritisieren CS – FDP schweigt
Am Tag nach der angekündigten Übernahme der CS durch die UBS haben die Parteien am Montag im Zürcher Kantonsrat scharfe Kritik geäussert – am Management der CS, am Bund, an der fehlenden Kontrolle und am Freisinn. Nur die FDP sagte nichts.
Für die Zürcher Regierung ist es unverständlich, dass das einstige Flaggschiff CS in eine solche Lage geraten konnte. Für Finanzdirektor Ernst Stocker (SVP) ist die Übernahme der CS durch die UBS deshalb «ein schwarzer Sonntag für den Zürcher Bankenplatz».
Alfred Escher drehe sich einmal mehr im Grabe um, empörte sich SVP-Kantonsrat Tobias Weidmann. Es sei tragisch, zu sehen, dass die CS nicht habe gerettet werden können. Das Management habe Millionen kassiert und keine Verantwortung getragen.
Für die SP ist nicht die Herkunft der Akteure Grund für deren Versagen, sondern die fehlende Kontrolle. «Mehr politische Kontrolle ist das einzige funktionierende Modell», sagte Sibylle Marti (Zürich). «Das sieht man an der ZKB, die nicht ins Schlingern kommt.»
Gleicher Meinung waren die Grünen. «Offenbar müssen die Schrauben stärker angezogen werden», sagte Thomas Forrer (Erlenbach). Die FDP stimmte nicht in die Kritik ein. Deren Vertreterinnen und Vertreter sagten – nichts.
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11.35 UhrGrüne wollen zusammen mit der SP Sondersession einberufen
Die Grünen wollen nach dem Zusammenschluss der UBS mit der CS und den vom Bundesrat gesprochenen Garantien zusammen mit der SP eine Sondersession einberufen. Das gab Fraktionschefin Aline Trede (BE) am Montag an einer Online-Medienkonferenz bekannt.
Zusammen mit den SP-Vertreterinnen und -Vertretern hätten die Grünen im Nationalrat genügend Stimmen, um das Quorum für die Einberufung einer Sondersession zu erreichen. Würden die Unterschriften eingereicht, entscheide das Nationalratsbüro über das Datum der Zusammenkunft der beiden Räte.
Die Grünen unterstützen laut Trede auch die schon am Sonntag laut gewordene Forderung der SP nach einer parlamentarischen Untersuchungskommission (Puk). Eine solche Untersuchung biete die Möglichkeit für eine richtig gute Analyse.
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10.02 UhrFinma prüft Auflagen für CS-Management
Nach der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS könnte es im Zuge der Staatshilfen noch weitere Auflagen für das CS-Management durch die Finanzmarktaufsicht geben. Die Finma prüft dies nun.
«Im ersten Schritt ging es darum, eine Lösung zum Schutz der Einlegerinnen und Einleger und dem Ansehen des Schweizer Finanzplatzes zu schaffen», sagte ein Finma-Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP am Montag. «Im zweiten Schritt werden wir weitere Fragen, auch solche, klären.» Der Sprecher bestätigte damit einen Bericht von Radio SRF.
Mit dem Statement reagierte die Behörde nach eigenen Angaben auf Aussagen von Bundesrätin Karin Keller-Sutter, welche sagte, es gebe Massnahmen gegenüber dem CS-Management: «Das Bankengesetz sieht beispielsweise vor, dass bei einer Unterstützung durch den Staat ein Dividendenverbot oder Massnahmen betreffend Löhne durch die Finma verfügt werden können.» Das sei Sache der Aufsichtsbehörde, «davon ist aber schon auszugehen».
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09.58 UhrBankaktien an Europas Börsen brechen trotz Credit-Suisse-Übernahme ein
Die Übernahme der Credit Suisse durch die Grossbank UBS in der Schweiz hat bei den Anlegerinnen und Anlegern in Europa offenbar nicht für Vertrauen in die Banken gesorgt. Bei Öffnung der Börsen am Montagmorgen stürzten die Aktien von Banken in Deutschland und Frankreich ab. Der Kurs der Deutschen Bank etwa brach um fast zehn Prozent ein, derjenige der Commerzbank um über sieben Prozent.
In Frankreich war etwa die BNP Paribas betroffen, ihr Kurs gab um acht Prozent nach. In der Schweiz straften die Anleger die UBS ab, ihr Kurs gab kurz nach Handelsbeginn an der Börse in Zürich um fast neun Prozent nach. Die Aktie der Credit Suisse sackte um fast 64 Prozent ab. Ein Anteilsschein kostete am Morgen 0,67 Franken – die UBS hatte sie am Sonntag für drei Milliarden Franken übernommen und zahlte damit 0,76 Franken pro Aktie.
Auch in Asien hatten die Börsen im Minus geschlossen. Analysten erklärten, es herrsche noch «eine Menge Argwohn und Paranoia» unter den Anlegern.
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9.30 UhrDas sagen internationale Medien zur CS-Übernahme
Für die «Financial Times» ist nach der angekündigten Übernahme der Credit Suisse durch die UBS klar: Es braucht mehr Arbeit im Bereich Bankenrisiken. Anleger der Banken seien sich der Risiken zwar bewusst; sie wüssten, dass das Bankgeschäft auf Vertrauen beruhe und dass sich die Stimmung schnell ändern könne. Doch kam der Niedergang der CS dann doch überraschend.
Für das amerikanische «Wall Street Journal» war die Credit Suisse der «risikofreudige Schweizer Bankriese». Dieser erliege nun einer Krise, die das Ende einer langen Geschichte von 167 Jahren als unabhängiges Institut bedeute. Der Niedergang der Bank habe seine Wurzeln in der Art und Weise, wie sie die letzte Finanzkrise in einem «Überschwang der Gefühle» überstanden habe.
Die Notübernahme der CS durch die UBS sei die bedeutendste Bankenfusion in Europa seit der Finanzkrise vor 15 Jahren, schrieb das deutsche «Handelsblatt» am Montag. Die Rettung der Krisenbank habe unbedingt vor Öffnung der asiatischen Märkte am Montag «festgezurrt» werden müssen.
Der «Spiegel» geht nicht davon aus, dass mit dem Kauf der CS durch die UBS Ruhe im internationalen Bankensystem einkehren wird. Wenn die «abgewirtschaftete CS» sich vom Erzrivalen retten lassen müsse, sei das «der entwürdigende Schlusspunkt einer Talfahrt – und womöglich der Auftakt einer noch grösseren Krise».
Die Schweiz ist für die französische Zeitung «Le Monde» eigentlich das Land der Konsensentscheidungen und einer daraus resultierenden Langsamkeit. Doch auch in der Eidgenossenschaft könne man manchmal brutal und schnell sein, die Situation müsse aber «wirklich ernst sein».
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09.10 UhrCS-Aktien sacken an Börse um 62 Prozent ab
Die Aktien der Credit Suisse sind nach der Übernahme-Ankündigung durch die UBS am Montag bei Eröffnung um 62 Prozent auf 70 Rappen abgesackt. Die UBS-Aktien eröffneten 8,6 Prozent tiefer auf 15,64 Franken.
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08.45 UhrUBS-Aktien dürften deutlich tiefer starten – CS bei 73 Rappen
Die UBS-Aktien dürften am Montagmorgen nach der von der Politik aufgegleisten Übernahme der Konkurrentin CS mit deutlichen Abgaben in den Handel gehen. Die Aktien der Credit Suisse stürzen erwartungsgemäss massiv ab.
Vorbörslich werden die UBS-Titel am Montag um 4,7 Prozent tiefer auf 16,30 gestellt. Dagegen sinken die CS-Titel vorbörslich um 61 Prozent auf 73 Rappen. Auch weitere Bankenwerte stehen deutlich unter Druck.
Unter der am Wochenende ausgehandelten Lösung der CS-Krise wird die UBS für die Konkurrentin rund 3 Milliarden Franken in eigenen Aktien bezahlen. Konkret werden die CS-Aktionäre eine UBS-Aktie für 22,48 CS-Aktien erhalten. Das entspricht zu den letzten UBS-Notierungen vom Freitag rund 76 Rappen je CS-Titel. Am Freitagabend waren die Titel der Grossbank noch bei 1,86 Franken aus dem Handel gegangen.
