Seilbahnunglück am Lago Maggiore Festnahmen wegen möglicher Manipulation am Notbremssystem

dpa/uri

26.5.2021

Nach dem Seilbahnunglück am Monte Mottarone gibt es offenbar einen konkreten Verdacht: Wegen einer Manipulation am Notbremsensystem wird gegen drei Mitarbeiter der Betreiberfirma ermittelt. 

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Nach dem Gondelunglück in Norditalien mit 14 Toten sind Medienberichten zufolge drei Menschen festgenommen worden. Dabei handele es sich um Mitarbeiter des Seilbahnbetreibers Ferrovie del Mottarone, berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa am Mittwochmorgen.

Darunter sei auch ein Manager. Ermittler hätten festgestellt, dass ein Sicherheitsbremssystem «manipuliert» worden sei, um Verspätungen des Seilbahnbetriebs zu vermeiden, zitierte Ansa die ermittelnde Staatsanwältin Olimpia Bossi.



Die Staatsanwaltschaft hatte am Dienstag das Video einer Überwachungskamera beschlagnahmt, das den Unfall zeigt. Darauf sei zu sehen, wie sich die Gondel am Sonntag kurz vor der Bergstation am Monte Mottarone westlich des Lago Maggiore befunden habe, als plötzlich ein Seil riss und die Kabine talwärts abstürzte, hiess es.

Mehrere der 15 Passagiere wurden aus der Gondel geschleudert. Diese blieb am Ende völlig zerstört an einem Baum hängen. Nur ein kleiner Junge, der seine Familie bei dem Unglück verlor, überlebte. Die Seilbahn verbindet den Ort Stresa mit dem rund 1500 Meter hohen Monte Mottarone.

Die Absturzstelle im Wald oberhalb von Stresa.
Die Absturzstelle im Wald oberhalb von Stresa.
Bild: Keystone

Erst seit Samstag dürfen Seilbahnen in ganz Italien im Zuge von Lockerungen der Corona-Beschränkungen überhaupt wieder Ausflügler transportieren.