Corona-Sommerwelle in Europa Das ist die Lage an deinem Ferienziel

uri

9.7.2022

Restaurant auf Mykonos: In touristischen Hotspots in Griechenland sind die Covid-Infektionen zuletzt sprunghaft angestiegen. (Archiv) 
Restaurant auf Mykonos: In touristischen Hotspots in Griechenland sind die Covid-Infektionen zuletzt sprunghaft angestiegen. (Archiv) 
Bild: Getty Images

Die neuen Omikron-Untervarianten heizen das Infektionsgeschehen in Europa an, die Massnahmen sind aber weitgehend abgeschafft – und das pünktlich zu Ferienbeginn. So gestaltet sich die Lage in ausgewählten Feriendestinationen. 

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Die Sommerwelle hat die meisten europäischen Länder fest im Griff. Zugleich wurden in vielen touristischen Hotspots die Massnahmen pünktlich zur Reisezeit abgeschafft. Wie ist die Lage in den wichtigsten europäischen Reiseländern? Und welche Regelungen sind zu beachten?

Das solltest du über deine europäische Feriendestination wissen:

Italien: Hier wurden inzwischen fast alle Corona-Restriktionen aufgehoben, das Einreise-Formular ist nicht mehr nötig. Zertifikate über Impfung oder Genesung werden auch beim Betreten von Hotels, Restaurants, Bars, Diskotheken, Museen oder Behörden nicht mehr verlangt. In Gesundheitseinrichtungen, also vor allem Spitälern, muss das EU-Zertifikat aber noch vorgelegt werden. Masken müssen nur noch in öffentlichen Bussen, U-Bahnen und Zügen getragen werden.

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Die Inzidenz stieg hier zuletzt deutlich an und lag bei über 1'000 Fällen auf 100‘000 Einwohner. Wer sich in Italien mit Covid ansteckt, muss sich isolieren – Ungeimpfte für zehn Tage, Geboosterte für sieben Tage. Raus aus der Isolation kommst du zudem nur nach einem Negativtest.

Spanien: Im beliebten Ferienziel war das Virus zuletzt kaum noch ein Thema. Die Inzidenz liegt mit zuletzt gut 300 (300 Fälle auf 100'000 Einwohner) relativ niedrig, die Zahl der Neuinfektionen stieg aber wieder so stark an, dass die Gesundheitsministerin des Landes die Empfehlung zum Tragen von Masken in geschlossenen Räumen abgab. Die Maskenpflicht gilt ansonsten nur noch für Personen über sechs Jahren im ÖV.

Ansonsten gibt es bei der Ein- und Ausreise aus EU-Ländern und dem Schengenraum keine Corona-Auflagen mehr. Selbst Infizierte brauchen sich nicht mehr testen zu lassen, müssen die Infektion nicht melden oder sich in Selbstisolation begeben. Die alten Schutzregeln gelten zudem nur noch für Menschen mit Vorerkrankungen oder ab 60 Jahren.

Portugal: Hier ist die BA.5-Welle gebrochen, die zu Hochzeiten für bis zu 30'000 Infektionen täglich geführt hat. Zuletzt wurden «nur» noch 10'000 Ansteckungen am Tag registriert. Damit einhergehend wurden auch die Regelungen für die Einreise auf das Festland gelockert. Es braucht nun keinen Impfnachweis mehr, Maskenpflicht herrscht indes noch im ÖV und in Gesundheitseinrichtungen. Bei einer Ansteckung gilt eine fünftägige Isolationspflicht. Auf den Azoren und Madeira gelten teils abweichende strengere Corona-Regelungen für die Einreise und den Besuch von Veranstaltungen oder Restaurants.

Griechenland: Hier wurden die Massnahmen zu Beginn der Reisesaison Anfang Juni weitgehend abgeschafft. Inzwischen steigen die Infektionszahlen vor allem bei Jüngeren und in touristischen Hotspots aber wieder stark an – die Inzidenz liegt derzeit bei rund 1'100.

Im Land herrscht trotzdem keine Maskenpflicht mehr, Ausnahmen bestehen im ÖV, in Taxis, den Innenräume von Fähren und Spitälern. Bei der Einreise müssen Touristen zudem keinen Impfnachweis mehr vorweisen. Wer sich infiziert, muss mindestens fünf Tage lang in Isolation. Über Massnahmen will man bis spätestens Mitte September wieder diskutieren. Im Gespräch ist für dann auch die erneute Einführung einer Maskenpflicht.