Analysten weisen in ersten Reaktionen darauf hin, dass die Übernahme der Konkurrentin nicht von der UBS ausgegangen sei, sondern den beiden Instituten von der Politik auferlegt wurde. Sicherlich habe es sich dabei nicht um den von der UBS-Führung präferierten Weg gehandelt, kommentieren etwa die Analysten der kanadischen RBC.
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08.10 UhrCS zahlt Boni trotzdem aus
Die Credit Suisse will trotz der Übernahme durch die UBS Boni und Gehaltserhöhungen auszahlen. Das schreibt die Nachrichtenagentur «Bloomberg» am Montag. Die Boni seien in einigen Ländern bereits ausgezahlt worden. Es werde keine Änderungen bei der Lohnabrechnung geben, Boni werden wie geplant am 24. März ausbezahlt, schreibt «Bloomberg».
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08.05 UhrRechtsprofessor rechnet mit Klagen gegen die CS-Übernahme
Der auf Bankenrecht spezialisierte Rechtsprofessor Peter V. Kunz hält das Notrecht, auf das sich der Bund bei der forcierten Übernahme der Credit Suisse durch die UBS stützt, für eine unzureichende Rechtsgrundlage. Er rechnet daher mit Klagen gegen die Eidgenossenschaft, wie er in Interviews im «Blick» und den Tamedia-Titeln kundtat.
«Dass die CS-Aktionäre zum Deal gar nicht mehr gefragt werden, ist eine völlig aussergesetzliche Regelung», sagte Kunz etwa gegenüber dem «Blick». Noch am Freitag habe man der Öffentlichkeit gesagt, dass die Bank liquide sei und kein Notfall bestehe. An dieser Aussage, so Kunz, könnten die Grossaktionäre den Bund festnageln.
«Klagen werden kommen», ist der Professor deshalb überzeugt. Namentlich, weil die Investoren bei der Festlegung des Übernahmepreises vor vollendete Tatsachen gestellt worden seien. Im Interview mit den Tamedia-Titeln sagte Kunz, dass beispielsweise mit Staatshaftungsklagen der arabischen Investoren zu rechnen sei.
Kunz sagte weiter, dass der Bundesrat mit der Anwendung des Notrechts sogar den Interessen des Landes schade. «In der Schweiz müssen Investoren ab jetzt damit rechnen, ohne rechtliche Grundlage enteignet zu werden», so Kunz gegenüber Tamedia. Das werde den Finanzplatz nachhaltig beschädigen. In seinen Augen wäre der Schaden kleiner gewesen, wenn man die CS wie in den Too-big-to-fail-Regeln vorgesehen zerlegt hätte und nur den systemrelevanten Teil aufrechterhalten hätte.
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7.25 Uhr«Eine Schande» – «Misswirtschaft»: So reagieren die Parteien
Für die SVP ist die Credit-Suisse-Krise eine Folge von «Misswirtschaft und FDP-Filz». Schweizerinnen und Schweizer müssten mit Milliarden Volksvermögen für diese Fehler geradestehen, schreibt die SVP.
Für SP-Co-Präsident Cédric Wermuth hat sich seit der Finanzkrise 2008 nichts geändert, wie er auf dem Kurznachrichtendienst Twitter bekannt gab. Das ganze Finanzsystem sei krank und absurd. Die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden.
Für die Mitte haben Bundesrat, Nationalbank und Finanzmarktaufsicht gemeinsam mit den Verantwortlichen der UBS die beste aller schlechten Lösungen getroffen. Leider sei sie nötig gewesen, um das Vertrauen der Finanzmärkte zu stabilisieren und die Schweizer Volkswirtschaft zu schützen.
Für die FDP ist die Übernahme der CS durch die UBS angesichts der dramatischen Entwicklungen der letzten Tage notwendig gewesen, um grossen Schaden für den Schweizer Finanz- und Wirtschaftsstandort abzuwenden. Was mit der CS passiert sei, sei eine Schande für die Schweiz.
Für den Präsidenten der Grünen, Balthasar Glättli (ZH), war es die Kultur der Verantwortungslosigkeit, welche die Voraussetzungen zum heutigen Debakel geschaffen hat. Das Parlament habe es verpasst, eine «Too-big-to-fail»-Gesetzgebung zu machen, die im Krisenfall funktioniert hätte.
Der Präsident der Grünliberalen, Jürg Grossen (BE), sagt, die Schweiz sei einmal mehr den aktuellen internationalen Herausforderungen nicht vorausschauend gewachsen gewesen. Die Fusion der beiden Grossbanken sei wettbewerbsrechtlich bedenklich und stelle den offenen und fairen Wettbewerb vor neue Herausforderungen.
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Montag, 2.22 UhrExperte erkennt wenig wirtschaftliches Interesse der UBS bei Übernahme
Nach den Worten des Finanzexperten François Savary hat der Bundesrat in Wirklichkeit die UBS dazu gebracht, die Credit Suisse zu kaufen. Der UBS falle es schwer ein rein wirtschaftliches Interesse an der Fusion zu finden, kommentiert der Investment-Chef von Prime Partners in der Zeitung «La Liberté» vom Montag.
Der Finanzexperte sagte der Zeitung, sich mit Umstrukturierungen und der Bewältigung der Frage nach der Zukunft der CS-Investmentbank zu beschäftigen, sei nicht das gewesen, was das Management der UBS am meisten wollte.
Als Beweis führt der Investment-Chef von Prime Partners, François Savary, die Anzahl der Bedingungen an, die die UBS für den Vollzug der Fusion gestellt habe. «Niedriger Preis, Garantien, die Frage der Credit Default Swaps: Die UBS wollte das Verlustrisiko bei der Transaktion auf ein Minimum beschränken», erklärt er.
Daher habe die Bank anfangs eine Milliarde Franken für die Übernahme geboten, unter der Bedingung, dass der Bund fünf Milliarden Franken als Garantien für die Investitionen der Investmentbank, des weniger gesunden Teils der Credit Suisse, gewährt.
All dies zeige, das es für die UBS schwierig gewesen sei, «ein rein wirtschaftliches Interesse an dieser Fusion zu finden» urteilt François Savary.
Das Management der Grossbank UBS hatte am späten Sonntagabend erklärt, dass es die Fusion mit der Credit Suisse weder gewollt noch darauf hingearbeitet habe, betonte jedoch das «strategische Interesse» an der Fusion.
Noch Nachbarn und Rivalen: Die Hauptquartiere von UBS und Credit Suisse am Paradeplatz in Zürich. (19. März 2023) Bild: Keystone/EPA/Michael Buholzer -
Sonntag, 23.38 UhrUBS setzt Aktienrückkäufe im Zuge der CS-Übernahme aus
Die Grossbank UBS wird ihre Aktienrückkäufe im Zuge der CS-Übernahme zunächst aussetzen. Vorübergehend werde man diese pausieren, sagte Finanzchefin Sarah Youngwood am Sonntagabend an einer Telefonkonferenz mit Analysten. Das sei ein «konservatives» Vorgehen, da die Kapitalisierung weiterhin stark sei. Die progressive Bardividende werde aber beibehalten, sagte CEO Ralph Hamers.
Erst vergangene Woche hatte Hamers betont, dass Aktienrückkäufe die bevorzugte Art der Kapitalrückführung an die Aktionäre sei. Denn der Aktienkurs der Grossbank habe weiteres Aufwärtspotenzial.
Erst Anfang März hatte die UBS bekanntgegeben, der kommenden Generalversammlung im April ein neues Aktienrückkaufprogramm beantragen zu wollen.
Seit Ende März 2022 läuft bei der UBS ein Programm, das den Rückkauf von Namenaktien im Umfang von bis zu 6 Milliarden Dollar bis 2024 vorsieht. Ursprünglich sollten in diesem Jahr Aktien im Wert von über 5 Milliarden im Rahmen des laufenden Aktienrückkaufprogramms sowie des neuen Programms 2023 zurückgekauft werden.
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22 UhrUBS und CS bezahlen auf Liquiditätshilfe-Darlehen 1,5 Prozent Zins
UBS und CS können im Rahmen ihres Zusammenschlusses umfangreiche Liquiditätshilfe-Darlehen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) in Anspruch nehmen. Sie bezahlen auf diesen einen Zinssatz von 1,5 Prozent, wie Marlene Amstad, Verwaltungsratspräsidentin der Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) am Sonntag vor den Medien erklärte.
