Buntbrachen Wo sich der Osterhase am liebsten zeigt

SDA/uri

8.4.2020 - 11:26

Der Osterhase mag seine Wiese bunt: Im Klettgau im Kanton Schaffhausen fühlt er sich deshalb besonders wohl. (Archiv)
Der Osterhase mag seine Wiese bunt: Im Klettgau im Kanton Schaffhausen fühlt er sich deshalb besonders wohl. (Archiv)
Source: Keystone

Der Osterhase hoppelt am liebsten dorthin, wo es bunt ist: Die Vogelwarte Sempach zählt seit Jahren auch Feldhasen und hat ausgewertet, wo die Hoppler am liebsten leben. 

Wiesen mit farbigen Tupfern von Mohn, Labkraut und Wiesensalbei sind nicht nur eine Augenweide für Spaziergänger. Auch die Natur profitiert von diesen sogenannten Buntbrachen. Wo es im Ackerland viele Buntbrachen und andere ökologisch wertvolle Flächen gibt, fühlt sich der Feldhase besonders wohl.

Im schaffhausischen Klettgau gibt es verglichen mit dem schweizweiten Durchschnitt besonders viele aufgewertete Ackerbaugebiete – und entsprechend viele Hoppler: In diesem äussersten Zipfel der Schweiz leben 16 Feldhasen pro Quadratkilometer. Das sind fünfmal mehr als im Schweizer Schnitt.



In einem angrenzenden Gebiet, in dem der Anteil ökologisch wertvoller Flächen sehr viel geringer ist, sind es nur zwei Feldhasen pro Quadratkilometer, also achtmal weniger. Das geht aus der diesjährigen Feldhasenzählung der Vogelwarte hervor, die am Mittwoch publiziert wurde.

Artenreiche Wiesen und Hecken

«Wir wissen also, wohin der Hase läuft: in die Gebiete mit einem hohen Anteil an ökologisch wertvollen Flächen, zu denen insbesondere Buntbrachen gehören», wird Markus Jenny in der Mitteilung zitiert. Jenny begleitet für die Vogelwarte das Projekt im Klettgau.

Um Feldhasen zu fördern, braucht es im intensiv genutzten Ackerland mindestens fünf Prozent wertvolle Biodiversitätsförderflächen wie Buntbrachen, artenreiche Wiesen oder Hecken. Im Klettgau liegt dieser Anteil sogar bei zwölf Prozent. Für die Vogelwarte ist das Klettgau deshalb ein Vorzeigebeispiel.

Auch Vögel profitieren

Von Aufwertungen profitieren aber nicht nur Hasen. Auch Vögel fühlen sich dort wohler als in monotonen Produktionslandschaften. Die Dichte von Schwarzkehlchen und Dorngrasmücken beispielsweise ist im stark aufgewerteten Gebiet mehr als fünfmal höher als im nicht aufgewerteten Gebiet. Die fast ausgestorbene Grauammer kommt sogar nur noch im aufgewerteten Gebiet vor.

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