Mietzinsreduktion Geldsorgen in der Corona-Krise: Tipps für die Verhandlung mit dem Vermieter

tmxh

19.5.2020

Auch viele Mieter haben wegen der Corona-Krise mit Geldsorgen zu kämpfen (Symbolbild).
Auch viele Mieter haben wegen der Corona-Krise mit Geldsorgen zu kämpfen (Symbolbild).
Archiv

Angesichts von Kurzarbeit und Co. fordert die Corona-Krise den Einzelnen auch finanziell. Anspruch auf Mietzinsreduktion gibt es nur selten. Der Mieterverband gibt nun Tipps, wie man dennoch sparen kann.

In der Corona-Krise müssen nicht wenige Schweizer vermehrt aufs Geld schauen. Das schlägt sich auch auf die zu zahlende Miete nieder. Denn trotz finanziell angespannter Situation gibt es etwa bei Kurzarbeit keinen Anspruch auf eine Mietzinsreduktion. Betroffen sind vor allem Familien, die schon zuvor kurz über der Armutsgrenze lebten – und nun aufgrund von Kurzarbeit nicht wissen, wie sie die Miete zahlen sollen.

Laut Caritas hätten sich seit Ende April immer mehr Menschen gemeldet, die auf Unterstützung angewiesen seien. Weil der Bundesrat für Mieter kein Gehör habe, würde sich das finanzielle Problem für viele noch vergrössern, zitiert «20 Minuten» die Generalsekretärin des Schweizerischen Mieterverbands Natalie Imboden.

Abhängig von Kulanz des Vermieters

Was die Höhe der Miete angeht, haben die Betroffenen jedoch keinerlei Anspruch, sondern hängen von der Kulanz ihres Vermieters ab. Der Mieterverband gibt nun Tipps, wie eine Mietverhandlung mit dem Vermieter dennoch erfolgreich sein kann. 

Zunächst sei es «unabhängig vom Mietvertrag, dass ich in der Krise die Miete nicht mehr zahlen kann», wie «20 Minuten» die Juristin Rebecca Joly vom Mieterverband zitiert. Da es juristisch keinen Grund zur Mietreduktion gäbe, empfehle es sich, in den Verhandlungen an die Vernunft des Vermieters zu appellieren, so Joly gegenüber der Zeitung. Schliesslich sei eine kurzzeitige Mietreduktion für alle einfacher als die Folgen einer Kündigung.

Ratenzahlung anbieten

Den Aufwand einer Kündigung würden laut Joly vor allem private Vermieter scheuen. «20 Minuten» zitiert die Juristin: «Wenn ich seit zig Jahren in der Wohnung lebe und immer pünktlich die Miete gezahlt habe, dürfte es dem Vermieter schwerfallen, mir in der Krise die Wohnung zu kündigen».

Joly empfiehlt zudem, dem Vermieter eine Ratenzahlung anzubieten: «Solche Verhandlungen können sich insbesondere mit privaten Vermietern lohnen». Laut «20 Minuten» rät die Expertin vom Mieterverband allen Betroffenen, derlei Verhandlungen per Briefverkehr abzuwickeln. Zudem sollte ein Antrag auf Sozialhilfe gestellt werden.

Bilder des Tages

Zurück zur Startseite