Konkret können Credit Suisse und UBS basierend auf der Notverordnung des Bundesrates ein mit einem Konkursprivileg gesichertes Liquiditätshilfe-Darlehen der SNB in Höhe von insgesamt bis zu 100 Milliarden Franken beziehen. Zusätzlich dazu kann die SNB basierend auf der Notverordnung des Bundesrates der Credit Suisse ein mit einer Ausfallgarantie des Bundes gesichertes Liquiditätshilfe-Darlehen in der Höhe von bis zu 100 Milliarden Franken gewähren.
Wie Finma-Verwaltungsratspräsidentin Amstad vor den Medien zudem ausführte, hat die Behörde auch das Recht, allfällige wettbewerbsrechtliche Bedenken des Zusammenschlusses zu übersteuern. Die Finma habe die Fusion genehmigt, eine Prüfung durch die Wettbewerbskommission (Weko) erfolge deshalb nicht mehr.
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21.55 UhrParlamentsdelegation stimmt Verpflichtung von 109 Milliarden zu
Die Finanzdelegation der eidgenössischen Räte (Findel) hat im Zusammenhang mit der Übernahme der CS durch die UBS zwei Verpflichtungskredite von zusammen 109 Milliarden Franken genehmigt.
100 Milliarden Franken sind für die Gewährung einer Ausfallgarantie des Bundes für Liquiditätshilfe-Darlehen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) an die CS vorgesehen, wie es in der Mitteilung der Findel vom Sonntag hiess.
Diese Ausfallgarantie könne frühestens nach einem abgeschlossenen Konkursverfahren beansprucht werden, schrieb die Findel. Und auch nur dann, wenn die SNB einen Ausfall erleide und diesen dem Bund gegenüber geltend mache. Vorher fliesse kein Geld vom Bund.
Der zweite Verpflichtungskredit von 9 Milliarden Franken ist für eine Garantie des Bundes an die UBS bestimmt. Die UBS soll damit allfällige Verluste aus Aktiven der von ihr übernommenen CS absichern können, wenn diese eine bestimmte Schwelle überschreiten.
Nach Angaben des Finanzdepartements würde die UBS die ersten 5 Milliarden Franken an Verlusten übernehmen. Der Bund würde dann die nächsten 9 Milliarden tragen. Weitergehende Verluste würde wiederum die UBS übernehmen.
Der Bundesrat kann dringliche Verpflichtungskredite beschliessen, ohne dass das Parlament zuvor zustimmt. Dies erlaubt ihm das Finanzhaushaltgesetz. Allerdings muss er die Zustimmung der Finanzdelegation einholen, und das Parlament muss den Krediten nachträglich zustimmen.
Ist die dringliche Verpflichtung höher als 500 Millionen Franken – was bei den beiden Krediten der Fall ist – kann aber innerhalb einer Woche nach dem Ja der Findel ein Viertel der Mitglieder eines Rates oder der Bundesrat die Einberufung der Bundesversammlung verlangen.
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21.44 UhrCS-Management bleibt bis zum Zusammenschluss im Amt
Das Management der Credit Suisse bleibt bis zum Zusammenschluss mit der UBS im Amt. Danach kann die UBS die Leitungsgremien mit ihren eigenen Leuten besetzen. Diese müssen dann wieder von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht Finma bewilligt werden.
Dies sagte Finma-Direktor Urban Angehrn am Sonntagabend am Rande der Medienkonferenz zur Rettung der CS im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. Mit der Übernahme der CS durch die UBS habe man eine stabile Lösung gefunden. Diese Lösung sei gut und könne Stabilität bringen.
Eine Sanierung wäre aufgrund der Verflechtungen der Credit Suisse eine ganz, ganz heikle Operation gewesen. «So etwas wurde noch nie bei einer globalen Grossbank gemacht», sagte Angehrn. Bundesrat, Finma und SNB hätten auch Alternativen diskutiert ohne Beteiligung von Banken. Der Treiber der jetzigen Lösung sei die Finanzstabilität gewesen.
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21.43Diese drei Szenarien für die CS hat der Bundesrat verworfen
Der Bundesrat hat nach eigenen Angaben drei weitere Szenarien rund um die schlingernde Grossbank Credit Suisse (CS) geprüft. Darunter war eine vorübergehende Verstaatlichung oder eine staatliche Liquiditätshilfe. Mit dem nun getroffenen, vom Staat begleiteten aber privaten Aufkauf durch die UBS, seien die Risiken am kleinsten, erklärte die Landesregierung am Sonntag.
Als Option diskutierte der Bundesrat laut Mitteilung auch eine staatliche Liquiditätshilfe für die zwar gut kapitalisierte, aber im Markt angeschlagene CS. Die Aussichten wären aber höchst ungewiss gewesen, ob sich so das Vertrauen der Finanzmärkte wieder hätte herstellen lassen.
Auch eine vorübergehende Verstaatlichung (Temporary Public Ownership) wurde laut Finanzministerin Karin Keller-Sutter in Betracht gezogen. Es sei nicht von Anfang an klar gewesen, dass der Zusammenschluss von UBS und CS zustande komme, sagte die FDP-Bundesrätin am Sonntag in Bern vor den Medien.
Eine zeitweilige Übernahme der Grossbank durch den Bund hätte laut Keller-Sutter aber ein enormes Risiko für die Steuerzahlerinnen und -zahler bedeutet. Angesichts der schliesslich real bestehenden Möglichkeit einer privaten Übernahme sei diese Option schliesslich verworfen worden.
Ein weiteres Szenario wäre der Konkurs der Credit Suisse gewesen. Ein solcher hätte laut dem Bundesrat aber unabsehbare Folgen für die schweizerische Volkswirtschaft und das globale Finanzsystem gehabt.
Der Konkurs einer systemrelevanten Bank hätte das Zahlungssystem der Schweiz gefährdet und destabilisiert, so der Bundesrat. Konsum und Investitionen in der Schweiz hätten sich wohl drastisch reduziert und die Volkswirtschaft wäre dadurch erheblich geschädigt worden.
Ein Konkurs würde nach Ansicht des Bundes das Vertrauen internationaler Kunden und Investoren in den Schweizer Finanzplatz erschüttern – mit anhaltenden Folgen für Arbeitsplätze, Wertschöpfung und Steuereinnahmen in der Schweiz.
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21.34 UhrFür Mitte «beste aller schlechten Lösungen»
Für die Mitte haben Bundesrat, Nationalbank und Finanzmarktaufsicht gemeinsam mit den Verantwortlichen der UBS die beste aller schlechten Lösungen getroffen. Leider sei sie nötig gewesen, um das Vertrauen der Finanzmärkte zu stabilisieren und die Schweizer Volkswirtschaft zu schützen.
Die Mitte äussert in einer Mitteilung vom Sonntagabend Bedauern, dass die Credit Suisse nicht eigenständig in der Lage gewesen ist, das Vertrauen in die Bank wiederherzustellen.
Mit der Übernahme entstehe eine neue, sehr grosse und systemrelevante Bank in der Schweiz. Die getroffene Lösung berge ein Risiko für die Schweizer Eidgenossenschaft. «Wir müssen 15 Jahre nach der Rettung der UBS endlich die Lehren daraus ziehen und die nötigen politischen Entscheide für die Zukunft angehen», fordert die Mitte, ohne konkretere Angaben dazu zu machen.
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21.33 UhrGewerkschaftsbund will Arbeitsplätze sichern
Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) will den Schweizerischen Bankpersonalverband bei der Sicherung der Arbeitsplätze der betroffenen Angestellten unterstützen. Es brauche nun rasch eine Taskforce, welche dafür sorge, dass möglichst viele Arbeitsplätze erhalten würden.
Notwendig sei auch ein guter Sozialplan für jene, die den Arbeitsplatz verlören, heisst es in einer Mitteilung des SGB. Dass heute – knapp 15 Jahre nach der UBS-Rettung – auch für die Credit Suisse eine Rettungsaktion nötig wurde, sei unerträglich.
