Mit Islamhasser posiert Buchläden in Neuseeland verbannen Star-Autor

SDA

26.3.2019 - 05:56

Gilt auch als Wegbereiter von rechten Ideologien: der kanadische Bestseller-Autor Jordan Peterson. (Screenshot)
Gilt auch als Wegbereiter von rechten Ideologien: der kanadische Bestseller-Autor Jordan Peterson. (Screenshot)
Source: Jordan Peterson/Youtube

Nach dem Anschlag auf zwei Moscheen in Neuseeland mit 50 Toten hat die grösste Buchhandelskette des Landes den kanadischen Bestseller-Autor Jordan Peterson aus ihren Regalen verbannt. Das Unternehmen spricht von «extrem verstörendem Material».

Nach dem rassistisch motivierten Anschlag auf zwei Moscheen in Neuseeland mit 50 Toten hat die grösste Buchhandelskette des Landes den kanadischen Bestseller-Autor Jordan Peterson aus ihren Regalen verbannt. Dieser posierte mit einem bekennenden «Islamhasser».

In den mehr als 50 Läden von Whitcoulls werden Peterson-Bücher wie der Sachbuch-Bestseller «12 Rules for Life» nicht mehr verkauft. Das Unternehmen begründet dies mit «extrem verstörendem Material, das vor, während und nach den Angriffen in Christchurch» vertrieben worden sei. Weiter heisst es in einer Mitteilung an die Kunden: «Wir glauben, dass es falsch wäre, den Autor derzeit zu unterstützen.» Peterson lehrt an der Universität Toronto Psychologie, hat aber auch einen YouTube-Kanal mit annähernd zwei Millionen Abonnenten.



«Einflussreichsten Intellektueller der westlichen Welt»

Die «New York Times» bezeichnete den 56-Jährigen als aktuell «einflussreichsten Intellektuellen der westlichen Welt». Manche sehen ihn aber auch als Wegbereiter von rechten Ideologien. Bei einer Lesereise durch Neuseeland posierte er im Februar mit einem Mann, der ein T-Shirt mit dem Aufdruck «Ich bin ein stolzer Islamhasser» trug. Das Bild wurde nach den Anschlägen vielfach weiterverbreitet.

Auf der Homepage des grössten neuseeländischen Buchhändlers waren Peterson-Bücher am Dienstag weiterhin zu haben. Dort konnte man auch verschiedene Ausgaben von Adolf Hitlers «Mein Kampf» bestellen. Der Vorsitzende von Neuseelands Buchhändler-Verband, Lincoln Gould, sagte der Nachrichtenagentur DPA, die Entscheidung über den Verkauf von Büchern liege bei jeder Buchhandlung selbst.

Bei dem Anschlag in Christchurch waren am 15. März 50 Menschen getötet und mehrere Dutzend verletzt worden. Als mutmasslicher Täter sitzt ein 28 Jahre alter Rechtsextremist aus Australien in Untersuchungshaft. Ihm droht wegen vielfachen Mordes lebenslang Gefängnis.

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