Mehr Platz So will der Flughafen Zürich seine Passagiere vor Corona schützen

SDA/tjb

28.5.2020 - 11:50

Bald soll es hier wieder voller werden. Der Flughafen Zürich hat eine Reihe von Schutzmassnahmen vorbereitet. (Archivbild)
Bald soll es hier wieder voller werden. Der Flughafen Zürich hat eine Reihe von Schutzmassnahmen vorbereitet. (Archivbild)
Source: KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Putzroboter, Schutzmasken-Automaten und Massnahmen gegen grössere Passagieransammlungen, aber keine Masken-Pflicht: So will der Flughafen Zürich das Corona-Ansteckungsrisiko für Passagiere gering halten.

Der Flughafen Zürich hat mit Fluggesellschaften und weiteren Partnern ein Corona-Schutzkonzept ausgearbeitet. Fluggesellschaften wie die Swiss oder die Edelweiss Air wollen ihr Angebot in den nächsten Wochen wieder deutlich ausbauen. Sie werden über 350 Flüge an rund 70 europäische Destinationen anbieten. Auch auf der Langstrecke wird wieder geflogen. Zudem haben ausländische Fluggesellschaften angekündigt, Zürich wieder vermehrt anzufliegen.

Die Unternehmen am Flughafen Zürich haben an einer Medienkonferenz die Massnahmen vorgestellt, mit denen ein sicheres Fliegen während der Corona-Pandemie möglich sein soll. Am Flughafen werden die Reinigungsintervalle erhöht und Kontaktflächen wie Handläufe oder Gepäckwagen häufiger desinfiziert. Und es wurden über 200 Desinfektionsmittelspender in den Flughafenhallen verteilt.

Auch neue Geräte wurden angeschafft: Zum Einsatz kommen Putzroboter. Zudem können an Hygieneautomaten Masken und Desinfektionsmittel gekauft werden. Und natürlich gibt es Plexiglas-Schutzscheiben, etwa an Schaltern.

Menschenansammlungen vermeiden

Mit verschiedenen Massnahmen sollen Passagieransammlungen möglichst vermieden werden. So werden bei der Grenzkontrolle möglichst viele Schalter geöffnet und bei der Sicherheitskontrolle die Überlaufgeschosse. Beim Check-in wird möglichst nur jeder zweite Schalter genutzt, um die Anstehzone zu vergrössern und Abstand zu ermöglichen.

Anpassungen gibt es auch beim Boarding: Es erfolgt gestaffelt und die Passagiere steigen in jeweils begrenzter Anzahl ein. Die Kapazität der Flughafenbusse wurde reduziert. Weil es an einer Verkehrsdrehscheibe aber nicht immer möglich sei, Menschenansammlungen zu vermeiden, werde den Passagieren empfohlen, eine Maske zu tragen, so der Flughafen. Eine Maskenpflicht bestehe aber nicht.

Dasselbe gilt an Bord von Flugzeugen der Swiss: Eine Pflicht ist nicht vorgesehen, es gilt lediglich eine Empfehlung. Wie Thomas Frick, Chief Operating Officer der Fluggesellschaft, sagte, setze man auf die Eigenverantwortung der Passagiere. Zu erwarten sei auch, dass sozialer Druck dazu führe, dass die meisten Passagiere eine Maske tragen werden.

Eine Maskenpflicht ist lediglich in Einzelfällen vorgesehen: Die Flughafenpolizei ist befugt, bei der Sicherheitskontrolle Passagiere anzuweisen, eine Maske zu tragen. Die Angestellten der Flughafenpolizei müssen bei der Kontrolle Handschuhe tragen. Über das Tragen von Hygienemasken entscheiden sie in eigenem Ermessen.

Nur wenige tausend Passagiere täglich

Die Fluggesellschaft Swiss ergreift zahlreiche Massnahmen, um die Hygiene an Bord zu erhöhen. Die Reinigung wird intensiviert, die Kabinenbesatzung trage im Kundenkontakt Masken. Auf den Verkauf von Duty-Free-Artikeln wird bis auf Weiteres verzichtet – nicht aber auf die Swiss-Schöggeli, welche die Passagiere erhalten.

Laut Frick ist kein Fall einer Covid-19-Ansteckung an Bord eines Flugzeugs bekannt. Die Luft werde von hochwirksamen Filtern gereinigt. «Die Luftqualität an Bord ist wesentlich besser als bei Ihnen im Büro», sagte er.

Der Einbruch der Passagierzahlen am Flughafen Zürich infolge der Corona-Krise ist massiv: Laut Stefan Tschudin, Chief Operating Officer der Flughafen AG, habe man im Frühling 2019 rund 100'000 Passagiere täglich gezählt. Am vergangenen Sonntag seien es gerade noch etwas mehr als 3'000 gewesen.

Prognosen über die Entwicklung des Flugverkehrs im Laufe des Jahres sind schwierig. Laut Frick rechnet die Swiss damit bis Ende Jahr rund die Hälfte der ursprünglich geplanten Verbindungen anzubieten.

Corona-Krise. Die Leere im Sperrgebiet
Zurück zur Startseite

SDA/tjb