Die Verantwortlichen der Credit Suisse hätten die Bank mit exzessiven Risiken und handwerklicher Überforderung in die Insolvenz getrieben. Und die Verantwortlichen bei der Nationalbank und beim Bund hätten der Bevölkerung etwas vorgemacht, indem sie behaupteten, die Risiken der «systemrelevanten» Banken so weit reduziert zu haben, dass ein zweiter UBS-Fall nicht mehr möglich sei.
Leidtragende seien die Bevölkerung und die Angestellten der Credit Suisse, welche Tag für Tag pflichtbewusst ihre Arbeit machten, während sich die Verantwortlichen der Credit Suisse mit ihren Millionensalären schon lange abgesetzt hätten.
Für den SGB sei zwingend, dass nach dem faktischen Zusammenbruch der zweiten Grossbank endlich Massnahmen entwickelt werden müssten, welche solche Ereignisse künftig verhinderten. Es brauche Einschränkungen in Bezug auf die Risiken, die sie eingehen könnten. Die Ereignisse rund um die Credit Suisse müssten konsequent aufgearbeitet werden.
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21.28 UhrNotenbanken begrüssen Massnahmen der Schweiz
Positive Worte aus den USA, Grossbritannien und von der Europäischen Zentralbank (EZB) zur Fusion der beiden Schweizer Grossbanken Credit Suisse und UBS. Der Schritt wird von höchster Stelle willkommen geheissen. «Wir begrüssen die heutigen Ankündigungen der Schweizer Behörden zur Unterstützung der Finanzstabilität», erklärten US-Notenbankchef Jerome Powell und die amerikanische Finanzministerin Janet Yellen in einem Communiqué vom Sonntagabend. Man stehe zudem in engem Kontakt mit den internationalen Partnern, um deren Umsetzung zu unterstützen.
Fast den gleichen Wortlaut findet die Bank of England (BoE): «Wir begrüssen das umfassende Massnahmenpaket, das die Schweizer Behörden heute vorgestellt haben, um die Finanzstabilität zu unterstützen.» Die BoE habe während der gesamten Vorbereitungen eng mit ihren Partnern während der Vorbereitungen zusammengearbeitet und werde sie bei der Umsetzung unterstützen.
Ähnlich die Stellungnahme von EZB-Präsidentin Christine Lagarde: «Ich begrüsse das rasche Handeln und die Entscheidungen der Schweizer Behörden. Sie sind entscheidend für die Wiederherstellung geordneter Marktbedingungen und die Gewährleistung der Finanzstabilität.»
Die drei Exponenten äusserten sich zudem zum Zustand der eigenen Banken: «Die Kapital- und Liquiditätspositionen des US-Bankensystems sind stark, und das US-Finanzsystem ist widerstandsfähig», sagten etwa Powell und Yellen. «Das britische Bankensystem ist gut kapitalisiert und finanziert und bleibt sicher und solide», betonte die Bank of England.
«Der Bankensektor des Euroraums ist widerstandsfähig und verfügt über eine starke Kapital- und Liquiditätsposition», sagte wiederum EZB-Chefin Lagarde. Und das politische Instrumentarium der EZB sei «voll ausgestattet», um das Finanzsystem des Euroraums bei Bedarf mit Liquidität zu unterstützen.
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21.16 UhrKanton Zürich begrüsst Schritte für Sicherung der Stabilität
Der Kanton Zürich begrüsst die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS sowie weitere Massnahmen für die Sicherung der Stabilität der Finanzmärkte und des Wirtschaftsstandortes Schweiz. Er drückt in einer Mitteilung sein Unverständnis dafür aus, dass eine Bank wie die Credit Suisse in eine solche Lage geraten konnte.
Der Kanton Zürich habe in den letzten Tagen die Vorgänge um die Credit Suisse mit grosser Sorge verfolgt und bedauere die jüngsten Entwicklungen in höchstem Mass. Die Notwendigkeit der eingeleiteten Schritte liege auf der Hand. Der Kanton begrüsse daher die ergriffenen Massnahmen. Sie seien der Lage angemessen und dienten dem Ziel, die Stabilität der Schweizer Wirtschaft zu erhalten.
Die Auswirkungen der Übernahme für den Schweizer Arbeitsmarkt und für den Staatshaushalt müssten jetzt analysiert werden. Die UBS und die Credit Suisse seien in der zentralen Finanzbranche wichtige Pfeiler. Sie böten zahlreiche und oft hochqualifizierte Arbeitsplätze, was sich auch in den Steuereinnahmen der öffentlichen Hand niederschlage, schreibt der Kanton weiter.
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21.14 UhrFDP erachtet Entscheid für notwendig
Für die FDP ist die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS angesichts der dramatischen Entwicklungen der letzten Tage notwendig gewesen, um grossen Schaden für den Schweizer Finanz- und Wirtschaftsstandort abzuwenden. Was mit der CS passiert sei, sei eine Schande für die Schweiz, hiess es in einer Medienmitteilung der Partei.
Die Schweiz und ihr Finanzplatz lebten vom Vertrauen der Akteure, schreibt die FDP in einer Mitteilung vom Sonntagabend. Dieses gelte es wiederherzustellen. Das Management der CS habe seit der Finanzkrise von 2008 seine Hausaufgaben nicht gemacht und stehe in der Verantwortung.
Es sei ein schwarzer Tag für die Schweiz und eine Schande, dass diese Übernahme notwendig geworden sei. Angesichts der Situation sei dies aber nötig gewesen und von gesamtwirtschaftlicher Bedeutung, da viele Privatpersonen und KMU von der CS abhängig seien. Mit der gefundenen Lösung habe ein Dominoeffekt mit unabsehbaren Folgen abgewendet werden können.
Die FDP bedauert, dass es so weit kommen musste. Man begrüsse aber, dass nicht der Bund die Bank übernehme und es eine bessere Lösung gebe. Es sei aber bedauerlich, dass Managementfehler solche Garantien notwendig machten.
Die Finanzplatzregulierung müsse überprüft und gegebenenfalls überarbeitet werden, schreibt die FDP weiter. Eine Finanzmarktregulierung, die nur in der Theorie funktioniere, sei zwecklos.
Namentlich sei zu prüfen, wie die Verantwortung der Unternehmensführung besser eingefordert werden könne. Die FDP stehe für eine freiheitliche, soziale Marktwirtschaft ein. Diese beinhalte aber auch, dass die Verantwortlichen positive wie auch negative Folgen ihrer Entscheidungen zu tragen hätten. In Zukunft müsse sichergestellt werden, dass Banken mit Systemrelevanz nicht in eine solche Lage kommen könnten.
Die FDP will sich laut eigenen Angaben dafür einsetzen, dass möglichst viele Arbeitsplätze erhalten bleiben können. Denn die Schweizer Wirtschaft sei darauf angewiesen, dass sie gut aufgestellte, global agierende Schweizer Banken habe.
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21.12 UhrUBS-Chef setzt weiterhin auf Vermögensverwaltung
Die UBS wird nach Aussage ihres Verwaltungsratspäsidenten Colm Kelleher bei den übernommenen Tätigkeiten Risiken abbauen. Die Finanzmarktaufsicht deutet eine Entflechtung der bisherigen Geschäftsbereiche der Credit Suisse an. Das Geschäftsmodell der UBS sei die Vermögensverwaltung, sagte Kelleher am Sonntagabend vor den Medien in Bern. Die Grösse einer Bank an und für sich sei kein Risikofaktor für deren Stabilität.
Kelleher nahm damit Aussagen von Nationalbank-Präsident Thomas Jordan auf, wonach das Geschäftsmodell einen entscheidenden Einfluss auf die Stabilität einer Bank habe.
Marlene Amstad, Verwaltungsratspräsidentin der Finanzmarktaufsicht (Finma), hob hervor, schon heute sehe die «Too big to fail»-Gesetzgebung strengere Kapital- und Liquiditätsvorgaben vor, wenn eine Bank durch eine Übernahme wachse.
Bereits heute vorgesehen sei auch die Abspaltung systemrelevanter Teile einer Bank im Krisenfall, so Amstad. Besonders sei im vorliegenden Fall aber, dass es bei der Umsetzung der Vorschriften eine Übergangsphase geben werde.