Türkei: Seit Ende Juni steigen auch in der Türkei die Fallzahlen wieder an. Die Inzidenz liegt mit knapp 100 aber auf einem niedrigen Niveau. Hier wird allerdings auch von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen. Alle Massnahmen für die Einreise ins Land wurden Anfang Juni aufgehoben – damit sind weder ein Impfnachweis noch ein PCR-Test vorzuweisen. Auch eine generelle Maskenpflicht existiert nicht mehr. 

An den Flughäfen können allerdings stichprobenartige Fiebermessungen durchgeführt werden, die weitere Untersuchungen nach sich ziehen können. Positiv getestete Personen müssen zudem für sieben Tage in Isolation.

Frankreich: Die Fallzahlen steigen hier massiv – zuletzt wurde eine hohe Inzidenz von annähernd 1'300 erreicht. Über eine Wiedereinführung von Schutzmassnahmen wird bislang allerdings nicht ernsthaft diskutiert. Im Inland ist der lange Zeit obligatorische digitale Impfnachweis zum Besuch von Veranstaltungen oder Restaurants inzwischen nicht mehr erforderlich. Die Maskenpflicht wurde abgeschafft, auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln.

Bei Einreise ins Land gilt die 3G-Regelung für alle Personen über zwölf Jahren. Wer nicht geimpft ist, muss also einen gültigen Negativtest nachweisen können. Personen, die im Flugzeug anreisen, müssen zudem ein Passagierformular ausfüllen. Personen, die sich in den Frankreich-Ferien mit Covid anstecken, haben sich für fünf Tage in Isolation zu begeben.

Österreich: Hier wurden bei weiter stark ansteigenden Fallzahlen am 8. Juli 10'024 Neuinfektionen erreicht – die Inzidenz stieg auf 771. Trotzdem gelten weiterhin keine Corona-Beschränkungen oder Maskenpflicht – ausser in Wien, wo in öffentlichen Verkehrsmitteln weiterhin Mund und Nase bedeckt werden müssen. Bei der Einreise nach Österreich ist kein Corona-Nachweis nötig.

Deutschland: Derzeit steigt die Inzidenz hier kontinuierlich an und lag am 8. Juli bei 699,5. Die Covid-19-Einreisebeschränkungen wurden unterdessen bereits zu Mitte Juni aufgehoben. Auf nationaler Ebene wurden zudem Zutrittsbeschränkungen in Läden und Restaurants aufgehoben – wobei in den Bundesländern abweichende Regelungen bestehen können. Weiterhin besteht eine Maskenpflicht im ÖV, Flugzeugen und Gesundheitseinrichtungen. Wer sich in Deutschland mit Covid infiziert, muss sich in der Regel für fünf Tage in Isolation begeben.

Worauf solltest du noch achten?

Wer in Pandemiezeiten verreist, sollte Impfzertifikate oder Dokumente zu einer durchgemachten Infektion dabei haben. Auch ist darüber nachzudenken, sich womöglich noch rechtzeitig boostern zu lassen. Mit lediglich zwei Impfungen läuft der Impfschutz in der Europäischen Union nach neun Monaten ab, nach einer durchgemachten Infektion bereits nach 180 Tagen. In der Schweiz ist inzwischen zudem auch ein zweiter Booster zu bekommen. Hierfür muss man allerdings rund 60 Franken aus der eigenen Tasche berappen.

Wann sollte man am Flughafen sein? 

Als Folge der Corona-Pandemie gibt es bei Airlines und Flughäfen grossen Personalmangel. Deshalb gilt für Flugreisende – um überhaupt ans Ziel zu kommen –, dass sie sich rechtzeitig informieren sollten, ob ihre Flüge überhaupt stattfinden und auch, wie sich die Wartezeiten an den Flughäfen darstellen.

Oliver Howald, Krisenmanager bei Kuoni, gab gegenüber dem «Tages-Anzeiger» die Empfehlung ab, möglichst bereits am Vorabend einzuchecken, wenn man früh am Morgen fliegt und auch das Web-Check-in bereits vorab vorzunehmen.

Ausserdem empfiehlt er, etwas früher als sonst am Flughafen Zürich zu sein. Statt der üblichen 90 Minuten vor einem Europaflug rate man Kunden derzeit zu einem Zwei-Stunden-Puffer. Wenn es um den Rückflug in die Schweiz geht, sollte man womöglich noch mehr Zeit einplanen. Für viele europäische Flughäfen empfehlen Experten derzeit, bereits drei Stunden vor Abflug vor Ort zu sein.

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Hinweis: Die Corona-Lage ist sehr dynamisch und Angaben können sich rasch ändern. Vor Reiseantritt sollte man sich stets direkt über die aktuelle Lage in der Zieldestination informieren. Mit Material von dpa