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21.07 UhrDie Medienkonferenz ist beendet
Colm Kelleher, Verwaltungsratspräsident UBS (links) und die Schweizer Finanzministerin Karin Keller-Sutter, während der Pressekonferenz zur Übernahme der Credit Suisse durch die UBS, am 19. März 2023 in Bern. Bild: Keystone/Peter Klaunzer -
21.06 UhrWieviele Arbeitsplätze werden verloren gehen?
Kelleher: Das können wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen.
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21.05 UhrEs sollen dem CS-Management weiter Boni ausgezahlt werden, finden Sie das fair?
Keller-Sutter: Es handelt sich nicht um eine Bankrettung, sondern um Instrumente, die eine Grossbank jederzeit beziehen kann. Das passiert im Ausland immer wieder. Wir haben die Liquidität nur etwas aufgestockt. Wir geben eine Garantie gegenüber der SNB, nicht einer Bank.
Jordan: Das ist nicht vergleichbar mit dem, was man sonst unter einer Staatshilfe versteht.
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21.00 UhrWas passiert mit den CS-Aktien?
Jordan: Es ist ein Kaufpreis vereinbart worden, den die Aktionäre bekommen. Selbstverständlich werden die Aktionäre Geld verlieren im Vergleich zu vor ein paar Wochen oder Monaten. Ohne die Übernahme hätten die Aktionäre jedoch alles verloren, das sollte man bedenken. Das gilt auch für alle anderen Finanzinstrumente, die sonst unter die Räder gekommen wären.
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20.56 UhrWird die Marke Credit Suisse verschwinden?
Lehmann: Der Brand wird auf jeden Fall bis zum Abschluss der Übernahme bestehen bleiben.
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20.54 UhrWas sind nun die Erwartungen an die UBS?
Keller-Sutter: Wir sind dankbar über den Zusammenschluss im Sinne der Stabilität des Schweizer Finanzplatzes. Jede andere Lösung hätte eine Finanzkrise ausgelöst. Es brauchte dafür Bereitschaft von allen Seiten, auch von Seiten des Bundes. Stellen Sie sich vor, der Bund hätte die CS gekauft. Das wäre für den Steuerzahler ein enormes Risiko gewesen. Die Liquidition der CS hätte den Finanzplatz Schweiz in Bedrängnis gebracht. Für die UBS gibt es sowohl Chancen als auch Risiken in diesem Deal. Es ist auf jeden Fall ein klares Bekenntnis zum Finanzplatz Schweiz.
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20.45 UhrHat der Fall nicht gezeigt, dass wir eine Bank nicht aufspalten können?
Keller-Sutter: Das ist bei einer systemrelevanten Bank noch nicht passiert. Das hätte grosse Auswirkungen auf den Finanzplatz Schweiz gehabt. Das hätte eine Finanzkrise ausgelöst. Das Problem: Man kann Vertrauen nicht regulieren.
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20.39 UhrWann wird der Zusammenschluss vollzogen?
Kelleher: So schnell wie möglich, in ein paar Wochen oder höchstens wenigen Monaten.
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20.35 UhrWas sagen Sie den Kleinanlegern bei der CS?
Keller-Sutter: Mit diesen Massnahmen werden genau diese Menschen geschützt. Ich habe selber ein Konto bei der CS und auch bei der UBS und bin da ganz zuversichtlich.
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20.31 UhrWer ist verantworlich für dieses Desaster?
Lehmann: Wir sind eingeholt worden von Altlasten und Risiken, die sich materialisiert haben. Viele Kunden sind lange sehr loyal gewesen – über den Social Media Shitstorm letzten Herbst gab es dann eine negative Kumulation. In der Summe wird das Fass zum überlaufen gebracht.
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20.29 UhrWelches finanzielles Risiko geht der Bund ein?
Der Bund leistet kein Cash, sondern eine Garantie für die Liquidität. Wenn der Bund die Bank übernommen hätte oder auch bei einer Sanierung hätte es dies auch gebraucht. Dies muss relativ zum Kapital gesehen werden – Konkursprivileg. Deshalb bleibt das Risiko überschaubar.
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20.25 UhrKönnte die UBS auch vom Deal wieder zurücktreten?
Das steht laut UBS nicht zur Debatte.
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20.23 UhrTragfähige Lösung, das UBS solide aufgestellt
UBS hat ein robustes Geschäftsmodell, das Vertrauen schafft. Dieses Vertrauen kann auf die CS übertragen werden.
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20.20 Uhr«Ein historischer und trauriger Tag»
Der Sonntag sei für die CS ein historischer und trauriger Tag, sagte CS-Verwaltungsratspräsident Axel Lehmann in Bern vor den Medien. Nun wolle die Bank aber den Blick nach Vorne richten.
Ihm sei seit einem Jahr klar, dass es mit der CS nicht weitergehen könne wie zuvor, sagte Lehmann. Der neue CEO Ulrich Körner habe die Schlüsselpositionen neu besetzt und und an der kulturellen Transformation gearbeitet.
«Ich habe höchste Hochachtung für Körner und sein Leadership-Team», sagte Lehmann. Die massiven Abflüsse von Kundengeldern ab Oktober seien bereits ein grosser Rückschlag gewesen. Mit viel Elan und Energie sei die CS dann aber ins neue Jahr gestartet.
Die jüngsten Ereignisse um US-Banken hätten die CS dann aber im ungünstigsten Moment getroffen. Die Beschleunigung des Vertrauensverlustes und die Zuspitzung in den vergangenen Tagen hätten gezeigt, dass die CS so nicht weiter bestehen könne.
Die nun präsentierte Lösung sei die günstigste unter den derzeitigen Umständen. «Unser Fokus liegt auf den rund 50'000 Angestellten der CS, davon 17'000 in der Schweiz», versicherte Lehmann. Die CS wolle wieder ein verlässlicher und stabiler Partner für ihre Kunden sein.
Die CS richte nun ihren Blick nach vorne. Der Zusammenschluss mit der UBS werde Sicherheit zurückbringen. Sie wolle zusammen mit der UBS eine erfolgreiche Zukunft gestalten.
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20.14 UhrDas Resultat der Übernahme generiert eine noch grössere Bank, was man ja eigentlich vermeiden wollte?
Dies ist kein Bail out - es ist eine kommerzielle Lösung. Hier hatten wir ein Liquiditätsproblem, was nicht typisch ist. Ein Bankrott hätte einen grossen Imageschaden verursacht, den auch ausländische Finanzmärkte vermeiden wollten. Dies ist nicht die klassische «Too-big-to-fail»-Situation, sondern eine Vertrauensfrage. Die bestehenden Regulationen werden an die Grösse der neuen Bank angeglichen.
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20.10 UhrInfo als Komplettpaket
Die Finma, der Bund und die Banken wollten ein Komplettpaket kommunizieren und nicht Infos häppchenweise, da dies Verunsicherung geschürt hätte.
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20.08 UhrFragen der Journalisten
Warum wird die Öffentlichkeit erst jetzt informiert? Der Bundesrat hat nach Aussage von Finanzministerin Karin Keller-Sutter bewusst nicht früher über seine Beschlüsse zur Credit Suisse informiert. Alles andere hätte ihrer Ansicht nach die Märkte zusätzlich verunsichert.
«Wir waren überzeugt, dass es wichtig war, bis zum Wochenende durchzukommen», sagte Keller-Sutter am Sonntagabend vor den Medien in Bern. Ziel sei gewesen, spätestens am Sonntag eine Lösung präsentieren zu können.
Eine «Salamitaktik» mit immer neuen Hilfen hätte zu zusätzlicher Unsicherheit geführt, argumentierte Keller-Suter. Die Finanzministerin betonte aber, anders hätte der Bundesrat gehandelt, hätte man die Ausfallgarantie des Bundes an die Nationalbank, den sogenannten Backstop, antasten müssen. In diesen Fall hätte die Landesregierung die Öffentlichkeit davon in Kenntnis gesetzt.
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20.06 UhrCS steht hinter der Übernahme
Die jüngsten Ereignisse am US-Finanzmarkt traf die CS in einem ungünstigen Augenblick ihrer Transformation. Die CS zeigt sich überzeugt, dass die Massnahme die bestmöglich ist unter den derzeitigen Umständen. Statement: Wir werden wieder ein stabiler, verlässlicher und verantwortungsvoller Partner für unsere Kunden sein.
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20.02 UhrInvestmentbanking Business der CS wird vermindert
UBS will das Investmentbanking Business der CS vermindern auf nicht mehr als 25 Prozent.
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19.58 UhrBankengeschäft funktioniert morgen unterbruchsfrei
Die Übernahme der CS durch die UBS ist ein wichtiger Schritt, der dem Ansehen des Schweizer Finanzplatzes dient und der Stabilisierung des Kundenvertrauens. Obwohl die Basisdaten im Grunde genommen in Ordnung waren, ging das Vertrauen verloren. Die US-Bankenereignisse verstärkte dies. Deshalb mussten die Massnahen ergriffen werden.
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19.54 UhrSystemrelevante Funktionen gesichert
Die CS wird als systemrelevante Bank eingestuft, deren Ausfall internationale Verwerfungen verursachen würde. Die jetzige Lösung stellt sicher, dass die systemrelevanten Funktionen gesichert bleiben. SNB und Finma werden weiterhin eng zusammenarbeiten.
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19.50 UhrKarin Keller-Sutter: Viele Tausende Angestellte betroffen
Finanzministerin Karin Keller-Sutter hat nach der angekündigten Übernahme der kriselnden Grossbank Credit Suisse durch die UBS Gewissheit für die Angestellten gefordert. Es sei die Erwartung des Bundesrats, dass die Arbeitgeber diesen Menschen so rasch wie möglich Gewissheit über ihre Jobs geben würden, sagte die Bundesrätin.
Karin Keller Sutter. Screenshot YoutubeEs seien von der Übernahme viele tausende Angestellte betroffen, sagte Keller-Sutter.
Die Bundesrätin bedauerte, dass das einstige Vorzeigebankinstitut nicht in der Lage gewesen sei, die schwierige Situation aus eigener Kraft zu meisten. «Dies wäre die beste Lösung gewesen.»
Bei der jetzig getroffenen Lösung habe es ebenfalls Risiken für den Schweizer Staat und den Wirtschaftsstandort, aber diese seien deutlich geringer als bei jedem anderen Szenario, sagte Keller-Sutter.
Ein Ausfall der CS hätte laut der Bundesrätin zu gravierenden volkswirtschaftliche Verwerfungen in der Schweiz und in der Welt geführt. Die Schweiz habe ihre Verantwortung über die Landesgrenzen hinaus wahrnehmen müssen. (SDA)
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19.48 UhrMehr Stabilität durch Übernahme
Der Bundesrat bedauert, dass die CS nicht in der Lage war, die Schwierigkeiten selbst zu beheben. Die CS habe gute Mitarbeiter, aber leider war der Vertrauensverlust nicht mehr aufzuhalten. Die Übernahme soll dieses wiederherstellen. Dennoch bleiben Risiken für den Finanzstandort und die Bankkunden – aber deutlich geringer als bei jeder anderen Lösung. Der Bundesrat ist überzeugt, dass die Übernahme mehr Stabilität im In- und Ausland schafft.
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19.45 UhrLiquiditätshilfen international anerkanntes Instrument
In der Schweiz bis jetzt noch nicht angewendet. Nachdem sich die Lage zugespitzt hat, hat der Bundesrat dieses Instrument eingeführt, als Notrecht. Es muss noch durch ordentliches Recht abgelöst werden. Innerhalb von 6 Monaten wird der Bundesrat dies einleiten.
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19.42Garantie von 9 Milliarden Franken
Um allfällige Risiken für die UBS beim Kauf der CS zu reduzieren, spricht der Bund der Grossbank eine Garantie von 9 Milliarden Franken aus. Der Betrag soll potenzielle Verluste aus bestimmten CS-Aktiven reduzieren, falls ein Schwellenwert überschritten wird.
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19.40 UhrVorbereitungen bereits am Donnerstag
Der Bundesrat hatte bereits am Donnerstag zwei Beschlüsse gefasst: am Donnerstag schuf er die rechtlichen Grundlagen für die Liquiditätshilfen. So konnte die SNB weitere Gelder zur Verfügung stellen. Darüber hinaus gab es eine Ausfallgarantie für Liquiditätsdarlehen.
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19.37 UhrBerset: beste Lösung
In dieser schwierigen Situation sei dies die beste Lösung, um das Vertrauen der Banken und der Bankunden wiederherzustellen und den Finanzplatz Schweiz zu schützen.
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19.34 UhrÜbernahme durch UBS
Die Zukunft der Credit Suisse ist entschieden. Die schwer angeschlagene Grossbank Credit Suisse wird von der UBS übernommen, wie der Bundesrat mitteilte. Die SNB unterstütze die Übernahme mit einer Liquiditätshilfe von 100 Milliarden Franken an beide Banken.
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19.30 UhrDie Medienkonferenz beginnt
Es sprechen:
• Bundespräsident Alain Berset, Vorsteher Eidgenössisches Departement des Innern (EDI)
• Bundesrätin Karin Keller-Sutter, Vorsteherin Eidgenössisches Finanzdepartement (EFD)
• Marlene Amstad, Verwaltungsratspräsidentin Eidgenössische Finanzmarktaufsicht FINMA
• Thomas Jordan, Präsident des Direktoriums, Schweizerische Nationalbank (SNB)
• Colm Kelleher, Verwaltungsratspräsident, UBS Group Axel Lehmann, Präsident des Verwaltungsrats, Credit Suisse
• Leitung: Vizekanzler André Simonazzi, Bundesratssprecher
Thomas Jordan, Präsident des Direktoriums, Schweizerische Nationalbank (l.), Bundesrätin Karin Keller-Sutter, Vorsteherin Eidgenössisches Finanzdepartement (M.) und Bundespräsident Alain Berset (r.) auf dem Weg zur Presskonferenz am Sonntagabend. Bild: Keystone/Peter Klaunzer -
18.47 UhrMedienkonferenz des Bundesrats um 19.30 Uhr
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18.25 UhrSNB springt UBS bei
Nach einem Bericht des «Wall Street Journal» soll die Schweizerische Nationalbank (SNB) der UBS als Teil des Deals eine Liquiditätslinie von rund 100 Milliarden Dollar angeboten haben, um ihr bei der Übernahme der Konkurrentin zu helfen. Das WSJ bezieht sich auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
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18.05 UhrFinancial Times: UBS hat Deal offenbar zugestimmt
Die Grossbank UBS hat laut der «Financial Times» einem Deal zugestimmt. Sie wolle die CS für über 2 Milliarden Franken kaufen.
Die Schweizer Behörden wollten die Gesetze des Landes ändern, um eine Abstimmung der Aktionäre über die Transaktion zu umgehen. Denn das Geschäft solle noch bis Montag abgeschlossen sein.
Das Aktienpaket zwischen den beiden grössten Schweizer Banken sollte laut der «Financial Times» noch am Sonntagabend unterzeichnet werden. Der Preis werde nur einen Bruchteil des Schlusskurses der Credit Suisse vom Freitag betragen, sodass die Aktionäre von Credit Suisse praktisch leer ausgingen, hiess es.
UBS werde nun mehr als 0,50 Schweizer Franken pro Aktie in eigenen Aktien bezahlen, weit unter dem Schlusskurs der Credit Suisse von 1,86 Franken am vergangenen Freitag. Die UBS habe auch einer Abschwächung der Klausel zugestimmt, wonach der Vertrag im Falle eines Anstiegs der Kreditausfallspreads nichtig wäre.
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17.58 UhrVertrauliche Infos des Bundesrats um 18 Uhr
Die Verhandlungen um die Zukunft der Credit Suisse haben offenbar zu einem Ergebnis geführt. Der Bundesrat will offenbar am (heutigen) Sonntagabend um 18 Uhr wichtige Exponenten der Behörden sowie der Parteien darüber informieren, wie die CH Media-Publikationen unter Berufung auf bundesratsnahe Kreise schreiben.
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17.38 UhrSchweizer Behörden erwägen Abschläge auf CS-Obligationen
An der Rettung der Credit Suisse könnten laut einem Reuters-Bericht auch die Halter von CS-Obligationen mitmachen müssen. Die Behörden prüften, ob den Anleihegläubigern Verluste auferlegt werden könnten, berichtete Reuters am Sonntagnachmittag unter Berufung auf informierte Personen.
Allerdings hätten sich die europäischen Aufsichtsbehörden sehr besorgt über einen solchen Schritt gezeigt, heisst es weiter. Sie befürchteten, dass das Vertrauen der Anleger in den europäischen Finanzsektor damit weiter beeinträchtigt würde. Eine endgültige Entscheidung sei bisher noch nicht getroffen worden.
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17.27 UhrReaktionen von Schweizer Politiker*innen
Das Schicksal der kriselnden Credit Suisse lässt Schweizer Politikerinnen und Politiker nicht kalt.
Der Züricher SVP-Nationalrat, Roger Köppel, kritisiert auf Twitter eine mögliche Übernahme der Credit Suisse durch die UBS:
Susanne Leutenegger Oberholzer, Alt-Nationalrätin der SP, sieht im aktuellen «CS-Debakel» auch ein Versagen der «Too-big-to-fail»-Regeln:
Céline Widmer, Nationalrätin SP/ZH, stellt die bestehenden Mechanismen in Frage:
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16.35 UhrRisiko trägt die Allgemeinheit bei Verstaatlichung
SRF-Wirtschaftsredaktorin Benita Vogel ordnet ein, was eine Verstaatlichung der Credit Suisse bedeuten würde: Der Staat würde die Verantwortung über die CS übernehmen – je nach Ausgestaltung ganz oder teilweise. «Er würde damit auch für die Risiken und allfällige Kosten einstehen oder zumindest für einen Teil.» Störend daran sei, dass die Allgemeinheit für die Fehler und Misserfolge der CS aufkommen müsse.
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15.52 UhrBloomberg: Bund zieht Verstaatlichung der CS in Betracht
Der Bund denkt offenbar über eine vollständige oder teilweise Verstaatlichung der Credit Suisse nach, falls der UBS-Deal platzt, schreibt «Bloomberg» mit Verweis auf Insider. Wer genau als staatlicher Akteur bei der CS einsteigen oder diese gar komplett übernehmen soll, ist nicht bekannt.
Der Hintergrund: Die Behörden wollen bis zur Öffnung der Börse in Tokyo um 1 Uhr mitteleuropäischer Zeit eine Lösung vorlegen können, um Unruhen an den Kapitalmärkten und weitere Geldabflüsse zu vermeiden.
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15.38 UhrAbbau von 9000 Stellen bei Übernahme?
Gemäss «Wall Street Journal» könnten bei der Credit Suisse wegen der Übernahme mindestens 9000 Stellen abgebaut werden. Vom Personalabbau dürfte der Schweizer Bankplatz besonders stark betroffen sein: In der Schweiz arbeiten gegen 40'000 Personen bei der UBS und der Credit Suisse.
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15.25 UhrBund kündigt Medienkonferenz für den Abend an
Der Bundesrat hat für Sonntagabend zu einer «wichtigen Medienkonferenz» eingeladen. Es dürfte dabei um Entscheide in Zusammenhang mit einer allfälligen Übernahme der Credit Suisse durch die Grossbank UBS gehen. Die genaue Uhrzeit und die Teilnehmenden werden gemäss Einladung kurzfristig bekannt gegeben.
Die Medienkonferenz wird in diesem Ticker live begleitet.
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14.01 UhrCredit Suisse lehnt Angebot der UBS ab
Das Angebot der UBS, die CS für eine Milliarde Franken zu übernehmen, wird von der CS offenbar abgelehnt, wie «Bloomberg» schreibt. Der Grund: Das Angebot sei mit rund 25 Rappen pro Aktie zu tief und würde den Aktionär*innen schädigen. Am Freitag betrug der Wert einer CS-Aktie noch 1,86 Franken.
Die grösste Aktionärin, die Saudische Nationalbank, segnet laut Berichten von «Bloomberg» die Ablehnung des Angebots ab.
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13.39 UhrRalph Hamers soll Chef der neuen Grossbank werden
Die Eckpunkte rund um die Fusion von UBS und CS stehen. Dies berichtet die «Handelszeitung». «Bei einer Übernahme gibt es keinen Grund, dass die übernehmende Bank ihr Spitzenpersonal wechselt», sagt eine Quelle der Zeitung. Gerüchte, wonach der ehemalige UBS-CEO Sergio Ermotti das Ruder der neuen Grossbank übernimmt, würden sich demnach als unwahr erweisen. Ralph Hamers, aktueller Chef der UBS, würde demnach auch die neue Grossbank leiten.
UBS-Chef Ralph Hamers könnte nach Medienberichten auch der Chef der neuen Grossbank werden. (Archivbild) Bild: Keystone/Gaetan Bally -
12.50 UhrKauft UBS die CS für rund eine Milliarde?
Laut einem Bericht der «Financial Times» soll die UBS angeboten haben, die CS für eine Milliarde zu übernehmen. Nun soll die Schweizer Gesetzgebung so angepasst werden, dass keine Abstimmung bei den Aktionären erforderlich ist.
Bereits am Sonntagabend soll das Geschäft zwischen den beiden Banken unter Dach und Fach gebracht werden.
Dabei würde nicht eine Bank entstehen, die so gross ist wie die UBS und die CS zusammen, wie Wirtschaftshistoriker Tobias Straumann zu SRF sagt. Viel eher gehe es darum, die Teile der CS im Rahmen der UBS zu zerstückeln und teilweise zu verkaufen.
Demnach habe die UBS offeriert, 25 Rappen je Aktie in eigenen Anteilen zu bezahlen. Am Freitag beendeten CS den Handel mit einem Kurs von rund 1,86 Franken. Zudem habe die UBS darauf bestanden, dass das Geschäft ungültig wird, sollten ihre Kreditausfallspreads, also die Absicherungen gegen einen Zahlungsausfall, um 100 Basispunkte oder mehr ansteigen.
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12.17 UhrNationalbankpräsident Jordan schweigt
Nationalbankpräsident Thomas Jordan verlässt den Bernerhof und äusserte sich nicht gegenüber den Medien, die vor Ort waren. Es bleibt spannend.
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Sergio Ermotti als «Rettungs-CEO» gehandelt
Laut den Zeitungen von CH Media wird der ehemalige UBS-CEO Sergio Ermotti als neuer «Rettungs-CEO» der neuen Grossbank, die aus der Fusion von CS und UBS hervorgehen würde, gehandelt. Aktuell ist Ermotti Präsident der Swiss Re Rückversicherung.
Sergio Ermotti, ehemaliger CEO der UBS und heutiger Präsident des Rückversicherers Swiss Re, könnte der neue CEO der Credit Suisse werden. (Archivbild) KEYSTONE/ELIA BIANCHI -
11.57 UhrBriten segnen Fusion schon ab
Die britischen Bankenaufsichtsbehörden haben die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS offenbar bereits abgesegnet. Dies zumindest berichtet der britische Newssender Sky News (online).
Die Bank of England habe ihren internationalen Kollegen und der UBS signalisiert, dass sie die Notfalltransaktion, die die beiden Bankengiganten am Sonntag ankündigen wollten, unterstützen werde, schreibt Sky.
Jeremy Hunt, Schatzkanzler der britischen Regierung, und Andrew Bailey, der Gouverneur der Bank of England, würden über die Entwicklungen im Zusammenhang mit der bedeutendsten globalen Bankenfusion seit der Finanzkrise vor 15 Jahren auf dem Laufenden gehalten, heisst es weiter.
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11.26 UhrBankpersonalverband fordert Task Force zu CS-Arbeitsplätzen
Der Schweizerische Bankpersonalverband (SBPV) fordert angesichts der möglicherweise bevorstehenden Übernahme der CS durch die UBS eine Task Force zur Sicherung der Arbeitsplätze. In der Task Force sollen Vertreter des Arbeitgebers, der Personalkommission sowie der Arbeitnehmenden-Verbände vertreten sein.
Weitere involvierte Akteure – seien es andere Banken, SNB oder Bund – seien ebenfalls zur Teilnahme aufgefordert. «Es dürfen keine Fakten geschaffen werden, bevor die Sozialpartner involviert wurden», heisst es in einer Mitteilung des Verbandes vom Sonntag.
Es sei zu befürchten, dass es bei der Credit Suisse um deutlich mehr Stellen geht, als noch im letzten Herbst bei der strategischen Neuausrichtung der Bank kommuniziert worden sei. Darüber hinaus wären laut dem Verband auch ausserhalb der Bankbranche potenziell Zehntausende Stellen gefährdet.
Die Credit Suisse beschäftigte in der Schweiz gemäss früheren Angaben per Ende 2022 rund 16'700 Angestellte, weltweit waren es 50'480. Im letzten Oktober hatte die Bank den Abbau weltweit von rund 9000 Stellen von damals rund 52'000 Stellen angekündigt. Demnach sollte die Bank Ende 2025 noch 43'000 Mitarbeitende haben, hiess es damals.
Der mit der Credit Suisse seit 2016 bestehende Sozialplan sei zwar gut und müsse in jedem Szenario zur Anwendung kommen. Es brauche aber zusätzliche Massnahmen, um die dramatischen volkswirtschaftlichen Folgen abzufedern, so der SBPV weiter in seiner Mitteilung. «Weder die tausenden engagierten CS-Mitarbeitenden, die in der Schweiz erfolgreich sind, noch die Allgemeinheit dürfen für die Fehler der früheren Führung die Zeche zahlen.»
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10.09 UhrDiese Personen entscheiden über die Zukunft
Die Strippenzieher hinter den Kulissen sind laut dem Portal «Bloomberg» Urban Angehrn, Direktor der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht, SNB-Präsident Thomas Jordan und Bundesrätin und Finanzdirektorin Karin Keller-Sutter. Vonseiten der CS sind CEO Ulrich Körner und Verwaltungsratspräsident Axel Lehmann an den Gesprächen dabei. UBS-CEO Ralph Hamers und VR-Präsident Colm Kelleher vertreten die Interessen der UBS.
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08.48 UhrNoch am Sonntag soll informiert werden
Wie der «Blick» weiss, will der Bundesrat noch am Sonntag über die weiteren Schritte informieren. Das Wunschszenario der Aufsichtsbehörden ist eine Fusion der beiden Grossbanken CS und UBS. Der sogenannte Plan A soll den völligen Zusammenbruch des Vertrauens der Anleger in die Credit Suisse stoppen, schreibt die britische Finanzzeitung. Ein Kollaps der CS als eine von 30 globalen systemrelevanten Banken würde eine Kettenreaktion auslösen, die nicht mehr zu kontrollieren wäre. Eine mögliche Notfusion mit der UBS deutete sich bereits Ende der Woche an. Die am Mittwochabend gesprochene Liquiditätshilfe über 50 Milliarden Franken der Nationalbank verschaffte nur vorübergehend Linderung. Bereits am Freitag verloren die Aktien der Credit Suisse wieder deutlich an Wert. Bei Handelsschluss kostete eine Aktie 1,86 Franken – minus acht Prozent.
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08.47 UhrBundesrat trifft im Bernerhof ein
Nun beginnen die Krisengespräche zwischen Vertretern von UBS und CS, sowie dem Bundesrat. Wie «20 Minuten» berichtet, sind die ersten Bundesräte soeben im Bernerhof eingetroffen, wo die Gespräche stattfinden werden. Experten gehen davon aus, dass noch vor Börsenstart am Montagmorgen eine Lösung gefunden werden soll.
Das EFD wollte das Treffen auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA nicht kommentieren. Gemäss einem Fotografen der Agentur sind die Rollläden beim Bernerhof heruntergelassen. Auf einem Video von «20 Minuten» war zu sehen, wie Energieminister Albert Rösti, Innenminister Alain Berset und Verteidigungsministerin Viola Amherd im Bernerhof eintrafen.
Dabei soll es nach Medienangaben erneut um die Rettung der Credit Suisse gehen. Die UBS verlange unter anderem rund sechs Milliarden Dollar, hatte die Nachrichtenagentur Reuters am späten Samstagabend unter Berufung auf Personen mit Kenntnis der Gespräche geschrieben. Die Diskussionen darüber seien weiterhin im Gang und auch die Zahl könne noch ändern.
«Wir müssen [...] prüfen, ob sie die Möglichkeit erhalten soll, Bussen zu verteilen», sagte Mitte-Chef Gerhard Pfister im Interview mit der «SonntagsZeitung». Bei den nach der Finanzkrise beschlossenen Regeln für systemrelevante Banken wollte er allerdings nicht nachjustieren. Er vertraue der CS-Spitze um Chef Ulrich Körner und Verwaltungsratspräsident Axel Lehmann.
Auch FDP-Präsident Thierry Burkart will die «Wirksamkeit der Regulierung» der Banken überprüfen, wie er im Interview mit der «SonntagsZeitung» sagte. «Zudem müssen wir prüfen, ob Sanktionsmittel genügend Wirkung haben.» Er warne aber vor Schnellschüssen: «Die CS war mit hohen Bussen seitens der Regulatoren der USA, Grossbritanniens und Frankreichs konfrontiert.» Das habe die heutige Situation auch nicht verhindert.
Blocher bezeichnet Übernahme als «schlimme Sache»
In den Gesprächen um die Rettung der CS verlangte die Grossbank UBS im Fall einer möglichen Übernahme der CS Medienberichten zufolge Staatsgarantien in Milliarden-Höhe. Die UBS verlange unter anderem rund sechs Milliarden Dollar, hatte die Nachrichtenagentur Reuters am späten Samstagabend unter Berufung auf Personen mit Kenntnis der Gespräche geschrieben. Die Diskussionen darüber seien weiterhin im Gang und auch die Zahl könne noch ändern.
Der frühere SVP-Bundesrat Christoph Blocher bezeichnete eine mögliche Zusammenlegung der Grossbanken Credit Suisse (CS) und UBS als «schlimme Sache» für den Werkplatz Schweiz. Auf Dauer wäre dies auch für die Bankkunden ein Problem, sagte der 82-jährige Industrielle in einem am Samstag online veröffentlichen Interview mit dem «SonntagsBlick». «Wenn es da keinen Wettbewerb mehr gibt, sind die Firmen der alleinigen Bank ausgeliefert.»
Investment-Banking-Experte Andreas Ita argumentierte hingegen anders: Eine Fusion der CS mit der UBS würde «sofort Ruhe schaffen». Die UBS könnte gar davon profitieren, dass die Finanzmarktaufsicht eine solche früher als nicht goutierte Fusion heute wohl durchwinken würde, sagte Ita im Interview mit der «NZZ am Sonntag». «In der gegenwärtigen Situation ist [...] ein gewisser Pragmatismus gefragt.»
Eine Fusion geschähe allerdings zum Leidwesen der Angestellten, die einen massiven Personalabbau zu befürchten hätten. Bei einem Verkauf ins Ausland sei diese Gefahr nicht so gross.
«Dr. Doom»: CS sofort aufspalten
Der auch als «Dr. Doom» bekannte US-amerikanische Star-Ökonom Nouriel Roubini forderte in einem Interview mit der «SonntagsZeitung» die schnellstmögliche Aufteilung der CS. Die Geschäfts- und Vermögensverwaltung sollen von der Investmentbank getrennt werden. «Wenn die Bank eine vollständige Rettung benötigen würde, hätte die Nationalbank nicht genug Geld dafür.» Die erste Sorge der Schweiz müsse eine solide CS-Geschäftsbank sein.
Die schlingernde Grossbank Credit Suisse hatte zuletzt unter erheblichem Vertrauensverlust der Anleger gelitten. Der Aktienkurs war auf ein Rekordtief gefallen, nachdem der grösste Investor der Bank die Bereitstellung von weiterem Kapital ausgeschlossen hatte und das Institut weiter mit Geldabflüssen zu kämpfen hatte.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) stellte dann dem Institut Kredite bis zu 50 Milliarden Franken zur Verfügung. Für die Notenbank, Finanzaufsicht und Regierung geht es auch darum, eine allgemeine Bankenkrise zu verhindern. Sie fädelten dem Vernehmen nach Übernahmegespräche zwischen der CS und UBS ein, die noch vor Börsen-Öffnung am Montag abgeschlossen werden sollen. Eine vollständige Fusion würde eines der grössten systemrelevanten Finanzinstitute in Europa schaffen.
Agenturen/red